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Gründe für langfristige sexuelle Unlust in Beziehungen?

Sexbeziehung oder Alltag
Hab eine lange Beziehung gehabt mit allem drum und dran.

Die Verbindung von 100% Alltagsbeziehung und heißem Sex geht nicht, wenn:

• einer meint, der andere hat Schuld an eigenen Negativemotionen
• sexuelle Treue als gegenseitige Verpflichtung besteht
• der einzelne sich selbst nicht liebt und einen Partner brauch um glücklich zu sein.
• man nicht offen, mit viel Zeit und ungestört über Emotionen und Wünsche spricht
• man Erwartungen hat
• man Routine lebt ohne Überraschungen
• der Mann kein Mann und die Frau keine Frau ist

Zusammengefügt was mir in Fragmenten klar war hat Robert Betz.
Für mich ist das einfach, plausibel und rund.
Bin oft glücklich, weil ich die Verantwortung dafür übernommen habe.
*herz*
Sexuelle Unlust kennen wir eigentlich in unserer Beziehung nicht, ausgenommen man ist total gestresst von der Arbeit und extrem kaputt. Ohne Sex und würde uns einfach etwas fehlen.
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Sexuelle Unlust haben wir zuhause schon kommuniziert. Außer der der Feststellung, dass sexuelle Unlust existiert und wir betroffen sind, haben wir dabei kein Ergebnis erzielt.

chaosqueen46 stellt ja neben anderen Unterfragen auch die Frage, ob man therapeutische Hilfe in Anspruch genommen habe. Gibt es denn Gesprächstherapien gegen sexuelle Unlust?

Ich kenne Interventionen bei Partnerschaftskonflikten, zur Stressbewältigung, für Trennungsbegleitung.
*******elle Frau
35.603 Beiträge
moin,
ich dachte dafür wäre die Sexualtherapie ?

EIn Freund wollte seine Frau mal zu sowas überreden......die hatten das gleiche Problem obwohl beide unter 40 .
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
@*******966
Ja klar gibt es diese. Mittlerweile bieten ausgebildete Sexualtherapeuten Gesprächstherapien für Paare und Singles an, um bestehende sexuelle Probleme zu bearbeiten.
Musst du mal googlen.
******t73 Paar
1.349 Beiträge
Bei meiner Frau ist das so wenn sie nicht die Pille nimmt hat sie oft voll bock auf sex.Wemn sie die Pille nimmt fehlt ihr die geilheit.Das ist ihr aussage.Sie hat dann nichtmal lust mit sich selbst zu spielen.Ist das auch bei anderen Frauen so?
*******966 Mann
1.678 Beiträge
Wenn ich mir die Sexualtherapie so ansehe, hat man es doch oft mit Effekten aus anderen Störfeldern zu tun, oder? Also Partnerschaftsprobleme wie die fehlende sexuelle Basis durch la heilig gewordene Routine, Schmerzen beim Verkehr, Erektionsprobleme, Durchblutungsstörungen, Ängste, Stresserleben etc.

Lustlosigkeit ist also so ein Querschnittssyndrom, wie ich finde.

Damit ist allerdings, finde ich, wenig berücksichtigt, dass die sexuelle Lust, die Spannung, die Erotik mit dem Alter und mit der Dauer der Beziehung zwangsläufig nachlassen müssen (man kann sich ja als Paar nicht ständig neu erfinden) - statt dessen werden immer Hoffnung und Erwartung auf lebenslange erfüllte, beiderseitig lustvoll erlebt Sexualität aufgebaut.

Dazu kommt: So wie wir gegenseitig Liebe mit unstillbaren Drang nach Sex mit genau dieser einen Person verknüpfen und idealisieren, so sehr erheben wir auch die lebenslang monogam gelebte Zweierbeziehung zum Ideal.
**********tLove Paar
49 Beiträge
Bei meiner Frau ist das so wenn sie nicht die Pille nimmt hat sie oft voll bock auf sex.Wemn sie die Pille nimmt fehlt ihr die geilheit.Das ist ihr aussage.Sie hat dann nichtmal lust mit sich selbst zu spielen.Ist das auch bei anderen Frauen so?

