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Sind Dauersingles über 40 schwer vermittelbar"?

Typ Single - unwichtig (wenngleich es Einfluss hat...).
@http://www.joyclub.de/my/2913381.verycoolname.html *top* Danke für die Rückmeldung, das Update (klingt gut *ja* ) und die Grüße für's Neujahr. Wünsche Dir und allen anderen Singles auch ein frohes, glückliches (und ggf. nicht mehr einsames), gesundes und erfolgreiches Jahr 2016.

****on:
Welcher Typ wäre denn die beste, welche die schlechteste Wahl?
Die beste Partnerin/der beste Partner ist die/der, der/die sich nicht nur richtig anfühlt, sich auf einen einlassen möchte und ehrlich mit Gefühlen, Bedenken und Emotionen umgeht - unabhängig, welchen Status sie/er zuvor lebte. Wichtig ist die Kommunikation und die Fähigkeit/Bereitschaft Wünsche und Erwartungen aussprechen bzw. besprechen zu wollen und können, sowie Altlasten in der Andenken-Kiste zu belassen.
Dann habe ich gelernt, dass Frauen in der Liebe (?) eine Geschwindigkeit und Zielstrebigkeit vorlegen können, die mich buchstäblich überrollt, und dass es für mich keinen Sinn macht, mich darauf einzulassen


sehr gut erkannt, ich bekenne mich auch schuldig.

Möchte Dir dass aber ein wenig erklären ...


manche tasten in eine unbekannte tiefe Pfütze mit dem kleinen Zehen vor, sie sind bedächtig, wägen alles zig mal ab ... und trotzdem bleibt es dann oft bei dem Zehenspitze .. und die Pfütze .. sinnbildlich gesehen ... rollt die Augen ob der verschwendeten Zeit


dann gibt es Menschen, die sehen eine tiefe unbekannte Pfütze, fragen kurz ihr sehr sicheres Bauchgefühl .. entscheiden zügig danach .. und .. springen
danach erst schauen Pfütze und Mensch was denn IN der Pfütze überhaupt ist, aber beide erklären es auch versuchen zu wollen ... die Pfütze durch ihr da sein, der Mensch durch den Sprung


Mich machen Zehenspitzentester einfach nur wahnsinnig .. ich kann nicht verstehen, wie man nicht wissen kann was man will .. wie man ständig hin und her überlegen kann, obwohl man damit am Ergebnis nichts zu ändern vermag .. denn wissen, wissen kann man es erst wenn man es probiert hat ... ganz und gar .. und nicht mit 0,1% Zeh
Dann habe ich gelernt, dass Frauen in der Liebe (?) eine Geschwindigkeit und Zielstrebigkeit vorlegen können, die mich buchstäblich überrollt, und dass es für mich keinen Sinn macht, mich darauf einzulassen


sehr gut erkannt, ich bekenne mich auch schuldig.

Möchte Dir dass aber ein wenig erklären ...


manche tasten in eine unbekannte tiefe Pfütze mit dem kleinen Zehen vor, sie sind bedächtig, wägen alles zig mal ab ... und trotzdem bleibt es dann oft bei dem Zehenspitze .. und die Pfütze .. sinnbildlich gesehen ... rollt die Augen ob der verschwendeten Zeit


dann gibt es Menschen, die sehen eine tiefe unbekannte Pfütze, fragen kurz ihr sehr sicheres Bauchgefühl .. entscheiden zügig danach .. und .. springen
danach erst schauen Pfütze und Mensch was denn IN der Pfütze überhaupt ist, aber beide erklären es auch versuchen zu wollen ... die Pfütze durch ihr da sein, der Mensch durch den Sprung


Mich machen Zehenspitzentester einfach nur wahnsinnig .. ich kann nicht verstehen, wie man nicht wissen kann was man will .. wie man ständig hin und her überlegen kann, obwohl man damit am Ergebnis nichts zu ändern vermag .. denn wissen, wissen kann man es erst wenn man es probiert hat ... ganz und gar .. und nicht mit 0,1% Zeh
****on Mann
16.237 Beiträge
@***oo

Es kommt darauf an, was ich möchte. Möchte ich etwas Spaß, kann ich auch einfach so in die Pfütze hopsen, dass es spritzt! Möchte ich eine Beziehung, dann sammel ich Fakten für's Bauchgefühl. Ohne ausreichende Datenlage vertut sich auch der Bauch. Es geht um viel. "Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet", meinte Schiller für mich zutreffend.

