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Frauen lassen ihre Männer sexuell verhungern! Part II

***an Frau
10.900 Beiträge
@*****har

Wie du weißt, bin ich ja kein großer Freund von diversen Ratgebern für alle Lebenslagen. In zahlreichen Threads sind wir ja hier mit diesen Hinweisen oft zugeschüttet worden und es freut mich, wieder ein wenig in diese für uns "Liebenden" einzusteigen. Nicht, das diese Ratgeber nicht wichtig sind, nur, wie sondieren wenn sooooooo viele davon hier in dir Runde geworfen wurden.

Aber der Satz von Osho (ich oute mich mal als unwissend wer er ist) bringt es wohl auf den Punkt der Geschlechter. Und das kann dann wohl auch @******aga für sich annehmen, zumindest vermute ich das mal.

Wir haben Angst vor der Liebe..........

Und auch wenn es nicht so ganz hierher gehört, die Liebe zu Kindern brauchen wir nicht zu fürchten, diese ist in uns angelegt.
Und auch wenn es nicht so ganz hierher gehört, die Liebe zu Kindern brauchen wir nicht zu fürchten, diese ist in uns angelegt.

Na das wage ich jetzt mal wieder stark zu bezweifeln, jedenfalls die Absolutheit dieses Satzes *zwinker*

Sorry, muste grad sein, bin so in Geberlaune *ggg*
***an Frau
10.900 Beiträge
off topic
Gut @***bi, ich versteh dich, trotzdem bin ich schon der Meinung, dass das so ist, aber ich weiß auch um die Dinge die den von mir angsprochenen Ausschließlichkeitsanspruch in Frage stellen.
Evian, sach ja, ich zweifle nur an der Absolutheit des Satzes, nicht am Satz ansich, der dürfte nämlich vermutlich wirklich gut auf 90% der Menschheit zutreffen... Sorry für OT *rotwerd*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Mir ist das etwas eingefallen ...
... das ich gerne mal in die Runde werfen will:

In den letzten etwa zwölf Monaten hatte ich beratend drei Mal mit Menschen zu tun, die sich offenbar von ihren Partnern sexuell abgelehnt bzw. hingehalten fühlten, ohne die Gründe dafür zu kennen (außer dem viel zitierten "keine Lust"): Zwei Männer und eine Frau.

Unabhängig voneinander sagten sie alle drei etwas Bemerkenswertes:
Ihnen ginge es gar nicht um den Sex an sich, sie könnten auch mal lange zeit darauf verzichten, doch dass sie sich nur als halber Mensch fühlen, das mache ihnen zu schaffen.
Meine Frage, wie sie das denn meinten, wurde von allen dreien in etwa so beantwortet: Ich bin natürlich ein ganzer Mensch, und als der fühle ich mich irgendwie auch geliebt. Aber eben nur als Mensch, ich könnte genau so gut der Bruder (die Schwester), der Freund (die Freundin) oder der Vater (die Mutter) von meinem Partner sein. Ich würde mich aber auch gerne als Mann (Frau) fühlen - und das bin ich für meine(n) Partner(in) ganz und gar nicht, denn ich fühle mich nicht begehrt.

Wie ginge es denn Euch Frauen hier damit, Euch auf Dauer von einem geliebten Mann nicht begehrt zu fühlen, für ihn keine Frau zu sein?

Mir würde da etwas sehr Entscheidendes fehlen. Auch wenn ich mich in erster Linie als Mensch sehe und auch so gesehen werden möchte, so will ich doch auch gerne als Mann bzw. sexuell begehrt werden. Und ich würde nicht gerne auf Dauer mit einem Menschen zusammen sein wollen, den ich sexuell nicht begehre. Das scheint Frauen auch jahrelang leichter als Männern zu fallen, aber fehlt ihnen denn da nicht auch etwas?

Wie ist das bei Euch? Und wie seht Ihr das?

(Der Antaghar)
Wie ginge es denn Euch Frauen hier damit, Euch auf Dauer von einem geliebten Mann nicht begehrt zu fühlen, für ihn keine Frau zu sein?

Wie ist das bei Euch? Und wie seht Ihr das?

Ja moment, moment, wenn einer keine Lust hat, heißt das doch noch lange nicht, dass er/sie seinen/ihren Partner nicht mehr attraktiv, anziehend oder sexy findet, sondern erstmal lediglich:

Dass er/sie KEINE Lust hat.

Würden also die Menschen nicht immer Dinge in Sachverhalte hineininterpretieren die dort gar nicht sind, müssten sie sich nicht "zurückgestoßen", "abgelehnt" oder sonst was fühlen.

Ich meine Schatzi hatte vor längerem auch mal n gutes halbes Jahr keine Lust, und ich wußte da ja auch nicht wann er wieder Lust hat und wir wußten auch nicht woran es liegt, aber es war für mich halt einfach nur:

KEINE Lust.

Es ist zwar einerseits sehr gut Dinge und Verhalten zu hinterfragen, sie aber zu tode zu analysieren und auf Teufel komm raus Gründe finden zu wollen, wo eben derzeit keine sind, führt dagegen nur dazu, dass Probleme geschaffen werden, die völlig überflüssig sind.
...mal wieder...
das thema "sex als machtmittel", und wieder dreht es sich um die gleichen argumente. man/frau fragt sich, wieso es überhaupt so weit kommt, dass die sexualität, sobald sie gelebt wird, zu einem machtfaktor "verkommt".

manchmal beschleicht einem das gefühl, dass es eine frage von "angebot und nachfrage" sein könnte - sex quasi als konsumgut. einige werden "süchtig" nach dem "rausch-" oder auch "beruhigungsmittel" sex - kaum wird das angebot gedrosselt, geht der "preis" nach oben, der "lieferant" spielt mit seiner macht.

das halte ich für die wirkliche ursache des problems: dass einige menschen ganz offensichtlich ihr selbstwertgefühl über die sexualität zu definieren versuchen. dieser umstand wiederum mag eine wirkung einer ganz anderen ursache sein, die aber bestimmt von mensch zu mensch unterschiedlich ist.

