Danke für deinen Beitrag,
fightingdancer, das geht stark in die Richtung, in die ich auch dachte – Selbsterkenntnis statt Polemisieren
Ich denke auch, man muss zwischen Passivität beim Sex, beim Spiel und im Alltag deutlich trennen.
Ich bin sicher kein grundsätzlich passiver Mensch, in der normalen Interaktion, im Alltag, aber auch beim Flirten ergreife ich gern und viel die Initiative. Mit einer Einschränkung: Ich mag nicht gern den ersten Schritt machen, das überlasse ich lieber dem Mann (egal ob es jetzt das erste oder das 100. Mal ist). Soll heißen, ich flirte und provoziere nach Leibeskräften, z. T. auch mit Ganzkörpereinsatz, aber der Startschuss für mehr sollte von ihm kommen.
Beim normalen Sex mochte ich immer lieber die passive Rolle – in bestimmte Stellungen gebracht werden, unten sein, genommen werden, Befehle ausführen. Aber: In der Konstellation ich + mein Beziehungspartner (also wenn Liebe im Spiel ist und man sich prinzipiell auf Augenhöhe begegnet) fällt es mir deutlich leichter, diese Neigung zur Passivität zu überwinden, ich bewege mein Becken aktiver, mache einfach …
Handelt es sich dagegen a) um eine Konstellation im BDSM-Kontext oder b) um einen Gelegenheitspartner, so sieht die Sache ganz anders aus.
In Fall a) geht es mir genauso:
*******2_0:
Aber im reinen Spiel verfalle ich in eine Art Starre.
Ich kann dann nicht mehr viel Eigeninitiative bringen (…) und dann kann Er mit mir machen, was Er will, ohne große Gegenwehr, aber eben auch ohne viel Aktivitat von meiner Seite.
Solange dieser Zustand anhält, reagiere ich praktisch nur noch auf Befehle und verbringe die übrige Zeit damit, mit mir machen zu lassen und zu genießen (oder auch zu leiden).
In Fall b) habe ich festgestellt, dass in dem Maß, in dem ich den Mann nur als Mittel zum Zweck sehe und wenig Grundsympathie oder auch sexuelle Spannung vorhanden ist bzw. sich hat entwickeln können, mein Anreiz, in irgendeiner Form Initiative zu zeigen, sich praktisch gegen Null reduziert, auch wenn ich mit ihm Sex haben will. Was sicherlich eigentlich normal ist (geringe Motivation = wenig Initiative), aber interessanterweise kann ich mit solchen Konstellationen unter der Voraussetzung trotzdem etwas anfangen, dass ich mich praktisch willentlich "benutzen lasse". Das gibt mir dann tatsächlich etwas, wenn es auch authentisch umgesetzt wird, aber gegen Eigeninitiative habe ich dann einen regelrechten Widerwillen