Ich mag Spontanität und habe auf diese Weise mich schon oft auf Menschen eingelassen. Funktioniert nur so mittelgut. Mit ausreichend Zeit für's Kennenlernen renne ich nicht blindlings irgendwo rein. Das insoweit "bedächtige" Vorgehen ist die Ruhe, in der die Kraft liegt.
Trigon

ich kann solche Ansichten natürlich akzeptieren, aber für mich eben nicht verstehen.

wieso geht es um viel? .. kommt ja auf die Art der Beziehung an, die man leben möchte. Für mich käme gemeinsam Wohnen, Wirtschaften und eine Heirat nie mehr in Frage ... sondern nur gemeinsam das Leben genießen, gemeinsame Unternehmungen und ein für einander da sein (dazu muss man nicht zusammen wohnen)

ich überlege nicht ob ich eine Beziehung führen möchte, ich überlege ob ich viel Zeit mit einem Menschen verbringen möchte, ob ich ihn oft und bald wiedersehen mag .. uws.

die Beziehung ergibt sich daraus .. oder auch nicht, wenn es dann nicht harmoniert


der Anfang jedoch, die Wunsch sich intensiv mit einem Menschen zu befassen, die entsteht spontan und beim ersten Date ... oder auch nicht

wer dann für diese Kennenlernphase erst noch Fakten sammeln muss, statt sich aufs Bauchgefühl zu verlassen ... ist dann eben ein ganz anderer Typ Mensch und somit nicht harmonierend zu mir
Mich machen Zehenspitzentester einfach nur wahnsinnig .. ich kann nicht verstehen, wie man nicht wissen kann was man will ..

*bravo*

wird mir ebenso unbegreiflich bleiben!

zögerer, zauderer, sichnochmalüberlegenmüsser haben evtl kein "gutes" bauchgefühl.
evtl eine störung im rückgrat, zwischen der verbindung gehirn im kopf und dem gehirn im bauch *nixweiss*
im übrigen ... http://www.joyclub.de/my/2913381.verycoolname.html


gehört dann natürlich dazu, dass für mich als Frau keine Beziehung in Frage kommt, bei der die Sexualität nicht passt .. von daher würde ich ebenfalls das grundsätzliche sexuelle Harmonieren relativ früh wissen wollen ...


und nein, wenn jetzt Gegenstimmen laut werden, dass man sich doch erst finden muss und der Sex schon passt, wenn man sich liebt *roll*, dann mag das für Menschen gelten, die alles mögen .. die damit zufrieden sind was immer sie bekommen ... für Menschen, die manches sehr intensiv lieben, reicht das nicht .. da müssen die Grundbasics einfach passen, sonst ist es öd
****on Mann
16.237 Beiträge
@***oo

ich überlege nicht ob ich eine Beziehung führen möchte, ich überlege ob ich viel Zeit mit einem Menschen verbringen möchte, ob ich ihn oft und bald wiedersehen mag .. uws.


Vielleicht aneinander vorbei geredet. Viel Zeit mag ich fast mit allen Menschen verbringen, die mir begegnen! Ich bin in fast meiner ganzen Freizeit von Menschen umgeben, die mich lieben, und ich sie. Auf Nähe lass ich mich natürlich schnell ein, das meinte der TE aber nach meinem Dafürhalten nicht. Sondern: Wie schnell Frauen einziehen wollen. Dagegen habe ich auch so gar nichts - aber dafür müssen wir uns schon etwas besser kennen.
dann reden wir aneinander vorbei ... wer mag schon bei jemand einziehen

aber das ist das Grundsatz Problem, wenn man über Beziehungen redet ...

viele verstehen darunter das Gleiche .. das klassische Modell ...

und manche, dazu zähle ich mich auch .. verstehen darunter die emotionale Seite
und Liebe braucht keine gemeinsamen Wände .. es reicht völlig, wenn man die anderen Wände oft und viel besuchen kann!
@http://www.joyclub.de/my/3639085.caroo.html: Denke, dass dies auch im JC ausgeprägter - zum Glück - ist. Sehe es ebenso, dass Sexualität ein zentraler Bestandteil (sowie ein Beziehungsbarometer) ist und unbedingt eine nicht niedrigere Rangordnung bekommt.

