So viel neues...
... daher von oben nach unten.
Siehst Du das anders? Ist bei Dir Begehren, Lusthaben auf der einen Seite und attraktiv finden etc. auf der anderen Seite so getrennt? Oder ist es für Dich das Gleiche?
Ja, das ist für mich ganz gewaltig ein Unterschied, allerdings sehe ich nicht einmal begehren und lusthaben als ein Synonym. Denn sowohl als Schatz keine Lust hatte, als auch als ich keine hatte, hat er mich und ich ihn dennoch weiterhin sehr begehrenswert gefunden. Wir haben in der Zeit auch weiterhin gerne gekuschelt, wir haben uns weiterhin gerne angefasst und wir haben uns weiterhin gerne gerochen, ebenso hätten wir nur zu gerne mit dem anderen Sex gehabt, WEIL wir ihn eben so attraktiv fanden (und natürlich noch finden), etc pp., aber wir hatten entsprechend halt einfach keine Lust auf den "Sex", auf das gegenseitige anmachen, ja nicht einmal auf das erregt werden, geschweigedenn auf den "Hauptakt" als solchen.
Und ja, ich kenne auch hier im Forum einige Frauen, denen das ganz genauso ging.
Lust ist bei uns also lediglich der Wunsch den anderen zu erregen, vom anderen erregt zu werden, mit dem anderen zu schlafen, nicht mehr, nicht weniger PUNKT.
in der summe denke ich, dass nur menschen durch sexualität erpressbar sind, die sich a) selbst nicht lieben (was bitte nicht mit narzissmus verwechselt werden soll) und b) weil sie nicht wissen, was liebe ist, sexualität als probaten "ersatz" empfinden - solange es eben gut geht.
So ähnlich sehe ich das derzeit auch. Und ich denke, dass diese Menschen daher das
ich möchte liebe geben und empfangen, und ich bin dankbar dafür, dass ich das kann. genauso dankbar bin ich, dass ich einen menschen an meiner seite habe, der das gleiche empfindet. wir sind rundum glücklich, vielleicht auch gerade deswegen, weil wir sexualität als völlig "normales" menschliches grundbedürfnis empfinden. wir machen daraus kein mysterium, sondern geniessen einfach, mit allen sinnen.
gar nicht können. Die brauchen was ganz "handfestes" um glauben zu können, dass sie geliebt werden, für die reicht das "blose" Gefühl, was dabei entsteht, wenn einen der Partner zärtlich in die Augen sieht und sagt wie sehr er einen liebt, nicht aus um das glauben. Darüberhinaus glauben sie, dass wenn einen der Partner begehrt, er automatisch auch mit einem schalfen möchte. Sie machen also ein "Mysterium" aus dem Akt des Sexes, was er gar nicht verdient hat. Die können nur geniessen, wenn es auch wirklich zu diesem "äußersten", "greifabren" Akt kommt.
Gesagt wird zwar meistens, dass es ja schon reichen würde, wenn es zu Zärtlichkeiten kommt, nur wenn es dann zu diesen wieder kommt, reicht ihnen das ja auch nicht mehr - nicht einmal kurzfristig - sodass es wohl doch dieser "Akt" sein muss.
Wenn eine Frau in einer monogamen Beziehung ihr Grundbedürfnis nach Sex unterdrückt (oder es in ihr durch irgendwelche Faktoren unterdrückt wird), was dann? Muss ihr Mann, da er ihr in Liebe verbunden ist, sein Grundbedürfnis nun auch unterdrücken?
Ohoh, da kommen wir wieder in eine Richtung, wo viel differenziert werden sollte, da das eine mit dem anderen oft nicht mehr viel miteinander zu tun hat.
Als erste würde ich mal nicht davon ausgehen, dass Frau "bewusst" und "absichtlich" die Lust auf Sex unterdrückt, das mag zwar ab und an vorkommen, bei extrem durchtriebenen Exemplaren aber bei der Mehrheit dürfte dies wohl eher unbeabischtigt sein. Ich gehe daher in allen weiteren Ausführungen davon aus, dass dies unbeabsichtigt ist.
Zum zweiten sollte man in einer Beziehung gar nichts MÜSSEN, jedenfalls nicht, wenn wir von Liebe sprechen - so sehen das jedenfalls wir.
Wenn ein Paar also "freiwillig" in einer monogamen Beziehung lebt, weil sie eben gar keinen anderen Menschen haben wollen, sondern nur diesen einen Menschen wollen, wird der eine Partner vermutlich nicht vom anderen erwarten dennoch sexuell treu zu sein, allerdings dürfte gleichzeitig dieses Gefühl des "sexuell ausgehungert zu werden", was meines Erachtens wieder mit der Sache des "sich selbst lieben" und "andere lieben können" - siehe 3. Zitat dieses Postings - zusammen hängt, auch erst gar nicht aufkommen, allenfalls dürfte es dazu führen, dass der lustigere Part Hunger auf Sex hätte.
Allerdings könnte ich mir ebenfalls denken, dass es vielen (nicht nur Männern) so geht, wie Du schreibst
Nun fürchte ich, dass viele Männer dazu neigen, mangelndes Begehren ihrer Frauen als mangelnde Liebe zu interpretieren
aber andererseits denke ich auch, dass viele eben (nicht nur Männer) - wie Du ja auch vermutet hast - begehren und Lust auf Sex haben als untrennbar ansehen.
Ganz unter uns halte ich Sex bzw Lust nicht für ein Grundbedürfnis im Sinne des "ohne dessen Erfüllung sterbe ich", sondern lediglich im Sinne des "ohne dessen Erfüllung empfinge ich mein Leben als nicht so erfüllt", denn kein Mensch stirbt, wenn er keinen Sex (dazu zähle ich auch das Vorspiel, Petting, usw) hat, sonst wären all die vielen Singels echt arme Säue.
Ich weiß aber, dass hier im Forum genau das gerne behauptet wird, allerdings wohl nur um beim Gegenüber Druck bzw Macht ausüben zu können - man denkt ja, dass der Partner absichtlich keine Lust hat und einen nur bösartigst verhungern lassen will - und einige wohl offenbar noch der kindlichen Ansicht sind, man können einen Krieg mit Krieg beenden