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Warum sollen Beziehungen halten?

Warum
sollte eine Beziehung halten?

Gegenfrage: warum sie man sich persönlich als gescheitert, wenn eine Beziehung nicht länger hielt?

Immerhin hielt ja (okay notgedrungen) die Beziehung zu den Eltern ziemlich lange, bis man endlich das warme Nest verließ.

Endlich darf man seinen eigenen Freiraum haben, verliebt sich und nimmt an, dass dies für Ewigkeiten halten kann. Warum eigentlich?
Mitunter muss man viele Frösche küssen, bis man gelernt hat, beziehungsfähig zu sein und auch langfristig eine Beziehung pflegen kann.

Auf keinen Fall sollte man an einer Beziehung festhalten, weil es von außen so gewünscht wird.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man ziemlich seltsam ticken kann. Die erste Beziehung hielt nur 3 Jahre, danach die nächste knapp 4 Jahre. Da nahm ich mir vor: nun aber. Ziel war mdt. die Silberne Hochzeit zu erleben. *vogel* Okay, ich bin und war sehr leidensfähig und habe daher die Beziehung 18 Jahre gelebt, wovon 7 Jahre eher im Unglücksbereich angesiedelt waren. Kinder waren da, also auch eine Art Klebemittel zum zwanghaften Aufrechterhalten einer Beziehung (was auch irgendwie Sinn machte).

Heute würde ich sagen: da wo keine Kinder sind, die Bindung sich aufgelöst hat, sollte man nicht für andere, für den eigenen Fehlglauben, an der Beziehung festhalten.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
@Cerbi
Viele Menschen sind einfach nicht ehrlich zu sich selbst. Sie betrügen lieber sich selbst, bevor sie Gefahr laufen, dass irgendwer - egal wer - mit bekommt, wie es wirklich um einen steht.
Und hast Du auch ne Idee, warum das so ist? Mir fallen so 1-2 mögliche Antworten ein, aber was meinst Du, warum wird nach außen eine mindestens unbefriedigende, möglicherweise aber schon selbstquälerische Existenz verborgen?

In diesem Zusammenhang ist mir die Widersprüchlichkeit aufgefallen (der ich auch unterliege), dass man auf der einen Seite die Idee verfolgt, eine Beziehung sollte auf Dauer funktionieren, während auf der anderen Seite sich die Persönlichkeiten und die sexuellen Interessen weiter entwickeln ohne dass es dafür eine Garantie gibt, dass diese Entwicklung für beide Partner gleich verläuft.
Ich stelle gerade fest, daß ich keinesfalls die Idee habe, eine Beziehung solle auf Dauer funktionieren. Ich habe eher die Idee, mit einem bestimmten Menschen zusammen sein zu wollen, weil es für uns beide gutes(nicht unbedingt leichtes!) mit sich bringt und ich diesen Mensch auf einzigartige Weise in mein Herz geschlossen habe. Erfolg, Versagen oder Scheitern sind Begriffe, die mir dabei fern sind.
Auf Dauer zu funktionieren erwarte ich von meinem PC, meinem Auto, und diversen Küchengeräten *zwinker*.
Und eine Garantie (die anscheinend viele z.B. mit dem Trauschein verbinden) in Bezug auf eine Partnerschaft zu wünschen oder auch nur zu erwarten ist doch Illusion. (Und auch wieder ein Stichwort, welches mir eher im Zusammenhang mit Materiellem / technischen Geräten in den Sinn kommt)
Und noch eine Frage, die mir dabei in den Sinn kommt: Wann "funktioniert" eigentlich eine Beziehung? Für den einen vielleicht schon, wenn er zu Hause nicht alleine ist, und für den anderen ist die Beziehung schon am Wackeln, wenn der Partner mal vergisst, über etwas zu informieren(überspitzt dargestellt).

Darkling
@ WIB

Ähhmmm, mein Post bezog sich auf die angesprochene Doppelmoral, hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen, sorry.

Denn selbstverständlich sind am Scheitern von Beziehungen immer zwei dran beteiligt.

@ Darkling

Selbstverständlich fallen auch mir einige Gründe ein, warum manche Menschen sich selbst belügen.


By the way... ich verfolge wiederum nicht die Idee, dass meine Beziehung auf Dauer funtkionerien sollte, sondern ich genieße meine Beziehung solange sie erfüllend und glücklich ist. So habe ich das bei den Beziehungen davor gemacht und so verfolge ich das in der jetztigen, übrigens wie mein Partner auch.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
sich selbst belügen
Ich lese das ganz oft hier und bemerke immer einen erzieherischen Unterton!
Dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier auch nur einen User gibt der das nicht gelegentlich tut! Es ist völlig menschlich! Jede Hoffnung, die wir uns machen ist doch eigentlich ein Selbstbetrug, oder könnte irgendwann als ein solcher gewertet werden.

Wir Menschen sind doch nicht wirklich in der Lage, die Realität als solche zu erkennen, jeder von uns hat eigene Filter, durch die er die Wirklichkeit wahrnimmt. Und wir denken doch nur wir würden den anderen kennen und kennen doch nur einen Teil...