Ich bin natürlich ein ganzer Mensch, und als der fühle ich mich irgendwie auch geliebt. Aber eben nur als Mensch, ich könnte genau so gut der Bruder (die Schwester), der Freund (die Freundin) oder der Vater (die Mutter) von meinem Partner sein. Ich würde mich aber auch gerne als Mann (Frau) fühlen - und das bin ich für meine(n) Partner(in) ganz und gar nicht, denn ich fühle mich nicht begehrt.

zum einen macht mich der satz "irgendwie fühle ich mich geliebt" stutzig, zum anderen scheint ein betroffener mensch das gefühl, "begehrt" zu werden, zu "brauchen", um sich wohl zu fühlen.

beide aussagen kommen in meinen augen von menschen, die alles andere als selbstsicher sind. von menschen, die sich selbst nicht lieben - die damit die fähigkeit, liebe zu geben und liebe zu empfangen, gar nicht haben. denn: entweder fühle ich mich geliebt oder nicht. punkt. und wer seinem lebenspartner die bedingung auf die augen drückt, er/sie möge einem gefälligst permanent begehren, damit man/frau überhaupt erst glücklich sein kann, stellt eine forderung, die recht happig ist. zumal sich die forderung allzu sehr auf die sexuelle komponente fixiert, denn grundsätzlich steht eine ganz andere problematik dahinter: ich will geliebt werden. männer scheinen hier sehr anfällig zu sein: wenig sex interpretieren sie oft als mangel an liebe - was gemäss simpler logik oft sogar zutrifft, denn eine liebende frau wird sex nicht als druckmittel einsetzen. ein liebender mann wird das aber liebe- und respektvoll hinterfragen und sich nicht aushungern lassen, sondern die angelegenheit offen und ehrlich mit seiner partnerin angehen.

osho - übrigens der neue name für den umstrittenen lebensphilosophen bhagwan - hat viele sehr, sehr interessante gedanken geäussert. ich halte es für sehr gefährlich, einzelne sätze aus den diversen aufzeichnungen, die andere über seine "vorträge" gemacht haben, zu zitieren. wer seine gedanken wirklich umfassend anschaut, wird diverse widersprüche erkennen können, durchaus auch interessante gedanken zu dem thema, worum es hier geht: macht. unter anderem auch den in unseren breitengraden seltsamen stellenwert der sexualität sowie dem "missbrauch" der sexualität.

denn, nichts anderes als ein machtspiel und damit ein missbrauch der sexualität ist die thematik dieses threads.

egal, ob wir von hetero- oder homosexuellen menschen sprechen, das nur so nebenbei. denn, eine paarung oder auch mehrere menschen als gruppe ergeben immer wieder "eins". denn, wir alle sind "eins". von dieser erkenntnis sind viele menschen, obwohl sie selbst von hiesigen religionen proklamiert wurde und wird, meilenweit entfernt.

lg!
zum einen macht mich der satz "irgendwie fühle ich mich geliebt" stutzig, zum anderen scheint ein betroffener mensch das gefühl, "begehrt" zu werden, zu "brauchen", um sich wohl zu fühlen.

Das könnte gut sein. Zumal mir hier wieder die Frage kommt:

Wird dieser Mensch dann tatsächlich "absichtlich" ausgehungert, oder fühlt er sich nur so, weil er dieses "begehrt werden" eben für sein Ego braucht?

Ich persönlich denke da eben - wie bereits mehrfach geschrieben - auch eher, dass überwiegend folgendes

beide aussagen kommen in meinen augen von menschen, die alles andere als selbstsicher sind.

zutrifft.

und wer seinem lebenspartner die bedingung auf die augen drückt, er/sie möge einem gefälligst permanent begehren, damit man/frau überhaupt erst glücklich sein kann, stellt eine forderung, die recht happig ist.

Nicht hur "happig" sondern auch nicht konstant zu erfüllen, da wir eben alle nur Menschen mit Gefühlen sind, die schwanken können.
Davon ab hat das auch nichts mit Liebe zu tun, sondern lediglich mit - wie schon von Dir angesprochen - einer Art Sucht, einem Machtspiel oder einem Kuhhandel.

Aber genau das ist es ja, was morigane und einige andere hier schon mehrfach versucht haben anzusprechen:

Woran liegt es, dass Menschen durch Sex erpressbar werden?
...erpressbar...
Woran liegt es, dass Menschen durch Sex erpressbar werden?

diese frage würde ich sogar zweigeteilt betrachten.

1) wieso ist der entsprechende mensch überhaupt erpressbar?
2) wieso ausgerechnet mit sexualität?

da kommen unwahrscheinlich viele faktoren zusammen, die wohl kaum allgemeingültig und/oder pauschal zu beantworten sind.

wer ist denn erpressbar? menschen, die sich auf irgendwelche art und weise von einem (oder mehreren) anderen menschen "abhängig" machen. diese abhängigkeiten sind ausgesprochen vielfältig definierbar.

wer ist denn durch sex erpressbar? menschen, die sexualität zu der quelle ihrer lebensenergie gemacht haben. ich glaube, das sind menschen, die sexualität und liebe verwechseln. ein schrecklicher irrtum. sexualität kann, muss aber nicht ein ausdruck von liebe sein.

in der summe denke ich, dass nur menschen durch sexualität erpressbar sind, die sich a) selbst nicht lieben (was bitte nicht mit narzissmus verwechselt werden soll) und b) weil sie nicht wissen, was liebe ist, sexualität als probaten "ersatz" empfinden - solange es eben gut geht.

ich würde mal annehmen, dass das menschen sein könnten, die wenig bis keine selbstsicherheit haben und auch nicht emanzipiert (im wahrsten sinne des wortes) sind. solche menschen sehen sich entweder selbst als opfer, oder aber werden von machtmenschen als solche identifiziert. bei einem entsprechenden beuteschema entsteht am ende keine partnerschaftliche beziehung, sondern ein zweckbündnis, dessen bedingungen vom machtinhaber definiert werden.

lg!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Keine Lust
@ Cerberus

Auf Deine wichtigen Fragen komme ich noch zurück. Hier erstmal eine Frage von mir:

Ja moment, moment, wenn einer keine Lust hat, heißt das doch noch lange nicht, dass er/sie seinen/ihren Partner nicht mehr attraktiv, anziehend oder sexy findet, sondern erstmal lediglich:

Dass er/sie KEINE Lust hat.

