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Outing: Wie haben es Eure Partner/Partnerinnen aufgenommen?

Outing: Wie haben es Eure Partner/Partnerinnen aufgenommen?
Hallo zusammen,

ich wende mich heute an diejenigen, die eine weibliche Seite in sich erkannt haben und in Partnerschaften leben.

Viele Jahre war ich in dem Glauben, dass es da nur eine sexuelle Leidenschaft für das Tragen von Frauenkleidung gibt. Diese Tatsache habe ich meiner Frau relativ früh in unserer Beziehung mitgeteilt und sie hat es akzeptiert. Am Ende des vergangenen Jahres waren wir im Kino und haben eine Vorschau des Films Danish Girl gesehen und meine Frau meinte: "Das ist doch ein Film für Dich"

Ich war irritiert über die Bemerkung, habe aber auch gespürt dass da bei mir innerlich etwas in Gang gekommen ist. Ich hatte in der Folge verschiedene Erinnerungen an meine frühe Jugend, in denen ich mir gewünscht habe eine Frau zu sein. Letztlich habe ich mir eingestanden, das es da einen weiblichen Anteil gibt, den ich nicht länger verleugnen möchte. Ja und so habe ich micht entschlossen mit meiner Frau zu sprechen und habe es getan. Ich bin glücklich darüber und habe viel Unterstützung und Verständnis erfahren. Nun bin ich auf Entdeckungsreise, um der weiblichen Seite in meinem Leben Raum zu geben.

Wie haben Eure PartnerInnen reagiert?
Was waren die Beweggründe Euch zu outen?
Ist es Euch leicht gefallen?
Wie geht es nach Eurem Outing mit dem Thema weiter?

Bin gespannt auf Eure Antworten.

Lg

Kathrin
*******m_nw Frau
185 Beiträge
Wie haben Eure PartnerInnen reagiert?
Schockiert. Verständnisvoll. Neidisch. Unterstützend. Getrennt. ... das in drei Monaten.

Was waren die Beweggründe Euch zu outen?
Fairness und Selbstwertgefühl.

Ist es Euch leicht gefallen?
HA! Sehr witzig. Die Entscheidung sich zu outen ist wie ein bohrendes Schuldgefühl. Nachdem es raus ist ist es erleichternd. Dennoch ... leicht ist es keinesfalls

Wie geht es nach Eurem Outing mit dem Thema weiter?
... Jetzt sind die Eltern dran. *schiefguck* Hoffentlich bekommt mein Vater keinen Herzinfarkt. *ggg*
****nyA Frau
195 Beiträge
Wie haben Eure PartnerInnen reagiert?
Begeistert war sie jedenfalls nicht, sie hat sich jedoch mit dem Thema auseinandergesetzt.

Was waren die Beweggründe Euch zu outen?
Es ging einfach nicht mehr anders. Der Druck, wie eine Frau leben zu müssen, wurde immer größer, diesem konnte ich mich nicht mehr widersetzen.

Ist es Euch leicht gefallen?
Bestimmt nicht.

Wie geht es nach Eurem Outing mit dem Thema weiter?
Ich lebe heute wie eine Frau, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.

... Jetzt sind die Eltern dran. *schiefguck* Hoffentlich bekommt mein Vater keinen Herzinfarkt. *ggg*
Mein Dad hat es locker aufgefasst, bei mir war Mama dass Problem. Aber letztendlich hat sie nach nach langer Gegenwehr begriffen, dass es nicht anders geht.
*******1145 Mann
2 Beiträge
Outing
Da ich neu im Forum bin,möchte ich mich kurz vorstelle.
Bin männlich,sehr zierlich gebaut und verkleide mich seit Jahren heimlich als Frau.
Bin hetero und schon 30 Jahre verheiratet.Letztes Jahr hielt ich es nicht mehr aus und habe es meiner Frau schweren herzens gebeichtet.
Ich war erstaunt wie sie es dann aufgenommen hat.Als erstes bekam ich von Ihr zwei Kleider und die passende Wäsche.Wir leben das nur im privaten Lebensbereich aus.Ich muss sagen das unsere Beziehung seither einen positiven Effekt bekommen hat.
Also nur Mut an alle die diesen Schritt noch vor sich haben.Immer vorausgesetzt das der Partner sehr tollerant ist.