Das kommt vor *zwinker* Viele Frauen verspüren durch die Einnahme dieser Hormone einfach keinen sexuellen Drag mehr. Eigentlich total irre! Man nimmt die Pille weil man ungeschützten Sex haben möchte, hat aber null Bock mehr auf ebensolchen und braucht sie gar nicht *oh2* Vielleicht hilft bei euch einfach Gespräch mit dem Frauenarzt und eine Umstellung der Verhütungsform. Oder setzt die Pille einfach mal ab. Wenn dann nach ein paar Wochen oder Monaten die Lust wieder da ist, wisst ihr es mit Sicherheit. Das kann ja nun kein Dauerzustand sein und belastet den Körper total unnötig! War bei mir ebenso. Nach wenigen Tagen war mein Libido völlig im Keller *aspirin* Ich habe mir damals geschworen, dieses Dreckszeug nie wieder einzunehmen, komme was wolle!
********en46 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
Die Pille
...Fluch und Segen zugleich, das kenne ich auch. Ich hatte dann zwar irgendwann eine, bei der es nicht so schlimm war, aber letzten Endes ist es am besten ohne, da ist meine Lust noch mal ganz neu entfacht worden.
*******_73 Mann
257 Beiträge
Gründe für langfristige sexuelle Unlust in Beziehungen?
Zugegeben eines meiner leidigen Lieblingsthemen....
Das dieses Thema bewegt, sieht man allein schon an der Zahl der Bücher, die sich damit befassen.
Mich beschäftigt die Frage etwa seit 6 Jahren, seit sich mein Vater nach 37 Jahren getrennt hat und und ich selbst von Jahr zu Jahr trauriger wurde.

Was mich zumindest im Thema, wenn auch nicht im Leben, weiter gebracht hat, war eine Homepage der Universität Göttingen mit Titel: Theratalk. Besonders die Podcasts sind gut und fundiert. Es wird viel an Grundlagen erklärt und wissenschaftlich untermauert. Auch die weiteren Angebote sind echt gut. Einiges habe ich selbst probiert und auch mal die 20 Euro für die RAS Geschichte investiert. Ich bin überzeugt, dass das etwas bringt, wenn beide wollen. Einer der Kernpunkte ist vereinfacht: Reden ist schwer und Sex ist das schwerste Thema....im Umkehrschluss: "nur Reden hilft".

Das letzte was ich zu dem Thema gelesen habe war: "fünf Lügen, die Liebe betreffend". Der Autor geht hart mit Predigern, Therapeuten und Autoren ins Gericht, die ihren eigenen Interessen folgend, ein falsches Bild von Liebe und Sexualität malen. Fazit für mich: Die Dinge sind, wie sie sind. Sexuelle Anziehung ist nichts Statisches und nichts was man bewust steuern kann. Erfüllte Sexualität oder ewige Liebe ist eben nicht für jeden erreichbar, wenn er sich nur genug anstrengt. Im Gegenzug hieße das, wer es nicht geschaft hat, hat nicht hart genug an sich oder an der Beziehung gearbeitet.

Mal sehen wie es weiter geht.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
tom_tom_73
Die Dinge sind, wie sie sind. Sexuelle Anziehung ist nichts Statisches und nichts was man bewust steuern kann. Erfüllte Sexualität oder ewige Liebe ist eben nicht für jeden erreichbar, wenn er sich nur genug anstrengt.

So ist es…nicht jeder hat das Glück, dies alles mit einem Menschen teilen zu können…es ist vorbestimmt…nicht herbei zauberbar.. *zwinker*

Mann und Frau…sind nicht gleich Mann und Frau... *top*
********s_63:
…es ist vorbestimmt…
... ist eine super Ausrede, sich gehen zu lassen und ein völlig initiativloses "Schicksal" über sich ergehen zu lassen.

Dem kann man eigentlich nur entgegen halten:
Das Glück ist auf der Seite der Tüchtigen!
*******_73 Mann
257 Beiträge
Ja genau, war auch so ein Aspekt.

