Sie zeigte ihm ihre
Hände - sie waren wirklich sehr hässlich. Hände, die er bisher nie wahrnahm, weil er nur das Gesamtpaket
Schönheit bemerkte.
Mich interessiert wirklich unheimlich, was man unter "hässlichen Händen" verstehen könnte?
Sie altern irgendwann, so wie der Rest des Körpers. Sie können ungepflegt sein, ja.
Alles andere dürfte aber doch seeeeehr subjektiv, also vom individuellen Geschmack abhängig sein.
Ich fand ungefähr 30 Jahre lang meine Füße recht hässlich. Zu breit, zu unförmig, zu klobig, Nägel unschön geformt, gut sichtbare wuchtige Adern auf einem wuchtigen Fußgewölbe ...
Komplexe würde ich mir deswegen nie wachsen lassen, aber gemessen an dem Maßstab zierlicher, filigraner und wohlgeformter Frauenfüße war das nix und ist das nix.
Tja, und dann fing ich mit Ballett an und bekomme seitdem von den Dozenten fortwährend Komplimente für meine "schönen Füße", mit denen ich wegen der stabilen Basis problemlos quasi unbegrenzt auf halber Spitze stehen kann, die von Natur aus eine ideale Streckung und einen hohen Spann haben, sehr flexibel sind und deren Gleichförmigkeit im Zehenbereich das Tragen von Spitzenschuhen ungemein erleichtert.
Fürs Tanzen hätte es nicht besser kommen können, und ich ärgere mich lediglich, dass ich das nicht schon viel früher erkannt habe (nagut, die Profikarriere hätten vermutlich andere, nicht ideale körperliche Voraussetzungen verhindert).
Was sagt uns das jetzt in Punkto "ideale Modelle"? Imho, dass das meiste doch sehr relativ ist.
Das ist wohl ähnlich wie mit dem Pinguin, der auf dem Land mit seinem unbeholfenen Gewatschel dank Stummelbeinchen und Flossenfüßen einen belustigenden Anblick bietet, der im Wasser dann aber ein unheimlich guter Schwimmer ist und einen äußerst eleganten Anblich bietet, da die Stummelbeinchen den Wasserwiderstand verringern und die Flossenfüße ihn perfekt nach vorn bringen.
Persönliche Geschmäcker sind eben das andere.
Ich fühle mich z.B., was das Äußerliche betrifft, nicht zu korpulenten Menschen hingezogen. Da geht es aber nicht um "Problemzonen", aka. nicht ideale Proportionen oder hier und da ein Röllchen, sondern um deutliches Übergewicht bedingt durch permanente Zufuhr von Nahrung, die m.E. diesen Namen nicht verdient hat (raffinierter Zucker in größeren Mengen, konventionelle Backwaren, täglich Fleisch, Molkereiprodukte, "tote" verarbeitete Nahrung mit etlichen Zusatzstoffen aus den Konzernlaboren ...).
So jemand hätte aber auch gar nichts zu verstecken, denn abgesehen davon, dass man diese Art von Übergewicht schon am Gesicht, also auf den ersten Blick, sieht, käme es hier gar nicht erst zu Sex.
Wer sich gegenseitig attraktiv findet tut das doch abhängig vom Bekleidungszustand. Deswegen bleibe ich bei der Aussage, dass ich das Problem hier für ein künstlich hochgezüchtetes halte. Mit anderen Worten: für gar keines.