Jenny
Hallo Jenny,

freue mich, dass Dein Outing erfolgreich war 👍

Ich hatte ja an anderer Stelle schon angemerkt, das es da ja Wege gibt sich langsam heranzutasten und nicht gleich "mit der Tür ins Haus zu fallen"

Gruß

Kathrin
*******1145 Mann
2 Beiträge
Feedback Katrin
Hallo Katrin,
danke für dein Feedback.Das mit der Tolleranz der Frauen ist das Problem!
Aber man liebt doch den Partner und nicht seine Verkleidung.Ich habe mit meiner Partnerin Glück gehabt.Und glaub mir,bei meinem Outing wuste ich nicht wie Sie das aktzeptiert.Ich hoffe nur das auch viele andere hier im Forum den Schritt wagen - im schlimmsten Fall mit allen Folgen.Immer noch besser als ein Leben lang zu leiden.

Gruss Jenny
Hallo Jenny,

in der Tat ist die Entscheidung im Einzelfall nicht einfach. Gerade weil ich meine Frau liebe habe ich mich für das Outing entschieden, da das Doppelleben auf Dauer auch für mich unerträglich gewesen wäre. Ich glaube, dass es für die Partnerinnen mit sehr viel Angst und Fragen verbunden ist: Verliere ich meinen Mann? Was bleibt mir noch von meinem Mann? Was bedeutet das für unsere Beziehung? Wie will "sie" das Leben? Wie reagieren Freunde/Bekannte?, ...Hierüber kann und sollten beide ins Gespräch kommen. Die Frage ist natürlich auch, auf welcher Grundlage steht die Beziehung? Ist die Beziehung ohnehin schon angespannt oder "blüht" die Beziehung?
Das hat alles spielt m.E. eine Rolle.

Ich kann nur ermutigen sich über diese Aspekte zunächst selbt klar zu werden und dann die persönliche Entscheidung zu treffen und den Dialog zu suchen. Es gilt vielleicht auch für beide Seiten tragfähige Kompromisse zu finden.
Für uns war es klar, das wir eine Regelung bzgl. unserer Tochter finden müssen und das sich das ausleben zunächst zu Hause (sofern möglich) oder an geschützten Orten (speziellen Veranstaltungen, Lokations) beschränkt, um mal Beispiele zu nennen. Über die Frage, wie sich das Ganze weiterentwickeln kann und wird bleiben wir im Gespräch.

Ich bin der tiefen Überzeugung, dass alles andere auf lange Sicht in eine Sackgasse führt.

Lg

Kathrin
****nyA Frau
195 Beiträge
So ist es
Ich bin der tiefen Überzeugung, dass alles andere auf lange Sicht in eine Sackgasse führt.
So ist es, Kathrin, sehr schöner Beitrag. Man muss eben alles gegeneinander abwägen. Aber eines darf man dabei auch nicht vergessen:

In einer Partnerschaft, wenn man sich die Wohnung teilt, sollte man auch bedenken, ein Versteck kann noch so gut sein, irgendwann findet ein Partner die Sachen doch. Dann könnte der Schaden größer sein als ein freiwilliges Outing. Vor allem kommt man dann vielleicht in Erklärungsnot, denn ob vom Partner dann die Geschichte einfach so geglaubt wird, steht auf einem anderen Blatt.

Deshalb, ein freiwilliges Outing ist immer besser, vor allem, weil es dann ehrlich rüber kommt.
Jeanny, danke und ich freue mich immer wieder über unsere Übereinstimmung.

Lg

Kathrin
**********prise Mann
1 Beitrag
Outing
Hallo,

nach 10jähriger Lebensgemeinschaft habe ich mich meiner Herzdame gegenüber geoutet, nach zwei Monaten war sie weg. Sie wollte unbedingt mit einem Mann leben und nicht mit irgendetwas dazwischen.

Beste Grüße an alle die besser weggekommen sind

Isabell
*****a_Z Mann
4 Beiträge
Wie ihr an meinem jungfräulichem Profil sehen könnt, bin ich auch ziemlich neu hier. Ich hab früher schon oft mitgelesen, mich aber nicht weiter dazu geäußert. Ist ja oft so in Foren. Trotzdem will man doch auf Dauer auch mal was sagen und evtl. sogar helfen. Und vielleicht auch Hilfe bekommen.

Ganz kurz zu mir. Mein Profil wurde als weiblich erstellt, weil ich mich als solche fühle und erkannt habe. Das war nicht einfach. Ich habe kein TV dran gehangen, weil ich mich nicht als TV fühle und mir dessen von vornherein sicher war, denn Frauenkleidung tragen macht mich nicht im Geringsten an (es sei denn, meinen Liebhaber. *zwinker* Dann tu ich das gern, wie jede andere Frau auch.)
Ich habe mich jahrelang versteckt und sogar vor mir selbst verleugnet. Erst seit ca. 2 Jahren brach es durch die Oberfläche und hatte mich damals schockiert. Das habe ich mittlerweile überwunden und stehe dazu. Im Gegenteil, ich wurde dadurch stärker als zuvor, denn auf einmal erkannte ich, warum ich in der Vergangenheit so oft Probleme und Schwierigkeiten in den verschiedensten Lebenssituationen hatte.