Klaus und Katrin haben geilen Sex, sind glücklich und zufrieden.
Für Lars und Luise gilt das Gleiche.
Das heißt nicht, dass Klaus und Luise oder Lars und Katrin Glück miteinander hätten.
Daran hat absolut keiner Schuld...also kein Grund für Selbstzerfleischung oder Schuldzuweisung an den Partner.
@ Chaosqueen46
Hallo Chaosqueen,
wir sind seit fast 25 Jahren verheiratet, und haben das Problem, dass wir uns in der Zeit leider auseinander entwickelt haben, was unsere Vorlieben betrifft.
Ist vielleicht vergleichbar mit dem Lieblingsessen, da mag man auch nicht mehr unbedingt das, was einem als Kind gut geschmeckt hat sein ganzes Leben lang *g*
Ich glaube nicht, dass man da von außerhalb helfen kann, solche Probleme muss man dann mit dem Partner / der Partnerin klären.
Was dazu nötig ist, ist dass beide bereit sind, mal klar zu sagen, um was es ihnen geht.

Bei uns ist es so, dass ich mich jahrelang einfach nicht getraut habe zu sagen, dass ich masochistische Neigungen habe, während mein Mann eher in die devote Richtung tendiert, und wir dann uns einmal die Woche zu ganz stinknormalen Vanillasex gezwungen haben, bis ich es nach 15 Jahren nicht mehr ertragen habe, und in einer Kurzschlußaktion mit den Kindern zu meiner Mutter bin.
Ergebnis war, dass wir beide gemerkt haben, ich kann zwar nicht gut mit dem / der, aber auf gar keinen Fall ohne :D.

Wir haben uns dann eine Zeitlang immer mal wieder auf neutralem Boden getroffen, und angefangen das erste Mal Klartext zu reden.
Es war nicht leicht, und ist es immer noch nicht, aber wir sind wieder zusammen.
Wenistens weiß jetzt jeder, was der andere sich wünscht.

Ja nun... wie löst man dann so ein Dilemma. Bei uns haben wir uns geeinigt, dass jeder mal über seinen Schatten springen muss, und dem Partner mal seine Wünsche erfüllen muss, ist zwar nicht ideal, aber so bekommt jeder wenistens ab und zu das, was er/ sie sich wünscht.
Dazu hab ich die Erlaubnis mich virtuell auszutoben, und erzähle es auch, wenn mich da Sachen anmachen, was dann wiederum ihm gefällt.
Ist nicht ideal, ist sicherlich nicht das, was der 0815 Bürger macht, aber wir kommen mit unserem Arrangement zurecht *g*
********en46 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
Danke für den Beitrag...
...es klingt doch zumindest nach einem Ansatz, oder einer Alternative!
*******966 Mann
1.678 Beiträge
@http://www.joyclub.de/my/3837364.douleur.html

Dazu hab ich die Erlaubnis mich virtuell auszutoben, und erzähle es auch, wenn mich da Sachen anmachen, was dann wiederum ihm gefällt.

Was bedeutet eigentlich virtuell austoben ?
****eur:
Bei uns haben wir uns geeinigt, dass jeder mal über seinen Schatten springen muss, und dem Partner mal seine Wünsche erfüllen muss...
...
Ist nicht ideal, ist sicherlich nicht das, was der 0815 Bürger macht, aber wir kommen mit unserem Arrangement zurecht

Wenn ihr es jetzt noch schafft, von diesem "muss" weg zu kommen, sondern es als eine besondere, bewusste, bereitwillige und mit Freude erbrachte gegenseitige liebevolle Zuwendung anseht, dann seid ihr geradezu vorbildlich!
@ Steven9966
virtuell austoben, damit meinte ich Cyber Sex