Zum besseren Verständnis: Wenn ich gerade mal keine Lust auf meine Antagharin habe, dann begehre ich sie auch nicht. Sie kann dennoch attraktiv sein, anziehend oder sexy, aber auf mich wirkt sie dann im Moment nicht so.

Siehst Du das anders? Ist bei Dir Begehren, Lusthaben auf der einen Seite und attraktiv finden etc. auf der anderen Seite so getrennt? Oder ist es für Dich das Gleiche?

Da wäre dann mal zu klären, was ist denn das überhaupt für uns alle: L U S T ?? Vielleicht verstehen wir gar nicht das gleiche darunter?


@ tictac6766

Richtig erkannt (und es liegt ja auf der Hand bzw. drängt sich geradezu auf): Es sind Menschen mit wenig Selbstwertgefühl, die das Begehrtwerden brauchen.

Ich fürchte nur, dass wir dann Menschen, die das nicht brauchen (oder zumindest gerne hätten), eindeutig in der Unterzahl sind. Wie ist es denn bei Dir? Wenn Du Dich jahrelang nicht begehrt fühlen würdest an der Seite Deiner geliebten Partnerin?

Du kämst, so wie ich Dich hier aus der Ferne einschätze, sicher ähnlich gut damit zurecht wie ich. Aber mal Hand aufs Herz: Würde Dir nicht auch etwas fehlen?

(Der Antaghar)
@Antaghar
(...) Wenn Du Dich jahrelang nicht begehrt fühlen würdest an der Seite Deiner geliebten Partnerin?

und

(...) Würde Dir nicht auch etwas fehlen?

diese frage kann ich eigentlich gar nicht beantworten. ich möchte liebe geben und empfangen, und ich bin dankbar dafür, dass ich das kann. genauso dankbar bin ich, dass ich einen menschen an meiner seite habe, der das gleiche empfindet. wir sind rundum glücklich, vielleicht auch gerade deswegen, weil wir sexualität als völlig "normales" menschliches grundbedürfnis empfinden. wir machen daraus kein mysterium, sondern geniessen einfach, mit allen sinnen.

das "begehren", nehme ich mal an, soll hier als metapher für die "sexuelle lust" stehen. aus etwas anderer perspektive betrachet verstehe ich ein "begehren" auch als den geistigen wunsch, einen gefühlten mangel zu beheben. mit anderen worten: ohne mangel entsteht schon gar kein begehren. insofern muss ich mich, ehrlich gesagt, sehr, sehr hypothetisch mit deiner frage auseinander setzen.

fehlende lust ist in meinen augen kein zeichen für einen mangel an liebe, sondern einfach ein mangel an lust. oder noch einmal anders formuliert: wenn ich ganz persönlich für mich einen mangel an sexualität empfinde, hat das keinen zusammenhang mit der liebe, die ich für meine frau empfinde. der mangel an lust wird eine oder mehrere ursachen haben, eine davon könnte ein mangel an liebe sein.

vieles in unserem leben hat mit "lust" zu tun - selbst essen und trinken. wenn es einfach um "nahrungsaufnahme" gehen würde, wäre es letztlich völlig egal, was man/frau isst oder trinkt. die "lust" allerdings lässt uns viele "genussmittel" zu uns nehmen. ganz persönlich glaube ich, dass die sexuelle lust so weit gar nicht entfernt ist von diesem gedanken. denn, wenn es "nur" um fortpflanzung gehen würde, hätten wir alle nur 1 oder 2 mal im leben sex, um es mal überspitzt zu formulieren (da ja nicht jeder geschlechtsverkehrt zwischen einem mann und einer frau automatisch zu einer schwangerschaft führt).

ich persönlich halte es ganz einfach nach dem universellen prinzip "gesunder geist, gesunder körper". ein "gesunder" mensch, selbstbewusst und emanzipiert im leben stehend, wird auch dafür sorgen, dass all seine grundbedürfnisse befriedigt werden. dazu gehört, immer in eigenverantwortung, die sexualität.

da aber die in einer beziehung lebenden menschen wiederum eine einheit bilden, kommt die gemeinsam gelebte sexualität als drittes sexuelles element in gemeinsamer verantwortung dazu. wenn also der/die partner/in keine lust hat, ist das eine tatsache, die ich wahrnehmen und akzeptieren muss. entwickelt sich aber aus dem unterdrücken von grundbedürfnissen ein mangel, sollten sich alle beteiligten gedanken machen, wie dieser mangel behoben werden kann.

mir würde sich da die frage stellen: wieso in aller welt wird hier ein grundbedürfnis unterdrückt?

sobald das seelisch-körperliche "gleichgewicht" bei einem der partner nicht mehr harmoniert, können probleme entstehen. wer bei einer situation, die als sexueller mangel empfunden wird, zuerst oder ausschliesslich bei seinem partner nachschaut, liegt aber bereits falsch. ein solcher mangel entsteht kaum einfach so von selbst, und schon gar nicht von heute auf morgen, ohne einen gewaltigen auslöser. es gilt, die ursache gemeinsam ausfindig zu machen, um den mangel zu beheben.

womit ich wohl tatsächlich "über längere zeit" gesehen nicht so gut leben könnte, wäre ein mangel an liebe. da würde ich mir ganz bestimmt sehr, sehr viele gedanken machen.

lg!
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ tictac6766
Deiner sorgfältig dargelegten Argumentation kann ich sehr gut folgen.
Und ich finde auch Deine Frage überaus wichtig:

mir würde sich da die frage stellen: wieso in aller Welt wird hier ein Grundbedürfnis unterdrückt?

Wenn eine Frau in einer monogamen Beziehung ihr Grundbedürfnis nach Sex unterdrückt (oder es in ihr durch irgendwelche Faktoren unterdrückt wird), was dann? Muss ihr Mann, da er ihr in Liebe verbunden ist, sein Grundbedürfnis nun auch unterdrücken?

Ich denke, das ist letztlich die Frage, die fast alle Männer hier im JC umtreibt, wenn sie sich über die Prüderie ihrer Frauen beklagen.

Mir würde Liebe wahrlich fehlen, Begehrtwerden dagegen ist nicht so wichtig (aber auch nicht unwichtig, es sei denn, wir reden hier von platonischen Beziehungen). Außerdem gehe ich von der Prämisse aus, dass erotische Liebe sich u. a. auch in gegenseitiger sexueller Anziehung zeigt.

