Ok, mein Sohn kam nach 12 Stunden, wovon 8 Stunden Geburtststillstand waren,8 Tage zu früh, per Sectio zur Welt, aber trotzdem sehe ich keinen Grund deswegen Depressionen haben zu müssen.
Vorher gabs allerhand Unglücke und Mittel die Geburt voran zu treiben.
Spasmolytika als Supp. => Haben kaum was gebracht
Wehentropf => Herzrasen und schlechtes CTG
Wehenhemmer=> Haben bei mir unkontrollierbaren Tremor ausgelöst
Einmal- Katheterisierung um die Blase zu entleeren => Muttermund blieb auf 5cm, trotz Dauerwehen
PDA mit Perfusor => PDA wurde falsch gesetzt und machte mich nur halbseitig schmerzfrei
Dann blieb der Blasensprung aus => Fruchtblase wurde manuell eröffnet. Lange Nadel durch meinen Unterleib, trotz der heftigen Wehen.
Anstieg des CRPs- Schwangerschaftsvergiftung droht => Sofort Antibiose i.v.
Dann gabs nochmal nen richtigen Dauerkatheter, ne Blitzrasur und ich musste sofort rüber in den OP und wurde dort, vor den Augen meiner Kollegen, nochmal spinalanästhesiert, was auf Grund der heftigen Wehen und meiner mentalen Verfassung kaum noch auszuhalten war.
Ich saß, heulend, zitternd und fertig auf dem OP- Tisch, musste einen Katzenbuckel machen und bekam nochmal eine Kanüle ins Knochenmark geschoben. Und aufgrund meiner Skoliose traf der Anästhesist nicht sofort richtig und musste mehrmals ansetzen und in meiner Wirbelsäule rumstochern.
Dazu noch die Blicke meiner Kollegen die mich alle nackt und mental am ende betrachten durften und die Aussage des Anästhesisten: "Wenn Sie sich jetzt nochmal bewegen dann kann ich nicht mehr dafür garantieren, dass ich ihr Knochenmark unversehen lassen!".
Natürlich konnten es einige Kollegen nicht lassen und brachten Sprüche wie: "Tuts wirklich so weh?" oder "vergiss das Atmen nicht".
Dazu noch die Tatsache das der Vater meines Kindes per SMS mitteilte, dass er nicht zur geburt kommen will. "Schick eine SMS wenn das Baby da ist".
Meine Eltern- 100km entfernt und ich alleine im OP mit dem Wissen, wie Sectios aussehen.
habe ich mehrfach schon gesehen und wusste genau, wie tief die schnitte gehen und wie zwei ärzte mit insgesamt 4 händen in mich reingreifen und mich mit aller kraft auseinander ziehen um mich zu dehen.
Als die PDA dann endlich wirkte ging alles ruck zuck und mein Sohn wurde gesund zur Welt gebracht.
Danach habe ich dann erstmal den OP vollgekotzt und als ich nach 4 Stunden Kreißsaal auf Station geschoben wurde hat mich die Schwesternschülerin mit dem Bett gegen die Wand gefahren und dabei den Katheter abgefetzt.
Da wusste ich nicht wo es zuerst weh tun sollte.
der milcheinschuss kam mit fieber und endete in einer mastitis. dazu aufgeplatzt und blutige brustwarzen weil mein sohn nicht richtig saugen wollte und mehr rumgekaut hat.
Nach 4 Tagen bin ich dann gegen Revers aus dem krankenhaus abgehauen (habs nicht mehr ausgehalten ewig meine kollegen zu sehen die mich betreuten und zu dutzenden zu besuch kamen) und habe mich mit kaiserschnitt-schmerzen vom feinsten, alleine zu hause rumgequält und habe mich, meinen sohn, und meinen haushalt versorgt.
Und trotz diesem horror- erlebnis kann ich nix von depressionen berichten.
gut, ich hätte es mir auch nicht erlauben können mich depressionen hinzugeben. mein sohn braucht mich, da kann ich nicht heulend und schluchzend im bett rumliegen.
für mich war das alles voll und ganz ok gewesen. ich wusste worauf ich mich einlasse, dass die geburt nicht leicht wird und das die versorgung eines kindes viel zeit und nerven fordert.
und nur wegen einer hormonumstellung direkt depressionen zu kriegen, ich weiß nicht...