@ der mit dem Seil
nun ja, es gibt Dinge im Leben, die man tun muss, auch wenn sie keinen Spaß machen.
Ich sag mal abspülen, bügeln, zum Zahnarzt gehen, uvm.
Und unter diese Kategorie fällt es dann, wenn man mit zusammen gebissenen Zähnen Sachen tut, damit man zusammen bleiben kann / bzw bekommt was man selbst gerne möchte.
Mit Freude hat das nichts zu tun.
Wohl dann eher mit "das kleinere Übel wählen".
********en46 Frau
649 Beiträge
Themenersteller 
Oh...
...das klingt in der Tat jetzt nicht lustvoll...oder gar schön.....alleine der Vergleich....aber wenn es für Euch praktikabel und gut ist, dann macht es ja Sinn, schließlich betrifft es nur Euch beide.
****eur:
es gibt Dinge im Leben, die man tun muss, auch wenn sie keinen Spaß machen
... und es gibt Dinge im Leben, sie man tun muss, damit sie Spaß machen, die überhaupt keinen Spaß machen können, wenn man sie nicht tut!
****lf Mann
160 Beiträge
wie die Unlust zustande kommt...
-Kinder, die unberechenbar ins Elternschlafzimmer platzen, auch mal spät abends noch
-woraus sich schon der nächste Punkt erschließt: man kann nicht mehr spontan mal loslegen. Irgendwer von den Kindern ist immer da, ober eben der Mann dann grad nicht da
-keine Hilfe im Haushalt und bei den Kindern. Rechnungen und Ämtergänge alleine regeln
-Abblocken beim Versuch, über die Probleme zu reden, oder behaupten, man gibt sich ja Mühe, aber Man(n) kommt ja nicht aus seiner Haut raus
-und ja, wie am Anfang des Themas schon mal erwähnt wurde: das Verlangen nach Sex kann tatsächlich gänzlich verloren gehen. Vor allem mit Pille.
Ich habe das Teufelzeug verbannt.
Aus welchen gründen hattet ihr längere Phasen sexueller Inaktitivität mit eurem Partner?
Wie habt Ihr das kommuniziert? Habt Ihr es überhaupt kommunizieren können?
Gab es therapeutische Hilfe und wenn ja, hat sie Euch geholfen?


Während einer 6 jährigen Partnerschaft die letzten beiden Jahre hatte mein Partner jeglichen Sex verweigert. Gründe waren ganz einfach und doch nicht abzustellen. Er wusste um meine beständige Lust, auch wenn ich diese für mich behielt bzw. nicht kommunizierte ...er fühlte sich dadurch innerlich immer gefordert und unter Druck gesetzt und hat von einem auf den anderen Tag keine Lust mehr.

Kommuniziert hatte er es gar nicht, er hat sich schlicht verweigert. Da er nur am Wochenende und an 2 Abenden unter der Woche bei mir war, zeigte er mir an diesen Abend einfach den Rücken, wenn es ins Bett ging.

Jeglicher Versuch der Kommunikation führte immer zu dem gleichen Ergebnis ... sein Tenor "ich habe keine Lust, lass mich in Ruhe, Deine scheiss Sexsucht nervt mich. Man kann sich doch auch lieben ohne sich zu berühren." *roll*

Als alles nichts half .. und 2 Jahre Gesprächsversuche und Überredungs- bzw. Verführungsversuche aller Art nicht halfen, habe ich es konsequent beendet, denn mir ging es damit richtig schlecht.

Für MICH ist das Verweigern eine Ablehnung meiner Weiblichkeit und damit von mir .. ganz abgesehen davon, dass ich wirklich nur noch schlecht gelaunt war, weil mir die körperliche Seite tatsächlich sehr fehlte .. und ich jemand bin, der Sex als Ausgleich zum Alltagsstress richtig klasse findet .. wie andere Joggen oder Boxen.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
So traurig das ist, aber möglicherweise hat das "nicht-reden-wollen" für dich alles erleichtert.

Ich zum Beispiel kann alles genau analysieren und begründen, habe aber trotzdem keine Lust mehr auf Sex. Was dann?

Wäre dir das passiert, hättest du mit Sicherheit noch ein Paar Jahre dran gehangen. Mit dem gleichen Endergebnis, aber für dich verlorene Lebenszeit.
Eine Begründung wieso muss
Nicht unbedingt die Sache verschleppen - denn wenn dadurch klar wird, dass sich an der Situation nichts ändert, kann ich auch gleich packen, ohne noch 1,2 Jahre rumzuprobieren!
****ot2 Mann
10.649 Beiträge
Ich zum Beispiel kann alles genau analysieren und begründen, habe aber trotzdem keine Lust mehr auf Sex. Was dann?

Das wäre ja mal wirklich interessant, wenn ein Lustloser oder eine Lustlose wirklich genaue Analysen und Begründungen für seine Sexunlust gibt.
Meine erste Frage wäre : Befriedigst du dich selbst? Wie häufig?
*g*
Gernot
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