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Outing: Wie haben es Eure Partner/Partnerinnen aufgenommen?

******ose Frau
4.604 Beiträge
Liebe JeannyA

Nun, ich glaube ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass du mich falsch vetstanden hast!

Ich habe tatsächlich von Heikes Partnerin geschrieben, dass ihr Verhalten egistisch sei, meinte aber keine Sekunde lang ihre eigene Situation - sondern ihr Verhalten gegenüber Heike.

Und da hat sie eine Wahl. Kein Verständnis und Mitgefühl für den Menschen an seiner Seite aufzubringen, und nur die eigene Sichtweise gelten zu lassen, ist nunmal egoistisch.

Heikes Partnerin sieht nur sich selbst - und sie versucht nicht einmal, Heike zu verstehen.

Nicht dass Heikes Mann ganz Frau werden will, weil sie unglücklich ist, sich nicht mehr als Mann fühlen kann und mag, kreide ich an! So eine Situation ist schicksalhaft, und weder gut noch böse, wenn man es so sagen darf.

Aber den Schmerz der anderen verleugnen zu wollen, den eigenen als einzig wichtigen zu verstehen und höher zu bewerten, finde ich echt schlimm.

Es geht darum, dass Heikes Partnerin einen Weg für sich findet und beide zusammen einen Weg, bezüglich einer gemeinsamen Zukunft.

Verständnislos gegenüber ihrer Frau zu sein, ihren Verlust nach dem Mann und den Sex als unverständlich zu betrachten - nun - das ist egozentrisch, wenn nicht sogar egoistisch.
Also Ihr lieben, also Kathrin und an die beiden Dornrosen,
Ich hatte nicht vor, hier irgendwelche miesen Stimmungen zu verbreiten. Sicherlich haben die beiden auch ein Stückweg recht, wenn sie sagen, Ralf ist Egoist. Kathrin hat aber auch schon alles durchlebt. Also wie gesagt, ich möchte keine schlechte Stimmung machen und im Endeffekt muss ich ja eh alleine damit zurecht kommen.
Also nochmals ganz lieben Dank an alle, aber lasst es jetzt gut sein.
liebe Grüsse Heike
******ose Frau
4.604 Beiträge
Mach dir keine Sorgen Heike, ich glaube es gibt gar keine schlechte Stimmung. Missverständnisse gibt es schon auch nur dadurch, dass man schreibt. Das schränkt eben das einander Verstehen ein bisschen ein.

Und du hast vollkommen recht, du und ihr beide, müsst einen Weg finden. Und ich finde es auch schön, dass die Liebe noch da ist, bei beiden, das lässt doch Hoffen, dass sich einen gemeinsamen Weg finden lässt - manchmal muss man eben wie durch den Dschungel gehen, und sich selbst einen Weg bahnen, weil es keinen vorgezeichneten fertigen Weg gibt.

Alles Gute und viel Glück.
****nyA Frau
195 Beiträge
@Dornrosen
Deinen letzten Beitrag hattest du geschrieben, als ich noch mit meinem beschäftigt war.

Sehr schön:

manchmal muss man eben wie durch den Dschungel gehen, und sich selbst einen Weg bahnen, weil es keinen vorgezeichneten fertigen Weg gibt.

*top* *top* *top* *top* *top*
****nyA Frau
195 Beiträge
@Heike
Von schlechter Stimmung kann doch keine Rede sein. Das sind nun mal Dinge, die in einer Beziehung angesprochen werden müssen, sei es jetzt deine aktuelle Situation oder die von jemand ganz anderen.

Und nein, meine liebe Heike, derzeit musst du nicht alleine damit klar kommen, ihr seid immer noch zusammen. Meine Ex und ich, wir hatten auch beide versucht, gemeinsam mit der Situation klar zu kommen nur ging es bei uns nicht. Ich wünsche dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass du mehr Glück hast als meine Ex.

Meine liebe Dornrosen, das hatte ich schon verstanden, dass du das Verhalten von Heike's Partnerin meintest. Das kann auch gar nicht anders sein, aber bedenke, das Verhalten kommt aus der Situation heraus.

Zumindest ein Stück weit. Soweit aus der Situation heraus, als dass wie du richtig schreibst, sich Heike's Partner/in nicht als Mann fühlen kann oder mag. Daher kommt ja das Verhalten von Heike's Partner/in. Und kann ich Heike's Partner/in keineswegs ankreiden.

Transsexualität ist ein sehr komplexes Thema, um unsere Situation überhaupt nur ein Stück weit nachvollziehen zu können, reicht es nicht aus, sich oberflächlich in die Materie einzulesen. Und selbst wenn man sich intensiver einliest, gibt es für nicht Betroffene noch immer so viele Dinge, die sie nicht nachvollziehen können. Das ist einfach so.

Das ist aber ein anderes Thema, wenn Du, liebe Dornrose, einen Einblick in unsere Situation gewinnen möchtest, sieh bitte den aktuellsten Film zum Thema an, The Danish Girl.