Nun fürchte ich, dass viele Männer dazu neigen, mangelndes Begehren ihrer Frauen als mangelnde Liebe zu interpretieren (so wie ja auch viele Frauen bei bestimmten Vergeßlichkeiten oder so mancher Unlust von Männern gleich fragen, ob man sie noch liebt).

Ansonsten gebe ich Dir recht - und es bleibt immer wieder die Frage: Was um alles in der Welt ist so mächtig, dass es ein Grundbedürfnis, dessen Erfüllung Freude bereiten sollte, so viel Unlust und Leid über die Menschen bringt?

(Der immer nachdenklichere Antaghar)
@Antaghar
nun, unter der prämisse, dass sexualität tatsächlich ein grundbedürfnis darstellt: gerade, weil hier ein lebenswichtiges grundbedürfnis betroffen ist, hat die sexualität diese fast schon unheimlich grosse "macht".

man/frau stelle sich einfach mal vor, ein mensch muss oder will sich bei anderen grundbedürfnissen einschränken. hier gibt es 2 möglichkeiten: zum einen kann das selbst auferlegt sein (zölibat, eremitendasein...), zum anderen kann es von aussen erzwungen sein.

ein mensch, der zu wenig essen und/oder zu wenig trinken bekommt, wird unweigerlich sterben. andere erkenntnisse scheinen zu bestätigen, dass auch ein mangel an zuwendung beispielsweise bei kleinkindern mitunter tödliche folgen haben kann.

sexueller kontakt mit anderen menschen befriedigt letztlich nicht ausschliesslich den sexuellen aspekt, sondern auch ganz andere elemente: direkter hautkontakt beispielsweise. alle sinne werden angesprochen.

sexualität hat in meinen augen letztlich die gleiche "macht" wie jedes andere grundbedürfnis auch - die mangelerscheinungen können natürlich sehr unterschiedlich sein, aber mangel bleibt mangel. vielleicht sind menschen, die von sexuellen mängeln betroffen sind, auch deswegen intuitiv bis ins mark getroffen - weil "lebensgefahr" besteht.

eine möglicherweise etwas andere "gewichtung" erhält die sexualität meines erachtens hauptsächlich dann, wenn sie eine interaktion zwischen 2 oder mehr menschen nach sich zieht. sobald sich ein mensch hinsichtlich sexualität auf ein "abhängigkeitsverhältnis" einlässt, hat das automatisch zur folge, dass sich die verantwortung verschiebt. wie erwähnt, unter dem aspekt, dass hier sogar "lebensgefahr" entstehen könnte, erhält das ganze schon erstaunlich viel "gewicht". oder eben macht. eine frage von leben und tod. klingt übertrieben, ich weiss, aber momentan finde ich keinen alternativen vergleich, keine andere metapher. aber irgendwie passt´s, glaube ich. vielleicht nennen unsere französischen mitmenschen ja auch aus diesem grund den orgasmus auch mal "kleinen tod"...

der unnatürliche umgang mit sexualität (und allem, was direkt und indirekt damit zusammenhängt, beispielsweise nacktheit) in unserer kultur hat dazu geführt, dass man/frau nicht offen darüber sprechen kann. religions- und staatsführer haben "kontrollierend" eingegriffen. dem natürlichen moralempfinden wurden und werden weiterhin weltliche grenzen gesetzt. das ganze beginnt sehr früh: bereits kinder, die nichts anderes als "universelles wissen" in sich tragen, werden sehr früh auf unsere gesellschaftsnormen "konditioniert". ganze verhaltensmuster, wie sich denn nun männlein und weiblein zu verhalten haben, werden von generation zu generation weitergegeben. inklusive ganz besonders, was sexualität anbetrifft. die ersten erfahrungen in der eigenen familie dürften einen gewichtigen einfluss haben: wie gehen die eltern miteinander um? wie gehen die eltern mit den kindern um - und umgekehrt? ist nacktheit etwas "böses"? wird man/frau für "liebe und gute" dinge mit "zärtlichkeit" belohnt, für "schlechte" dinge mit gewalt? darf man/frau zu hause offen gefühle zeigen? und so weiter...

Wenn eine Frau in einer monogamen Beziehung ihr Grundbedürfnis nach Sex unterdrückt (oder es in ihr durch irgendwelche Faktoren unterdrückt wird), was dann? Muss ihr Mann, da er ihr in Liebe verbunden ist, sein Grundbedürfnis nun auch unterdrücken?

wenn die frau (oder umgekehrt natürlich der mann) in vollem bewusstsein und willentlich ein grundbedürfnis unterdrückt, ist das ein sehr deutliches zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. der/die betroffene partner/in kann aus liebe und respekt tatsächlich sein eigenes grundbedürfnis reduzieren - aber ganz bestimmt nicht auf dauer. es gilt, gemeinsam die ursache für den mangel zu finden und das seelisch-körperliche ungleichgewicht zu heilen. dazu bedarf es natürlich einer beidseitigen bereitschaft. solange kein mangel an liebe herrscht, wird auch ein weg gefunden werden.

vielleicht wäre vieles im leben wesentlich einfacher, wenn bereits eine stufe früher bewusster entschieden werden würde: wenn man/frau nämlich von anfang an nicht einfach nackter "geilheit" oder auch einfach nur "verliebtheit" folgen würden, bevor man/frau sich bindet. sondern auf liebe wie auch gegenseitige sexuelle anziehung setzen würde.

die pure lust führt viele menschen in die irre. oder auch einfach nur die rosa brille. so wird aus einem eigentlich nur zum abenteuer tauglichen stelldichein allzu oft eine beziehung. schliesslich schreibt die gesellschaftliche moral vor, dass man/frau sex in einer beziehung haben sollte. nix da mit austesten.

und das, obwohl das alles eine lebenswichtige frage darstellt...