Und fast jeder macht manchmal die Augen zu und sagt sich, es ist gar nicht so schlimm, wie es aussieht.

war OT... *roll*
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Selbstverständlich fallen auch mir einige Gründe ein, warum manche Menschen sich selbst belügen.
Ja, aber welche? Mich interessiert jetzt grad das Warum.

Und zwar weil ich grad die Vermutung hege, hier wieder auf etwas sehr grundsätzliches stoßen zu können. Warum bleiben Menschen bei etwas, was sie nicht zufriedenstellt, ihnen sogar Unbehagen bereitet oder möglicherweise jede Zukunftsperspektive raubt(nicht in dem Sinne, das die Perspektive wirklich nicht mehr da ist, sondern daß sie sie irgendwann gar nicht mehr sehen können)? Und warum das in so starkem Bezug zur Wahrnehmung(bzw. wahrgenommen werden) durch andere?

In-the-Dark-tappling
@ Morigane

Selbstverständlich belügt sich jeder mal selbst.
Ich denke aber, dass man hier nach der Bedeutsamkeit und auch der Dauer des sich selbst belügens unterscheiden sollte.

@ Darkling

Oh, sorry, hab ich falsch verstanden gehabt.

Tja, warum belügen sich manche selbst?

• Um sich selbst nicht eingestehen zu müssen, versagt zu haben
• Um zu anderen dazu gehören zu können
• Um etwas bestimmtes damit zu erreichen
• Weil man die Wahrheit nicht verkraften würde
• Weil man dann womöglich etwas an sich ändern müsste
• Weil Selbstreflektion so furchtbar unangenehm sein kann
• ...

Glaub da gibts unendlich viele Möglichkeiten und ich denke - hier danke an Morigane - dass es sich auch nach der Bedeutsamkeit und Dauer des Selbstbetrugs unterscheiden lässt.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Hmm... danke!

Ich spiele jetzt mal ein wenig advocatus darkaboli während ich all das auf das Beziehungsleben münze...

Um sich selbst nicht eingestehen zu müssen, versagt zu haben
War diese Partnerschaft dann auch nur etwas mehr als eine Unternehmung mit Kosten/Nutzen-Rechnung?

Um zu anderen dazu gehören zu können
Also der Verbleib in einer negativ sich auswirkenden Beziehung um einen Gruppenstatus aufrecht erhalten zu können - Mittel zum Zweck?

Um etwas bestimmtes damit zu erreichen
Okay... deckt natürlich sehr vieles ab...

Weil man die Wahrheit nicht verkraften würde
Also es wäre schwerer bzw. nicht zu verkraften, einzugestehen, daß die Partnerschaft grad bröckelt, als das zu akzeptieren und damit evtl. die Möglichkeit zu haben, etwas besseres innerhalb der Partnerschaft zu erreichen bzw. sie zu beenden und etwas neues zu versuchen... bringt uns möglicherweise zu:

Weil man dann womöglich etwas an sich ändern müsste
Wieviel kann einem ein Persönlichkeitszug, mit der man sich und/oder anderen schadet/einschränkt/weh tut liegen?

Weil Selbstreflektion so furchtbar unangenehm sein kann
Ist das nicht wie sich mit schlecht sitzenden Schuhen Blasen laufen und jeden Abend Schmerzen in den Füßen zu haben, anstatt zuzugeben, das man eben etwas verkorkste Quanten hat und mit einer Einlage sich so vielleichter und wohlbefindlicher bewegen könnte?

Gerade in Bezug auf eine Partnerschaft (wo ich mal davon ausgehe, das die für den jeweiligen Menschen schon etwas zentrales, wichtiges im Leben ist) müssten die Gründe doch schon etwas sehr gewichtiges sein, nicht?
Und eben weil ich mir nicht vorstellen kann, daß die Ursache hier in einer Kleinigkeit liegt(oder doch? Bitte Zwischenrufe) geht mir das Warum, das ein solches Gewicht haben soll, so im Kopf herum.

Darki
******ack Mann
100 Beiträge
Beziehung scheitern im Trend
Ich war mal auf einem Vortrag von einem Institut "Zukunftsinstitut.de" die haben gesagt, es wird ganz normal nicht mehr nur eine Partnerschaft zu haben.

Unsere Gesellschaft verändert sich dauernd. Wir sind immer mehr Kosmopoliten, multimedialer und dauern in Bewegung. Die Zeiten von einem Beruf, mit einer Frau in einem Haus ein Leben lang sind längst vorbei.

Die haben damals gesagt, das Leben der Zunkunft heißt mind. 3 Familien (nacheinander und dann immer wieder als Patchwork) mind. 2 Berufe, viele lose Partnerschaften.

Sam
*****har Paar
41.020 Beiträge
A N G S T
@ Darkling

Verdammt gute Frage, die Du da stellst! Und es lohnt sich gewiss, da mal dran zu bleiben und sehr genau hinzuschauen!

