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Sklave - bei freiwilliger Unterwerfung das richtige Wort?

Hallo TE
Da ich vor nicht all zu langer Zeit an der gleichen Stelle Stand wie du, kann ich mich etwas in deine Situation hinein denken, fühlen.
Beim ersten Gespräch mit meiner Herrin viel der Name Sklave, ich war zuerst überrascht und mir ging das Wort schwer über die Zunge. und es kamen die Gedanken wie möchtest du eigentlich angeredet werden, wie z.B. Schweinchen, Wichser, Geiler Bock oder einen anderen Kosenamen.
Daraufhin schrieb ich den Namen auf ein Blatt Papier und nannte mich im Satz selber, dies fühlte sich nach mehrmaligen lesen sehr gut an.
Ich bin heute ein bisschen Stolz wenn meine Herrin mich anderen Ladys präsentiert und mich als
Mein Sklave + Name nennt.
Wenn du mit der Bezeichnung als Sklavin ein Problem hast. Dann überleg Dir einfach wie du genannt werden möchtest.
Weil irgendwie sind die Namen für mich etwas in den Hintergrund getreten, den meine Herrin achtet auf ganz andere Dinge damit Sie ein schönes Spiel hat und ihr Sklave nach der Session Glücklich und zufrieden ist.
Sie gibt mir auch deutlich zu verstehen wenn ich ihren Unmut errege. z.B. die Augen verdrehe.
****yi Frau
310 Beiträge
Hallo Wulei,

wie du empfindest, kann ich gut nachvollziehen.

Da ich seit kurzem auf beiden Seiten zuhause bin, hat
"Sklave" für mich einen ganz anderen Aspekt gewonnen.
Für mich persönlich ist Sklave/Sklavin einfach ein Ausdruck,
der mir eine negative Gänsehaut verpasst.

ICH MÖCHTE EINFACH NICHT SO GENANNT WERDEN:

Wenn ich auf der devoten Seite bin, dann als sub. Mein
Spielpartner bevorzugt einfach den Ausdruck "Sklave",
es kickt ihn. Also tue ich ihn den Gefallen. *zwinker*

Rede einfach mit deinem Herrn und findet zusammen einen
Ausdruck, der euch beide gefällt, ihr wollt ja beide Vergnügen
an eurer Gemeinsamkeit haben.
****na Frau
3.595 Beiträge
@ Mondlicht6
der begriff wird dir noch so oft um die ohren fliegen, an besten du gewöhnst dich dran *zwinker* und machst dich frei von den gedanken und ansichten mit denen das wort bisher verbunden hast.



Diese Aussage lässt mich sehr zwiegespalten denken.

Auf der einen Seite magst du da absolut Recht haben. "Sklave" ist in der bunten Welt des BDSM ein gängiger Titel für den Bottom/devoten/submissiven Part in der Verbindung und hat im BDSM Kontext und so wie es viele auslegen nur noch sehr wenig mit dem zu tun was tatsächliche Sklaverei eigentlich heißt. *ja*

Ich gehe also solange mit deiner Aussage mit, wie es darum geht, dass es einfach nur darum geht den Begriff als solches zu akzeptieren.
Geht es an den Punkt, wo jemand trotz Widerwillen einfach die Bezeichnung schlucken soll und kein Recht hat zu sagen, dass sie oder er so nicht genannt werden möchte, dann hört der Spaß für mich auf. *nono*
BDSM soll Spaß machen. Nicht nur dem dominanten Part. Und wenn der dev/sub Part keinen Frieden mit dem Wort "Sklave" schließen kann, dann sollte das akzeptiert werden und nach einer Alternative gesucht werden. Davon gibt es genug da BDSM individuell ist. *regenbogen*

Ich mag das Wort auch nicht und habe die selben Probleme wie die TE.
Ich mag es auch nicht meinen Partner "Herr/Sir/Master" oder sonst wie zu nennen. Deswegen bin ich aber nicht weniger devot/submissiv oder sonstwas. Meine Kinks liegen halt woanders als darin solche Anreden zu benutzen.

