"Er" schreibt...
Ich verfolge diesen Thread ebenso wie meine bessere Hälfte, weil es im Grunde unsere eigene Situation beschreibt, als ich meine Fantasie und damit meine devote Ader offen ihr gegenüber geäußert habe.
*********2012:
Auch ich war mal in einer ähnlichen Situation, allerdings aus der anderen Richtung:
meine Ex wollte mich unbedingt dominieren. Das war für mich damals sehr irritierend.
Natürlich haben wir viel über ihre/unsere Fantasien gesprochen und natürlich haben wir uns darüber ausgetauscht...und das in geradezu epischer Breite.
Ich habe mich damals darauf eingelassen...in der Annahme es könnte vielleicht auch mich kicken...es war dann aber nicht so.
In der von dir beschriebenen "Verteilung" ist es auch ungleich schwerer sich wirklich darauf einzulassen aus meiner Sicht. Du wurdest mit dem Wunsch konfrontiert von deiner damaligen Freundin kontrolliert/dominiert zu werden. Du solltest in dem Zusammenhang die Einschränkungen durch sie mit genießen. Auf etwas zu verzichten und daran auch noch Genuss zu empfinden, wenn es nicht von einem selber ausgeht ist ein völlig neuer "Zweig" wie ich finde und nur bedingt zu vergleichen.
Sie wird zwar auch mit etwas völlig neuem konfrontiert, was ihr nach stand der Dinge unbehagen bereitet, aber sie muss nicht aus heiterem Himmel auf irgendetwas verzichten. Ich schieße jetzt einfach mal ins Blaue und behaupte, dass ihr die Tragweite der von ihrem Mann geäußerten Fantasien und Wünsche nicht so richtig bewusst ist. Durch die Keuschhaltung gibt er nichts anderes als seine Sexualität in ihre Hände. Ist er wirklich überzeugt von dem was er ihr da anbietet, so holt er die TE auch da ab wo sie gerade steht und lässt es sich entwickeln, damit er seine Fantasie real ausleben kann und sie das alles in den Genuss ummünzt, den sie vielleicht haben möchte.
Sie hat damit jede Möglichkeit die gemeinsame Sexualität so zu gestalten, wie sie es möchte und sich vorstellt. Möchte sie viel Sex, dann nimmt sie ihn sich. Möchte sie seine Orgasmen erleben, dann lässt sie sie zu... Möchte sie ihn vielleicht doch etwas ärgern, dann verbietet sie sein "Kommen"... Die Varianten sind unendlich und würden alleine in ihrer Hand liegen.
Das ist der Punkt, den meine Frau damals erst bewusst werden musste. Ein solcher Wunsch und ein Gespräch darüber haut einen erst einmal aus allen Wolken, aber wenn man sich wirklich offen gegenüber steht und sich im Bezug auf neue Erfahrungen öffnen kann/möchte, kann daraus etwas wunderbares entstehen.
Um mal konkrete Erfahrungen weiter zu geben...
Unsere "Sie" war ein kleines "Mauerblümchen" bis ich ihr meine Wünsche gesagt habe. Sie konnte mit allem so garnichts anfangen eigentlich. Durch einige Gespräche, in denen ich ihr offen gelegt habe was mir durch den Kopf geht und was mich daran so reizt, hat sie sich darauf eingelassen es einfach mal auszuprobieren. Dies hat sie aber auch nur getan, weil in den Gesprächen deutlich wurde, dass sie eigentlich machen kann was sie möchte. Sie hat Tempo und Intensität bestimmt. Sie musste auf nicht verzichten, sondern konnte so gestalten wie sie wollte, was ihr die Möglichkeit gab eben ihre Wünsche und Fantasien mit ins Spiel zu bringen.
Das es sich bei uns dann in den Cuckoldbereich entwickelt hat war nach gut einem Jahr abzusehen. Wir haben immer wieder Gespräche geführt, kein Blatt vor den Mund genommen und sind restlos offen miteinander umgegangen. Es wurden Kompromisse gesucht und gefunden, wobei sich eine Entwicklung ergeben hat, die uns beiden etwas gibt und an der wir beide große Freude haben.
Friede, Freude Eierkuchen war natürlich nicht immer gegeben. Es gab Rückschläge, weil das Gedankenkarussell verrückt gespielt hat, aber unsere Beziehung ist um ein vielfaches intensiver und vertrauter geworden. Aus heutiger Sicht betrachtet, haben wir vor den ersten Gehversuchen in unserer heutigen Lebensweise, in Sachen Vertrauen zueinander nur an der Oberfläche gekratzt.
Zum Schluss dann natürlich auch ein Ratschlag von mir.
Auch wenn du jetzt vielleicht denkst und davon überzeugt bist, dass es nicht deine Welt ist, kann ich nur empfehlen es wenigstens zu probieren. Mach dich einmal frei von irgendwelchen Gedanken und lass dich darauf ein. Wir selber haben damals einen Zeitraum festgelegt in dem wir alle alten Gewohnheiten zur Seite geschoben haben und einfach in eine Art Rollenspiel geschlüpft sind, was dann eben die Keuschhaltung und damit ihre Kontrolle betraf. Zu Beginn hatten wir 2 Wochen abgesteckt und einfach die Erfahrungen und Eindrücke auf uns wirken lassen. In dieser Zeit hatten wir übrigens 8 oder 9 mal Sex, weil "Sie" es so wollte, aber sie hat eben alleine bestimmt wann, wie und wo. Es ging einfach im sexuellen Bereich nur um ihre Bedürfnisse. Orgasmen hatte ich selber 3 oder 4 in den 2 Wochen.
Es ist einfach eine andere Welt und ob es einem wirklich zusagt oder nicht kann man nur sehr schwer beurteilen, wenn man keinen Blick in diese Welt geworfen hat.
Sprecht miteinander und sage es ihm so wie es ist. Du probierst es ihm zuliebe aus und er solle nicht zu viel erwarten. Für dich persönlich, solltest du einfach mal deine bisherigen Gedanken in dieser "Probezeit" ausblenden und dich kurzzeitig darauf einlassen. Versuche die Möglichkeiten zu sehen und nutze sie. Gestalte nach deinen Vorstellungen und seh nicht das, auf was dein Mann verzichten muss, sondern seh das, was du dir von ihm geben lassen kannst.
Anschließend steht dir ja noch immer frei zu sagen, dass es wirklich nichts für dich ist. Nachdem du es ausprobiert hast, besteht aber auch für weiterre Gespräche eine ganz andere Grundlage. Du kannst ganz klar argumentieren, dass du es ausprobiert hast, es aber auch danach noch nicht deine Welt ist.
Auch ich kann in unser Beider Namen anbieten dir mit Rat zur Seite zu stehen, sofern du Fragen haben solltest. Du kannst uns gerne anschreiben und "löchern"
LG "Er" von NeueReize