Aber den Schmerz der anderen verleugnen zu wollen, den eigenen als einzig wichtigen zu verstehen und höher zu bewerten, finde ich echt schlimm.
Um beurteilen zu können, ob Heike's Partner/in den Schmerz von Heike grundsätzlich verleugnet, vermag ich aus den bisherigen Schilderungen nicht beurteilen zu wollen. Auch kann ich nicht sagen, ob Ralf tatsächlich transsexuell ist. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach.

Ich kann jetzt nur wieder für ich sprechen, aber als den einzig wichtigen Schmerz hatte ich meinen eigenen Schmerz sicher nicht gesehen. Wer ein wenig Mitgefühl in sich hat, wird zumindest den Schmerz des anderen spüren.

Aber, bewerten musste ich meinen Schmerz damals schon, und ja, das war mein Egoismus, ich hatte meinen Schmerz höher bewertet als den meiner Ex. Denn, liebe Dornrose, ich hatte es geschrieben, um was es bei mir ging:

Um Leben oder Tod. Ich weiß nicht, Dornrose, ob du nachvollziehen kannst, wie es ist, was für Gedanken einen quälen, wenn man kurz vor dem Suizid steht. Ich kann es, und ich wünsche es niemandem!

Das einzige, was ich Ralf ankreide, ist, dass sie/er unbedingt an der Beziehung festhalten möchte. Diese Einsicht muss kommen, dass dies unter den gegebenen Umständen möglicherweise nicht geht. Aber dazu muss er erst einmal selbst über sich genauer Bescheid wissen, wenn er es denn noch nicht weiß.

Und ja, ich finde es von Heike ganz toll, dass sie derzeit noch zu ihre/m/r Partner/in hält. Dass ihr etwas fehlt, ich kann es ihr nicht verdenken.

Aber wenn der Partner sein Geschlechtsteil hasst, dagegen kann niemand etwas unternehmen, das ist einfach so, auch wenn es schwer zu verstehen ist. So war es bei mir auch. Ich hatte mich seinerzeit lieber prophylaktisch selbst befriedigt, damit zu keinen sexuellen Handlungen mit der Partnerin mehr kommen könnte. Dass ich eine Tochter habe, grenzt schon an ein Wunder.

So, liebe Dornrose, nun kennst du meinen Egoismus. Dazu stehe ich, auch wenn ich damit meine Partnerin sehr verletzt hatte. Das weiß ich.

Jedoch, ich hatte ihren Schmerz verstanden, sie hatte ihn mir zu verstehen gegeben. Und so hatten wir gemeinsam gehandelt. Sie konnte so nicht weiter machen, ich auch nicht. Kompromiss-Lösungen gab es leider keine.

Und trotz allem hatten wir uns arrangiert, sodass wir heute gute Freundinnen sein können. Wenn es bei Heike und Partner/in auch nicht anders geht wie bei uns, zumindest das wünsche ich beiden, dass es auch so wie bei uns geht.

Ja, Dornrose, und nun denke mal bitte nach. Du könntest in der gleichen Situation sein. Was würdest du tun? Gleich Leine ziehen, oder versuchen, mit der Situation klar zu kommen? Ich denke, die Antwort kennst du, ich kenne sie auch. Niemand wirft einfach so Jahrzehnte weg, in denen man Erwartungen hatte.

Hatte ich auch nicht getan, aber, du hast es vielleicht heraus gelesen, bei Transsexualität geht es nicht um dich oder oder mich, sondern um Sein oder Nicht Sein.

Und heute bin ich froh, dass ich bin, was ich bin. Eine Frau.
Alle Achtung liebe Kathrin
Ich hätte noch 1000 Sätze schreiben können, aber du verstehst mich auch ohne diese Sätze. Noch eins, ich hatte schon einen Termin beim Psychiater gemacht, für uns beide. Halbes Jahr Wartezeit, und wer hat gekniffen? Ich nicht!! Vielleicht ist mein Schatz ja einfach noch nicht soweit. Nur, will ich ihm nicht im Weg stehen und irgendwann hören müssen, das er sich nicht ausleben konnte wegen mir. Das könnte ich mir nicht verzeihen
liebe Grüsse Heike
****nyA Frau
195 Beiträge
Therapeut
Liebe Heike, das mit den Wartezeiten kenne ich. Nun denn, dein Männe hat gekniffen. Wie ich es verstanden habe, warst du alleine bei der ersten Sitzung???

Und ja, so wie du schreibst, du könntest es dir nicht verzeihen, dass er sich nicht ausleben konnte, wegen dir.

Wie ich es geschrieben hatte, es gibt Dinge im Leben, die lassen keine großartigen Kompromisse zu, nur bedingt. Transsexualität ist so eine Sache. Aber:

Du hast auch ein Leben. Dein Leben!

Das war der springende Punkt, den ich erkannt hatte, und ich Redebedarf hatte.

