Kann ein anderer das "gebrochene Herz" heilen?

Ich sage "nein!". Andere Menschen können unterstützend wirken, aber eine Heilung von anderen Menschen abhängig zu machen, sehe ich als fatal an.
Ich bin seit 15 Monaten von meinem (narzisstischen) Ex getrennt - die emotionalen Flashbacks holen mich nach wie vor immer wieder ein, viele Verletzungen, Demütigungen und Lügen sitzen noch immer zu tief.
Ich habe mir nicht vorstellen können, mich irgendwann neu zu verlieben - und doch ist dies vor kurzem erst eingetreten, völlig unerwartet.
Das einzige, womit mein Freund unterstützend sein kann, ist mit Verständnis & Zeit.
Ich habe den Spruch "wer von der Hoffnung lebt, stirbt an Enttäuschung" tätowiert. Vielfach als negativ angesehen, hat er für mich doch eine positive Bedeutung:
'Warte nicht darauf, dass sich von selbst etwas ändert, sondern tu selbst etwas dafür, weil du sonst am Ende enttäuscht sein wirst!' Dies lässt sich auf viele Bereiche des Lebens übertragen - und auch auf das Seelenleben. Man selbst muss aufarbeiten wollen, sich den 'Geistern und Dämonen' stellen und bereit sein, den Schmerz, die Wut und die Trauer nochmals zu spüren. Eine neue Liebe/ ein anderer Mensch kann diese negativen Gefühle eventuell übertönen - aber wenn diese Person eventuell irgendwann nicht mehr da sein wird, kommen die alten unverarbeiteten Verletzungen wieder zum Vorschein - mit den neuen obendrauf.

Nein, ich denke nicht, dass das möglich ist.

Es braucht einfach eine gewisse Zeit, bis man wieder unbelastet auf jemanden zugehen kann und das ist m.M.n. unbedingt Vorraussetzung für eine neue Liebe.

Warum sollte man auch etwas forcieren, was einfach etwas Zeit braucht? (die Heilung)

Mit den widersprüchlichen Gefühlen, die dazugehören wäre ich nicht bereit, mich zu verlieben.
Und die Bereitschaft ist das A und O.

Es gibt da ein Zitat aus dem Film "Traumfrauen" von Palina Rojinski (sexy)

wenn dich Typ A verlassen hat schlafe innerhalb von 24 h mit Typ B, ...

na wie geht es weiter, genau ! ein Übergangsfick ist bestimt gut zur Klärung, ich denke das ist für Männer wie Frauen zutreffend, dann hat mann, frau sich wieder gesammelt.

Aber Vorsicht, ich das Ihr Typ B seid, aufpassen !

so lustig es klingen vermag - aber ich habe das eingangszitat ungewollt im echten leben probiert.
fazit einer langen reise, vielen gesprächen usw.

Die einzige person die im stande ist sich zu heilen - ist die verletzte person selbst. man kann die person zwar unterstützen aber in keinster weise "helfen" denn hilfe bedeutet für die verletzen die möglichkeit die verantwortung für die eigenen entscheidungen abgeben zu können... dies hindert sie jedoch den schmerz usw. von sich aus zu lösen. Somit verbleiben sie umso länger in der situation und leiden.

ums auf den punkt zu bringen, nach 2,5jahren war für mich die reise an einem punkt - wo mir klar war, dass es zeit ist zu gehen.

in der zeit danach habe ich viele bücher gelesen (hab ich eig davor auch schon). und ein buch - dass meiner ansicht nach jeder mensch einmal im leben gelesen haben sollte -> "Osho - Liebe, Freiheit, Alleinsein". (https://www.amazon.de/Liebe- … leinsein-Osho/dp/3442215994=).

Ps: ich bin der meinung, dass das was wir ausstrahlen auch von uns angezogen wird (resonanz). die schlussfolgerung daraus... wenn ich mich selbst verändere, werde ich etwas anderes ausstrahlen und etwas anderes wird sich von mir angezogen fühlen.

just my 2 cent

Ich halte nichts von dieser Strategie.

Wenn ich Liebeskummer hab dann kann mir da auch keine andere Frau helfen.
Sie kann das Gefühl kurzzeitig betäuben - aber das möchte ich überhaupt nicht.
Ich will das bewusst verarbeiten, mit mir ins Reine kommen und dann nach vorne schauen.
Alles andere macht für mich keinen Sinn.

Zumindest ein Pflaster kleben.

heilen kann ein gebrochenes Herz nur von selber.

Keiner hat Zauberkräfte und kann etwas ungeschehen machen oder heilen, was ein anderer im Wahn zertrümmert hat. Der neue Partner kann aber mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld vielleicht die Bedingungen schaffen damit die Narben schneller verblassen und die Hoffnung, die Zuversicht und das Vertrauen wieder die Oberhand gewinnen.

Zumindest hoffe ich das.

Hallo!

Ich glaube, dass man bestimmte Dämonen nur bezwingen kann, wenn man sich auf das Leben und das damit verbundene Risiko erneut einlässt. Das war und ist bei mir jedenfalls immer wieder der Fall (gewesen). Ich merke mir bestimmte Dinge und die damit vermeintlich verbundenen Ursachen, kann aber nur in einer neuen zwischenmenschlichen Beziehung feststellen, ob ich damit richtig liege. Wenn ich betrogen wurde, deswegen eine harte Zeit durchgemacht habe und litt, dann kann ich jede sich anbahnende Beziehung abblocken, denn damit verbinde ich ja negatives, oder ich überprüfe meine Annahme und werde (hoffentlich) positiv überrascht. Um mal ein Beispiel zu nennen.

Aber mein Gegenüber hat nicht die Macht, oder gar die Verantwortung, meine Wunden zu heilen - diese Kraft finde ich nur in mir selbst. Ich kann darin unterstützt werden, kann mich fallen lassen, nur bleiben meine Narben meine eigenen und die damit verbundene Arbeit muss ich alleine leisten. Eine starke und einfühlsame Partnerin macht diesen Prozess leichter, man kann sich dabei auch weit näher kommen als man sich das vorher vorstellen konnte, neues Grundvertrauen schöpfen, aber den ersten Schritt muss immer ich machen. Etwas wagen, um hoffentlich schönes zu gewinnen.

Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass ich dann am besten vorwärts komme, wenn es mir gut geht. Und wenn es mir gut geht, wenn ich Sex habe, Erdbeereis esse oder tibetanische Hochlandyakmilch trinke, dann tue ich gut daran, solche Dinge zu tun. Aber ich kenne auch den Trugschluss, dass man mit einer Frau sofort das Loch stopfen könnte, das durch eine Trennung von einer anderen gerissen wurde. Am Ende waren alle Beteiligten nicht glücklicher, dafür wurde ein Herz zusätzlich gebrochen und ich mit Selbstvorwürfen ergänzt. Ich brauchte die Zeit der Trauer und als die vorbei war, konnte ich neu mit jemandem anfangen.

Liebe Grüße,

Veren war's