lg!
Und was könnte man Menschen empfehlen die seit Jahren unter der Lustlosigkeit des Partners leiden obwohl der Sex mit dem Partner (aus der Sicht der/des Lustlosen) absolut erfüllend ist?
Erst alle Sorgen nehmen (Haushalt helfen, Schwiegereltern versorgen, mehr ums Kind kümmern..)
..und dann kann Mann hoffen?? Nö, das glaube ich niemals!! Als Mann habe ich auch Sorgen..die Familie betreffend, der Ausbau von Haus und Garten, Beruf, finanzielle Verhältnisse,organisatorische Dinge..
Wieso kann Frau und Mann das alles vergessen und neue Kraft schöpfen aus dem Erlebten, dem Zusammengehörigkeitsgefühl das man hat nach erfülltem Sex und Frau nicht?
Und wieso sehen Partner(innen) die Erfüllung von normalen sexuellen Wünschen (die auch ihre sein sollten) als Belastung???..als ein Übel neben den all den anderen Übeln was zu erledigen gilt??
Wenn ich voll bin vor Sorgen..und nicht weiß wie es morgen weitergeht..kann ich trotzdem erfüllten Sex haben und bin für die Zeit einfach raus aus dem "normalen" und hinterher fühle ich mich stärker das alles anzugehen! Trotz dieser Erfahrung des "Stärkerseins" und dem "Zusammengehörigkeitsgefühl" das man hat wenn man sich miteinander beschäftigt hat.. gibt es Leute die sich lieber den unangenehmeren Dingen des Lebens zuwenden als den Dingen die Kraft und Stärke bringen.
"Erst wenn alles "sorglos" ist, dann kann ich mich fallen lassen und auch mal an Sex denken.."
Das ist die eine Seite.. und wie leidet die andere die verzweifelt versucht treu zu sein trotz aller Möglichkeiten??
Wie kann man einen Partner nur so im Stich lassen?? (Ende nicht absehbar)
Sexualität ist zunächst mal ne Frage der betreffenden Partner.. die Möglichkeit zu geben es sich woanders zu holen..befreit nicht von der moralischen Pflicht *ich will das meinem Partner gut geht wenn er das Leben mit mir teilt*, schließlich ist derPartner auch jederzeit bereit etwas für den anderen zu tun..auch wenn er grade mal kein Bock hat.
In unserem Fall ist da ein "sexsüchtiger" und einer der völlig ohne kann.. aber beide lieben sich und und werden das Leben miteinander Teilen..wie auch immer!!

Liebe Paare, vergesst bitte eines nicht: Jeder hat nur EIN Leben und wenn jemand sein Leben mit euch teilen will.. kümmert euch um die Belange eures Partner und sagt nicht das er nur das in seinem einzigen Leben erleben darf was euer Wohlbefinden zulässt.
Bedenkt: ihr richtet auch über das Leben des Partners und seit mitverantwortlich dafür wie schön das (einzige) Leben des Partners an eurer Seite ist.
Aber: niemals sollen Frauen was über sich ergehen lassen was nicht schön ist, sagt es..kämpft dafür und wenn er sich nicht um euch bemühen will.. Arschtritt!!!!

Grüsse
Thomas
So viel neues...
... daher von oben nach unten.

Siehst Du das anders? Ist bei Dir Begehren, Lusthaben auf der einen Seite und attraktiv finden etc. auf der anderen Seite so getrennt? Oder ist es für Dich das Gleiche?

Ja, das ist für mich ganz gewaltig ein Unterschied, allerdings sehe ich nicht einmal begehren und lusthaben als ein Synonym. Denn sowohl als Schatz keine Lust hatte, als auch als ich keine hatte, hat er mich und ich ihn dennoch weiterhin sehr begehrenswert gefunden. Wir haben in der Zeit auch weiterhin gerne gekuschelt, wir haben uns weiterhin gerne angefasst und wir haben uns weiterhin gerne gerochen, ebenso hätten wir nur zu gerne mit dem anderen Sex gehabt, WEIL wir ihn eben so attraktiv fanden (und natürlich noch finden), etc pp., aber wir hatten entsprechend halt einfach keine Lust auf den "Sex", auf das gegenseitige anmachen, ja nicht einmal auf das erregt werden, geschweigedenn auf den "Hauptakt" als solchen.

Und ja, ich kenne auch hier im Forum einige Frauen, denen das ganz genauso ging.

Lust ist bei uns also lediglich der Wunsch den anderen zu erregen, vom anderen erregt zu werden, mit dem anderen zu schlafen, nicht mehr, nicht weniger PUNKT.

in der summe denke ich, dass nur menschen durch sexualität erpressbar sind, die sich a) selbst nicht lieben (was bitte nicht mit narzissmus verwechselt werden soll) und b) weil sie nicht wissen, was liebe ist, sexualität als probaten "ersatz" empfinden - solange es eben gut geht.

So ähnlich sehe ich das derzeit auch. Und ich denke, dass diese Menschen daher das

ich möchte liebe geben und empfangen, und ich bin dankbar dafür, dass ich das kann. genauso dankbar bin ich, dass ich einen menschen an meiner seite habe, der das gleiche empfindet. wir sind rundum glücklich, vielleicht auch gerade deswegen, weil wir sexualität als völlig "normales" menschliches grundbedürfnis empfinden. wir machen daraus kein mysterium, sondern geniessen einfach, mit allen sinnen.

gar nicht können. Die brauchen was ganz "handfestes" um glauben zu können, dass sie geliebt werden, für die reicht das "blose" Gefühl, was dabei entsteht, wenn einen der Partner zärtlich in die Augen sieht und sagt wie sehr er einen liebt, nicht aus um das glauben. Darüberhinaus glauben sie, dass wenn einen der Partner begehrt, er automatisch auch mit einem schalfen möchte. Sie machen also ein "Mysterium" aus dem Akt des Sexes, was er gar nicht verdient hat. Die können nur geniessen, wenn es auch wirklich zu diesem "äußersten", "greifabren" Akt kommt.

Gesagt wird zwar meistens, dass es ja schon reichen würde, wenn es zu Zärtlichkeiten kommt, nur wenn es dann zu diesen wieder kommt, reicht ihnen das ja auch nicht mehr - nicht einmal kurzfristig - sodass es wohl doch dieser "Akt" sein muss.

Wenn eine Frau in einer monogamen Beziehung ihr Grundbedürfnis nach Sex unterdrückt (oder es in ihr durch irgendwelche Faktoren unterdrückt wird), was dann? Muss ihr Mann, da er ihr in Liebe verbunden ist, sein Grundbedürfnis nun auch unterdrücken?

Ohoh, da kommen wir wieder in eine Richtung, wo viel differenziert werden sollte, da das eine mit dem anderen oft nicht mehr viel miteinander zu tun hat.