****on:
Ohne ausreichende Datenlage vertut sich auch der Bauch. [...] Mit ausreichend Zeit für's Kennenlernen renne ich nicht blindlings irgendwo rein. Das insoweit "bedächtige" Vorgehen ist die Ruhe, in der die Kraft liegt.
Vielleicht überlegt man mit mehr Erfahrung im Backup in der Tat mehr. Ich bewundere Leute, bei den es funkt und für (fast immer) hält, wenn sie eine Beziehung neu eingehen. Für mich kam dies jedoch nie in Frage, auch unabhängig vom Alter nicht.

Ich sehe es auch so, dass eine gewisse Basis (Gemeinsamkeit an Interessen, nicht nur aber auch erotischer Natur) vorhanden sein müssen. Dies hat auch nichts mit Zaudern zu tun, sondern mit Bauch+Kopfstimmigkeit, die vermutlich (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel) länger zusammen passt.

Bzgl. Einziehen halte ich mich gerne raus aus der Thematik - dies ist eine große Beziehungsprobe, die nicht gleich von Anfang an da steht. Sofern Partner nicht ins klassische Familienmodell aufgrund ihres Alters drängen frage ich mich, welche Gründe es für einen vorgezogenen Zwang zur Probe gäbe. Es muss schließlich auch erst mal die Chemie stimmen, bevor es zu einer gemeinsamen Bude kommen sollte.
**********rinus Mann
1.392 Beiträge
@http://www.joyclub.de/my/2567449.mutabor_65.html
evtl eine störung im rückgrat, zwischen der verbindung gehirn im kopf und dem gehirn im bauch

warum denn gleich so negativ? nur weil jemand anders tickt als du, muss der-/diejenige nicht gleich "gestört" sein.
Es kommt darauf an, was ich möchte. Möchte ich etwas Spaß, kann ich auch einfach so in die Pfütze hopsen, dass es spritzt! Möchte ich eine Beziehung, dann sammel ich Fakten für's Bauchgefühl.


was mir noch aufgefallen ist ...


Du sortierst also auch vor einer Begegnung aus ... die für Spaß und die für eine Beziehung?


Auf die Idee bin ich noch nie gekommen, ich bin immer für alles offen wenn ich einem Menschen begegne und ich springe immer einfach so in die Pfütze, wenn mein Grundbauchgefühl sagt .. tu es. Danach hat man doch immer noch genug Zeit Fakten zu sammeln ..
****on Mann
16.237 Beiträge
Neeee, Caroo, ich sortiere nicht. Aber ich habe unterschiedliche Bedürfnisse. Mal ist mir nach Spaß, mal... nein, ich strebe keine Beziehung mehr an. Aber ich habe es 2015 beispielsweise getan. Dann springe ich nicht in die Pfütze mit Namen "Zusammenziehen". Aber ich springe in die Pfütze mit Namen "Intensiv kennenlernen". Dieses intensive Kennenlernen ist für mich die Voraussetzung fürs Zusammenziehen.

Wie du aber schon richtig gesagt hast, kann Liebe auch ganz ohne Zusammenschmeißen von Allem gehen. Und nur so mache ich das auch seit immerhin schon fünf Jahren. Davor bin ich stets voll in die Pfütze "Zusammenziehen" gesprungen. Nicht weil das für mich zur Beziehung gehörte, sondern aus Begeisterung. Ich bin ein Mensch, der vor seiner eigenen Spontanität geschützt werden muss. Diese Fähigkeit habe ich inzwischen... naja, nicht vervollkommnet, aber doch schon ganz gut weiterentwickelt.
Dann springe ich nicht in die Pfütze mit Namen "Zusammenziehen". Aber ich springe in die Pfütze mit Namen "Intensiv kennenlernen".

als ich meine erste ehefrau kennengelernt habe, bin ich nach einer woche bei ihr eingezogen...
das ist ein "intensiv kennenlernen" *floet*
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Man könnte ja auch mal überlegen, was passieren müsste, um Singles-Ü40 besser zu vermitteln. Ich glaube, es gibt zwei große Unterschiede zwischen Singles u40 und ü40:

• die berufliche und private Entwicklung ist ab 40 meistens geschehen, 20- bis 30jährige sind da noch heftig dabei (Kind und Karriere)
• der Körper beginnt zu verfallen. Kraft, Ausdauer, Aussehen...die physische Attraktivität sinkt, die intellektuelle Leistung schöpft stärker aus der kristallinen denn aus der fluiden Intelligenz (idealerweise entsteht Weisheit). Dafür ist man tendenziell reicher ( das Bruttojahresgehalt ist idealerweise sechsstellig.. *zwinker* ), erfahrener und weniger anfällig gegen äußere Einflüsse.