Der Ausdruck "echt devote Nichtsklaven" von sxmachtspass, trifft nach meinem Verständnis am ehesten auf mich zu. Zumindest so wie ich den Begriff deute ohne die Erklärung aus dem Buch dafür zu kennen.

Nichts destotrotz akzeptiere ich, dass viele andere BDSM´ler darin ihre Erfüllung finden sich mit Sklave und Herr anzureden.
*******n53 Mann
1 Beitrag
Ein kluger Mann hat mal gesagt, dass die Bedeutung eines Wortes sein Gebrauch in der Sprache ist. Du magst das Wort nicht, weil es deinem Sprachgebrauch zuwiderläuft. Damit solltest du deinen Partner (ich will Worte wie "Herr", "Dom" oder wie auch immer er bezeichnet wird) überzeugen können, ein anderes Wort für die Funktion in euerer Beziehung und für dich zu wählen. Schwierig wird es, wenn in Kontexten mit anderen Personen euere Beziehung bezeichnet werden soll, dann muss ein Wort her, dass in diesem Zusammenhang funktioniert. Von daher würde ich an deiner Stelle überlegen, ob Sklave nicht doch passend sein könnte, schließlich fällt das Wort nur in Situationen, in denen allen Beteilligten klar sein dürfte, dass hier eindeutig etwas anderes gemeint ist, als das, was üblicherweise als Sklave bezeichnet wird.Vielleicht tut es auch schon ein Adjektiv, das Gegenteiliges ausdrückt........
****na Frau
3.595 Beiträge
Schwierig wird es, wenn in Kontexten mit anderen Personen euere Beziehung bezeichnet werden soll, dann muss ein Wort her, dass in diesem Zusammenhang funktioniert. Von daher würde ich an deiner Stelle überlegen, ob Sklave nicht doch passend sein könnte


nur einer von vielen Möglichkeiten um das Wort Sklave zu umgehen:

Meins!

Klarer Besitzanspruch der jedem in der Szene sagen sollte, welche Position man hat.

Bewusst ist das "s" gewählt, was im Gengenzug zu "Meine" oder "Meiner" eine gewisse Objektifizierung und somit eine Herabsetzung symbolisiert.

Euer Gegenüber kann sich dann wer weiß was dahinter denken....Sklave, Ficksau, Drecksstück, Schlampe, Mausihasipupsibärchen oder was auch immer.

Benutze ich das Wort "Sklave", um anderen meine Beziehung zu erklären, obwohl es nicht Teil meines Sprachgebrauches innerhalb der Beziehung ist, dann komme ich doch in eine rechtfertigende Situation Externen gegenüber. Welcher Top will sich anderen Tops gegenüber rechtfertigen darüber wie er/sie zu ihrem bottom steht?

Ich weiß, dass ich hier gerade sehr renitent bin und auf Kleinigkeiten rumtrete, aber mich stören Wörter wie "muss" "sollte" "du hast als bottom keine Wahl" etc.

Unabhängig von Top oder Bottom, muss ich erstmal gar nichts, was mir nicht gefällt!
Wie das dann nach Abstecken der Grenzen aussieht, wenn ich im Machtgefälle bin, ist dann was anderes, aber dafür spricht man ja vorher darüber und kommt zu einer Übereinkunft. Bis dahin habe ich die freie Wahl.
Und wenn der potentielle Dom darauf steht mich "Sklave" zu nenen, muss ich für mich entscheiden ob ich damit leben kann oder nicht. Kann ich es nicht, ist er vlt nicht der richtige Dom.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
@ Wulei:
Du hast Probleme mit der Bezeichnung "Sklavin"?
Dann bist du auch keine. So einfach ist es.
Wärst du eine, dann hättest du überhaupt kein Problem damit. Im Gegenteil, du wärst stolz darauf, die Sklavin deines "Herrn" sein zu dürfen und dir diese Bezeichnung verdient zu haben. Du würdest darum betteln.
Eine Beziehung, ein Band zwischen Herr und Sklavin (oder Herrin und Sklave) ist etwas unendlich viel Stärkeres und Einzigartigeres als das zwischen Dom und sub - ohne irgendwie werten zu wollen. In etwa vergleichbar mit einer lockeren Paarbeziehung und einer Ehe. (Nicht in allen Details, aber als Analogie, ihr versteht, was ich meine).