Viel mehr möchte ich darüber jetzt gar nicht schreiben, ich will Euch ja auch nicht mit OT Kram langweilen. Dieser Post entjungfert mich eben hier und ein wenig zu mir wollte ich da schon schreiben. *g*

Wie haben Eure PartnerInnen reagiert?
Mein Partner ist da ein wenig hineingewachsen. Er war perplex, als ich es ihm - ziemlich verzweifelt - offenbarte. Aber er hat so reagiert, wie ichs mir für alle wünschen würde: Verständnisvoll und seine Hilfe in allen Belangen anbietend.

Was waren die Beweggründe Euch zu outen?
Bei mir ging es einfach nicht länger. Ich verleugnete mich ja über lange Jahre selbst, verabscheute mich regelrecht in meiner männlichen Form. Als ich zufällig oder auch schicksalhaft erkannte, dass es nicht an dem ist, ergründete ich diese fremde Ebene und outete mich relativ schnell nach der Selbsterkenntnis meinem engsten Bekanntenkreis. Um wenigstens dort zunächst einmal diesem Druck zu entkommen, der Rolle entsprechen zu müssen usw.

Ist es Euch leicht gefallen?
Nun ja. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Ich hab mich früher als bi und auch als schwul geoutet. Kein Mal war es einfach. Und immer war dieses komische Gefühl im Hintergrund. Mag sein dass ich mich daran gewöhnt habe, stärker geworden bin dadurch. Aber ich fand das letzte Outing als TS letzten Endes am einfachsten. Ich bin meiner selbst hier einfach so viel sicherer als dies früher der Fall war, dass es mir viel leichter fällt, auch wenn mein passing derzeit noch unterirdisch ist. Von meinem Wesen abgesehen.

Wie geht es nach Eurem Outing mit dem Thema weiter?
Ich werde therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, Hormone nehm ich eigenverantwortlich seit knapp einem Monat, weil mir die Wartezeit einfach zu lang wird. Ja, ich weiß um die Risiken und ich möchte niemanden hier darin bestärken es mir gleich zu tun. Je nach Wohnort ist es auch einfacher, einen früheren Termin zu bekommen. Mein erster Termin bei einer TS erfahrenen Psychologin ist jedenfalls in knapp 2 Monaten. Und ich habe den Termin seit November letzten Jahres. Ich werde den Weg weitergehen und hoffe natürlich, dass mein Partner (schwul) bei mir bleibt. Wenn nicht, nun, dann hab ich wohl Pech gehabt. Aber ich geh den Weg weiter.

LG
Ramira.
Seit dem läuft nichts mehr
Hallo, wir hatten das "Problem" letztes Jahr. Mein Mann läuft schon ganz lange zuhause in Frauensachen rum. Ein Problem war das für mich nicht. Ganz im Gegenteil, so manches Mal hab ich Ihm aus der Stadt mal was nettes mitgebracht oder wir haben getauscht.
Im letzten Jahr wurde das Thema dann auch mal offen besprochen. Ich wollte Ihm dabei helfen, habe aber von vornerein klargestellt, dass ich nicht weiss, ob ich damit klarkomme, ohne Sex!. Er hasst seinen (so wörtlich) Schwanz. Wir schlafen nicht mehr miteinander und Er möchte auch nicht angefasst werden.
Eine Zeit lang habe ich es mir mit Seiner unterstützung auch immer noch selber besorgt. Mittlerweile ist das Thema nun auch Geschichte. Ich habe viele, viele Tränen vergossen.
Er hat leider keinerlei Verständis für mich, weil Er meint, die Beziehung kann man nicht vom Sex abhängig machen. Er liebt mich und will mit mir alt werden.
Ich bin mit dieser Situation sehr unzufrieden, will aber auch nicht an fremden Früchten naschen, das lässt mein Gewissen nicht zu.
Wir sind seit knapp 10 Jahren verheiratet, aber schon weit über 30 Jahre ein Paar. Er war 17 und ich war 15 Jahre alt.
Mein Name hier "leidergeil" ist aus dieser Situation entstanden.
Hallo,

danke für Deine Offenheit, die mich sehr berührt hat.

Habt Ihr Beiden schon Mal überlegt vllt. professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wäre da ein Bereitschaft vorhanden?

