Machtgefälle
****ot2:
Jedenfalls scheint mir Cunnilingus bis zum weiblichen Höhepunkt kein Akt männlicher Unterwerfung zu sein..., oder Empfinden etwa Frauen einen Mann, der sie bis zum Höhepunkt leckt, als submissiv?
Nun stell dir mal die typischen Szenen von Lecken und Blasen in Pornos vor (nicht die seltenen Ausnahmen, sondern die Regel): Wenn ein Mann Cunnilingus ausübt, dann liegt sie, er ist über ihr, hält sie fest, bereitet ihr süße Qualen bis zum Höhepunkt, er übt selbst dabei eine gewisse Macht aus, er entscheidet, was passiert, wie er sie verwöhnt oder süß quält. Im Mittelpunkt steht, dass er sich an ihrer unbändigen Lust erfreut und die Situation unter Kontrolle hat. Sie gibt sich hin, er hat die Kontrolle. -- Umgekehrt die typischen Blowjobs. Sie kniet vor ihm, sie ist die Dienstleisterin, sie muss den Mund öffnen, sich anspritzen lassen, manchmal wird sie festgehalten an Haaren oder Nacken.
Ich stimme dir zu, dass das nichts im engeren Sinne mit BDSM zu tun hat, aber schon mit "die Frau benutzen" im Porno. Sie ist nicht gleichberechtigte Sexualpartnerin mit großer Lust, sondern sie dient und wird benutzt. So kommt es meistens rüber und das ist zum großen Glück unrealistisch. Wie aber eben auch das Spermaschlucken es ist.
Ich mag Oralverkehr in der Art, wie im Porno eher Cunnilingus dargestellt wird. Ich über ihm, ich verwöhne ihn, necke ihn, spiele mit ihm, habe sozusagen die Kontrolle. Würde ich dagegen vor einem Mann knien, käme ich mir entwürdigt vor. Das müsste schon eine ganz besondere Situation in einem ganz besonderen Spiel sein, was sich freiwillig und situativ absolut passend ergäbe.
Wie viel Körperflüssigkeit ein Mann beim Cunnilingus aufnimmt, ist im übrigen auch ihm überlassen. Er muss nicht die ganze Zeit Sekret lecken, er kann auch so lecken und stimulieren, dass es sich stark in Grenzen hält. Das ist eher vergleichbar damit, wie eine Frau ganz selbstverständlich die Lusttropfen des Mannes beim Oralverkehr aufnimmt. Darüber diskutiert hier ja niemand, weil das für alle normal und problemlos ist.
LUSTTROPFEN
An der Sebstverständlichkeit der Aufnahme der Lusttropfen erkennt man meiner Meinung nach übrigens sehr gut, wie ehrlich Frauen mit Ekel sind. Es geht nicht darum, generell fremde Körperflüssigkeiten abzulehnen und die salzigen Lusttropfen mag ich sogar gerne, auch den Eigengeschmack des Penis. Aber die Konsistenz und der Geschmack von Sperma ist einfach nicht toll. Für mich zumindest nicht.