Schuldgefühle
Die oben genannten Tipps, sind für Intensivraucher (60 pro Tag) wohl kaum anzuwenden. Wenn ich mir für 60 Situationen am Tag überlegen muß, warum ich da rauche oder es jetzt bleiben lasse, wird es echt lächerlich. Außer unter der Dusche oder wenn ich schlafe, rauche ich halt.
Dabei habe ich eine gesunde Hautfarbe und weiche glatte Haut, ein sehr jugendliches Äußeres, bin vital und nei krank, sportlich und leistungsfähig.
Das Geld, das ich in meinem Leben für Süßigkeiten, Klamotten die ich garnicht getragen habe oder für sinnlose Geschenke ausgegeben habe, war auch sehr viel. Ich kenne keinen Ex-Raucher, bei dem allein durchs Aufhören der Wohlstand ausgebrochen ist.
Ob Rauchen eine Sucht ist, da streiten sich die Gelehrten. Wehe wenn es eine anerkannte Sucht wäre, denn dann müßte es das Gesundheitssystem auch als Krankheit anerkennen und leider dafür bezahlen. Da basteln sie ja gerade dran, um das zukünftig auszuschließen, angesichts leerer Kassen.
Raucher wurden schon immer geächtet, mal mehr und mal weniger. Momentan ist es ziemlich intensiv. Früher was es eine Schande wenn eine Frau auf der Straße rauchte, heute ist es fast der einzige Platz, wo sie es noch darf. Der Altkanzler Helmut Schmidt und seine Frau dürfen jedoch noch überall rauchen, selbst wenn sie im Fernsehstudio sind. Offensichtlich gilt hier nicht, was sonst gilt.
Rauchst Du, stirbst Du. Rauchst Du nicht, stirbst Du auch. Velleicht etwas später, doch wozu will noch jemand deutlich älter werden, in einer Gesellschaft, die ältere Menschen überhaupt nicht haben will. Bereits hier im JC ist jeder über "gefühlte 48" nur noch Restefi**en und Altschrott.
Schaut euch mal Altenpflegeheime an - na Bock drauf? Vielleicht doch etwas früher gehen?
Mens sana in corpore sano - also im Umkehrschluss Kranker Geist in krankem Körper. Die ganzen Alkoholiker, die gnadenlosen Fresser und die Medikamentenjunkies (Vitamine, Kreislauf bis Muskelaufbau-Produkte), die sind voll ok. Sind ja auch zahlenmäßig mehr als die Raucher.
Wer Probleme mit Husten, schwarzen Auswurf, Kurzatmigkeit oder Schwindel hat, der kann es ja mal versuchen, allein um zu prüfen, ob sich seine Situation verbessert. Wer ansonsten keine Probleme hat, dürfte schwer zu überzeugen sein.
Ich rauche, weil ich Lust dazu habe. Sollte ich keine mehr dazu haben, werde ich nicht mehr rauchen.
Es ist reine Willenssache. Wem Hilfsgerüste mit Nikotinpflastern, Hypnose oder motivierende Bücher helfen, der soll sie nutzen. Wenn er es innerlich jedoch nicht will, wird er auch dann scheitern. Das dauernde Schuldgefühl, das den Rauchern eingeredet wird und welches sie sich witzigerweise auch einreden lassen ist leider sehr kontraproduktiv.
Es wäre mein Wunsch, den Raucher von den stapelweisen Vorurteilen befreit sind, damit der Raucher sich leichter entscheiden kann, ob er dazu noch Lust hat oder es "braucht". Dem Verstand fiele es bestimmt leichter und der Wille schaffte es mit halber Kraft.
Wenn mir jahrelang massenweise Mitmenschen sagen ich sähe hässlich aus, dann glaube ich es eben irgendwann auch. Da haben Raucher sehr dran zu knapsen.
Qualmige Grüße
PlayGoo