Als erste würde ich mal nicht davon ausgehen, dass Frau "bewusst" und "absichtlich" die Lust auf Sex unterdrückt, das mag zwar ab und an vorkommen, bei extrem durchtriebenen Exemplaren aber bei der Mehrheit dürfte dies wohl eher unbeabischtigt sein. Ich gehe daher in allen weiteren Ausführungen davon aus, dass dies unbeabsichtigt ist.

Zum zweiten sollte man in einer Beziehung gar nichts MÜSSEN, jedenfalls nicht, wenn wir von Liebe sprechen - so sehen das jedenfalls wir.

Wenn ein Paar also "freiwillig" in einer monogamen Beziehung lebt, weil sie eben gar keinen anderen Menschen haben wollen, sondern nur diesen einen Menschen wollen, wird der eine Partner vermutlich nicht vom anderen erwarten dennoch sexuell treu zu sein, allerdings dürfte gleichzeitig dieses Gefühl des "sexuell ausgehungert zu werden", was meines Erachtens wieder mit der Sache des "sich selbst lieben" und "andere lieben können" - siehe 3. Zitat dieses Postings - zusammen hängt, auch erst gar nicht aufkommen, allenfalls dürfte es dazu führen, dass der lustigere Part Hunger auf Sex hätte.

Allerdings könnte ich mir ebenfalls denken, dass es vielen (nicht nur Männern) so geht, wie Du schreibst

Nun fürchte ich, dass viele Männer dazu neigen, mangelndes Begehren ihrer Frauen als mangelnde Liebe zu interpretieren

aber andererseits denke ich auch, dass viele eben (nicht nur Männer) - wie Du ja auch vermutet hast - begehren und Lust auf Sex haben als untrennbar ansehen.


Ganz unter uns halte ich Sex bzw Lust nicht für ein Grundbedürfnis im Sinne des "ohne dessen Erfüllung sterbe ich", sondern lediglich im Sinne des "ohne dessen Erfüllung empfinge ich mein Leben als nicht so erfüllt", denn kein Mensch stirbt, wenn er keinen Sex (dazu zähle ich auch das Vorspiel, Petting, usw) hat, sonst wären all die vielen Singels echt arme Säue.

Ich weiß aber, dass hier im Forum genau das gerne behauptet wird, allerdings wohl nur um beim Gegenüber Druck bzw Macht ausüben zu können - man denkt ja, dass der Partner absichtlich keine Lust hat und einen nur bösartigst verhungern lassen will - und einige wohl offenbar noch der kindlichen Ansicht sind, man können einen Krieg mit Krieg beenden *aua*
@ Einstein62
Hypothese: Könnte es nicht sein, dass es durch die klassische Rollenverteilung (Mann=Ernährer, Frau=Ruhiger Pol), und allen damit verbundenen Abweichungen im heutigen Alltag,dazu kommt, dass durch die Vorgaben / Befehle / Umgangsformen in der heutigen Wirtschaft=Arbeitswelt und deren (meiner Meinung nach in vielen Bereichen FALSCHEN Ansatzes) fulminanten Veränderungen, dazu führt, dass der Haupterdiener (Egal ob Mann oder Frau) sich dem Ökonomischen Zwängen in der Handlungsweise (und durch damit einhergehenden Psychologischen Veränderung, damit man(n)/Frau nicht zum Fall für die Klapse wird, der Eine oder die Andere, so sich unmittelbar schneller "entwickelt" als der Partner?

ey, hombre! Ich nix verstehen, welche Bauschtelle Du ... kannst die HypoThese mal auf zwei einfache, kurze Sätze runterhobeln? (ausserdem hast Du vor "und durch damit ... " eine Klammer geöffnet, aber nicht mehr geschlossen, was Deinen Text ausfranseln lässt wie einen alten Perserteppich ...)

many thanxx von der klartext-baustellen-fraktion!

*danke*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Cerberus
Zunächst will ich auf etwas Grundsätzliches hinweisen:

Selbst wenn ich hier mal etwas so darstelle, als geschähe es seitens der Frau quasi "absichtlich", dann meine ich damit (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen, die es sicher auch gibt, die aber hier beiseite gelassen werden können) nicht voll bewusste Absicht, sondern eher ein unbewusstes Vorgehen. Ich halte das für wichtig, um nicht wieder auf den Trip zu kommen, dass ich Frauen böswilliges und voll bewusstes Vorgehen unterstelle.

Ich unterstelle stattdessen jedem Menschen zunächst mal, dass er anderen, auch dem geliebten Partner, niemals bewusst schaden will. (Vielleicht ist das naiv, aber ich sehe es so.) Das ändert aber nichts daran, dass viele Menschen es trotzdem tun, sich gegenseitig eher behindern als fördern, sich gegenseitig unterdrücken statt sich zu befreien, sich gegenseitig quälen und nerven anstatt sich zu erfreuen und glücklich zu machen.


Schön, dass Du es einmal "aussprichst":

Sex ist zwar sicher ein Grundbedürfnis, keine Frage, doch wohl kaum ein so drängendes wie Essen, Trinken und Atmen!

Zahllose Beispiele beweisen, es wird keiner sterben, wenn er niemals Sex hat (nicht zu verwechseln mit dem Bedürfnis von Kleinkindern nach Nähe und Angefasstwerden, auf das von tictac6766 hingewiesen wurde).

Nicht umsonst gibt es auch Wege zu Erfüllung und Erleuchtung, die gerade asketisch sind (auch wenn das nicht meine Wege sind, sollte man sie zur Kenntnis nehmen und respektieren).

Vielleicht ist es ja so, dass viele Männer in ihrer Babyzeit und Kindheit zu wenig angefasst worden sind? Vielleicht werden Mädchen mehr und öfter geknuddelt? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass viele, sehr viele Menschen (und da scheinbar besonders häufig Männer) ein ungeheures Defizit in sich spüren und der irrigen Meinung sind, das könnten sie mittels Sex irgendwie wieder auffüllen.

(Der Antaghar)
*lach...
hey... kollegesche sinnflut...

duuu auf falsch baustell...
wäsch mit dirr...