Und wie ich es auch geschrieben hatte:
Wir hatten gemeinsam entschieden, gemeinsam geht es nicht, wenn das bei euch nicht möglich ist, entscheide du. Es gibt nun mal auch Leute, die machen einfach so vor sich hin, bis sie endgültig vor der Wahl stehen, oder einfach andere machen lassen.

Du,, Heike, wirklich, ich wünsche dir nochmals von ganzem Herzen ein gutes Ende für dich, wie auch immer das aussehen mag.

LG

Jeanny
Liebe Jeany,
nein, ich bin nicht alleine da gewesen. Leider ist das Gespräch mit meinem (noch Mann) nicht möglich. Aber wie schon gesagt, wer weiß wo der wen hinführt
Ich danke Euch alle von Herzen
****nyA Frau
195 Beiträge
Liebe Heike, du schreibst (noch Mann). Das tut mir echt leid für dich. Aber, das ist eine Sache des Schicksals, dafür kannst du nichts.

Aber ich habe es auch schon geschrieben, sieh dieses Schicksal als eine Chance, wenn es sein muss, als eine Chance für dich. Du hast als momentane Angehörige auch ein Leben, dein Leben. Auch du solltest deine Kompromissbereitschaft irgendwann einschränken.

Eine Beziehung funktioniert nicht auf Einseitigkeit, diese Einsicht hatte sogar ich.

So, und nun, an alle, wie ich eben erfahren habe, meine Tochter sitzt im Flieger Toronto-Frankfurt, planmäßige Landung in FFM morgen früh 06:30 Uhr. Ich werde die nächsten 3 Wochen vermutlich nicht so viel Zeit für JC haben....
Liebe Jeanny,

vielen Dank für Deine wertvollen Beiträge. Genieß die Zeit mit Deiner Tochter ☺️👍

Gruß

Kathrin
*******nna Frau
216 Beiträge
Ein liebes Hallo in die Runde
Nun, ich habe das Thema erst jetzt entdeckt, aber ich war sofort von eurer offenen und ehrlichen Art und dem sehr sorgsamen Umgangston angetan!

So will ich meinen Teil beitragen.
Da ich eine TS Betroffene bin möchte ich einiges aus meiner Sichtweise erzählen, obwohl ich zum Beginn des Weges keine Partnerschaft mehr hatte.
Die zerbrach wohl hauptsächlich aus zwei Gründen. Zum einen hatte ich absolut keine Lust mehr auf Intimitäten, ich verstand aber nicht warum.
Zum anderen, ich war nur noch eine leere Hülle, die verzweifelt versuchte irgendwie den Alltag zu bestreiten. Aber die Fähigkeit zum Mitgefühl für andere Menschen, die hatte ich nicht mehr, ich fühlte mich nicht einmal selbst.

Aber danach ich hatte Zeit zum Nachdenken, meine erste Erkenntnis, es konnte einfach nicht an Ihr gelegen haben, ich war das Problem!

So nach und nach konnte ich tiefer in mein Inneres Ich vordringen, alte Kinderträume, seltsame Gefühle, Begebenheiten aus meiner Pubertät.
Viele Puzzleteile tief vergraben und verdrängt, die einfach kein Bild ergaben.

Bis ich den Gedanken zulassen konnte möglicherweise kein Mann zu sein!

Plötzlich wurde mir alles klar! Mein Überlebenswille siegte!
Der äußerte sich dann aber auch erst mal mit sehr viel Egoismus und wenig Mitgefühl so dass meinen Kinder sehr zu leiden hatten!

Und damit will ich nicht entschuldigen, nur einen Einblick geben.

Mit liebem Gruß Tilly
aber ich war sofort von eurer offenen und ehrlichen Art und dem sehr sorgsamen Umgangston angetan!

Das hast Du schön auf den Punkt gebracht, habe ich auch so erlebt!

Aber danach ich hatte Zeit zum Nachdenken, meine erste Erkenntnis, es konnte einfach nicht an Ihr gelegen haben, ich war das Problem!

Wie kommst Du darauf das DU das Problem warst? Würde ich gerne verstehen.

So nach und nach konnte ich tiefer in mein Inneres Ich vordringen, alte Kinderträume, seltsame Gefühle, Begebenheiten aus meiner Pubertät.
Viele Puzzleteile tief vergraben und verdrängt, die einfach kein Bild ergaben.

Das kommt mir sehr bekannt vor! Bei mir war es dann ein kleiner "zufälliger" Anstoss der alles wieder ins Bewusstsein befördert hat. Entscheidend war dann für mich, mich den Dingen zu stellen und dranzubleiben. Und dann stellte sich ein tiefes Gefühl von Befreiung ein.

Bis ich den Gedanken zulassen konnte möglicherweise kein Mann zu sein!

Es gibt heute Momente an denen ich mir wünschte die Kraft zu haben den Weg zu Ende zu gehen.

Ich finde Du hast uns sehr viel Einblick gegeben und dafür meinen Dank!

