Enttäuschungen sind das Resultat zu hoher Erwartungen!
Einerseits ist hier eine (vor allem) sexuelle Nebenbeziehung mit anscheinend asymmetrisch verteilten Emotionen zu sehr mit Erwartungen der Exklusivität versetzt worden.
Andererseits ist es ambivalent, Treue von seinem Affärepart ob geäußert oder stillschweigend
zu verlangen, wenn man selbst das Recht verloren hat, Treue zu erhalten, weil man (selbst wenn vom sicherlich darüber nicht glücklichen Ehepartner toleriert, was nicht wohlwollend akzeptiert, sondern oftmals nur frustriert hingenommen ist!) als Voraussetzung um (wie hier) außerehelich fremdzugehen, dem festen Partner gegenüber untreu ist, was die Funktionalität von festen Partnerschaften (eine Ehe scheint so etwas zu sein) zerstört.
Wenn die Voraussetzungen "falsch" sind, kann alles andere noch so "richtig" sein, es ist und bleibt inkonsestent und damit unglaubwürdig.
In dem Fall kann man sagen, die TE war recht unbedarft, was solch Affären betrifft, aber hat nun daraus gelernt, so hofft man für sie.
Ich frage in dem Zusammenhang einmal so blauäugig in die Runde der weiblichen Mitlesenden, mit der Option harsche Kritik abzubekommen: Ist es tatsächlich sehr weit vertreten, dass fremdgehende Frauen das ihrem Partner hingegen nicht gestatten oder bin ich einfach nur an einige, zufällige Frauen geraten, die mit mir ihren Partner mehrfach betrogen, aber ihren Aussagen zufolge ihrem Partner selbiges mit einer anderen Frau verbieten würden?
Zum ehemaligen Geliebten der TE kann gesagt werden, dass er wahrscheinlich sexsüchtig und emotional instabil ist. Sehr wohl hat er Zuneigung für die TE gehabt, aber vor allem deshalb, weil er sich übermäßig viel nach intensivem Körperkontakt sehnt. Da ist die Bezugsperson tatsächlich fast beliebig austauschbar. Das soll keine Rechtfertigung für sein Verhalten sein, aber erklärt es annähernd.
Grundsätzlich ist Exklusivität (körperlich-emotional) etwas Schönes und Angenehmes als auch Sinnvolles. Wenn einem das wichtig ist, sollte man das wohl gleich am Anfang jeder Beziehung dem anderen Beziehungsteilnehmer mitteilen und erfragen, was seine Sicht dazu ist. So erspart man sich wenigstens am Ende die Schuldgefühle, man hätte nicht seine Wertmaxime vertreten. Betrug und vorsätzliches Hintergehen durch den anderen sind damit zwar dennoch nicht unbedingt ausgeschlossen (denn die gesagten Worte werden erst im Handeln zur Realität/Wahrheit oder Lüge), aber sollte es zu so etwas Unschönem kommen, ist es für einen persönlich einfacher, diese Beziehung zum eigenen Wohl zu beenden, und das ohne Schulgefühle (denn getäuscht werden kann jeder durch gute Schauspieler).
Nichtsdestotrotz so etwas wie halbe Treue gibt es nicht. Entweder man ist dem Partner gegenüber treu oder nicht. Wer es nicht ist, der hat vom Moralischen her einfach das Anrecht auf Treue verwirkt(!) - und erscheint unglaublich anmaßend und trotzig, wenn er das dann tatsächlich von seiner Affäre verlangen sollte.
Im Übrigen ist das Verschweigen von Infos manches Mal auch ein Schutz, um die Gefühle des anderen nicht zu verletzen. Natürlich, es kann auch rein rational im Sinne von hinterlistig sein, aber das wissen wir nicht bzw. allenfalls oft erst in der Zukunft, wenn eine vergangene Beziehung eingeschätzt werden kann, da einem persönlich erst dann die vormals fehlenden, wenn auch wichtigen Infos zur Einschätzung gut sichtbar vorliegen.
Am Ende ist man halt immer schlauer.
Obwohl es auch so "gute" Schauspieler geben mag, die dermaßen intransparent waren, dass man selbst am Beziehungsende so schlau wie am Anfang ist, weil des Schauspielers "wunderbares" Lügengeflecht (was uns "geschenkt" wurde) die Lüge zur Wahrheit und umgedreht werden lässt.
Hier im Joyclub dürfte das sicher nicht ungewöhnlich sein, Oberflächkeit sei Dank (die zu Lasten von Gefühlen und Tugenden wie Transparenz geht).