Ich halte alle die von Dir genannten Gründe für zutreffend bzw. zumindest für möglich. Aber im Grunde lässt es sich auf ein einziges Prinzip, ja sogar auf ein einziges Wort reduzieren:

A N G S T

Das Vertrackte dabei ist nur, dass Angst quasi der "Todfeind" der Liebe ist, der große Verhinderer.

(Der Antaghar)


@ Morigane

Keine Frage, jede(r) belügt sich hin und wieder selbst aus den verschiedensten Gründen. Und gelegentlich ist wohl sogar sinnvoll
(z. B. wenn man bei schweren Krankheiten sich "einredet", dass es gar nicht so schlimm ist und schon wieder gut wird, auch wenn es eigentlich hoffnungslos ist etc.).

Es ist jedoch hilfreich, sich das auch hin und wieder einzugestehen und nicht immer nur den Kopf in den Sand zu stecken. Die Frage ist nämlich, wie weit man dabei geht und ob man auch vor ganz offensichtlichen Dingen die Augen verschließen muss. J

Ich denke, je weniger man sich selbst belügt, um so lebendiger und authentischer lebt man. Und je mehr man sich selbst verarscht, um so mehr lebt man n sich selbst vorbei oder als "Zombie".

(Das meint jedenfalls der Antaghar)
*******g_nw Mann
660 Beiträge
@*****har

Das klingt für mich zunächst mal sinnvoll - zumindest kann ich mir in alle Selbstbetrugsszenarien die Cerbi aufgezählt hat ein Angstprinzip hineindenken.

Aber um jetzt nochmal eine Umdrehung weiterzugehen - Angst wovor??

Wenn ich jetzt mal so die zwei ersten Ängste nehme, die mir dazu einfallen:
Angst davor, alleine(also ohne Lebens-/Liebespartner) zu sein.
Aber es müsste doch relativ schnell klar werden, das je näher ich an mir dran bin, desto eher ich die Möglichkeit habe, jemanden zu finden, mit dem ich dann tatsächlich einen Lebenspartner habe(weil sie/er so gut zu mir passt), während ich, wenn ich mich verstelle immer in der Gefahr bin aufzufliegen, und verlassen zu werden.

Angst davor, aus einer Gruppe "ausgestoßen" zu sein.
Wenn ich nur wegen einer Eigenschaft/Status/Situation die ich vorgebe zu haben/sein Mitglied einer Gruppe bin - dann bin ich doch gar nicht wirklich dabei. Sondern nur ein von dieser Gruppe gewünschtes "Schaustück" meiner selbst ist dort akzeptiert. Ähnlich wie oben hätte ich bei authentischerem Verhalten die Möglichkeit, Anschluss zu finden an Personen, die Eigenschaften schätzen die ich habe, nicht die ich vorgebe.

Ich meine (um jetzt mal ein "Negativbeispiel" zu nehmen) wenn ich eine Partnerschaft möchte, in der wir 100% aufeinander fixiert sind, jede mögliche Minute zusammen verbringen, dann werde ich auch ein Klammeräffchen finden, das genau das auch möchte. Warum vorher die Zeit mit freiheitsliebenden 100-Hobby-Leuten vertrödeln?

Sehe ich das zu einfach, oder rationalisiere ich vielleicht schon zu sehr? Deswegen die Frage nach dem "wovor Angst haben".

Nebenbei - interessant, das der Begriff "Zombie" in dem Zusammenhang nicht nur mir in den Sinn kommt... schon seit Jahren fühle ich mich oft, vor allem wenn ich in der Stadt große Menschenmengen sehe, an den in "Metropolis" oder "Equilibrium" gezeigten Typus erinnert.... nur der Gleichschritt fehlt. So viele Leute und so wenig Leben...

Darki
*******nrw Frau
192 Beiträge
Themenersteller 
@ Legacy

Ich such mir das letzte aus *ggg*

Gegenfrage: warum sie man sich persönlich als gescheitert, wenn eine Beziehung nicht länger hielt?

Gute Gegenfrage und ihr habt sie ja teilweise schon beantwortet.

Weil man sich nicht nur so sieht, sondern weil es auch so ist.

Niemand geht eine Beziehung ein um auseinander zu gehen. Also ist man doch in seinem Vorhaben gescheitert. Heißt ja nicht gleich, dass man auch daran Schuld ist.

Und das es gute Gründe gibt, für eine dauerhafte Beziehung, habt ihr ja schon aufgeführt. Neben Kindern gibt es da ja noch eine ganze Menge andere. Der Slogan "sich gemeinsam eine Zukunft aufbauen" kommt ja nicht von ungefähr und die gemeinsame Zukunft ist zu Ende, wenn die Beziehung gescheitert ist. Natürlich meine ich damit nicht Beziehung um jeden Preis.

In dem Moment, indem ich davon ausgehe, dass Beziehungen nicht halten, lebe ich bis zu einem gewissen Grad ein Singleleben zu zweit. Ich bewahre mir meine Selbständigkeit und lasse mich ggf. nicht so stark auf den Partner ein. Verschiedene Dinge sind dann nicht möglich und manche stellen sich aus diesem Grund ja auch die Frage, warum sie überhaupt Kinder bekommen sollen.

