Nur lesen wer es viel zu genau wissen will
Wenn Du es ganz genau wissen möchtest und mich mein Gedächtnis nicht trügt müsste Latex sich polar verhalten, d.h. fette Öle (und eben Fette) wirken hier wie ein Lösungsmittel.
Dabei dürfte die Vulkanisierung reversiert werden und es wird wieder zu einer klebrigen, (insbesondere wohl schwefelig) stinkenden Masse vermutlich von ungefähr der Konsistenz von eingeweichten Lakritzschnecken ohne nennenswerte und für die Elastizität wichtige Molekülbindungen.
Weit vorher reißt es natürlich an der durch den Prozess bereits am stärksten angegriffenen Stelle. Bereits recht kleine Mengen Fette dürften nach einer kurzen Weile das ohnehin sehr dünne Kondom stark genug angreifen.
Auch Triethylcitrat und dergleichen Ester müsten eine ähnliche, möglicherweise sogar stärkere Wirkung haben (wenn auch im kosmetischen Bereich eher weniger anzutreffen, außer möglicherweise wenn das Gleitmittel duftet).
Kondome werden aber neben Latex auch aus Polyurethanen hergestellt, was gänzlich anders gelagert ist. (Hier wäre ich dann allerdings bei sehr "frisch fruchtig" aromatisierten Gleitmitteln dennoch vorsichtig). Ich geh mal davon aus dass Kondome eher weniger mit den Stoffen in Verbindung kommen die da problematisch werden. Man kippt sich "dabei" ja wohl kaum Aceton, Benzin oder Chloroform in den Schritt.
Wobei... Auch Trinkalkohol ist bei beiden nicht gerade gut. Also nicht mit dem Hochprozentigen rumsauen
Bei beiden Kondomarten darf man aber auch nicht vergessen, dass zusätzlich körpereigene Fette und Säuren mit im Spiel sind. Ich möchte da schon fast wetten dass kein Kondom einer "Dauerbelastung" über sehr lange Zeit standhalten würde .
Dazu kommt ganz allgemein ein Zitat aus einer KFZ-Bedienungsanleitung:
"Das System arbeitet nur innerhalb physikalisch möglicher Grenzen".
ALLES was dehnbar ist kann auch reißen. Man muss es nur überdehnen (falsch anlegen, falsche Größe usw.). Wenn man ein zu enges Kondom z.B. falsch anlegt (schön mit den Fingern aufspreizen und wie einen Hut aufsetzen, dass die Eichel schon im Reservoir sitzt
) dann ist es schon vorgedeht und wenn es dann ordentlich zur Sache geht und zuviel Reibung ins Spiel kommt dann sind da die Grenzen auch durchaus erreichbar. Ganz abgesehen davon dass man es möglicherweise bereits mit den Fingernägeln beschädigt hat. Auch bei zu großen Kondomen kann ich mir neben dem Abrutschen aber auch ein Unfall-Überdehnen vorstellen, wenn es auf dem Penis beginnt zu gleiten.
Tjo. Du wolltest es ja wissen.
Egentlich interessiert am Ende jedoch nur: Richtige Größe wählen, richtig anlegen, auf die Hinweise bei Kondom und Gleitmitteln achten (ob's zusammenpasst) - und nicht tagelang mit nur einem Kondom durchvögeln
Aber das wußtest Du ja eh schon.
(PS: Alles ohne nachzuprüfen aus dem Kopf ergossen, dürfte aber hinkommen. Wer Fehler findet darf sie zwar gern korrigieren und mich noch toppen. "Passt eben nicht zusammen" wird aber dennoch das Einzige sein was am Ende als Ergebnis hängenbleibt, und das reicht ja eigentlich auch...)