Insgesamt aber glaube ich, sinkt das Risiko bei der Partnerfindung. Mangelnde physische Attraktivität steht dem geringeren Risiko gegenüber. Es gibt Ü40 kaum noch ein Risiko, an den "falschen" Partner zu geraten, der dich z.B. als Frau nach der Geburt des Kindes sitzen lässt. Du hast dein eigenes Einkommen, deinen Job, dein soziales Umfeld samt Verein und Hobbies. Das wird dir auch der "falsche" Partner nicht nehmen, wenn du dich mit ihm einlässt.

Dadurch, dass Dating Ü40 wesentlich risikoloser ist, sollte es - müsste man meinen - viel einfacher funktionieren.

Was dagegen steht, ist der Mangel an Gelegenheiten. Geh mal mit 45 in eine Disco: Entweder die denken, der Kriminalhauptkommissar von Drogendezernat observiert Verdächtige oder du bist der berühmte Dirty Old Man oder Sugar Daddy.

Ich glaube ja, dass genau deswegen, weil man Ü40 kaum noch zu Veranstaltungen gehen kann, bei denen die 21jährigen feiern, so viele Leute sich in Swingerclubs auf Bourlesque-Veranstaltungen etc. aufhalten.
die denken, der Kriminalhauptkommissar von Drogendezernat observiert Verdächtige

Klasse, Danke dafür!

Ich bin zwar noch nicht 45, aber ich brauche meinen Schlaf. Es gäbe hier im Umkreis von 60 km aber etliche Lokalitäten, wo auch mir bekannte ü50 gerne hingehen, um zu tanzen. Wobei dort niemandpPartner findet, so wie ich das mitbekomme.
mit dem Ü40 und disco gehen, kann ich dir selbst hier im tiefsten obb nicht recht geben.
hier ist es durchaus seeeeeeeeeeeeeeehr durchwachsen in den entsprechenden "tanzschuppen",
wo sogar so leute wie ich Ü50 nicht auffallen oder gar blöd angeguckt werden.

dann noch ein paar entsprechende freunde dabei und schön fällt man gar nicht mehr auf,
weil jeder seins macht.
****on Mann
16.237 Beiträge
1964 ist der geburtenstärkste Jahrgang aller Zeiten bei uns. Das merkt man im Joy, aber auch sonst überall. Alle heute 50-Jährigen. Und die Jahre drum rum dominieren das gesellschaftliche Leben. Wenn diese Altersgruppen niemanden finden - wer dann?

Ich selbst frage mich aber inzwischen, ob zumindest ich mir immer etwas vorgemacht habe, und in Wahrheit gar keine Beziehung möchte. Frage mich, ob das (falls es zutrifft) vielleicht verbreiteter ist, als ich denke?
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Ich selbst frage mich aber inzwischen, ob zumindest ich mir immer etwas vorgemacht habe, und in Wahrheit gar keine Beziehung möchte. Frage mich, ob das (falls es zutrifft) vielleicht verbreiteter ist, als ich denke?

In meinen Augen ist es ziemlich verbreitet - und gar nicht so unlogisch. Beziehung bedeutet ja nicht nur Gutes, im Gegenteil. Es bedeutet einen Haufen Einschränkungen, Verpflichtungen, und selbst, wenn es dir gutgeht, kann es immer sein, dass der Partner dich gerade braucht (und sei es nur, um zu hören und zu spüren, das man geliebt wird, um einen gemeinsamen Abend zu verbringen, um Hilfe bei den Einkäufen zu bekommen ...).

Kapitalistisch betrachtet halten sich Aufwendungen und Gewinn bei Beziehungen oft ziemlich stark die Waage. Wer behauptet, alles sei nur Liebe und schön, der irrt einfach. In einer Beziehung zahlt man einen sehr hohen Preis:

• Man verpflichtet sich zu emotionaler und sexueller Monogamie. Das heißt, man wird deutlich eingeschränkt bei Flirts etc., kann bei sexuellem Hunger nahezu verhungern, wenn der andere nicht will, obwohl man als Single drei weitere Menschen hätte, die man kontaktieren könnte.

