Vom reden wird er mich auch nicht lecken, wenn er dazu nicht bereit ist. Und ja, man braucht andere Menschen. Aber nicht jeden! Jemand der auf Zuverlässigkeit wert legt, wird mit einem Chaot kaum Freude haben und auch sowas banales kann sich manifestieren und am Ende zu immer mehr Unstimmigkeiten führen, weswegen schon etliche, selbst langjährige Partnerschaften auseinander gingen.
Und ja, mit einem Partner habe ich Sex, der mir bei der Befriedigung hilft. Ich finde das völlig legitim. Gleichzeitig gebe ich gleiches zurück. Ich genieße die Erfüllung meiner Sexualität und erfreue mich an der Erfüllung der Sexualität eines Partners. Mir geht es nicht ausschließlich um die Bedürfnisse meines Partners. Dinge, die ich nicht machen will, mache ich nicht. Punkt. Aber die gleiche Entscheidungsfreiheit nehme ich mir, wenn ich sage, dass ich haben möchte, was ich gerne habe. Funktioniert. Ich muss weder auf etwas verzichten, was ich gerne hab, noch etwas geben, was ich nicht will. Ich würde weder ein stillschweigendes Akzeptieren in der Luft schwebend ertragen wollen, noch ständig darauf zu hoffen, dass es vielleicht doch noch was wird, ohne das jeweilige zu thematisieren.
In dem Moment, wo ich etwas verweiger, nehme ich mir die Freiheit meine Sexualität zu gestalten, wie ich will. In dem Moment, wo ich auf etwas nicht verzichten will, ebenfalls. Wenn dem so ist und das ganze ohne Probleme läuft, dann passt es halt. Wenn nicht dann nicht. Wenn man auf eine bestimmte Praktik steht, die aus dem Liebesspiel etwas besonderes macht und man darauf verzichtet, dem Partner zu liebe, ist das nett und zuvorkommend und rücksichtsvoll. Es legt aber keinen Schalter um, dass man das nicht mehr so toll findet und das, wenn auch sonst, gute Liebesleben den besonderem kick gibt.
Ich kann nur für mich sprechen. Es gab auch in anderen Bereichen Dinge, die ich für den Partner habe sein lassen oder auch für Freunde. Nur gibt es da ganz oft Alternativen. Und sei es, dass man etwas mit anderen Freunden mit den gleichen Interessen ausführt oder in der Partnerschaft etwas alleine macht. Aber etwas im sexuellen Bereich vorenthalten zu bekommen, was man nicht ersetzen kann, ist schon schwieriger, vor allem wenn eine offene Beziehung nicht als Option zur Verfügung hat. Ich könnte auf zig Dinge beim Sex, die mir auch Spaß machen verzichten, ohne dass es aus der momentanen Sicht ein Problem darstellen würden. Oralsex würde ich aber schwer vermissen. Auch wenn ich noch so freiwillig den Verzicht erklären würde.