Vielleicht kommst du noch einmal dorthin, so wie einige hier. Vielleicht nie. Es macht nichts. Wie es ist, so ist es gut - außer du hast das Gefühl, es fehlt dir etwas, dann solltest du darüber nachdenken. Wichtig ist nur: derzeit fühlst du dich nicht als Sklavin, also bist du auch keine. Und das solltest du deinem Dom mitteilen.

Gruß vom Drachen
Danke für den herzhaften Lacher Drachenliebe.
Solche pauschalen Aussagen muss man erstmal hinbekommen.
****yi Frau
310 Beiträge
Jinsei *top2* *bravo*

Gut dass du das gesagt hast, dem ist nichts hinzuzufügen.Danke
Drachenliebe voll zustimme,Sklave ist deutlich anders als nur Sub.Wobei,diese ganzen,doch ehr geringen Unterschiede doch sowas von individuell sind,das man sie eigentlich nicht unterscheiden kann.Ich zb betrachte mich als Sklave, bin aber gerne Sub und etwas masochistisch,um,was bin ich denn nun eigentlich?
***xy Frau
4.773 Beiträge
@enjy
muss ich als jemand, der beruflich viel in Arabien und Asien zu tun hat,

Ich lebe und liebe in Deutschland. Wer sich lieber in anderen Gesellschaftssystemen aufhält, darf das gerne tun. Aber davon habe ich nicht gesprochen. Und die politische Seite, auf welche dein Link geht, interessiert mich in diesem Zusammenhang nicht.

Trixy
********iebe Mann
10.679 Beiträge
@Jinsei:
Danke für den herzhaften Lacher Drachenliebe.
Solche pauschalen Aussagen muss man erstmal hinbekommen.

Nun, ich gebe zu, ein wenig augenzwinkernde Selbstironie war mit dabei, als ich das getippt habe.

Aber in der Grundaussage stehe ich dazu. Was ist den BDSM als ein einziges Rollenspiel? Es wird ja niemand ernsthaft glauben, dass "Sklaven" oder "Sklavinnen" im BDSM auch nur irgendwie vergleichbar wären mit bedauernswerten Menschenschicksalen, die es sich NICHT aussuchen können? Wir suchen uns unsere Rollen selbst und sind, was wir sein wollen. Dazu gehört dann auch die Bezeichnung. Wenn ich mich mit einer unwohl fühle, dann ist es eben nicht die richtige für mich. Dann muss ich mir eine andere suchen. Oder, wenn von jemandem gegeben, diesem mitteilen, dass ich damit ein Problem habe. Falsche Rolle für mich, nicht meine. Bin ich nicht. Kann sich aber auch dorthin verändern, dass ich es bin.
Wenn das pauschal ist, dann gut. Es ist mein Verständnis von BDSM, just my 2 cents.
Letztlich ist sowieso jede Beziehung und jeder Mensch individuell und anders, daher kann man eigentlich überhaupt auf Namen und Bezeichnungen verzichten, oder? *zwinker*

Gruß vom Drachen
Na die Aussage deines ersten Postings war aber eine gänzlich andere.
Da ging es um Tiefe und Bindung.
Und dass die zwischen Herr und Sklavin eine besonders Tiefe sein soll nur weil sie sich so nennen und sehen ist sorry Bullshit. Das ist nun wirklich nicht abhängig von Namen.


Wenn sich der Titel Sklavin für sie aufgrund der eigentlichen Bedeutung falsch anfühlt bedeutet das meiner Meinung nach noch lange nicht, dass sie beim BDSM keine sein kann.

Btw was ist denn eigentlich eine Sklavin in der BDSM Bedeutung?
*******873 Frau
81 Beiträge
Definition Sklavin: kann jederzeit weitergegeben werden, hat keinerlei Rechte
Definition Sub: dient, ist unterwürfig; aber freiwillig

Das ist meine persönliche Definition!