*haumichwech*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Antworten auf die Fragen von Cerberus
Die Frage war:
"Welche Möglichkeiten würden sich denn nun einem Mann bieten, um aus diesem Teufelskreis raus zu kommen? Sex ausserhalb der Beziehung: Fördert er beim Mann wirklich auch die Fähigkeit Gefühle, Emotionen und Einfühlungsvermögen INNERHALB seiner Beziehung zu erlangen und schafft er wirklich wieder Nähe zu seiner Partnerin? Oder bezieht sich der Effekt dann nur auf die Partnerin/nen mit denen er ausserhalb der Beziehung Sex hat?"

Ich will es nicht ausschließen, glaube aber nicht so recht daran. Männer in dieser Lage sind oft allzu sehr auf Sex an sich fixiert – und nicht auf das, was er eigentlich für sie bedeutet. Dessen sind sie sich häufig gar nicht bewusst, glaube ich.


Die Frage war:
"Mann lernt den Zugang zu seinen Gefühlen, Emotionen und Einfühlungsvermögen, und damit die Nähe zu seiner Partnerin über einen anderen Weg zu erlangen. Aber wie könnte dieser dann aussehen? Und geht das überhaupt?"

Da gibt es einige Wege: Therapie. Meditation. Selbstkritisches Beobachten und Lernen. Das alles kann funktionieren, es sei denn, es geht einem jegliche Empathie ab. (Da wird dann allerdings ein Bereich tangiert, bei dem man schon an Begriffe wie „krank“ denken muss.)


Die Frage war:
"Mann nimmt den seltenen Pflichtsex um Zugang zu seinen Gefühlen, Emotionen und Einfühlungsvermögen zu erlangen und wieder Nähe zu seiner Partnerin zu empfinden. Aber geht das wirklich über seltenen Pflichtsex? Braucht es dazu nicht von beiden Seiten "Hingabe"?"

Ich bin Deiner Meinung! Über „Pflichtsex“ kommt man da garantiert nicht weiter. Ich behaupte sogar, dass der nicht mal wirklich erfüllt und entspannt.


Die Frage war:
"Auf jeden Fall denke ich, dass wir von der Diskussion "macht Frau es absichtlich und wenn ja, wie viele Frauen tun dies" etwas weg kommen sollten, um eine Lösung für das "empfundene" Problem zu finden, den für das "tatsächliche" Problem - also wenn Frau es wirklich so macht und Mann es nicht nur so empfindet - gibt es ja nur zwei Lösungen: Aushalten oder Trennen."

Diese Frage bestand eigentlich in dieser Form noch nie – auch wenn das Thema provokativ formuliert ist. Selbst wenn man eine gewisse Absicht unterstellen wollte, dürfte sie den betroffenen Frauen meistens nicht mal selbst klar sein. Aus der Sicht eines betroffenen Mannes mag das jedoch ganz anders aussehen, denn für ihn wurde ja etwas, das einmal vorhanden war, in gewisser Weise einfach "ausgeknipst"


Der Antaghar wünscht noch frohe Ostern und bedankt sich für diese lehrreiche und klärende Diskussion!
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Eben erst zurück und soviel zu lesen!
*gg*
Ich stelle noch mal Osho Zitate ein, nicht weil ich so sehr auf Osho stehe, sonder weil er viel besser sagen kann was ich denke und er ist nicht der einzige...
Wenn du mit einer Liebe geliebt wirst, die aus dem Ego kommt, wirst du nach einer Weile das Gefühl haben, von eisernen Ketten statt von liebenden Armen umschlungen zu sein. Nach einer Weile wirst du erkennen, daß eine Liebe, die dir schöne Reden macht und schöne Lieder singt und verführerische Signale aussendet, daß solche süßen Lieder voller Gift stecken. Und wenn eine Liebe, die in Gestalt von Blumen daherkommt, nur der Schatten des Ego ist, dann wirst du entdecken, daß du von Dornen gestochen wirst, sobald du diese Blumen berührst.
und
Eine Liebe, hinter der sich das Ego verbirgt, ist eine Art Eifersucht. Und darum ist auch niemand so eifersüchtig wie die Liebespaare. Die Liebe, hinter der das Ego steckt, ist nur eine Verschwörung und eine List, um den andern zu vereinnahmen. Ich sage Verschwörung: Nur so ist es erklärlich, warum niemand so erstickend sein kann wie einer, der sagt, daß er dich liebe. So weit kann es nur auf Grund der angeblichen Liebe kommen, die aus dem Ego kommt. Und zwischen Liebe und Ego ist grundsätzlich keine Beziehung möglich.


Das Problem ist nicht der andere, der lustlose, das Problem bin ich! (und ich weiß, weil ich betroffen bin ganz genau was ich sage)

Ist man verliebt, dann erscheint alles wundervoll, der Sex ist kosmisch, die Lieben grenzenlos...
Aber und da beginnt das Drama, der andere ist nicht mein Licht! Er war das Streichholz, was mein eigenes Licht entzündet hat, ich hätte weiter brennen können. Was habe ich getan? Ich habe versucht das, was ein so wundervolles Gefühl verursacht hat zu sichern, an mich zu binden, zu halten...
Das übrigens ist der Einfall der Angst in die Liebe und der Beginn ihres Todes...
Statt aus einer aus mir fließenden Quelle zu leben, habe ich versucht den Funken der Liebe zu konservieren.
Einer der gewaltigsten Sätze meines Lebens, ich habe monatelang darüber meditiert, ich habe ihn wie ein Lied mit mir getragen, ist: "DU KANNST NICHT LIEBEN, WAS DU BRAUCHST!"
Es geht nicht, es ist schlicht unmöglich und jeder der es versucht, wird scheitern... Denn die Natur der Liebe und das schließt ihren Ausdruck in der Sexualität ein, ist FREIHEIT!
Jeder Druck, jeder Anfrage, jedes Bitten darum, ist zum scheitern verurteilt, irgendwann... es wird nicht funktionieren, weil es der Natur der Liebe widerspricht.


Was ich hier so oft erlebe und ich maße mir da sicher etwas an, sind keine Liebenden (und ehrlicherweise muss ich dabei gestehen, als ich in der Situation war...enttäuscht und fast wütend...war ich keine Liebende, sondern einen Fordernde! Mit Recht und ein Opfer war ich auch...)
Das hat mit Liebe nichts zu tun!
Und wären wir wenigstens ehrlich! Würden wir sagen, gut, es ist keine Liebe...Du und ich wir haben ein Geschäft miteinander, Du gibst mir ich gebe Dir... aber wir übertünchen und reden schön...
Da ist keine Liebe.
Und wie bitte soll der Ausdruck der Liebe gelingen, wenn es keine Liebe gibt?
Das Höchstmaß des Erreichbaren ist dann ein körperorientiertes ficken und nichts weiter. Das erfüllt so wie eine Masturbation und ist es denn nicht genau das? Ich befriedige mich am anderen selbst?