Lg

Kathrin
Hallo zusammen
ich finde den Beitrag von Tilly wirklich toll. Kompliment. Wenn ich das lese, kann ich mich so ein kleines bisschen in meinen Mann hinein versetzen. Leider spricht er es ja nicht aus.
Wir nähern uns langsam wieder einander. Aber mehr als kuscheln geht leider noch nicht.
Finde es toll das ich mich hier Austauschen kann
liebe Grüsse Heike
***xy Frau
4.774 Beiträge
Es gibt heute Momente an denen ich mir wünschte die Kraft zu haben den Weg zu Ende zu gehen.

Denke nicht an das ferne Ziel, sondern konzentriere Dich auf den nächsten Schritt. So wird der Weg überschaubar und zu bewältigen.

Du brauchst nicht alle Entscheidungen auf einmal zu treffen. Taste Dich vor.

Trixy
*****eD2 Mann
19 Beiträge
Mein "Outing"
Ich habe seit meiner Jugend immer versteckt DWT betrieben, und das später auch noch ne lange Zeit, mal mehr mal weniger.
Immer dachte ich mir schon wie es ist wohl, im Körper einer Frau zu sein etc.
Bin mit meiner neuen Freundin nach München, mit der Zeit fing ich wieder an etwas zu kaufen,
strumpfhosen, schuhe, en kleid. Wenn Sie nicht da war verwandelte ich mich zuhause.

Einmal habe ich Bilder gemacht. Um Sie auf einer CD Seite online zu stellen.
Sie kam wieder, und fand über umwegen die Bilder zufällig, über so ein Blödes Programm, das auf alle Bilder zugriff hatte auf mein PC.
Mein Gott meine arme Freundin ,dachte erstmal das wäre eine andere Frau gewesen.
Sehr geschockt, war Sie.
Haben dann darüber geredet etc., und hatte ich gebeicht sozusagen, das es in mir immer schon steckte, aber nicht bedeutet, das ich so mein ganzes Leben verbringen möchte als TV/TG.
Naja es war dann unterm Tisch das ganze. (Doch blieb das als Shock immer drin bei ihr)

Eine längere Zeit später überkam es mir wieder, und kaufte, etwas prompt war Sie etwas sauer auf mich wieder :). Wieder dann unterm Tisch gekehrt.

Eine noch längere Zeit, ca 1-2 Jahre ca. Kaufte ich wieder was, diesmal etwas teurer so 300-400 euro. Und wieder ich idiot diesen blöden Kassenzettel, in der hose gelassen :(.
Oh Gott dann wars ganz rum, Sie brach wieder in tränen aus etc.
Das Gespräch diesmal intensiver etc., beichte ihr das ich auch Pornos schaue etc. bla...

Dann ging ich erstmal zu einer Therapeutin, und redeten drüber.
Nach 1-2 Sitzungen kam mein Freundin dazu, und verarbeitetn das ganze.
Meiner Freundin ging es auch innerlich dann deutlich besser, zusätzlich der krasse Uni Stress dazu.
Wir haben viel darüber geredet über das Thema.

Bei der letzten Sitzung, haben wir versucht uns zu einigen, ob wir das nichtmal mit andern Freunden etc. Mal versuchen einfach die ROllen zu tauschen für Fasching.
Um zu sehen, wie man sich selber darin fühlt, den anderen so zu sehen, im anderen Geschlecht.

Dazu kam auch, das meine Freundin nun zuhause wieder ist, wegen einem ganz anderen Grund (Studium). Und ich bleibe aufgrund der Arbeit, noch in München für 1-2 Jahre, bis ich auch wieder in die Heimat gehe zu uns.
In der letzten Sitzung, hatte meine Freundin sich auch gefragt, ob ich das nicht nun einfach lassen kann.
Ich habe ihr ehrlich gesagt, "das kann ich dir nicht garantieren", unterdrücken ewig geht nicht, doch ein konsenz muss man ja finden.

Naja wir verblieben dann so, das wir es iwann mal beim kölner Fasching etc probieren werden.
Ich weiss nicht, ob meine Freundin denkt, das ich es nun alleine in München, auch wieder mache.

Das ganze Thema mit der Geschichte ist noch offen.

Meine Beziehung zu meiner Freundin ist sonst super, Sie ist sehr feminin, doch eher die hardlinerin von uns beiden. SIe kennt mehr ACtionfilme, mag keine Romantikfilme oder liebes Musik, Sie trinkt eher mal ein Bier und ich etwas ohne Alk.
Bin nun 6 Jahre zusammen mit ihr, wenn sie mich nicht wirklich geliebt h#tte, wäre es schon längst den Bach runter mit ihr.