Lg

Kathrin
Seit dem läuft nichts mehr
Nein, haben wir nicht. Mein Mann steht leider nicht auf sowas. Hilfe braucht Er nicht. Da ist Er eben doch noch der harte Mann.
Ich hoffe, das wir das irgendwann auf die Reihe bekommen. Mir fehlt der Sex sehr und ich denke, in meinem alter sollte man noch Spass dran haben. Leider, wie schon geschrieben, sind wir da nicht einer Meinung.

Liebe Grüße
Heike
Liebe Heike,

Du stehst zu Deinem Mann, was sein Andersein angeht. Und das ist wahrhaftig nicht selbstverständlich. Ja ich glaube auch herausgehört zu haben das Du es sogar unterstützt ("bringe ihm was nettes mit"☺️).
Er liebt Dich und möchte mit Dir alt werden. Eigentlich doch eine wunderbare Grundlage. Die Frage die sich mir stellt ist, was er bereit ist dafür zu tun?
Im beruflichen Kontext kenne ich das nur zu gut: Wer Coaching braucht ist ein Looser. Ich sage: Wer Coaching nutzt ist an seiner Professionalisierung interessiert!😉
Man(n)/Frau könnte sich ja auch gemeinsam auf den Weg machen, um herauszufinden was da im Weg steht. Wäre eine andere Perspektive als "ich (Mann) bin das/habe ein Problem". Das er seinen Schwanz hasst könnte ja auch ein Hinweis darauf sein, das es um mehr geht (--> Transsexualität?). Vielleicht spekulativ, gebe ich zu. Wenn dem so wäre, was würde das für Dich bedeuten?

Im Moment leidet ihr beide sehr und das sollte Anlass genug sein sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Aber das ist meine persönliche Meinung. Vielleicht hilft es Dir/Euch.

Liebe Grüße

Kathrin
Lieben Dank Kathrin,
wir werden sehen, wo der Weg hinführt.
Deine Worte haben mir wieder ein wenig mit Mut gemacht. Vielleicht muss ich ihn einfach mal anwerfen.
Danke und Dir alles gute
Heike
Gerne☺️ Wünsche Dir von Herzen alles Gute!

Gruß

Kathrin
****nyA Frau
195 Beiträge
Heike, meine Liebe, ich danke dir ebenso wie Kathrin für deinen Offenheit. Nicht alle sind bereit, über ihre Probleme so intensiv zu reden.

Warum mir deine Beiträge hier so sehr ans Herz gehen, bei uns war es damals die gleiche Situation, nur anders herum. Ich war derjenige, der ein Problem mit seinem Schwanz hatte. Ich schreibe bewusst von er, da du auch von deinem Ehemann schreibst. Damals war ich nämlich auch ein Ehemann.

Ob dir mein Beitrag nun weiterhilft, ich weiß es nicht, aber ich möchte ehrlich zu dir sein.

Kathrin hat in einigen Dingen vollkommen Recht, was sie dir schreibt. Zunächst sollte dein Männe in sich kehren, um für sich heraus zu finden, was er (sein) möchte, bzw. was er ist. Denn ich ich habe ebenso die Befürchtung, es könnte sich um Transsexualität handeln.

Um das jedoch heraus zu finden, es ist schon einmal ein guter Anfang, dass ihr offensichtlich gemeinsam an einem Outing arbeitet und du ihn dabei unterstützt bzw. vielleicht sogar die treibende Kraft dabei bist. Schon dafür hast du meinen Respekt verdient.

Was dann kommt, braucht ein wenig Zeit, wie viel Zeit, das lässt sich nicht vorhersagen, es können Jahre vergehen. Möglicherweise findet dein Männe selbst heraus bzw. es kristallisiert sich von alleine heraus, dass er transsexuell ist.

Was ich aber auf jeden Fall für von Nöten halte, ist zumindest der Beginn einer Paar-Therapie, wo ihr die Probleme gemeinsam ansprecht. Du von deinen nicht erfüllten sexuellen Sehnsüchten, er von seinem Frau sein zu Hause. Wir hatten es damals nicht anders gemacht, ich bekam dann einzelne Termine bei einem anderen Therapeuten.

Dieser führte eine Differential-Diagnose durch. Eine Differenzial-Diagnose schließt zunächst sämtliche in Frage kommenden Möglichkeiten ein, um dann nach und nach einzelne Möglichkeiten auszuschließen, was man nicht ist. Jedoch wird eine Differential-Diagnose in den seltensten Fälle alle Fälle bis auf einen ausschließen. Da bleiben dann schon zwei, drei oder auch vier Möglichkeiten offen.

