Puuuh.....schwierig, schwierig.......Verantwortung heißt ja Zuständigkeit......und diese Zuständigkeiten sind aber nicht immer die Gleichen, auch wenn Schuld und Verantwortung gerne in einem Topf geworfen werden.
Als ich mit meiner Ex zusammenkam, war sie verheiratet und zwischen beiden war allerdings Schluß . Die Fronten waren klar und auch er hatte dann bald eine neue Freundin.
7 Jahre später verliebte sich meine Ex dann in einen Mann. Ich hatte da nichts gegen, weil ich Offenheit besser finde als Verbote und ich war mir ziemlich sicher, dass mit Absprachen schon alles passen würde (eine Tochter war auch in dieser Sache verstrickt) und wir doch unser Zuhause alle behalten wollten.
Dem war aber nicht so, sondern die beiden frisch Verliebten ließen mich und die Tochter völlig Außen vor und planten dann in der Zwischenzeit ihr gemeinsames neues Leben.
Ich verstand die Welt nicht mehr und am allerwenigsten wollte ich wahrhaben, dass ich nun meiner Ex ausgewechselt wurde und das ganze Gerede ihrerseits (von wegen wir bleiben auf jeden Fall eine Familie und bla, bla) einfach Selbstbeschiss war.
Ich fühlte mich schrecklich und einfach nur Luft zu sein.....bzw. so behandelt zu werden, das war mir dann einfach zuviel. Verdient habe ich das nicht und ich war nicht bereit, sowas mit mir machen zu lassen. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich meine eigene Wohnung.
Ich war mir zu schade, um ein Opfer zu bleiben.
Wer wissentlich und absichtlich etwas falsch macht (Fahrlässigkeit lasse ich in diesem Kontext mal Außen vor, das würde zu kompliziert)
trägt sehr wohl die Schuld und ich denke, die beiden wissen auch sehr gut, dass das eine ziemliche Sauerei war, was sie gemacht haben.
Die Verantwortung für mich , die trage ich schon selber und ich kam auch nicht um die Frage herum, wo denn eigentlich mein ganz eigener Anteil lag, damit die beiden so mit mir umgehen konnten.......und das was auch ganz schön unangenehm ;).
Verdient habe ich so etwas allerdings in keinster Weise und das Ende vom Lied war dann, dass ich mich gefragt habe, was ich mir eigentlich wirklich wert sei.
Ich kann solche Unehrlichkeiten, wie Betrug moralisch verwerflich finden, ganz einfach weil es total verletzend ist......aber ich muss mich nicht zu jenem Glied in der Kette machen, damit solche Spiele funktionieren und das zu ändern, das ist meine ganz eigene Zuständigkeit.
Heute lebe ich mit meiner Katze alleine und das wird auch die nächsten Jahre so bleiben. Das bin ich mir wert.
Ich habe trotz der ganzen Widrigkeiten meine Versetzung ins höhere Semester geschafft und damit meinen Anspruch auf Bafög durchgekriegt (war eine Kann Entscheidung) und auch auf der Beziehungsebene hat sich etwas verändert.......ich fragte mich im Sommer, ob es für mich nicht vielleicht zu früh sei, mich auf eine neue Beziehung einzulassen. Eine gute Woche habe ich darüber nachgedacht und kam dann dahin, dass sie , wie die Wohnung und die Versetzung, ebenfalls eine entsprechende "Antwort" auf die Frage ist, was ich mir wert bin.
Sry, kürzer konnte ich mich nicht fassen