Mal sehen was noch alles kommt.
Vll schaffe ich mit ihr drüber zu reden.
Zu ELli hunter zu gehen nach Sontheim,

Sie als Mann verkleiden und mich als Frau, das wäre vll eine Gaudi *ggg*

Hm mfg dD2
Also ich habe es meiner Freundin nicht gesagt und werde es auch vorraussichtlich nicht.
Ich habe das Thema mal so zufällig angeschnitten, ohne zu sagen das ich Crossdressing gemacht habe und ich mir manchmal wünsche ein Frau zu sein, und sie meinte das sie solche Menschen natürlich respektiere, sie aber nie mit einem Mann zusammen sein kann der sowas macht.
So habe ich mich entschieden es ihr nicht zu sagen, denn ich will sie auf keinem Fall verlieren...
*****rOL Paar
33 Beiträge
Ich möchte hier gerne meine Geschichte schreiben, aber das geht nicht ohne viele Umwege. Ich versuche es dennoch.

Meine bald Ehefrau habe ich durch puren Zufall zum richtigen Zeitpunkt kennengelernt. Sie kam über Umwege aus England nach Deutschland. Ich bin Deutscher, der widerum lange im erzkatholischen Irland lebte.

Als wir unser erstes zweisames Treffen hatten, habe ich ihr gesagt, dass ich schwul bin, weil ich zu der Zeit ausschließlich Männer getroffen habe. Bi war ich zum Teil aber schon immer. Wir haben uns immer öfter getroffen und sehr intensiv über intime Details gesprochen und so kam es dann, dass wir ein "hetero" Paar wurden.

Im Alltag bin ich ein Mann. Lederjacke, Stiefel, aber dennoch mittel- bis lange Haare, immer glattrasiert und allgemein zierlich gebaut. Es ist die Rolle, die von mir im Arbeitsumfeld und auch in sozialen Kreisen erwartet wird.

Durch die Aufgeschlossenheit meiner besseren Hälfte konnte ich ihr nach viel Zögern endlich "beichten", wie ich mich wirklich fühle. Ihre Reaktion hat mich baff gemacht! Ich stand unter Tränen und sie schaute mich nur lächelnd an und sagte, dass alles in Ordnung ist und sie schon immer den Verdacht hatte. Und dann haben wir uns umarmt und eine halbe Stunde lang gekuschelt. Sie steht total darauf und ermutigt mich in unseren eigenen 4 Wänden immer mehr dazu ich selbst zu sein. In der Öffentlichkeit kann ich meine echte Sexualität bis heute nicht ausleben, bzw. nicht so sein, wie ich es gerne wollte. Aber zu Hause ist alles in Ordnung. Sie lässt mir stets die Wahl, in welchem Geschlecht ich aktuell sein möchte. Ob männlich oder weiblich spielt für sie keine Rolle. Sie mag beide Seiten an mir.

Meine Partnerin ist - obwohl kleiner und zierlicher - deutlich dominanter als ich es bin. Sie mag es mir frauliche Wäsche zu kaufen, mich zu schminken, meine Haare zu machen, usw.
Was mir aber das Genick bricht, ist das Tabuthema in der Gesellschaft. Wir haben einen internationalen und sehr weltoffenen und toleranten Freundeskreis. Viele vermuten wohl auch, dass ich bin, wie ich bin, aber ich traue mich bis heute nicht bezüglich eines echten "Outings".

Ist schon etwas kompliziert. Die Erwartungshaltung anderer oder anders gesagt die Gewohnheit des Gegenübers im Alltag...

Mir fiel der Beitrag hier auch nicht leicht. Es ist das erste Mal, dass ich mich in der "Öffentlichkeit" dazu bekannt, bzw. geäußert habe. Aber vielleicht gibt es anderen auch Mut. Wer weiß?

Liebe Grüße

T aka J
*******nna Frau
216 Beiträge
Das Genick brechen?
So ganz salopp, meines ist nicht gebrochen, ganz im Gegenteil!
Klar, Outings sind nicht einfach, das Kopfkino davor ist aber das schlimmste!
Meist verlaufen sie dann ganz anders als erwartet, und hinterher gesehen viel einfacher.
Natürlich will ich dir nicht sagen was du zu tun hast, du musst deine eigenen Entscheidungen treffen, aber du solltest nicht deinen Bekannten und deinem Umfeld eine vorbeugende Schuld geben.
Ich hatte gerade durch das outen sehr viele interessante Gespräche, auch mit Menschen bei denen ich nicht dachte dass ich ein offenes Ohr finden würde.

Mit liebem Gruß Tilly
*****rOL Paar
33 Beiträge
Bei mir ist es irgendwie anders. Ich weiß, dass ich kaum etwas zu befürchten hätte, eben weil alle unsere Freunde total weltoffen und verständnisvoll sind. Aber da ist diese blöde Barriere im Kopf. Die Schranke, die dich nicht ohne weiteres durchlässt. Es ist kompliziert. *snief*
*******nna Frau
216 Beiträge
Schon klar,
und es war ja bei vielen so, auch bei mir, dass sie so lange ihre Rolle spielten bis nichts mehr ging.
Bis man den Mut der Verzweifelung findet, weil das falsche Leben keinen Sinn mehr macht.
Aber es ist nicht so dass das bei dir so kommen muss, du hast eine tolle Freundin, und einen Freiraum so zu leben wie es für dich passt.