Aber ihr habt dann gewisse Gewissheiten, über die ihr dann auch zu zweit reden könnt. Ein guter Therapeut wird euch auch dabei begleiten. Entscheiden müsst ihr dann, ob ihr mit der gegebenen Situation miteinander zurecht kommen könnt oder nicht.

und das kann das traurige an eurer Geschichte sein, aber es muss es nicht. Denn, meine liebe Heike, wenn ihr euch liebt, manchmal ist es besser, einen geliebten Menschen seine Wege gehen zu lassen und selbst seine eigenen zu gehen.

Es kommt dann auf die Art und Weise an, wie man damit umgeht, wenn eine Trennung als Paar unvermeidlich ist. Wenn es als Paar nicht mehr geht, eine enge Freundschaft und Verbundenheit ist trotzdem nicht ausgeschlossen.

Ich und meine Ex sind ein Beispiel dafür. Als es bei klar war und ich meine Diagnose in den Händen hielt, meine Ex hat es versucht, damit klar zu kommen, sie hat sich auch umfassend über das Thema Transexualismus informiert.

Aber, sie wollte einen Mann, keine Frau. Ich jedoch war an einem Punkt angelangt, ich konnte nicht mehr anders als wie eine Frau zu leben. So habe ich meiner damaligen Frau ihre Freiheit wieder gegeben, um einen Partner zu finden, der ihren Vorstellungen entsprach. Trotz aller Schwierigkeiten während der Ehe, die meine Ex und ich hatten, wir sind heute gute Freundinnen.

Wir hatten uns auch den ganzen Hickhack ums Sorgerecht wegen der Tochter erspart, unsere Tochter entschied sich (sie hatte die Wahl), bei ihrer Mutter zu leben. Ich habe das von Anfang an akzeptiert, jedoch konnte ich meine Tochter sehen, wann immer ich wollte. Und sie rief mich an, wann immer sie wollte.

Heike, ich möchte dich ganz sicher nicht depressiv stimmen. Aber mache dir Gedanken über alle Eventualitäten. Denke bitte auch darüber nach, wenn bei deinem Männe Transexualität in Frage kommt, ob du damit leben kannst. Ob du mit einer Frau leben kannst. Das Leben von Transsexuellen lässt nun mal leider nicht all zu viele Kompromisse zu. Ich kenne es aus eigener leidvoller Erfahrung.

Liebe, die ich bei deinen Schilderungen heraus lese, setzt nicht immer zwingend einen gemeinsamen Weg voraus. Es kann auch ein getrennter Weg nebeneinander sein, auf dem es Punkte gibt, an denen man sich trifft.

Es sind in einer Partnerschaft so viele Jahre vergangen, die wirft man nicht einfach so weg. Aber wenn es nicht gemeinsam geht, dann sollte man trotzdem in tiefer Verbundenheit seinen eigenen Weg gehen. Hellhörig sollte man dann werden, wenn ein neuer Partner im Spiel ist und dieser sagt, "Was willst du denn noch von diesem Vogel.".

Da ich nun seit Jahren wie eine Frau lebe, wünsche ich mir auch einen Mann an meiner Seite. Diesen hatte ich gefunden, aber dann gab es eben diese Situation, in der er mein Umfeld um meine Ex herum in Frage gestellt hatte. Nun ist auch er mein Ex.

Liebe Heike, ich hoffe, ich habe dich mit meinem Text nicht erschlagen, aber es war mir wichtig, dich auf einige Eventualitäten hinzuweisen.

Für deine und eure Zukunft wünsche ich von ganzem Herzen das Beste.

Liebe Grüße

Jeanny
******ose Frau
4.604 Beiträge
Danke JeannyA für deinen offenen und ehrlichen und sehr einfühlsamen Beitrag, welcher so viel Respekt und soviel Verständnis aufbringt, für die andere Seite. Und auch dir Heike, herzlichen Dank, dass du dich hier so offenbart hast, dass du den Mut gehabt hast, deine schwierige Situation zu schildern.

Ich bin der biologische weibliche Teil von Dornrosen, und deshalb eher in der Identifikation mit Heike. Es hat mir weh getan, deinen Kummer zu lesen. Auch wenn ich die Gefühle deiner Partnerin, welche fast die ganze Zeit als Mann das Leben mit dir geteilt, auch verstehe, einige Dinge kann ich so nicht einfach stehen lassen.

Er hat leider keinerlei Verständis für mich, weil Er meint, die Beziehung kann man nicht vom Sex abhängig machen. Er liebt mich und will mit mir alt werden.

Das finde ich wirklich bezeichnend und es zeigt mir, seine/ihre sehr egozentrische wenn nicht, egoistische Haltung. Darin liegen auch indirekt erpresserische Anteile, welche heissen, wenn du mich liebst, bleibst du bei mir, egal wie sehr ich mich innerlich und äusserlich verändere. Darüber hinaus zeigt sie keine Einfühlung für deine ebenso schwierige Situation, sondern sie setzt voraus, dass du alles hinzunehmen und zu akzeptieren hast.