• Man übernimmt die Verantwortung für das emotionale Wohlbefinden des anderen. Natürlich nicht ausschließlich, aber man ist in ganz anderer Weise für einen Menschen verantwortlich als in einer Freundschaft. Wenn man abends eigentlich seine Ruhe will, und der andere will reden, hat Rückenschmerzen und braucht eine Massage, hat nach einem anstrengenden Arbeitstag Hunger und schlechte Laune - dann hat sich das mit dem "seine Ruhe haben", dann greift diese Verantwortung. Bis zu einem gewissen Punkt ist man dann moralisch verpflichtet, mit dem anderen zu reden und vielleicht nach Lösungen zu suchen, vielleicht einfach nur da zu sein, Zuneigungssignale zu senden, zu massieren, zu kochen.

• Man beginnt ein Teamplay nach Regeln, die nie genau ausgesprochen werden und wo viele Emotionen hinter dem Miteinander stecken. Einfache Äußerungen wie "Lass mich heute in Ruhe, die ganze Welt kotzt mich an" können zu Brandbomben werden, genau wie "Ich hatte heute einen Scheißtag und muss dringend kuscheln" oder auch "Mann, hab ich einen Hunger, was gibt es heute?". Es kann immer passieren, dass man, wenn man eh schon erschöpft bis zum Abwinken ist, auf einmal eine dieser Brandbomben zündet, ohne es zu merken, und dann einen anstrengenden Streit hat.

• Deine sexuelle Lust ist nicht länger nur deine sexuelle Lust, sondern wird vom Partner auch als Beweis der eigenen Attraktivität gewertet. Soll heißen, die bloße Tatsache, dass du keinen Bock auf Sex hast, kann bereits eine Beleidigung implizieren. Genauso wie die Tatsache, dass du Bock auf Sex hast, weil du dann den Körper höher gewichtest als den Rest.

• In all diesen Fallstricken und Konfliktquellen Wege zu finden, die für beide einen annehmbaren Kompromiss darstellen (lange noch keine Perfektion!), muss man reden, kämpfen, diskutieren, sich selbst erforschen, herausfinden, was man eigentlich meint, sagen, was man eigentlich meint, dafür sorgen und kämpfen, dass der andere versteht, was man eigentlich meint, das man selbst versteht, was der andere eigentlich meint. Das ist unglaublich anstrengend und frustrierend, weil sich ständig neue Fallstricke auftun und man dieses Konstrukt auch nach Jahren des Aufeinander-eingespielt-Seins immer wieder neu überprüfen, warten, reparieren und mit neuer Software neuinstallieren muss.

• Nacht muss man mit dem Schnarchen eines anderen Menschen leben, der einem die Decke oder Platz im Bett klaut.

• Wenn man zusammenzieht (was bei Beziehungen früher oder später der Fall wird) wird ein so simples Thema wie Hausarbeit emotional tierisch aufgeladen, zur Quelle von Machtkämpfen, zum Beweis, dass man genug oder überhaupt keinen Respekt vor dem anderen hat, zur Quelle von schlechter Laune, weil der andere nichts gemacht hat, obwohl er sollte, weil die Wohnung wie ein Schweinestall aussieht, obwohl die Mutter des einen immer trotz Arbeit aufgeräumt hat (gut, die war nur Sekretärin auf halber Stelle, während die Herzallerliebste eine Führungsposition mit 55 Wochenarbeitsstunden hat, aber Arbeit ist Arbeit). Dass man sich abends hinsetzt und ausruht und Pizza bestellen will, kann auf einmal der Beweis dafür sein, dass man den anderen nicht genug liebt.

• Die Urlaubsplanung gerät zu einer anstrengenden Suche nach Kompromissen, mit denen am Ende beide nicht immer zufrieden sind. Und wenn man die Fähre wegen eines Staus verpasst, ist das auf einmal das Symptom dafür, dass einer immer viel zu lange im Badezimmer braucht und nie Rücksicht nimmt ...

• Wenn man abends heimkommt und seine Ruhe oder Trost braucht, braucht der andere auch Trost, statt ihn zu geben ...