Mit liebem Gruß Tilly
*****rOL Paar
33 Beiträge
Danke für die offenen Worte. Und ja, meine Freundin, bzw bald Ehefrau ist Gold wert.

Ist vielleicht etwas off-topic, aber ich überlege wirklich bald zu meiner Hausärztin zu gehen um mich da beraten zu lassen. Die wird mir sicherlich einen Schrieb in Richtung Psychologe geben, aber es in einer schweigepflichtigen Umgebung endlich mal ansprechen zu können würde mir eine große Last von den Schultern nehmen. Ich möchte ja auch niemals zu 100% eine Frau werden. Aber Möglichkeiten, die mich femininer wirken lassen, da steckt bei mir großes Interesse dahinter.
****nyA Frau
195 Beiträge
Tabus und Erwartungen
Erwartungshaltungen anderer sind eine Sache, Tabus wieder eine andere. Meine Erfahrung ist, das Tabu uns gegenüber löst sich in der Gesellschaft mehr und mehr auf. Inzwischen ist vielen bekannt, dass es uns gibt. Es geht nur jede/r anders damit um, wenn andere auf uns treffen. Aber durchweg kann ich aus Erfahrung sagen, die Gesellschaft ist nicht mehr negativ uns gegenüber eingestellt.

Jedoch scheint es mir darauf anzukommen, wie wir selbst mit unserer TS umgehen. Wir müssen wissen, die Leute haben andere Sorgen, über die sie reden möchten. Und die haben wir auch. Durch die TS stehe ich oft im Mittelpunkt, obwohl ich das gar nicht möchte. Ich drücke mein Anderssein anderen nicht direkt aufs Auge, wenn andere Fragen bezüglich meiner TS haben, kommen sie von selbst auf mich zu.

Erwartungen habe ich dann natürlich auch an andere, meine Erwartung mir gegenüber ist, dass ich toleriert und akzeptiert werde, wie ich bin. Jedoch kann ich nicht erwarten, dass andere mich verstehen oder gar meinen Weg nachvollziehen können. Denn das können nur Leute, die genauso empfinden wie ich.

Was andere von mir erwarten, ich habe sie losgelassen, diese Erwartungshaltungen der anderen. Erwartungen anderer, wie ich zu sein habe, die ich jedoch niemals erfüllen kann, nutzen weder mir noch den anderen.

Versuchte ich früher auch, das zu sein, was ich sein sollte, war ich schon immer ein komischer Vogel. Heute, wo ich das lebe, was ich wirklich empfinde, sagt man mir, es passt viel besser zu mir.

Ich weiß selbst, welche Barrieren es gibt wegen einem Outing. Deshalb auch keine Empfehlung meinerseits, was zu tun ist, es muss jede/r für sich selbst entscheiden. Nur, für mich war schon vor 20 Jahren klar, als ich das erste Mal komplett gestylt vor dem Spiegel stand, irgendwann kommt die Zeit, wo ich mich nicht mehr verstecken kann.

Auch bei mir vergingen Jahre, bis ich so leben konnte, wie ich heute lebe. Jahre, in denen ich unzufriedener wurde, Jahre, in denen ein Verfall sichtbarer und sichtbarer wurde. Alkohol kam ins Spiel. Es war ein Teufelskreis, aus dem ich nur ausbrechen konnte, indem ich versuchte das zu leben, was ich wirklich für mich empfand.

Nicht das zu vorzutäuschen, was von mir erwartet wurde, sondern jenes Leben zu leben, was für ich vorgesehen zu sein schien. Hätte ich weiterhin versucht, das anderen vorzutäuschen, was ich nicht bin, nur weil es andere erwarten, ich hätte mein Leben nicht zu leben brauchen. Es wäre sinnlos gewesen.

Somit war die Entscheidung für das Outing unumgänglich. Wie ich bereits in anderen Themen geschrieben habe, ich habe auf meinem Weg keinen einzigen Menschen verloren. All jene, die mir wichtig waren, haben zu mir gehalten. So war meine Entscheidung, meinen Weg zu gehen, die einzig richtige Entscheidung.

