Lieber Erwin, also NOCH deutlicher:
Das macht es mir klar. Sehe es ebenso, erlebe es ebenso (zumindest JETZT, denn früher nicht...)
=Antwort auf Deine Ausführung, Bezug auf mich.
ABSATZ
Problematisch wird´s damit nur, wenn nach einiger Zeit (in der beide es als Ergebnis konsensual gelebt haben) EINER sich davon löst... oder lösen will...
=Allgemein, auf das Thema bezogen. KEINE Überlegung, Frage, die ich mir oder wir uns stellen in Bezug auf unsere Beziehung. Also, keine was-wäre-wenn-Frage, die wir uns stellen.
Die Frage mutet mir in etwa so an, als fragte man einen Schwimmer, aber was wäre wenn er plötzlich das Schwimmen verlernt hätte ...
Dann würde er wohl ersaufen, wenn er noch im Wasser wäre... Oder er müßte Schwimmflügel anlegen.. Aber darum geht es doch nicht, und das weißt Du auch.
Schwimmen KÖNNEN = monogam sein KÖNNEN ?
Verlernen hat ja dann etwas mit dem Verlust einer FÄHIGKEIT zu tun. Aber ich sehe es wie Du: Keine Fähigkeit, sondern es ist Ergebnis der Beziehung (in der ich mich so fühle, dass ich nicht nicht monogam sein möchte - ich hoffe, Du würdigst meinen Versuch dies so neutral und wertfrei wie möglich zu formulieren
)
So, und was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte: Es gibt (auch hier) Paare, die als Ergebnis ihrer Beziehung zueinander, eine Zeit lang monogam gelebt haben. Menschen verändern sich, manchmal so unterschiedlich, dass entstehende Bedürfnisse nicht mehr vom Partner beantwortet werden, Wertigkeiten nicht mehr übereinstimmen, etc., etc. Einer möchte sich nach aussen öffnen (z.B. nicht mehr monogam leben), der andere spürt dieses Bedürfnis überhaupt nicht (vielleicht sogar, weil er nach wie vor zufrieden ist). Und das ist doch zunächst einmal ein Problem, weil sie sich damit auseinadersetzen müssen, wie sie mit diesen Umständen umgehen wollen. Man könnte für "Problem" - damit es nicht gleich negatives insinuiert - auch Chance, Herausforderung, Aufgabe, Gelegenheit, usw. verwenden.
Wogegen ich mich nur "verwehre": Dass demjenigen, der dem anderen in der Öffnung der Beziehung nicht folgt, sehr schnell Egoismus, Kleingeistigkeit, mangelndes Selbstbewußtsein/-wertgefühl, ein nicht gönnen könnender Wesenszug unterstellt wird.
ABSATZ
...es geht um das Vermögen, sowas uberhaupt empfinden zu können, also Lust und Freude an dem (nicht mit mir) erlebten Sex eines Partners. .....
Ich verstehe schon, dass dies eine selbstkritische Frage ist, die man sich in entsprechender Situation stellen muss/könnte. Und natürlich sehe ich darin die letztendlich vorgegebene Antwort
Geht es nicht hierbei um das Vermögen, den anderen völlig losgelöst von einem selbst zu sehen (Stichwort "bedingungslose Liebe"), und zwar dann auch immer und zu jeder Zeit vollkommen unabhängig von sich selbst. Als Ideal mag dies erstrebenswert erscheinen. Wunderbar, wenn man ein solch gefestigter Mensch ist, immer und nur andere ohne Reflexion sehen und erleben zu können. Ist man gefestigt oder ungebunden?