Ich stand gerade selbst an dem Punkt: mit welcher Bezeichnung kann ich mich am ehesten identifizieren? Mein Meister und ich haben darüber gesprochen und für mich kommt nur Sub in Frage. Alles andere paßt nicht zu mir. *zwinker*

Und daß das Verhältnis einer "Sklavin" zu ihrem Herrn intensiever sein soll, als das einer "Sub" halte ich für totalen Blödsinn (sorry, meine Meinung). Mein Meister ist gleichzeitig mein Ehemann, und mit dem bin ich seit über 20 Jahren zusammen (und immer noch in inniglicher Liebe).
Titulierungen...
...sind doch nichts zwingendes.

Wer sich nicht gern Schlampe, Hure, Wicht, Wurm, Sklave oder sonstiges nennen lassen möchte, weil es ihm Unbehagen bereitet, sollte dies genauso benennen und getrost darauf verzichten.

Dies sollte auch vom Gegenüber schlicht und ergreifend respektiert werden.
*******011 Frau
2.908 Beiträge
Aber in der Grundaussage stehe ich dazu. Was ist den BDSM als ein einziges Rollenspiel?

Also für mich ist BDSM kein Rollenspiel, sondern ein Teil meines Lebens. Ich hasse Rollenspiele... ein Blick über den eingenen Tellerrand könnte helfen...

Zu dem Rest möchte ich mich hier nicht äußern. Wird ja eh nur auseinander gepflückt. *schiefguck*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Wenn
sich jemand sklavisch verhält. In den Wörterbüchern findet sich dafür auch das Synonym Blinder Gehorsam, also nicht einfach gehorsam, sondern Gehorsam, ohne selbst die Folgen zu bedenken, abschätzig wird das auch als Kadavergehorsam bezeichnet. Im BDSM wäre die passende Beziehungssform TPE, nicht nur 24/7.

Das ist aber alles Theorie. Weder kann man die Geschichte der Sklaverei zu Rate ziehen, noch die Wörterbücher. Ich bin der Meinung, dass Sklave ist, der sich so begreift.
Die Sache mit dem Sklaven.... nun ein Sklave ist per Definition ein Unfreier, der der Besitz von jemanden ist.
Meist waren es in irgendeiner Form Menschen, die bei Feldzügen als Kriegsgefangene nach Rom verbracht und dort in Auktionen verkauft wurden.

Die meisten Hausangestellten waren Sklaven, Staat als auch Stadt bediente sich ihrer auch gern z.B. im Straßenbau und anderen Aufgaben, Lehrer fand man unter ihnen und ebenso Gladiatoren. Je nach Bildungsstand und Fähigkeiten.

Einige von wurden schlecht behandelt, anderen schenkte man die Freiheit.

Kinder von Sklaven wurden per se ebenfalls Sklaven.

Eigentlich Grundwissen.
der Vollständigkeit halber dann auch noch die Begrifflichkeit Sub.

Im BDSM die Bezeichnung für den unterwürfigen passiven Part der ganzen Geschichte. Alternative Bezeichnung für Bottom.

Diese leitet sich aus dem homosexuellen Bereich ab und ist neben der Positionsbezeichnung unten auch ein Wort für das Gesäß des Menschen.

Im Alltagsgebrauch gäbe es da noch den Subunternehmer, einen finnischen Fernsehersender, eine Bassbox, einen Flughafen, die saarländische Unabhängigkeitsbewegung usw. usf.

Einfach mal Fräulein Google befragen.