Was ein Paar neben der Liebe auch ausmacht, ist die Intimität, ist der Sex, weil er verbindend ist. Dieses gemeinsame Erleben von Lust und Zärtlichkeit, von Liebe auch im Körperlichen, ist eigentlich das, was so eben nicht mit guten Freunden, Kollegen und Familienmitglieder geteilt wird. Es macht einen eklatanten Unterschied aus, ob man miteinander nebenher lebt in einer Wohngemeinschaft - oder als Paar mit Sex!

Sehr wohl kann man die Beziehung auch vom Sex abhängig machen. Ich gehe sogar davon aus, dass eine Paarbeziehung, in der sich der Sex verabschiedet, keine Paarbeziehung mehr ist - sondern vielleicht im besten Fall, eine Freundschaft. Aber Freunde kann man einige haben, mit denen man sich tief verbunden fühlt.

Mein Mann ist in der Hauptsache ein Mann, auch wenn er als Lola eine sehr glückliche Frau ist, die endlich ihre Berechtigung hat, da zu sein. Aber er hasst sein Geschlechtsteil nicht, es bereitet ihm einfach viel zu viel Freude, als dass er darauf verzichten wollte. Und das ist gut so.

Ich liebe Lola, aber ich liebe auch meinen Mann, und es würde mir buchstäblich das Herz brechen, wenn ich auf meinen Mann verzichten müsste. Bei aller Liebe, die ich auch für Lola empfinde. Ich könnte mich nicht aufopfern und auch nicht verleugnen, ich könnte auf vieles verzichten, aber nicht auf das, was uns damals zusammengebracht hat, als Frau und Mann.

Und es scheint mir auch wichtig, dass Frauen, welche als Männer geboren wurden, und mit einer Frau viele Jahre in Liebe und Sex gelebt haben, auch verstehen, dass diese Veränderung eine Tragweite hat, die wirklich zu grosser Verzweiflung, Schmerz und Verlust führen kann, den Verlust des Partners - auch wenn vielleicht, im allerbesten und schönsten Fall dies bedeutet, eine Partnerin gewonnen zu haben.
Vielen lieben Dank für diese netten, ehrlichen Worte. Das spricht mir so aus der Seele und mir rollen echt die Tränen
Tausend dank und ganz liebe Grüße
Heike
Ich nochmal, ich fühle mich hier verstanden. 😚😚
Ich genieße den Austausch hier auch sehr und er hilft mir!

Bin froh hier zu sein und den vielen freundlichen und verständnisvollen Menschen zu begegnen.

Lg

Kathrin
*****a_Z Mann
4 Beiträge
...sprichwörtlich...
...sollte dies sein...

Sorry das ich mich erst jetzt melde, aber ich hatte vorher leider kaum Zeit.

Er hat leider keinerlei Verständis für mich, weil Er meint, die Beziehung kann man nicht vom Sex abhängig machen. Er liebt mich und will mit mir alt werden.

Genau dies hatte mich ebenfalls tief bewegt. Weißt Du Heike, auch ich bin TS und ich bin in der Situation deines Mannes. Sicher, vielleicht ist es bei mir etwas anders, ich habe einen Mann, keine Frau als Partner. Dennoch, mein Mann ist schwul. Er ist nicht bi oder so, nein, er steht eigentlich nur auf Männer. Und er muss jetzt erkennen, dass er in Wahrheit eine Frau liebt. Die ihm nicht unbedingt das geben kann, was er sich wünscht. Nicht weiter geben kann. Dafür viele andere Sachen, die er sich zuvor aber niemals vorstellen konnte.

Wir sind seit 'nur' 6 Jahren zusammen, morgen heiraten wir. Egal was mit meiner Transition wird, ich weiß, wir werden zusammen stehen. Selbst wenn sich meine Libido durch die Hormone abstufen sollte (was ich dann zu verhindern versuche), werde ich doch dafür sorgen, dass zumindest er seine Hochgefühle behalten wird. Was kann er denn für meinen Zustand? Er liebt mich. Ich ihn! Und Sex gehört auch zu einer Partnerschaft. Ich liebe seinen Ausdruck, die Bekundungen wenn er 'fertig' ist... ja, selbst das schnarchen wenn er fertig ist, ich kuscheln und reden will und er schläft. :p tihihihi Männer halt. ^^

Wie es schon beschrieben wurde, ohne Sex ist eine Partnerschaft nur eine Freundschaft. Und man kann mehrere Freunde haben. Was auch auf bestimmte Partnerschaften zutreffen mag, doch lassen deine Worte kaum Rückschluss auf so etwas zu. Du willst ihm deine Liebe beweisen und ... sie ... weist sie ab. Nichts anderes ist das für meinen Geschmack und wenn sie, die einst 'er' war, das nicht begreift, dann ist ihr nicht zu helfen. Hier gilt es nicht 'den Mann zu stehen', sondern eher die sinnliche und verständnisvolle Frau herauszulassen.