Da auch ich weiß, dass es keine Garantie für Gelingen gibt, habe ich lange gebraucht, mich voll in die Beziehung einzubingen und die Qualität meiner Beziehung hat sich dadurch noch einmal stark verändert.

Ist nicht die Erfahrung, das Beziehungen nicht halten und der damit verbundene Vorbehalt auf Beziehung nicht mit ein Grund, warum Beziehungen nicht halten?

LG
belana

PS Lese gerade, dass die Frage von Antaghar in Zusammenhang mit Angst tendenziell in die gleiche Richtung geht.
Werde mir hier keine Freunde machen?
Ich war mal auf einem Vortrag von einem Institut "Zukunftsinstitut.de" die haben gesagt, es wird ganz normal nicht mehr nur eine Partnerschaft zu haben.
Glaube ich gerne. Die Beziehungsform muss sich halt irgendwie der Lebensform anpassen, und die hat sich in den letzten 20, 30, 50 Jahren deutlich geändert.

Die Beziehung ist dem Leben untergeordnet, und nur eine Möglichkeit, sein Leben zu gestalten. Daher muss die Beziehung mir auch erlauben, das Leben zu leben, das ich mir wünsche - beruflich, sozial, erotisch, emotional ... Umgekehrt wäre es aus meiner Sicht falsch.

Dass eine lebenslange Beziehung zwar funktionieren KANN, aber nicht die Regel ist, merkt man schnell, wenn die erste längere Beziehung auseinander geht. Warum nur so wenige Menschen danach das vermeintliche Idealbild "lebenslange Beziehung" infrage stellen, ist mir ein Rätsel. Stattdessen wird wieder fröhlich genau dieselbe hohe Erwartung aufgebaut, an sich selbst und den neuen Partner ...

Was ist denn der Nutzen von "bis ans Ende unserer Tage"? Was bekomme ich in einer solchen Beziehung, was ich in einer 5 Jahre dauernden Partnerschaft nicht bekomme? (Kinder mal aussen vor gelassen, denn da geht es dann nicht mehr nur um die Beziehung!)

Höre ich mich jetzt wie ein Pauli-Jünger an? *zwinker*
@ Darki
Aber um jetzt nochmal eine Umdrehung weiterzugehen - Angst wovor??
Gute Frage! Anzuecken, selbst verantwortlich zu sein, zu leben ...

Angst vor dem Alleinsein => die von Dir beschrieben Argumentation ist sachlich richtig. Aber in einer Angstsituation geht es eben nicht um Argumente oder Sachlogik! Das ist die Natur von Angst, genauso wie Du in der Liebe mit Sachargumenten oft nicht weiter kommst!

Wenn jemand schon so lange ungewollt allein war, dann wird die Kompromissbereitschaft evtl. höher ("Spatz in der Hand"), weil man Angst hat, ewig alleine zu bleiben. Dann verstellt man sich eben (nicht absichtlich), um überhaupt in den Genuss der Zweisamkeit zu kommen, auch wenn man weiss, dass die Lebensmodelle null zusammen passen.

Dass diese Beziehung dann nach einiger Zeit scheitert, trägt dann erneut zur Angst bei - die ist ja scheinbar berechtigt ...

Angst ist ein schlechter Berater und sorgt für irrationales Verhalten, wenn ich sie nicht kontrolliere. Die meisten Menschen sind nicht gerne allein, aber wenn ich davor Angst habe und zulasse, dass die Angst mein Verhalten bestimmt, dann funktioniere ich nicht mehr logisch, d.h. dann klammere ich auch noch in einer unglücklischen Beziehung oder suche mir ungeeignete Partner aus.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Was ist denn der Nutzen von "bis ans Ende unserer Tage"? Was bekomme ich in einer solchen Beziehung, was ich in einer 5 Jahre dauernden Partnerschaft nicht bekomme?

Was sollen wir mit Wäldern aus zig Meter hohen Bäumen, wenn wir vor dem Haus ne Hecke haben? *zwinker*

Für mich fühlt es sich so an, das schon eine Frage mit "bekommen" hier am wesentlichen vorbeigeht, und eher "werden" dem nahe kommt.
Eine lange, möglicherweise lebenslange Partnerschaft anzustreben ist denke ich einfach eine(nicht die einzige!) Anerkennung der Einzigartigkeit und Tiefe einer Persönlichkeit. Der des anderen und der eigenen.

Darkling
*****ane Frau
3.033 Beiträge
@Antaghar
Keine Frage, jede(r) belügt sich hin und wieder selbst aus den verschiedensten Gründen. Und gelegentlich ist wohl sogar sinnvoll
(z. B. wenn man bei schweren Krankheiten sich "einredet", dass es gar nicht so schlimm ist und schon wieder gut wird, auch wenn es eigentlich hoffnungslos ist etc.).

