Ich kann nicht so funktionieren ( wg. Suchtkrankheit)
Hallo, liebe JoylerSeid Winter 2005 (nach einer 8 monatigen Langzeittherapie) mache ich in Abendkursen den zweiten Bildungsweg und möchte gerne das Fachabi.
Ich bin mit dem Vorkurs angefangen, dann bis zum zweiten Semester gekommen. Ich war in den Hauptfächern ganz gut und dann, im dritten Semester, wo die Kursphase anfing, habe ich erst gemerkt, wie sehr mein damaliges 2. Semester hinter dran hing in Mathe.
Aber es war schon zu spät......ich wählte Mathe als LK und dieses Fach machte mir auch echt viel Spaß, aber inzwischen ist es längst nicht mehr so. Bis heute hänge ich in Mathe hinterher und Nachhilfe kann ich mir nicht leisten.
Ich wiederholte dann das dritte Semester und auch das vierte Semester aus gesundheitlichen Gründen ohne Anrechnung.
Ja, mich macht es auf Dauer krank, kaum soziale Kontakte zu haben, weil ich immerzu Spätschicht habe.
Ich sehe meine Schulkollegen, die allesamt jünger sind und es erscheint mir, als ob sie viel belastbarer seien und das mal eben so mit Links bewältigen könnten.
Seid guten 3 Jahren mache ich diese Dauerspätschicht / Abendkurse.........es geht mir sehr an die Substanz, weil ich aufgrund meiner damaligen schweren Medikamentenabhängigkeit keine Selbsthilfegruppe besuchen kann und auch sonst kein Therapieangebot wirklich wahrnehmen kann, weil ich sonst zuviel von der Schule verpasse.
Ich habe mir , als ich vor 4,5 Jahren mit dem Pillenkonsum aufhörte, auch eine andere Einstellung zur Schulmedizin angeeignet und das hat halt den Preis, dass ich nicht so behandelt werden kann, wie ein gesunder Mensch......mir fehlt die Gruppe sehr, Gespräche........Anteilnahme und Verständnis.
Ich habe heftige Komplexe, weil ich nicht so viel schaffe, wie ich gerne würde........weil ich andere Grenzen habe in Sachen Belastbarkeit, wie andere Leute........und weil ich mein eigenes Tempo nicht akzeptieren kann.
Ich brauche länger als andere, um zu gesunden (zum Beispiel bei einer Erkältung - gute 4 Wochen), überhaupt dauert alles einfach voll lange und das kann ich mir nicht leisten, und mich ärgert es maßlos, dass ich ständig krank werde!
Wogegen kämpfe ich da eigentlich? Ich frage mich, was ich eigentlich mit mir mache........
und meine Frage an Euch ist: Gibt es Erfahrungen von suchtkranken, die auch etwas aus ihrem Leben machen wollen?
Dieser Strang ist an genau solche gerichtet. Wie habt Ihr es geschafft, Eure Ziele zu verfolgen und zufrieden zu sein?
LG, baba