All diese Sachen greifen nicht nur an einem Tag in der Woche, auf den man sich die restlichen sechs in Ruhe vorbereiten kann, sondern an 365 Tagen im Jahr. Auch, wenn man müde ist, auch, wenn man eine 60-Stunden-Woche hatte, auch, wenn man krank ist und auch, wenn man gern mal wieder losziehen und jemanden aufreißen würde, nur, um zu gucken, ob man es noch kann.

Ich wette, andere finden noch viel mehr Dinge, die an Beziehungen total anstrengend und blöd sind. Wem das alles zu viel ist, der hat mein volles Verständnis, auch wenn es natürlich nicht jeden Tag in einer Beziehung auftaucht ... aber man weiß nie, wann einer dieser negativen Punkte plötzlich greift. Hier einen Weg zu finden, der beide zufriedenstellt, ist durchaus möglich - aber nie für immer, weil Menschen sich verändern, und auch nie "einfach so", nur weil man sich liebt oder weil jemand sagt "hier ist eine Grenze, lass mir meine Ruhe, dann ist alles okay". Es muss nämlich nicht nur für einen okay sein, sondern für beide, und der Weg dahin ist bei manchen Punkten, die vielleicht erst nach zwei Monaten oder Jahren auftauchen, ein langer und anstrengender. Viel Kraft, die dann in die Beziehung fließt und nicht in andere Dinge im Leben. Will man so viel investieren? Ist es das wirklich wert?

Dass Leute trotzdem Beziehungen führen ... Wer weiß, warum sie das tun? All diese negativen Dinge werden bei ihnen in der einen oder anderen Form sicher hin und wieder auftreten. Okay, vielleicht nicht alle, aber viele. Wer eine Beziehung will, muss sich darüber klar sein, dass er damit nicht nur romantische Abende vor dem Kaminfernseher eintauscht, dazu jemanden, der für einen da ist, wenn man Stress hat, und einen massiert, sondern diesen ganzen Rattenschwanz an Konfliktquellen, Einschränkungen und Problemen.

Wem das zu viel ist, der ist meist einfach kein Beziehungsmensch. Das ist weder gut noch schlecht, einfach eine Frage des individuellen Stils. Aber wenn ein Beziehungsmensch, der sich diesen ganzen Herausforderungen gern stellt und sie als vernachlässigbare, mit ein bisschen gutem Willen problemlos lösbare Nebensächlichkeiten betrachtet, für die er gern ein bis drei Stunden die Woche investiert, um ansonsten das zu führen, was er als erfüllende, glückliche Partnerschaft betrachtet, an jemanden gerät, für den diese Negativa weit schwerer wiegen und für den sich das alles eher wie ein Gefängnis anfühlt ...

... tja, dann werden von beiden ganz schön große Kompromisse erwartet. Und die Frage ist immer, wie gut das funktionieren kann. Man muss für alles einen Preis bezahlen. Beziehungsmenschen betrachten den Preis als Kleinigkeit im Vergleich zu dem Gewinn an Innigkeit, Zuverlässigkeit, Geborgenheit, gemeinsamem Lachen, vertrautem Sex, gegenseitigem Rückhalt in Lebenskrisen und dem Gefühl, zusammen dreimal so stark zu sein wie allein. Nicht-Beziehungsmenschen betrachten den Gewinn als Kleinigkeit im Vergleich zu den hohen damit verbundenen Kosten.

Ich habe einmal versucht, eine Beziehung zu einem Nicht-Beziehungsmenschen zu führen. Es endete damit, dass ich mich ständig schuldig fühlte wegen Dingen, die ich in meinen vorigen und anschließenden Beziehungen als selbstverständlich erlebt habe. Angeblich habe ich in dieser Zeit geklammert, unter Druck gesetzt, ständig verlangt, dass er sich um mich kümmert, seine Freiheit eingeschränkt, einen viel zu großen Teil seiner Freizeit mit meiner fordernden Präsenz ruiniert ... aber beenden wollte er die Beziehung nicht, weil regelmäßig Sex und mit mir immer noch besser als ohne mich.

Das hat wehgetan. Inzwischen weiß ich, dass diese Dinge eben der Preis sind, der zu einer Beziehung dazugehört, und es ist kein kleiner Preis. Also ist es besser, wenn man eine Beziehung führen will, wenn man sich jemanden sucht, der das auch will und für den es nicht nur ein Nice-to-have wäre, für das der Preis schon bei der geringsten Schwierigkeit auf einmal viel zu hoch ist.