Abschließend stelle ich mich dann in die Reihe von Drachenliebe, dessen Auffassung du Verständnis der Begriffleichkeiten ich teile.
ich habe nichts von einer Sklavin, von einer Sub
aber es gibt Abende, wo ich es dermaßen genieße, mich für das, was geschieht, in seine Hände zu begeben, mich ihm zu überlassen, dass ich dann gelegentlich ein Halsband trage. Den Vorteil daraus habe ich kennengelernt, wenn einen dann niemand weiteres anspricht und wenn doch, konnte ich den Kopf noch etwas höher tragen und habe mit einem Hinweis auf das leder gesagt: sorry, es gibt einen Eigentümer / Besitzer..
Mir kam dann fast immer so viel Respekt entgegen.. dass ich meine.. vielleicht kann man mit Stolz statt Sklave sagen:
Ich bin Eigentum, Besitz
und es macht wenig Sinn, jetzt den geschichtlichen Ursprung, die Wikipediadefinition oder sonst was hervorzuholen und die Begriffe zu fleddern...
letztlich sind es sehr persönliche Empfindungen und sollten in dem entsprechenden Verhältnis, der Beziehung zwischen den BEIDE vereinbar sein.. alle anderen geht es nix an...
***xy Frau
4.773 Beiträge
Ich finde es ganz spannend, wie bei diesem Thema verschiedene Fraktionen Stellung beziehen und ihre Flagge hissen.

Der wesentliche Unterschied zwischen den Sklaven im BDSM und allen anderen Sklaven ist doch der, daß es BDSM-Sklave den Pakt jederzeit kündigen kann, wenn er sich nicht wohlfühlt mit seinem Herrn.
Andersherum hat jeder Herr seinen Sklaven so lange, wie er es nicht übertreibt mit dem Machtaustausch.

Wenn ein Sklave nicht genug von dem bekommt, was er sich aus der jeweiligen Beziehung erhofft - dann ist er weg.

(ich habe hier nur die männliche Schreibweise gewählt, um den Text übersichtlich zu halten. Selbstverständlich gilt das gesagte für alle Geschlechter)

Trixy
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Das ist
doch wie im Fernsehen. Aufgrund bestimmter Details erhalten Schauspieler zum Beispiel "Schurkenrollen". Daraus kann aber nicht geschlossen werden, dass dieser Mensch auch im Leben ein Schurke ist, sondern nur, dass er die Rolle des Schurken gut zu verkörpern weiß. Und auch er kann sagen, dass er diese Rolle satt hat und nur noch Engagements akzeptiert, in denen er Robin Hood ähnlich auftritt.

Für mich war es immer eine Modus-Sache. Ich hatte sehr selbstbewusste Subs, die sich in die Rolle der Sklavin begaben, andere wären nicht in Frage gekommen. Für mich liegt der Reiz darin, dass sie mir die Möglichkeit gaben, beide Seiten zu erleben, die der selbstbewussten und diskussionsfreudigen Frau, die nicht die Augen vor der Wirklichkeit des Lebens verschließt, und im nächsten Moment nach sekundenschnellem Umschalten in den Submodus die Frau, die ihre Sklavinnenseite durch mich auslebt. Das tut sie völlig freiwillig- weil sie es so will und so weit sie es will.
****er Paar
68 Beiträge
hmmm...
zunächst muss ich, Aqua, der männliche Part des Profils, vorwegschicken, dass es sich hier absolut nur um meine Sicht der Dinge handelt und wie ich mein BDSM verstehe. Es stellt nur meine Allgemeingültigkeit dar und soll bitte nicht als Weg für alle verstanden werden.

@********iebe
Nicht direkt an Ihn gerichtet sondern allgemein..... Auch wenn es zu kurz und knapp und aus meiner Sicht falsch beschrieben worden ist, so denke ich, hat er Recht. Aber das versteht man gleich besser, wenn ich meinen gesamten Senf abgeliefert habe.

Ein wenig kann ich das Gehabe nicht so ganz nachvollziehen. Wir sind doch hier in der BDSM-Welt und nicht beim Ringelpietz mit Anfassen. Und sicher mag so manche Person, wie die TE den Begriff Sklave nicht auf sich gedeutet wissen. Aber hier muss ich für mich schon mal unterscheiden und denke klar, dass der Begriff und die Einstellung dazu nicht richtig vermittelt worden ist. Ebenso denke ich, dass es maximal unüberlegt ist, sich dagegen wehren zu wollen, vor allem wenn man diesen Begriff in einer Negativform aus der menschlichen Vergangenheit heraus betrachtet, da wir nicht im Mittelalter leben. Auch wenn wir selbst im 21. Jahrhundert tatsächliche Sklaverei haben in manchen Ländern, so unterstelle ich jedem Forumnutzer hier, dass er nicht in diesen Ländern lebt, sondern die Vorzüge eines freien Europas besitzt.
Und ich glaube, das Personen die sich derart unwillig zeigen überhaupt genug über die Geschichte der Sklaverei im realen und im BDSM-Kontext weiß.

