...also...
das mit dem sich "schuldig" fühlen hatte ich auch. ich fühlte mich nicht nur "anders" als andere, sondern es wurde mir auch von aussen so an mich herangetragen. dank gesprächen mit anderen, wie auch der lektüre von einigen büchern, bin ich auf neue gedanken und erkenntnisse gekommen. das "schlüsselerlebnis" war letztlich, dass ich begriffen habe, mich selbst so anzunehmen und zu lieben, wie ich nun mal bin. gleichzeitig habe ich auch verinnerlicht, den satz "liebe deinen nächsten wie dich selbst" tatsächlich ernst zu nehmen und auch danach zu leben.
ich würde behaupten, dass ich damit "authentischer" geworden bin, "echter", sozusagen. das hat mich letztlich auch beruflich ganz weit getragen. ich habe gelernt, auf meinen "bauch" zu hören und auch danach zu handeln.
"schuldig" fühle ich mich, wenn überhaupt, dann mir selbst gegenüber, wenn ich mal nicht authentisch gehandelt habe, sondern mich zu etwas habe "überreden" lassen, mich also "verbogen" habe. wider besseren wissens und/oder gewissens. meistens handelt es sich bei solchen gelegenheiten um "gesellschaftliche" konventionen.
ich liebe meine frau, so, wie sie ist, auch, wenn mir ein paar dinge vielleicht sogar "fremd" sind, weil ich sie nicht "teile". und doch sind diese dinge nicht "fremd", denn ich kenne sie, und sie sind "teil" meiner frau, damit auch "teil" unserer beziehung.
dem eigenen partner etwas "neidig" zu sein hat oft auch mit dem ganz eigenen selbstvertrauen zu tun. ein in sich ruhender, emanzipierter mensch wird sein glück und wohlgefühl niemals von jemand anderem "abhängig" machen. das ist dann schon ein bisschen "hohe schule". gerade im sexuellen bereich dürften wohl fragen wie "ist der andere doch besser als ich" oder so immer mal wieder sorgen bereiten. das ist, unter dem strich, unsicherheit. wobei sicherheit an und für sich eh nichts als eine illusion ist... aber auch das ist eine andere geschichte...
und, zu guter letzt: kein mensch ist "austauschbar", wirklich keiner. denn jeder ist einzigartig. aber: ersetzbar ist durchaus jeder. nur, wer erkennt, dass man/frau sich selbst (und damit auch jedes andere ego) nicht allzu sehr "wichtig" nehmen sollte, wird damit zurecht kommen. angesichts der grösse unseres planeten, geschweige denn unseres universums ist ein einzelner mensch doch wirklich nicht soooo "gross". oder, anders betrachtet: was werden sich all die milliarden an klein- und kleinstorganismen, die auf und in jedem menschlichen körper leben, für gedanken zum leben machen?
ist doch eh alles relativ...
lg!