Und als Brücke zum Thema: Wer mit vierzig noch nie eine längere Beziehung hatte, bei dem würde ich vermuten, dass in seinen Augen bisher der Aufwand deutlich höher gewichtet wurde als das, was man in einer Beziehung gewinnt. Meine Frage bei einem solchen Mann wäre also, warum sich das ausgerechnet bei mir auf einmal ändern sollte - oder ob ich mir damit wieder etwas antue, wo viele Dinge, die ich in Beziehungen als normal und nahezu selbstverständlich erlebt habe, auf einmal als Angriffe und unrechtmäßiges Eindringen in sein Leben interpretiert werden würden.

Wenn jemand in seinem Leben ein großes Bedürfnis nach Distanz und Autonomie hat (was durchaus Momente großer Innigkeit beinhalten kann), dann ist er ohne Beziehung vielleicht tatsächlich glücklicher als mit einer - auch, wenn er manchmal sicher auch in stillen Momenten oder an Heiligabend denkt, dass es vielleicht doch schön wäre, eine Beziehung zu führen. Eine, die nur dann greift, wenn es gerade passt, und mit der keine der anstrengenderen Verpflichtungen einhergehen. Vielleicht eine Friendship with benefits, oder eine Affäre mit jemandem, der wie man selbst mehrere lose Affären führt? Völlig in Ordnung. Aber halt in meinen Augen kein Suchen nach einer Beziehung.
****on Mann
16.237 Beiträge
Wandlungen
@*******ber

Das war gut! *top*

Jetzt steh ich da, und frage mich: Bin ich ein Beziehungsmensch? Ich will keine Distanz, sondern viel, viel Nähe - doch verbunden mit großer Autonomie. Ich habe nahezu alle meine Erwachsenenjahre in einer Beziehung gelebt - und es hat sich gut angefühlt. Die Freiheit der Trennungen aber auch. Ich weiß es nun auch nicht. Jedenfalls muss ich mir keinen Kopf machen, ob sich eine weitere Beziehung ergibt, oder eben nicht. Das lerne ich gerade zu verstehen. Ich werde voraussichtlich mit beidem zufrieden sein.

Wer mit vierzig noch nie eine längere Beziehung hatte, bei dem würde ich vermuten, dass in seinen Augen bisher der Aufwand deutlich höher gewichtet wurde als das, was man in einer Beziehung gewinnt.

Dazu würde ich schon mal nicht gehören. Ich war völlig von "Beziehung" überzeugt. Nur... jetzt nicht mehr.
**ja Frau
3.045 Beiträge
In einer Beziehung zahlt man einen sehr hohen Preis:

Wer so die Sachlage einer Beziehung beurteilt, sollte wohl besser Single bleiben.
*********ar69 Paar
5.059 Beiträge
In einer Beziehung zahlt man einen sehr hohen Preis:

Wer so die Sachlage einer Beziehung beurteilt, sollte wohl besser Single bleiben.

Wie soll man dann eine Beziehung betiteln in der es mehrere kleine Kinder gibt?! ...

Wahrscheinlich Weltuntergang *gg*
**ja Frau
3.045 Beiträge
was Kindern nun damit zutun haben, keine Ahnung *nixweiss*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
@ Ahja:
"Wer so die Sachlage einer Beziehung beurteilt, sollte wohl besser Single bleiben."

Beitrag bis zum Ende lesen hilft dabei, keine Dinge hineinzulesen, die nie gesagt wurden ;). Denn:

Beziehungsmenschen betrachten den Preis als Kleinigkeit im Vergleich zu dem Gewinn an Innigkeit, Zuverlässigkeit, Geborgenheit, gemeinsamem Lachen, vertrautem Sex, gegenseitigem Rückhalt in Lebenskrisen und dem Gefühl, zusammen dreimal so stark zu sein wie allein. Nicht-Beziehungsmenschen betrachten den Gewinn als Kleinigkeit im Vergleich zu den hohen damit verbundenen Kosten.

und:

Also ist es besser, wenn man eine Beziehung führen will, wenn man sich jemanden sucht, der das auch will und für den es nicht nur ein Nice-to-have wäre, für das der Preis schon bei der geringsten Schwierigkeit auf einmal viel zu hoch ist.

****a56 Frau
2.680 Beiträge
Danke @*******ber *top*

du hast alle Gründe zusammengefasst die mich gerne Single sein lassen.

medea
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