Hier Auszüge aus meinem Solo-Profil über Sklaven:


*beep* Sklaven – Leibeigene – Besitz – Personal (oder wie man es sonst noch beschreibt)

Der Bodensatz der Gesellschaft. Leben und Sterben hängt vom Goodwill des Besitzers ab. Fußabtreter. Jeden Tag um ein Überleben kämpfen. Denen man die Essensreste hinwirft.
Eine winzige Stufe über Tiere, die im Dreck oder Stall schlafen. Man belohnt sie, wenn sie sich gewaschen haben und/oder zur Belustigung anderer dienten. Die unterste Stufe in der Welt der vermeintlichen Meister.

Klingt kitschig? Abgedroschen?
Sklaven haben den längsten und härtesten Weg vor sich. Und nur die Besten halten durch und schaffen den Sprung nach oben. Man vergleicht es am ehesten mit der Erziehung von Hunden. Und hier muss ich das Wort Erziehung wirklich benutzen. Wie Hunde werden sie erzogen, da ich das Blatt auf dem ich arbeiten gründlich löschen werde. Jegliches Fehlverhalten wird ausgemerzt, korrigiert, transzendiert.
Das ganze bestreben eines Sklaven besteht darin, seinem Besitzer Freude zu bereiten, zu dienen, Kunststückchen zu vollführen und zu gehorchen. Gehorsam hat blind zu erfolgen, da es keine Option oder Alternative gibt. Lediglich Strafe bleibt übrig und korrigiert das Handeln und Tun der Sklaven.

Mentale Stärke ist für diesen Weg notwendig. Hier geht es nicht um irgendwelchen Kindergeburtstag sondern das harte Leben. Man kommt „nackt“ und wer nicht durchhält geht auch wieder „nackt“.
Wobei das im Grunde eine falsche Erklärung ist. Denn jemand der nicht durchhält geht am Ende dennoch etwas gestärkter aus dieses Situation, hat viel gelernt und erfahren.....

Sklaven werden also geformt. Das bedeutet, man leert zunächst den gesamten Müll, schaut was dieses Persönchen so kann, welchen Charakter es hat und fängt dann Stück für Stück an, dieses Gefäß neu zu befüllen. Man stärkt alle bereits vorhandenen Vorzüge und fügt Neue hinzu. Man lehrt die Vielfalt des Lebens und erweitert den Verstand, sowie die Lust. Die Lust an der eigenen Person, am eigenen Leben, am dienen und an der sexuellen Lust mit Anderen, es lassen sich mannigfaltig neue Einstellung hinzuaddieren.

Vollendung ist das Zauberwort......


Am Ende wird sie eine perfekte Dienerin sein. Eine Person, die mitten im Leben steht. Körperlich und Geistig auf einem hohen Niveau sehr Fit ist. Sie wird ihren Wert kennen. Unzählige Vorzüge und erlernte Gebiete machen sie unwiderstehlich. Stil, Lust, Sinnlichkeit zeichnen sie so hoch aus, sodass sie auf dem freien Markt ein Vermögen wert ist, wenn man sie verkaufen würde. Und sie wird jedes Parkett meistern und international bestehen können.

Das erreicht man nicht, wenn man schwach ist, oder aufgibt. Man muss entbehren können, Demut lernen, von Grund auf an verstehen üben, wie winzig klein und doch riesengroß die Gleichheiten oder Unterschiede sind. Die Schönheit der Welt betrachtet man nicht durch ein Fernglas, sondern vor Ort.
Sklaverei ist offiziell verboten. Aber das tangiert mich wenig. Es schafft lediglich eine Herausforderung, die ich zu meistern habe.