Es ist jedoch hilfreich, sich das auch hin und wieder einzugestehen und nicht immer nur den Kopf in den Sand zu stecken. Die Frage ist nämlich, wie weit man dabei geht und ob man auch vor ganz offensichtlichen Dingen die Augen verschließen muss. J

Ich denke, je weniger man sich selbst belügt, um so lebendiger und authentischer lebt man. Und je mehr man sich selbst verarscht, um so mehr lebt man n sich selbst vorbei oder als "Zombie".

(Das meint jedenfalls der Antaghar)

Ich belüge mich ungern selber, ich gehöre zu dem Menschen, denen der Zweifel allemal lieber ist als ein sich zufrieden geben, mit was auch immer.
Bis hin zu "Glaubensfragen",die ich nach wie vor offen lasse.
So will ich das verstanden wissen...
*gg*

Denn wer begonnen hat den Selbstbetrug zu entlarven, der erkennt ihn mehr als vorher aber er wird auch gnädiger damit und weiß um die Menschlichkeit des "Nichtwissenwollen" oder das nicht"Wahrhabenwollen"...

Mir liegt an einem "gnädigen" Umgang mit (weia *roll*) schlafenden Menschen.


"Aber es ist ja alles falsch, was ein Mensch glaubt, solange die Lichter in ihm noch nicht umgestellt sind, – so grundfalsch, dass man es gar nicht erfassen kann." Meyrink, "Das grüne Gesicht"



Was Beziehungen angeht, ich glaube, eine Beziehung, die kein Ziel und keinen Zweck hat außer das sich zwei miteinander wohlfühlen...
wird auf Dauer nicht funktionieren.
@ Darkling
Für mich fühlt es sich so an, das schon eine Frage mit "bekommen" hier am wesentlichen vorbeigeht, und eher "werden" dem nahe kommt.
Ja, war vielleicht etwas vorschnell formuliert. Lege das Wort bitte nicht auf die Goldwaage.
Natürlich habe ich in einer längeren Beziehung eine Möglichkeit zur Entwicklung. Aber gibt es diese nicht auch in aufeinanderfolgenden Beziehungen - und evtl. sogar in stärkerem Umfang, weil ich mehr lerne?

Klar: wenn ich heute eine Beziehung eingehe, und da direkt ein Verfallsdatum "2013" draufschreibe, dann wird meine Bereitschaft zur gemeinsamen Entwicklung sicherlich nicht sonderlich hoch sein. Aber das würde ja vermutlich auch keiner tun, und solange ich davon ausgehe, dass die Partnerschaft länger dauert, werde ich mich da ja auch einbringen und darauf einlassen.

Eine lange, möglicherweise lebenslange Partnerschaft anzustreben ist denke ich einfach eine(nicht die einzige!) Anerkennung der Einzigartigkeit und Tiefe einer Persönlichkeit. Der des anderen und der eigenen.
Das habe ich noch nicht ganz verstanden: Willst Du damit sagen, dass es ein Ziel sein soll, die Einzigartigkeit einer Person dadurch anzuerkennen, dass man sein Leben danach ausrichtet? Liegt darin Deiner Meinung nach der Sinn einer Beziehung?
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Hehe, so mag ich das - zündende Gedanken!
Anzuecken, selbst verantwortlich zu sein, zu leben ...
Weißt Du, was ich grad hier herauslese - ohne jetzt zu wissen, ob Du auch etwas in dieser Richtung meintest - Angst vor etwas, was eigentlich immer alle haben wollen - Angst vor der Freiheit?
Spontane Assoziation.

Hmm, verstehe Deine Schlussfolgerung zur Angstsituation - das meinte ich damit, ob ich vielleicht schon zu sehr rationalisiere.

Damit sind wir dann wahrscheinlich wieder beim fehlenden Selbstbewußtsein(im ursprünglichen Wortsinne) - wer sich der Angst nicht bewußt ist, kann auch nicht erkennen, zu welchem selbstschädlichen Verhalten sie ihn verleitet.

Was mich gleich zu der nächsten Frage bringt - verharrt hier ein Großteil der Menschen in Sachen Selbstbewußtheit in einem Vor-Entwicklungsstadium, welches die notwendige Selbstreflektion schwer bis unmöglich macht? Oder woher kommt dieses Erkenntnisdefizit, was dem späteren(wir reden hier ja nicht nur über Teenager) Liebesleben einen gewissen Glücksspielcharakter verleiht?

Darki
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
Warum sollen Beziehungen halten?

Weil es schön ist gemeinsam mit seinem Liebsten sein Leben zu erleben. Weil es Freude bereitet seine Kinder aufwachsen zu sehen. In guten wie in schlechten Tage füreinander da zu sein. (Nein, wir sind nicht in der Kirche) Weil es schön ist an seinem Lebensabend auf ein erfülltes gemeinsames Leben zurück zu blicken. Weil es stolz macht nicht wegen jeder Kleinigkeit das Handtuch zu werfen aufgrund von scheinbarer Selbstverwirklichung.

kleine Geister rächen sich - große Geister verzeihen

Wir hoffen beide zusammen alt zu werden!!!