Ich weiß, das war jetzt am eigentlichen Thema vorbei, aber es war mir ein Anliegen, dies hier zu schreiben...
******600 Mann
10 Beiträge
Ich habe mich noch nicht geoutet, ich denke das ist ein riesen schritt. Aber ich bereite mich sehr gut schon mal drauf vor voll allem weil ich mich grad auch in einen Mann verguckt habe _
*******m_nw Frau
185 Beiträge
Eltern outen sich
Telefonisch wollte ich abtasten wie deren Reaktion auf mein Coming out wird.
"Ihr habt doch immer gepredigt: Wir bleiben immer eure Kinder."
"Oh Gott was ist denn jetzt?"
… verdammt, jetzt wird meine Mutter auch noch hysterisch.
"Nichts, alles gut. Muss nur etwas mit euch persönlich besprechen"
"Sag schon. Was ist schlimmes passiert?"
"Nichts. Alles gut. Bin doch in sechs Stunden da."
"Ich werde wahnsinnig bis dahin."
"Was kann den schon sein? Was, was wäre das Schlimmste?" Frage ich humorvoll und provokativ
Sie schießt ins Blaue
"Du fliegst zum Mond!"
"Echt jetzt??? Das wäre das schlimmste? Ja genau ich fliege zum Mond. Schon schlimm."
"Du hast deinen Job verloren"
"Nein habe ich nicht."
"Du hast den Firmenwagen noch?"
"Ja ich habe den Wagen noch. Also was noch? Was wäre denn das Schlimmste?"
"Du willst dich zu einer Frau umoperieren lassen. Ha Ha Ha"
Scheiße. Das ist das drittschlimmste gleich nach Mondlandung und Verlust des festen Einkommens.
"... Ehm. Ich habe nicht vor mich operieren zu lassen."
"Du willst heiraten"
"Ja Mama. Ich will Heiraten."
"Wer ist es?"
"Was?"
"Wer ist Sie? Wen willst du heiraten?"
"Gott keine Ahnung. Nein, ich will niemanden heiraten."
Mein Kopf ist entweder voll oder leer. Damit habe ich nicht gerechnet. 500 km Fahrt sind vor mir, nur um in ein offenes Messer zu fahren. Der Rest der Unterhaltung ist mein Versuch diese zu beenden. Geht mir auch am Arsch vorbei ob sie bis zu meiner Ankunft "wahnsinnig" wird. Ich muss mich jetzt auf meinen Wahnsinn konzentrieren.

Ich habe mit dem Gedanken gespielt ungeschminkt zu fahren. Ach, was. Ich war fest entschlossen. Doch ich konnte nicht. Das wäre ein Albtraum. Diese Strecke als Mann zu beschreiten. Spätestens nach 3 Stunden wäre ich zurückgefahren.

Nach 6 Stunden Fahrt, schicke ich meine Tochter vor. Es ist Nacht. Make-up hat ein bisschen gelitten aber ich bin noch zufrieden. Meine Mutter ist noch wach. Ich mache das Licht an. Sie sieht mich an und "… was hast Du gemacht? Wasch dir den Scheiß ab!"
Ab da sieht sie mich nicht mehr direkt an. Ich meine noch "Du lagst ja gar nicht sooOOoo weit daneben." Mit einem Lächeln. …
Sie konnte mich nicht ansehen. Keine Umarmung. Ich lege meine Tochter ins Bett und wir setzen uns in die Küche.
Ich bat sie Fragen zu stellen, was besser wäre als wilde Vorwürfe und Spekulationen von sich zu geben.
"Ist das normal wenn zwei Männer in den Arsch...?"
"Das hat nichts mit der Sexualität zu tun und Ja, es ist normal" antwortete ich. "Was Sexualität anbetrifft bin ich aber tatsächlich bisexuell.
Sie schaut zerknirscht zu Boden. Drückt die Zigarette aus "Ich gehe schlafen. Ist schon spät."