Meine Sklaven sind mein Eigentum. Es gibt ein „mit mir“ oder ein „auf Wiedersehen“. Während dem größtmöglichen Zeitraum der Ausbildung übernehme ich das denken für die Sklavin. Der Tagesablauf ist hart und umfangreich. Arbeiten und lernen. Keine direkte Freizeit. Selbst den Ausgleich über ähnliche Strukturen wie Freizeitgestaltung übernehme ich. Kontakt zur Familie ist erlaubt. Kontakte zu Freunden werden als hinderlich erachtet, denn Hunde haben maximal Spielgefährten auf der Wiese, aber nur im Rudel versteht man die Herausforderung, das Menschen eben nicht gleich sind. Vor Gott vielleicht, aber nicht untereinander. Es gibt Unterschiede und wer in der Topliga dieser Welt eine Persönlichkeit sein möchte, muss lernen zu Unterscheiden und lernen, Dinge hinter sich lassen zu können.

Randbemerkung:
Oft wird propagiert, das Herren es gerne sehen, wenn ihre Gespielinnen Eifersuchtsfrei sind. Das wollen diese Herren gerne, damit sie ein stressfreies Leben haben und vorwurfsfrei sexuell kopulieren können mit wem sie wollen. Ich behaupte dagegen, das diese Herren einfach nicht in der Lage sind, mit Eifersucht richtig umzugehen. Mich selbst, nervt Eifersucht ungemein, aber ich erkenne und sehe den Wert darin. Es ist eine Herausforderung, meine Sklavinnen und Subs um das Vorrecht buhlen zu lassen, zu meinen Füßen zu liegen. Aber das betrifft den Alltag und nicht die Lust. Es ist für mich sehr angenehm, wenn sich meine Sklaven im Alltag damit beschäftigen, sich mir positiv darzustellen und andere übertrumpfen zu wollen, aber am Ende des Tages friedvoll an mich schmiegen und in Harmonie und Eintracht beweisen, das sie über ihren Gefühlen stehen können. Den Umstand der Eifersuchtsfreiheit erwarte ich persönlich eigentlich nur von meiner direkten Lebensgefährtin.



Ist ein wenig aus dem Kontext der Seite von mit gerissen, aber soll verdeutlichen, dass gerade in der Welt des BDSM die Bedeutung "Sklave" etwas ist, das höchsten Respekt verdient.
Sklavenhaltung ist in meinen persönlichen Ansichten die Königsdisziplin des BDSM, zumal sie für den Top auch den höchsten Grad an Verantwortung bedeutet.
Jemanden so weit unten zu halten und zu Formen und zwar nicht nach eigenem Gusto sondern am Charakter des Sklaven orientiert, bedeutet für den Top Hundert Prozentige Selbstkontrolle.

Eine vollendeter Sklave strotzt gerade zu vor Stärker und Selbstachtung und zeigt einen unwiderstehlichen Stolz, wenn er seiner Herrschaft dient. Jeder "Leidensweg/Leidensgewinn" den er durchlaufen hat, um dort hinzukommen wo er steht, bereicherte sein Innerstes und lässt ihn über sich hinauswachsen!

Aus meiner Sicht, sind Sklaven auf der einen Seite wie oben beschrieben der Bodensatz.... aber betrachtet man den Schmutz auf dem Fußboden mal genauer, seine Struktur, sein Chaos, kann man erkennen, dass er wunderschön ist. Jaja, ich weiß, klingt seltsam.
Was ich damit sagen will ist.... das unser Leben auf Dualität aufgebaut ist. Alles hat zwei Seiten.

Sklaven sind Abschaum und dennoch das Beste, was einem Top passieren kann. Sie sind Unten, aber voller Stolz. Sind liegen im Dreck, aber mit so viel Würde wie es nur geht. Sie stellen auf der einen Seite die absolute Schwäche dar, sind aber in ihrem Charakter und Tun pure Stärke. Denn mal ehrlich, wer einen solchen Weg geht oder gegangen ist, daran nicht zerbricht, sondern empor steigt, kann mit Recht stolz und stark sein, denn nur durch diese Attribute konnte er diesen Weg meistern!