Es erfordert aber zwei Menschen die sich dauerhaft bemühen. Wer will das in der heutigen Zeit schon noch?

die aficionados
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Darkling
Ein geradezu genialer Satz von Dir:

So viele Menschen - und so wenig Leben!

Kompliment!

Angst wovor?, fragst Du.

In den allermeisten Fällen sind es, wie ich vermute, vier entscheidende Ängste:

1. Angst vor einer Liebe, die größer sein könnte als der eigene Egoismus, also auch vor Hingabe (weil man fürchtet, sich dann selbst zu verlieren, was natürlich totaler Blödsinn ist, wenn auch verständlich).

2. Angst vor sich selbst, vor den eigenen Gefühlen (weil man fürchtet, mit ihnen nicht mehr umgehen bzw. sie in Zaum halten zu können und durch zu tiefe Gefühle abhängig zu werden, was ebenfalls Blödsinn ist, aber verständlich).

3. Angst davor, immer wieder den tiefen Schmerz erleben zu müssen (meist aus der Kindheit), dass man ja doch wieder nur zu kurz kommt und niemals das bekommt, was man möchte (wodurch man sich selbst gerade die Erfahrung auch noch verbaut, das zu bekommen, wonach man sich sehnt, weil man dafür gar nicht mehr wirklich offen ist).

4. Angst vor der Freiheit, somit auch vor Verantwortung für sich selbst (denn es ist bequemer und gewohnter, fast "bewusstseins-los" vor sich hin zu dümpeln (etwa wie all die Menschen, die in einem riesigen Kübel voller Mist und Unrat sitzen, wo es entsetzlich stinkt, wo man sich aber sowas wie heimisch fühlt; kommt einer vorbei und ruft, außerhalb des Kübels scheine die Sonne, rieche es gut und könne man sich ohne Dreck und Gestank wunderbar frei bewegen, wird er vermutlich auch noch mit Scheiße beworfen und fortgejagt).

Ich denke da immer gerne an diesen wunderbaren Satz aus dem Film "Easy Rider":

"Alle reden und reden von Freiheit und träumen von ihr. Doch wenn sie einen wirklich freien Menschen sehen, kriegen sie es auf einmal mit der Angst zu tun."

Es ist bequemer, ein "Zombie" zu bleiben ...

(Der Antaghar)
Nick Knatterton
Kombiniere
Oder woher kommt dieses Erkenntnisdefizit, was dem späteren(wir reden hier ja nicht nur über Teenager) Liebesleben einen gewissen Glücksspielcharakter verleiht?
mit
Es erfordert aber zwei Menschen die sich dauerhaft bemühen. Wer will das in der heutigen Zeit schon noch?

und Du erkennst eine Antwort: es ist unbequem, es kostet Zeit und Energie, erfordert Durchhaltevermögen, es ist oft schmerzhaft und man muss Kompromisse machen.

Würdest Du eine Beziehung wollen, wenn man die o.g. Punkte als Werbung an die Wand werfen würde? Sicherlich nicht. Die meisten denken ja auch nur an die positiven Dinge: nicht allein sein, gemeinsame Erlebnisse, Gedankenaustausch, familiäre und gesellschaftliche Anerkennung ...

Dass dem Nutzen ein erheblicher Aufwand gegenübersteht, wird vielen erst später bewußt - wenn überhaupt. Anfangs läuft es ja oft gut und unkompliziert - nur das geht nicht ewig so weiter. Ob und wie man sich dann damit auseinandersetzt, hängt immer von einem selbst ab (und auch vom Partner).

Hier im Forum hat einmal eine kluge Frau gesagt "wenn Männer ihre Beziehung so managen würden wie ihren Job, dann könnten sie auch zuhause Karriere machen". Ich finde, das trifft den Aufwand und Nutzen einer Beziehung (aber auch den Anspruch an sich selbst) eigentlich sehr gut. Wie viele Menschen trauen sich zu, zwei Karrieren parallel zu betreiben?
*******g_nw Mann
660 Beiträge
@SpringerF6
Ich picke hier so nach Worten, weils eh oft schon schwierig genug ist, den Sinn zu erfassen, den andere Schreiber hier ihren Worten geben. Soll also kein bösartiges Zerpflücken sein.

Natürlich habe ich in einer längeren Beziehung eine Möglichkeit zur Entwicklung. Aber gibt es diese nicht auch in aufeinanderfolgenden Beziehungen - und evtl. sogar in stärkerem Umfang, weil ich mehr lerne?
Ich würde statt "in stärkerem Umfang" sagen "auf andere Art". Ich versuchs mal wieder mit einem bildlichen Vergleich: Wenn der eine für 1 Jahr nach Neuseeland geht, dort wohnt, Land und Leute kennenlernt, die Jahreszeiten durchlebt, und der andere 1 Jahr um die Welt reist, verschiedene Kontinente und Länder besucht, und selten länger als 2-3 Wochen an einem Ort bleibt - welcher von beiden hat dann mehr gelernt? Hängt glaube ich vom Gesichtspunkt ab.