Wenn 'er' dazu nicht fähig ist, nicht einmal bereit für eine Therapie sowohl für sich als für dich, geh. Bitte. Es hat keinen Sinn so etwas fortsetzen zu wollen.

Liebe Grüße und alles Gute für deine Zukunft,
Ramira.
sehr sehr lange versteckt
Euch allen ganz herzlichen Dank für die ganzen Beiträge.
Es ist immer schön zu wissen, das "Frau" nicht so allein mit dem Thema ist.

Ich habe so ca. mit 8 Jahren angefangen, den Kleiderschrank meiner Mutter zu erkunden.
Bin dann irgendwann erwischt worden und irgendwie schlief das Thema dann auch bis zur ersten festen Freundin ziemlich ein.
Gut, bei schönen Outfits wurde mir immer ganz warm, aber das war es dann auch.
Die erste feste Freundin war ein ausgesprochene Frohnatur.
Aus einem Verkleidungsspass wurde sehr schnell ein erotisches Spiel, ihr gefiel das zunehmend.
Nach unserer Trennung perfektionierte ich Jahr für Jahr aber ganz im Geheimen mein Styling soweit es mir ohne fremde Hilfe möglich war.
Dann, vor einigen Jahren verliebte ich mich einmal mehr.
Bei einem sehr guten Essen in stilvoller Umgebung schoss sie, ohne von meinem Alter Ego zu wissen, ihre Frage ab: ob ich jemals daran gedacht hätte,mich mal komplett als Frau zu stylen.
Aus absoluter Panik heraus war meine Reaktion wohl ziemlich Macho mässig und ein deutliches Nein.
Trotzdem drehte ich ihre Frage im Laufe des Abends um, ob sie denn mal an FtM Styling gedacht hätte.
Von ihr kam da nur ein ziemlich lapidares, langsames Nein.
Nun, irgendwann Monate später habe ich mich dann doch ihr gegenüber als eine Art Proband ihrer Idee geoutet und in ein nettes Outfit nach ihren Wünschen gestylt.
Das war ein Wahnsinns Erlebnis für uns Beide.
Kurz darauf machten wir unseren ersten, kompletten "Rollentausch".
Es war einfach zu schön um wahr zu sein.
Ich merkte, dass ich immer mehr und tiefer in mein Alter Ego "rutschte" obwohl ich doch meinen männlichen Part parallel nicht weniger mochte.
Gegenteilig wurde auch dieser stärker.
Der Wechsel, das hin und her zwischen beiden Seiten brachte mich dann irgendwann zu einer Kurzschluss Reaktion.
Ich verhielt mich wie der letzte Idiot, aus Angst, wie alles weitergehen sollte, auch spielte da ihr Wunsch nach Familie eine Rolle.
Ich floh de facto vor der weiteren Beziehung solange ich, ohne mich allgemein zu outen,
dies noch tun konnte.
Meine ziemlich schnelle Reue behielt ich als Schutzwall für mich.
Danach gab es noch mehrere Beziehungen, allerdings alle ohne internes Outing.
Bis ich auf meine jetzige Lebensgefährtin traf.
Ihr gegenüber outete ich mich direkt ganz am Anfang unserer Beziehung.
Sie nahm es neutral bis positiv auf, bis sie mich das erste Mal aufgerüscht sah.
Nach einem ziemlichen Disaster haben wir uns über die letzten Jahre ganz gut arrangiert.
Es ist für uns Beide nicht immer einfach, aber ich bekomme von ihr die Unterstützung die ich mir wünsche, so wie ich sie mir vorstelle und auch dann, wann ich sie gerne hätte.
Aus meiner Sicht sind wir Beide mit meinem Alter Ego gewachsen, erwachsen geworden.
Sicher knirscht es ab und zu, z.B. wenn sie eine andere Meinung zu einem meiner Outfits hat oder zum Umfang meiner neuen Polsterhose.
Das liegt aber mehr an mir, merke ich doch, das ich "en femme" viel sensibler auf Outfit Kritiken reagiere als als Mann.

