Warum sollen Beziehungen halten?
Wie kann es sein, dass unsere Gesellschaft die Erwartung hat, dass Beziehungen langfristig halten und die Partner nicht fremdgehen oder sich trennen, wenn Sexualität keine Konstante ist und ihre Entwicklung auch nicht vorhersehbar?Wenn ich mir überlege, wie und wohin sich meine Sexualität entwickelt hat, dann hätte ich mir dies vor Jahren so niemals vorstellen können.
Der Mensch ist neugierig und entwickelt sich in allen Bereichen weiter, persönlich, beruflich und auch sexuell. Die Moralvorstellungen verändern sich gesellschaftlich und auch individuell. Viele Mythen der Sexualität verlieren ihren Mythos durch die eigenen Erfahrungen.
Wenn ich hier im Joy so querlese, fällt mir immer wieder auf, dass Ansichten über bzw. Grenzen der eigenen Sexualität verschoben werden, sei es bsplweise dass man:
• sexuelle Praktiken ausübt, die man noch vor einiger Zeit für sich selbst abgelehnt hat
• Lust hat seine Sexualität nicht nur mit dem eigenen Partner auszuleben
• Grenzen überschreitet um zu erkennen, dass man sich wieder auf einen Rückweg macht
• plötzlich erkennt, dass man sich als Paar sexuell auseinander entwickelt und trotzdem "unbefriedigenden Sex" akzeptiert
Nicht jeder hat das Glück mit dem eigenen Partner durch Reden diese Entwicklung in Einklang mit der Beziehung zu bekommen.
Wie soll man dann dem gesellschaftlichen Anspruch entsprechen?
Ist das der Grund der Doppelmoral unserer Gesellschaft, so tun als ob die Beziehung noch funktioniert?