..."stellenwert"...
irgendwie seltsam, diese frage-/feststellung:
(...) Es scheint doch so, als wäre der Stellenwert des Thema Sex in der Beziehung höher als man annimmt?
Wenn es dort kriselt, trifft das die gesamte Beziehung?
Versuchen wir uns einfach nur lange einzureden, das Thema wäre nicht so wichtig?
die sexualität ist ein integraler bestandteil des lebens eines jeglichen menschen. selbst kleinkinder beginnen irgendwann von selbst, so man/frau sie denn lässt, ihren körper selbst zu entdecken. etwas später kommen die berühmt-berüchtigten "doktorspiele" dazu - die leider allzu oft "verteufelt" werden. und noch ein bisschen später entdecken jungs und mädels die "bewusste" selbstbefriedigung, den orgasmus, und schliesslich sexuelle handlungen mit anderen menschen.
dass dieser integrale bestandteil des lebens, mittlerweile anscheinend selbst von fachleuten anerkannte "grundbedürfnis" des menschen "verleugnet" wird, ist doch eigentlich furchtbar erstaunlich. jeder weiss, dass es der andere macht. wirklich jeder. die einen betrachten gewisse variationen als "schweinkram", die anderen zucken eben mal mit den schultern, wenn sie "blümchensex" hören.
die lebensform "beziehung" beinhaltet mehr oder weniger automatisch die sexualität, die wiederum ein grundbedürfnis darstellt. entstehen hier nun probleme, liegt es auf der hand, dass die beziehung als ganzes darunter leidet. da nun aber sexuelle themen mehr oder weniger "tabu" zu sein scheinen, weil man/frau in unserer gesellschaft nach wie vor etwas "schmutziges" daraus macht, tappen enorm viele menschen in die beziehungs-problemfalle.
es dürfte einmal mehr eine frage von ursache und wirkung sein... respektive der verwechslung der beiden begriffe. diese widersprüchlichkeit führt seit ewigkeiten zu problemen im menschlichen zusammenleben.
sexuelle treue kann durchaus sinn machen - sich gemeinsam mit einem anderen menschen zu entwickeln, kann sehr befriedigend sein, menschlich wie sexuell. die wenigsten menschen allerdings sind genügend emanzipiert und selbstbewusst, um diese dimension entdecken zu können. die meisten machen sich abhängig von einem permanenten vergleichen/beurteilen/verurteilen... und setzen damit sich selbst und ihren mitmenschen nur unnötige grenzen...
aber jetzt rutscht´s dann doch wieder einmal heftig ins philosophische ab... kurz zusammengefasst: ja, viel zu viele menschen reden sich als ausrede ein, das thema wäre nicht so wichtig. obwohl sie intuitiv wissen, dass dem nicht so ist. denn die eigene unzufriedenheit wird meistens sehr deutlich wahrgenommen. aber über "schmutzige" themen spricht man/frau halt nicht, schon gar nicht in der eigenen familie. so haben es die meisten von uns als kind schon zu hause gelernt...
lg!