So, soviel zu meiner Sichtweise.....
Nun muss ich aber auch zugestehen, dass ich in den vergangene 28 Jahren viel erlebt und gesehen habe. Vor allem viel Unschönes. Wo tyrannische Männer, die nur eine billige Putzfrau suchten, welche sie ficken konnten wie sie es wollten und dabei noch eine gewalttätige Ader auslebten sich sehr schwache Menschen herausgepickt haben, die äußerst instabil in ihrem Wesen waren.
Und immer noch ist es für mich persönlich so, dass 80% der "Doms" gar keine Ahnung davon haben, was es bedeutet, eine Sub oder Sklavin zu haben. Ebenso finde ich so manche Einstellung äußerst fragwürdig, wo das Machtgefälle 24/7 gelebt wird, aber nie eine Augenhöhe existiert... usw usw usw...

Es gibt nun mal nicht nur nette Menschen in dieser Welt und ich glaube das so manch ein Top eher in die Klapsmühle gehört, denn frei auf die Menschheit losgelassen werden dürfte. Deren Verständnis von Sub und Sklaven laufen gänzlich an meinem Hirn vorbei, da ich doch eigentlich immer bemüht sein sollte, das meine Gegenüber vorwärts streben sollte und nicht nach unten oder in die Abhängigkeit. Diese Tops tun mir leid, weil sie ihre eigenen Unzulänglichkeiten auf ihr Gegenüber projizieren und seien wir ehrlich, es gibt wirklich graue Mäuse in der Welt, die auf der Suche nach der Liebe an solche Deppen geraten.
Aus diesem Kontext allein kann ich nachvollziehen, das jemand dem Wort "Sklave" gegenüber sehr skeptisch eingestellt ist.
Aber da hilft dann nur gesunder Menschenverstand und das Gespräch mit dem Top, dann sollte man schon in der Lage sein zu erkennen, ob es eine Negativspirale nach unten bedeutet, wenn man sich darauf einlässt oder aber im übertragenden Sinn die "Raupe-zum-Schmetterling"-Welt kennen lernt.

Ich glaube, man muss sich wirklich erst umfassend mit einem Thema oder Wort beschäftigen aus vielen vielen Blickwinkeln, bevor man sich ein abschließendes Urteil erlauben kann
*********ar_SM Paar
17 Beiträge
@fesselnd
Rolle- das klingt wie Spiel, eine sklavin spielt aber die Rolle nicht- man kann als sub sagen, das ist nur meine Rolle während einer session oder in bestimmten Situationen - aber sklavin ist man, oder eben nicht, das ist ein Gefühl, eine Einstellung, die kann man nicht einfach ein und ausschalten. Klar gibt es im Alltag Situationen im Beruf und in der Öffentlichkeit , da passt es einfach nicht, sich wie eine sklavin zu verhalten und genau DANN schlüpfe ich in die Rolle die von mir erwartet wird. Aber Zuhause fällt die Rolle dann automatisch bei mir ( sklavin) ab
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Rolle
Ich bin mir der Zweifelhaftigkeit auch dieses Wortes im Klaren. Daher versuchte ich zu erläutern, dass DIE Frauen, die in mein D/S kommen, völlige Freiheit haben, sich so zu bezeichnen, wie sie sich sehen. Sie sind nicht 24/7 sklavisch, sie ändern am Tag mehrfach ihren Modus, je nachdem, wie ich sie switche. Das aber funktioniert nur über ihre grundsätzliche Bereitschaft, diesen Modus anzunehmen.

Im D/S sollte man meiner Meinung nach nicht ständig versuchen, Regeln für alle zu schaffen. In meiner Heimat heißt das "Leit, losst halt d´Leit sei!" Bei Shakespeare "Wie es euch gefällt", "Was ihr Wollt" oder im D/S-Klassiker "Der Widerspenstigen Zähmung".
Aqua, Dein Beitrag ist einfach nur wunderschön und bringt es sehr zielsicher auf den Punkt. Hab Dank dafür!!!
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