Am nächsten Tag
Ich bin abgeschminkt. Bereit. Stehe im Ring. Fäuste erhoben. Mein Gegner hat sich den ganzen Morgen, mit meiner Mutter als moralische Unterstützung, aufgewärmt. Ring frei für meinen Vater.
"und … hat dir die Mama die Neuigkeiten erzählt?"
"Ja, hat sie. Das ist dein Leben. Bist alt genug."
Das ist einfaches Dribbeln auf der Stelle. Ring frei machen. Ich kenne Ihn. Er tänzelt nur, um gleich los zu legen. Boxen war schon immer sein Ding. Gegner einschätzen und mit einem überlegenen Grinsen zuschlagen. Er versucht konzentriert aus zu sehen doch ich sehe schon wie sein überhebliches Portfolio aus Argumenten vorbereitet ist.
"Ich halte das für einen Gen Fehler" sagt er fast beiläufig. Soll mich wohl provozieren.
"Ähnlich, …" danke für die Gene, Vater. Denke ich mir. "Man vermutet es handelt sich um eine pränatale Hormon-Unausgeglichenheit." Noch nicht zurück schlagen. Ich will das Weiße in den Augen meines Gegners sehen. Er merkt dass ich Zen bin. Ich bin so verdammt entspannt, ich könnte mir in die Hose scheißen.
"Das ist lächerlich. Du machst dich lächerlich. Hast du auch an das Kind gedacht? Jetzt geht sie noch in den Kindergarten aber was, was wird wenn sie in die Schule kommt?"
Er wirkt fast stolz auf sein Argument.
"Als du mit der riesigen, sibirischen Mütze und Fellstiefeln in die Schule kamst, hast du mich auch nicht nach meiner Meinung gefragt. Sogar hast du darauf bestanden und warst stolz auf dich. Kinder sind nicht grausamer als Erwachsene. Sie sind brutaler. Aber ich bin nun mal anders. Das kann ich für niemanden aufgeben." Ein Schlag als Antwort. Der Gegner schwankt und wird wütend. Ich werde mit brennenden, stechenden Blicken für mein unverschämtes Verhalten bestraft. Wie konnte ich nur das Handeln euer Durchlaucht in Frage stellen?
Es folgt eine lange Pause und …
"eines Tages wirst du es bedauern."
"Man bedauert eher etwas nicht getan zu haben, als etwas getan zu haben."
… er grübelt. Ich kann förmlich in seinen Kopf hineinsehen. Wie diese kleinen Kulleraugen hin und her fahren auf der Suche nach Argumenten. Kurze Konter-hacken.
"Das ist gefährlich für die Gesundheit."
"Darum habe ich auch drei Ärzte die meinen physischen und psychischen Status überwachen."
Ich hab ihn schon längst in der Ecke. Ich greife Ihn nicht an. Ich lenke seine Energie.
"ich bin einfach enttäuscht" wirft er resigniert rein.
"Ja klar . Ich bin eine Enttäuschung weil ich Hochschul-Abschlüsse auf zwei Fakultäten habe. Euch eine Enkeltochter beschert habe. Nicht im Knast oder auf Heroin gelandet bin, wie einige meiner Freunde und Bekannten. Weil ich … im Gegensatz zu meinem Bruder mein Leben gemeistert habe. Jupp, ich bin wirklich von mir enttäuscht, dass ich so lange gewartet und mich selbst verdrängt habe."
Genauso wie ich seine Gedankensuche nachverfolgen kann, genau so merke ich wie er keinen der Argumente wirklich hört. Er ist mal wieder bei sich. Seinen Gegenschlag den er, bedächtig und distanziert, gerne einwerfen würde um seine Dominanz zu beweisen.
"du machst dich zu einer Witzfigur!" Wirft meine Mutter rein. Ich ignoriere sie. Sie ist immer nur beleidigend. Mein Desinteresse diesen unfairen Schlag zu kontern ist verletzender als darauf ein zu gehen. Das hat aber meinem Vater Zeit gegeben auf diesen Gedanken mit auf zu springen.
"Die Leute werden hinter deinem Rücken reden. Ja, ja, sie kommen damit klar und lassen sich nichts anmerken aber sobald du den Raum verlässt... dann werden die sich über dich lustig machen"
Ach … fuck you! Das ist dein Argument?!? Yo, jetzt hast du mich erwischt. Jetzt bin ich am Boden und werde meine Transition sooooofort abbrechen. Schmeiße alles hin weil ... Leute reden.
"Menschen reden. Sie reden weil sie nichts über sich zu sagen haben. Sie haben auch geredet als ich weggezogen bin, als ich Studium angefangen habe. Sie haben Mythen um mich, in diesem Kaff aufgebaut, von denen ich nicht mal wusste, dass so etwas möglich wäre ...
Weißt du, Ich bin froh dass ich mich, in den vergangenen 26 Jahren, nicht von der Brücke gestürzt habe. Selbstmordgedanke, mein ständiger Begleiter. Unabhängig von dem Geschwätz war es einfach nicht einfach."
Er grinst "Vor 26 Jahren? Da wärst du 14 gewesen."
"Ja Papa. War nicht einfach aus Polen hierher zu kommen und in einer Hauptschule, mit 12 Jahren, ohne ein Wort Deutsch zu können sich durch zu boxen. Schwer bewaffnete Jungs. Mädels die sich das Gesicht aufkratzen oder an den Treppenstufen zu Matsch zerschlagen ... Und sich dann aus dieser Gosse hoch zu arbeiten." Verdammtes American History X und die haben weggesehen.
Er hat einen neuen Einfall.
"Ich wusste nichts davon, dass du Bisexuell bist." Antwortet er empört.
"Och ich habe es immer beiläufig gesagt aber ihr habt nicht zugehört."
"Warum weiß ich nichts davon?" Und blickt vorwurfsvoll zu seiner Frau.
"Ihr habt beide nicht zugehört."
Grübelpause
"Also ich muss zugeben dass ich mit zwanzig auch diese Gedanken hatte aber da wächst man raus."
"Was? Dass du transsexuell wärst? Bisexuell?"
"Nein, Selbstmord." Enttäuschend. Das wäre ein dramatischer Wendepunkt gewesen.
Wieder Stille.
"Weißt du wie viele Flüchtlinge es gibt? Die sagen eine Million aber in Wirklichkeit … in Wirklichkeit sind es zwei Millionen"
Ich fühle mich wieder in die Vergangenheit zurück geworfen. Die waren zuerst Nazis, danach 10 Jahre lang Kommunisten und jetzt wieder Nazis? Wurde aber auch Zeit dass sie sich Outen. Der Gegner liegt am Boden. Mein Sieg ist glorreich und deprimierend zugleich.
*****ium:
Mein Sieg ist glorreich und deprimierend zugleich.
heftig, dieser Nachsatz

ich hoffe, meine Kinder werden mir nie vorwerfen müssen
ihnen nicht zugehört zu haben
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