Mh... einmal das - wenn ich eine Partnerschaft schon mit dem Gedanken daran, das sie vielleicht bald zu Ende ist beginne, wieviel werde ich dann wohl darin investieren(blöder Begriff dafür, mir fällt gerade kein besserer ein)? Ich denke, da braucht es einfach den guten Glauben an etwas längerfristiges.

Willst Du damit sagen, dass es ein Ziel sein soll, die Einzigartigkeit einer Person dadurch anzuerkennen, dass man sein Leben danach ausrichtet? Liegt darin Deiner Meinung nach der Sinn einer Beziehung?
Danke der Nachfrage! Ich meine in der Tat etwas anderes: Ich bin der Ansicht, das man letztlich ein Leben lang braucht, um zu versuchen einen Menschen zu erfassen - schon weil ich in 5 Jahren einen anderen Menschen vor mir haben werde, als heute. Zumindest bei den meisten sehe ich entsprechende Tiefe und Wachstumspotential (gibt auch Flachwasser und, äh, Verkümmerungspotential). Und genauso wird ein einziger Mensch ein Leben lang bei mir neue Ideen, Veränderungen und 'Wachstum' auslösen können.

Ich vermute, letztlich ist es eine Art Präferenz: Möchte ich mit einem einzigen Menschen in ungeahnte Tiefen vorstoßen, auch auf das Risiko hin, irgendwann vor einer Mauer zu landen, an der wir in verschiedene Richtungen gehen? Oder möchte ich mit mehreren Menschen verschiedene Vorstöße wagen, auch auf das Risiko hin, das diese auf eine gewisse Tiefe beschränkt bleiben?

Darki
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Morigane
Sehr schön und treffend ausgedrückt von Dir:

"... gnädiger Umgang mit schlafenden Menschen ..."

Und Du hast ja so recht!

Leider eine meiner großes Schwächen: Ich könnte sie nehmen und schütteln und solange mit der Nase so richtig in ihre eigene Scheiße stecken, bis sie endlich kapieren, was sie da eigentlich tun und wie sehr sie sich selbst (und anderen) mit ihrem "Schlafen" schaden.

Oder ich bin tatsächlich irgendwie "gnädig", und dann sollen sie doch tun und lassen, was sie wollen, aber bitte sehr mich in Ruhe lassen!

Nun denn, keiner ist frei von Schwächen. Ich glaube, wenigstens die meisten von mir zu kennen (zumindest diese hier) und bemühe mich, daran zu arbeiten - keineswegs immer von Erfolg gekrönt, weil es diese schlafenden Menschen einem so schwer machen und ich gegen meinen eigenen Zorn auf sie so schwer ankomme ...

Aber jetzt Schluss damit - wir sind hier ja nicht im Beichstuhl ...
Mit Deinen Beiträgen gelingt es Dir doch immer wieder, mich zu berühren. Danke dafür!

(Der Antaghar)
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Könnt ihr mal was langsamer machen? *ko*

Ich möchte ja auch noch bisserl über das nachdenken, was ich zu lesen bekomme, und nicht nur Antworten raushauen *mrgreen*

Darki
@ Darki
Ich würde statt "in stärkerem Umfang" sagen "auf andere Art".
Ja, da stimme ich Dir zu.

Ich bin der Ansicht, das man letztlich ein Leben lang braucht, um zu versuchen einen Menschen zu erfassen - schon weil ich in 5 Jahren einen anderen Menschen vor mir haben werde, als heute.
Okay, das verstehe ich. Aber ist es Sinn des Lebens, einen Menschen erfassen zu wollen?

Ich vermute, letztlich ist es eine Art Präferenz: Möchte ich mit einem einzigen Menschen in ungeahnte Tiefen vorstoßen, auch auf das Risiko hin, irgendwann vor einer Mauer zu landen, an der wir in verschiedene Richtungen gehen? Oder möchte ich mit mehreren Menschen verschiedene Vorstöße wagen, auch auf das Risiko hin, das diese auf eine gewisse Tiefe beschränkt bleiben?
Wenn Du das so durchdacht formulierst, dann hast Du Recht.

Vermutlich wird aber kaum jemand bewußt in eine Beziehung gehen mit dem Gedanken "in 10 Jahren sind wir eh nicht mehr zusammen", oder? Das würde vielleicht manche Enttäuschung ersparen, aber natürlich auch das Einstehen und den Einsatz für die Beziehung negativ beeinflussen. Und damit wäre die Entwicklung in der Beziehung doch arg gehemmt, oder? Also: zu seiner aktuellen Beziehung sollte man schon stehen.

Aber im Kontext der Ausgangsfrage "Warum sollen Beziehungen halten?" geht es auch um das Ende einer Beziehung. Und da beschäftigt es die Menschen weniger, ob sie am Anfang eine lebenslange Beziehung wollten. Hier ist die Frage oft "haben wir eine gemeinsame Zukunft?"

