@ Moonshadow & Selene
@ Moonshadow
Mag sein, dass nach 40 Jahren Ehe die Luft im Bett! (denn darum scheint es in diesem Thread nur zu gehen) raus ist.
Aber es ist zu bezweifeln, dass man glücklicher ist, wenn man vergeben ist und heimlich fremdgeht. Denn das ist eben nicht respektvoll, da somit sicherlich gegen Vereinbarungen gehandelt wird. Außerdem hat man Schuldgefühle, den Partner betrogen zu haben. Ich finde es mutig und nur allzu fair, wenn man dem Partner reinen Wein einschenkt, denn schließlich hat man durchs Fremdgehen den Partner hintergangen.
Wer sagt, es würden so die Gefühle des Partners verletzt werden, versucht sich ein vermeintlich reines Gewissen zu bewahren, was schon längst nicht mehr existent ist, wahrscheinlich auch um weiterhin die Vorteile der Beziehung zu genießen (darum ein Hoch auf Eheverträge). Wenn man den Partner liebt, steht man zu den eigenen Handlungen, um ihm auch die Chance zu bieten, die Beziehung neu zu beurteilen.
Am fairsten wäre es natürlich, den Wunsch nach fremder Haut vor der Handlung anzukündigen.
Noch besser, wenn gar keine feste Beziehung eingegangen würde, sofern das Ausleben von Sexualität gewünscht würde.
@ Selene
Konstruktiv ist es nicht gerade, wenn du persönlich angreifend wirst. Das wirkt eher wie ein Trampeln mit den Füßen, um unbedingt Recht zu bekommen. So tust du das gleiche wie du mir unterstellst: Mir deine Meinung aufdrängen! Du teilst meine Sichtweise nicht und ich deine maximal mit großen Vorbehalten, obwohl statistische Daten wohl eher besagen, dass Affären relativ kurzlebig im Vergleich zu festen Partnerschaften sind.
Doch es gibt dennoch vieles in der Welt, was sich voneinander unterscheidet. Einiges ist jedoch selten präsent, da doch recht voraussetzungsvoll.
Ich habe nicht gesagt, dass Affären grundsätzlich nicht relativ stabil sein können. Es ist aber eher die Ausnahme. Vorher abgemachte Rahmenbedingungen können dahingehend wohl tatsächlich stabilisierend wirken, wodurch jeder weiß, woran er ist, sofern die Worte auch zur Realität werden.
Aber gerade diese Tatsache der gegenseitigen Vereinbarung ist zu bezweifeln. Denn ist nicht auch gerade die Unverbindlichkeit das Schöne an Affären? Sie "funktionieren" auch ohne Abmachung (solange gegenseitige Anziehung vor allem im Sexuell-Leidenschaftlichen herrscht, was irgendwann vergeht), da keine Abhängigkeit voneinander im Finanziellen usw.besteht und es vornehmlich nur um Sex geht.
Wenn man dann allerdings als Frau schon vor dem Sex mit der Affäre Gefühle entwickelt hat und schließlich den Sex als Entstehen eines exklusiven Rechtes auf die duale Sexualität des männlichen Affäreparts erachtet, dann ist das doch recht weit hergeholt von der Frau, vor allem wenn sie diesen (perfiden) Anspruch nicht einmal kommuniziert hat.
Sie darf ja gern erwarten, wünschen und wollen, aber die Affäre darf eben auch etwas anderes erwarten, wünschen sowie wollen. Solange nichts kommuniziert wurde, ist es alles mehr oder minder nebulös und reine Spekulation.
Es darf sehr wohl bezweifelt werden, dass wenn die Affäre erfährt, dass hier unkommuniziert der andere Partner der festen Beziehung betrogen wird, die Affäre auch nur annähernd so etwas wie Vertrauen zum "Betrüger"aufbauen wird. Denn wer jemanden für einen anderen ersetzt, hat die Eigenart, dieses Ersetzspiel ohne Unterlass weiterzutreiben.
Treue hat nicht nur eine Bedeutung (Definition), vor allem auch einen Sinn, z.B. Sicherheit zu bieten und dem Versprechen, auch in schlechten Zeiten zusammenzustehen (bei Affären eher unüblich, aber da besinnt man sich plötzlich der festen Beziehung, nicht wahr?).
Na klar, kann eine Erstbeziehung offen und eine Affäre geschlossen sein, in der Form, dass Frauen das aus emotionaler Sicht so erachten, weil sie sich oftmals sonst gar nicht darauf eingelassen hätten (Besitzdenken). Männer sehen das oftmals anders. Sie erkennen die Hauptbeziehung als das emotional Besondere an, schließlich ist man mit der Partnerin bereits über Höhen und durch Tiefen gegangen. Darum ist die Affäre meist Sex ohne einem tiefer gehenden Gefühl (es kann auch kaum anders sein, da die Zeit nicht unendlich ist, um die Affäre alltagstauglich werden zu lassen). Gut Polyamoristen meinen diesbezüglich jeden Partner (gleich ob 3, 4 ...) gleich viel (wohl eher gleich wenig) zu lieben, da sie wahrscheinlich gar nicht zur durchdringenden partnerschaftlichen Liebe fähig sind, ihre Bedürfnisbefriedigung haben sie stattdessen sehr gut im Auge. Aber gut möglich, dass das dann auch keine Partnerschaften im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr Freundschaften mit besonderem Zusatz sind.
Es geht hier nicht darum, wer und ob jemand "erwachsen"ist (allein die Infragestellung dieses Aspektes zeugt bereits von Unreife und Ignoranz und disqualifiziert einen, weiter am Diskurs teilzunehmen). Aber gewiss ist es das Ziel, darzustellen, was und warum stabiler und was instabiler ist. Wobei auch angenommen werden darf, dass selbst vom Partner geduldete Affären eher faule Kompromisse sind, sei es aus materialistischen Gründen oder/und emotional abhängig vom Partner zu sein etc..
Denn niemand will freiwillig mit einem anderen um die Liebe des Partners konkurrieren oder gar in speziellen Bereichen durch diesen "Neuen" ersetzt werden, nur weil der Partner rücksichtslos egoistisch vorgeht und gegen Vereinbarungen handelt, die er/sie dann bei der Affäre einhält (?; "sehr fair" und "konsistent" ist das und erzeugt großes "Ver[Miss]trauen".
Wie wäre es stattdessen mit Mut, die Hauptbeziehung aufrichtig aufzukündigen, damit jeder wahrhaftig glücklich werden kann?
Mir ist bewusst, dass meine Meinung nicht so gern gelesen werden wird, weil bei dem einen oder anderen Schulgefühle aufkommen, dem Partner damit doch einiges emotional zuzumuten oder womöglich erkannt wird, dass Affären zum größten Teil auf einer wackligen (oft kontaminierten) Basis errichtet worden sind.