Täuschen wir uns in dem Menschen?
Einen neue Idee von mir ist, das man als Liebender den "Ist-Zustand" eines Menschen nicht wirklich wahrnimmt. Das ist wohl die rosarote Brille. Aber wir erkennen und das macht ja Liebe so wundervoll, die Potentiale des Anderen, wir sehen ihn für einen kurzen Moment in seiner Gesamtheit, wir ahnen wer der andere wäre, wäre er heil und ganz...
Und das noch wundervollere ist, der Geliebte bekommt es von uns gespiegelt, er ahnt seinen eigene Größe, ein Liebender ermöglicht ihm den Blick darauf...
Und ist es nicht auch so, das die wundervollsten Gedichte geschrieben werden, die herrlichsten Bilder gemalt werden usw wenn man verliebt ist? Wenn es jemanden gibt der an die eigenen Potentiale glaubt und sie damit unterstützt?
Das Traurige ist nicht die Wahrnehmung der Verliebten, das traurige ist die Ernüchterung.
Wo kommt die her?
Und das frage ich mich, kann ich das nicht wieder erlangen? Denn das Bild was ich von meinem Mann hatte als ich frisch verliebt war, das stimmt doch noch immer, auch wenn er noch weit entfernt ist von der Erfüllung seiner Potentiale. Wie kann ich ihn unterstützen darin, so groß zu sein wie er ist?
Vielleicht ist es das "ich sehe Dich!" was uns manchmal fehlt, weil unser enttäuschtes Ego sieht was ihm fehlt...Wo habe ich meinen Blick? Was will ich sehen?
Jenseits der nüchternen Grenze, jenseits unserer Begrenztheit, ist es dort möglich, die Größe eines Menschen, aus ihm heraus zu lieben?
Es setzt voraus, das ich lieben kann, das ich ein Liebender bin und damit bin ich wieder bei meinem eigenen Thema (und hoffe es nervt noch nicht) als Bedürftiger werde ich es nicht können...