Grundsätzlich denke ich, dass, wenn Beide sich lieben und kompromiss bereit Diskussionen nicht aus dem Weg gehen, vieles möglich ist, auch dann wenn "Sie" z.B. von Ihrer Seite keinen ausbalancierenden Faible hat ( wie z.B. FtM) bzw. sie als ganz "Frau" auch an Schuhen und Handtaschen nicht so einfach vorbei gehen kann *lach* und somit meine weibliche Seite so manches Mal ganz einfach so und ganz automatisch unterstützt *top*
****nyA Frau
195 Beiträge
@Dornrosen
Ich komme erst jetzt wieder zum antworten, ich hatte gestern abend Termine.

Dornrosen, ich kann es gut nachvollziehen, dass du den Ehegatten von Heike als egoistisch betrachtest. Die Frage jedoch ist, hat sie/er eine andere Wahl?

Ich möchte es einmal aus einer Sicht versuchen zu beschreiben, denn ja, ich war auch egoistisch. Es ist zwar eine Sache, über die ich im öffentlichen Teil eines Forums nur sehr ungern äußere, es trägt jedoch zum Grundverständnis bei, denke ich.

Dornrosen, zunächst muss man es auch so betrachten, dass du andere Erfahrungen mit unsereins gemacht hast, eine Erfahrung, die dich und dein Mann weiterbringt. Er spielt gerne die Rolle der Lola, und du kannst das auch genießen. Lola scheint aber auch aus der Rolle ausbrechen zu können und dir ein zärtlicher Mann sein. Eine völlig andere Situation wie bei Heike und bei mir.

Ich für meinen Teil war irgendwann an jenem Punkt in meinem Leben angekommen, wo ich eine Perspektive für ich sah, wenn ich mein Leben vollständig wie eine Frau lebe. Anders gab es für mich keine Perspektive mehr. Kurzum: ich wusste, falls alle Stricke reißen, wie ich mir das Leben nehme!

Denn, was nützt einem Kind ein ständig depressiver Vater, einer Frau ein ständig depressiver Mann, vom Alkoholmissbrauch, der zu dieser Zeit schon längst im Gange war, reden wir gar nicht erst.

Wenn ich leben wollte, hatte ich also gar keine andere Wahl, als meinen Weg zu gehen. Dies ist zwar egoistisch, da gebe ich dir völlig Recht, es blieb mir nur die Hoffnung, dass meine Partnerin auch mit einer Frau zusammen sein könnte. Diese Hoffnung hatte sich jedoch schnell zerschlagen.

So blieb uns also gar keine andere Möglichkeit, als dass wir die Beziehung im Einvernehmen beenden, aber schon im Sinne der Tochter versuchen werden, Freundinnen zu bleiben. Denn anders als wie eine Frau zu leben, wäre mein Leben sinnlos gewesen.

Also trennten wir uns rechtzeitig, sodass wenigstens sie eine Chance auf eine Beziehung hatte. Dass ich as TS beziehungstechnisch auf der Strecke bleiben werde, das war mir im Voraus klar.

Das Einzige, worin sich die Sache bei Heike zu unterscheiden scheint, ist, von wem die Initiative ausgeht. Sie ergreift die Initiative, weil sie selbst unter den Umständen leidet, was ich durchaus nachvollziehen kann. Deshalb hoffe ich ja auch, dass ihr meine Erfahrungsberichte aus meiner Sicht, der Sicht ihres Mannes also, weiterhelfen und sie es so etwas leichter hat, eine Entscheidung zu treffen. Zunächst sollte sie jedoch trotzdem daran arbeiten, eine Paar-Therapie zu beginnen. Aber dazu gehören bekanntlich auch wieder beide.

Dornrosen, das sollte nun natürlich keine Kritik an deinem Beitrag sein, der mir sehr gut gefällt und ich freue mich für euch, dass Lola eine Bereicherung in eurem Leben darstellt. Nur hatte ich eben andere Voraussetzungen.

@****ra:
Selbst wenn sich meine Libido durch die Hormone abstufen sollte (was ich dann zu verhindern versuche),
Wenn du wirklich beabsichtigst, deine Libido beibehalten zu wollen, dann denke bitte erst gar nicht an Hormone, denn das wird unweigerlich der Fall sein. Das zu verhindern versuchen, wie möchtest du das anstellen?

Zusätzlich zum Östrogen bekommst du auch einen Testosteron-Blocker verabreicht. Der Blocker ist notwendig, da ansonsten das Östrogen seine Wirkung zu einem großen Teil nicht entfalten kann. Ich habe schon einmal einen Busen gesehen, der ohne Blocker entstanden ist, groß war er nicht, und schön war es auch nicht. Und selbst mit Blocker bist du nicht sicher vor einem operativen Brustaufbau.

Unter den gegebenen Umständen findest du aber wahrscheinlich keinen Arzt, welcher dir eine Indikation für die HRT ausstellt.
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