Wenn ich das mal zusammenfassen darf:
Position 1:
TE soll genießen, was sie hat, und sich dabei ebenso wie er anderweitig umsehen bzw. hoffen, dass er sich in Bezug auf sie doch noch eines Besseren besinnt bzw. sich "versehentlich" in sie verliebt. Wenn sie sich nach einer monogamen Zweierbeziehung mit ihm sehnt, dann liegt dieses Bedürfnis nur in den gesellschaftlichen Konventionen begründet und ist daher zumindest zu hinterfragen.
Position 2:
TE soll einsehen, dass ihr die gegenwärtige Konstellation nicht gut tut, und etwas daran ändern. Ihm seine Sachen wieder mitgeben, einen Schlussstrich ziehen, jemand anders finden, in jedem Fall für ihre Bedürfnisse geradestehen und entsprechend handeln.
Es steht und fällt also damit, wie die TE sich mit der Situation fühlt!
Ist der Leidensdruck schon groß genug, dass er ein Handeln erfordert, um die Situation zu ändern? Offensichtlich ja, oder es ist zumindest kurz davor.
Soll sie um ihn "kämpfen"? Liebe kann man nicht erzwingen, weder sie noch er selbst. Mehr, als ihm ihre Gefühle und Bedürfnisse (noch einmal) offenzulegen, kann sie nicht tun. Zumal ich nicht der Ansicht bin, dass eine gesunde Beziehung daraus erwächst, wenn Frau sich Mann praktisch aufdrängt – genauso wenig wie umgekehrt.
Soll sie ihre Konsequenzen ziehen, wenn sich nach ihrer Offenlegung nichts ändert? Das wäre mittelfristig heilsam und wohltuend, aber erst einmal schmerzhaft. Daher muss einfach der Leidensdruck groß genug sein, um solche Konsequenzen zu motivieren, und sie muss sich über ihre Bedürfnisse im Klaren sein – was sie will und was sie nicht will.
Auf jeden Fall: Er wird sich nicht ändern, und ohne triftigen Anlass wird er auch sein Verhalten nicht ändern. Warum sollte er auch? Es ist daher an dir, liebe TE, die Situation für ihn zu verändern, auch auf die Gefahr hin, das, was du derzeit mit ihm hast, zu verlieren. Ist es dir das (schon) wert?