Und damit sind wir bei Moriganes Aussage
Was Beziehungen angeht, ich glaube, eine Beziehung, die kein Ziel und keinen Zweck hat außer das sich zwei miteinander wohlfühlen... wird auf Dauer nicht funktionieren
der ich inhaltlich voll zustimme!
*******g_nw Mann
660 Beiträge
@Antaghar
Die bildliche Umsetzung klickert mal wieder...

Angst vor einer Liebe, die größer sein könnte als der eigene Egoismus
vor den eigenen Gefühlen (weil man fürchtet, mit ihnen nicht mehr umgehen bzw. sie in Zaum halten zu können
wonach man sich sehnt, weil man dafür gar nicht mehr wirklich offen ist).
Angst vor der Freiheit, somit auch vor Verantwortung für sich selbst
Was ich hier mit Worten gemalt "sehe" ist gemeinschaftlich Angst vor etwas größerem, weiteren, tieferen... vielleicht die Angst davor, über sich selbst hinauszuwachsen? Festzustellen, daß die eigene Persönlichkeit ganz ganz andere Tiefen aufzuweisen hat als mein Auto, mein Fußballverein, my hawt sexy girlfriend?

Immer wieder, sowohl in dem letzten Absatz über Angst, aber auch in anderen Dialogen hier kommt mir der Begriff "Bequemlichkeit" unter. Warum(nein, das ist nicht ihr Bauchnabel - ich frage gerade Abdominalperforationen) ist diese Bequemlichkeit so immens wichtig? Warum wird dieser Wattebauschzustand so hoch geschätzt, der alle Sinne verstopft? schäum *uffreg*

"Alle reden und reden von Freiheit und träumen von ihr. Doch wenn sie einen wirklich freien Menschen sehen, kriegen sie es auf einmal mit der Angst zu tun."
Weil derjenige ihnen zeigt, was sie sein könnten?

Mir raucht da grad bisserl der Kopf...

@*******rF6
Mal abgesehen davon, das hier gleich wieder das Stichwort Bequemlichkeit auftaucht...

Dein Beitrag (Kosten/Nutzen der Beziehung nenne ich ihn mal) wirft für mich noch eine Frage auf: Ich bin letztlich davon ausgegangen, das viele Menschen mehr oder weniger "einfach so" mit einer wenig entwickelten/trainierten Selbstwahrnehmung stehen bleiben, sich gewissermaßen des Unbewußtseins unbewußt sind.
Bei Dir lese ich jetzt eher die Ansicht heraus, daß da eine bewußte Vermeidung betrieben wird.
Da bin ich mir gerade sehr uneins. Einerseits bin ich mir sicher, das fast jeder Mensch die Anlage zu sehr hoher Selbstbewußtheit hat. Andererseits denke ich, daß es bestimmter Ereignisse bedarf, um hier auszulösen - meistens wahrscheinlich Krisensituationen, die dann (wildes Spekulieren) eigentlich einen Erkenntniszustand ergeben sollten, der künftig ermöglich, derartige Situationen zu vermeiden. Biegen viele Menschen bei dieser Erkenntnisbildung irgendwo falsch ab?

Nebenbei habe ich den Eindruck, das unsere Gesellschaft(ja, die) bei all ihren Möglichkeiten geradezu einen Schwerpunkt auf Erkenntnisvermeidung durch Ablenkung hat.
Um hier aus der Serie Babylon 5 zu zitieren:
G'Kar in prison
"In here, Mr Garibaldi, you can not hide from yourself. Everything out there has only one purpose, to distract us from ourselves, what is truly important. There are no distractions in here. We can learn much from silence."

Wie viele Menschen trauen sich zu, zwei Karrieren parallel zu betreiben?
Und wieviele entscheiden sich, wenn es darum geht, bei einer von beiden zurückzuschrauben, eher für die "private" Karriere...

Nächster Beitrag:
Aber ist es Sinn des Lebens, einen Menschen erfassen zu wollen?
Mit dem Sinn des Lebens bringst Du aber ganz schöne Messlatten hier rein *ggg*
Ich würde sagen... es ist ein Sinn des Lebens - wenn man das möchte.
Hmm... eine andere Formulierung, die meiner Ansicht vielleicht näher kommt: Zu versuchen, einen anderen Menschen (und damit auch sich selbst) in all seiner Tiefe zu erfassen ist ein Weg, mit der essentiellen Intensität des Lebens in Berührung zu kommen. Es gibt sicherlich noch viele andere, und vielen wird wahrscheinlich Erfolg dazu einfallen(Und daß ich da leise Zweifel habe liegt wahrscheinlich vor allem an meinem persönlichen Wertesystem).

Vermutlich wird aber kaum jemand bewußt in eine Beziehung gehen mit dem Gedanken "in 10 Jahren sind wir eh nicht mehr zusammen", oder?
Ich vermute leider, daß zunehmend viele das so machen, und dementsprechend immer ein wenig auf dem Absprung sind.
zu seiner aktuellen Beziehung sollte man schon stehen.
Aber ja! Ich befürchte, das viele das nur noch sehr eingeschränkt tun... halt solange es *fiesgrins* bequem *fiesgrins* ist.

Darki
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