Bevor ich in dieses Forum kam habe ich es schon gewusst und hier habe ich es vielfach wiedergefunden, das ist die traurige Form der Beziehung unserer Gesellschaft, "Das leere ICH plombiert sich mit dem leeren DU!" Und dann erwarten wir auch noch, das es gelinge!



Und wären wir redlich, dann würden wir jedem der kommt sagen, "was willst Du? Mehr Sex?" Das Du ihn nicht hast, hast Du verursacht nun geh und suche Dich zu ändern, damit Deine Frau/Dein Mann dich wieder begehrlich findet. Sie begehrt Dich nicht? Das wird einen Grund haben, den finde heraus!"


Meine scheinbare Lösung übrigens hat nicht funktioniert, das kann ich schon mal feststellen *zwinker* auch ein zweiter, ein dritter, ein vierter Mann wird mir nicht helfen. Ich suche nicht mehr im Aussen. ich weiß, das der Hunger der sich auch durch Sexualität ausdrückt durch nichts und niemand befriedigt werden kann als durch mich selber und das meint nicht Selbstbefriedigung *ggg*.

Vielleicht sollten wir beginnen, die Not als heilsam zu erkennen, denn sie ist ein Motor. Wäre alles Friede, Freude , Eierkuchen, wir würden uns nicht entwickeln.
klingt doof jetzt..aber es gibt 3 Möglichkeiten wenn absichtlicher! Entzug dahintersteckt: Aushalten, Trennen und Betrügen.
Eine Frau die meint sie kann Mann mit Sex oder Liebesentzug zu etwas bringen.. *lach* menno..Frauen wissen doch das das nicht geht, klar das Mann sich das da holt wo es ihm versprochen wird.
Ist bei Frauen auch nicht anders..
Niemand sollte verzichten denn jeder hat nur EIN Leben und wenn man sagt das man sein Leben miteinander teilen will übernimmt man auch Verantwortung dem Partner gegenüber und verpflichtet sich freiwillig dafür dem Partner ein möglichst schönes und zufriedenes Leben an seiner Seite zu ermöglichen.. oder er ist weg..für immer oder nur zeitweise *grins*

Schöne Eierfeiertage..ähm..oder so ähnlich *zwinker*
*****ane Frau
3.033 Beiträge
nun kling doof, aber es gibt eine vierte Möglichkeit... zu lieben, zu verzichten, zu bleiben...
Als ich mich verliebte, habe ich mich entschlossen, nicht zu greifen, nicht zu gieren, nicht besitzen zu wollen, sondern zu erleben, diese einzigartigen Menschen...
Weil er wundervoll ist auch wenn er nicht wie Mutti alle meine Bedürfnisse befriedigt.

Hört die Liebe bei Sexentzug auf? Ja? Dann war es keine!
Liebe fängt dort erst an!

Ich habe einen Partner, der mich seit zwei Jahren etwas lehrt, der lässt sich nicht greifen, der lässt sich überhaupt nicht manipulieren, der weicht in so einer Situation aus und geht beiseite.
Das hat mich schon wahnsinnig gemacht, mein Ego hat schon lauthals geschrieen ich hätte das nicht nötig, ich könnte andere...
Der lässt mich einfach sitzen, mit mir! Lange.... *roll* er spürt jeden Übergriff und entzieht sich....

Immer habe ich mein wehes Herz in die Hände genommen, bin durch mondhelle Nächte gelaufen, wusste, hier gibt es keine Sicherheit, nur den Moment, nur das erleben...
Ich bin zu mir gekommen
und habe mich bisher immer entschieden zu lieben, zu betrachten, mich zu erfreuen ohne zu besitzen und das hat mir noch nicht geschadet, im Gegenteil...
Es gibt verschiedene Betrachtungswinkel dafür, mein Ego würde es sehr anders benennen, ließe ich ihm das Wort.
Aber das tue ich nicht... er dient mir... und mein Ego, das bin nicht ich!
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Morigane
Von seiner Tiefe, Kraft und Bedeutung her ein geradezu
gewaltiger Beitrag von Dir.

Besonders hervorzuheben wären darin viele Sätze.
Einen will ich trotzdem nochmal betonen (auch wenn er
vielleicht noch nicht mal der wichtigste von allen ist):

"DU KANNST NICHT LIEBEN, WAS DU BRAUCHST!"

Und noch etwas: Zu erkennen, dass Nöte und Krisen
in dieser Hinsicht für einen selbst sehr heilsam sein könnten,
wüsste man sie dafür auch sinnvoll anzuwenden - das ist
schon mal eine der wertvollsten Erkenntnisse überhaupt.

Alle Männer, die an der besagten "Not" leiden, bekommen damit
eine ungeheure Chance präsentiert, in sich etwas Bedeutendes
zu heilen. Aber das hier, in diesem Forum, öffentlich zu bekunden,
das erfordert schon Mut.

Ich zolle Dir hier aufrichtig meinen Respekt und verbeuge mich
voller Hochachtung!

(Der Antaghar)
*top* morigane, ich bin einfach nur sprachlos. Du hast das dermaßen schön geschrieben, besser hätte ich es nicht ausdrücken können und schöner schon gleich gar nicht. Danke für diesen Beitrag, er spricht mir aus der Seele, daher möchte ich dazu auch nicht mehr sagen. *top*
*****ane Frau
3.033 Beiträge
*rotwerd*

macht so was nicht..das ist mir peinlich...
Danke...


Ich möchte noch etwas loswerden, zum Thema Betrachtungswinkel.- Denn ich bin es der die Dinge betrachtet und sich entscheidet wie sie zu beurteilen sind.
Diese Geschichte ist schön und ich weiß, sie ist übertragbar auf dieses Thema:
Zwei Wölfe

Ein alter Indianer sass mit seinem Enkel am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Nach einer Weile des Schweigens sagte der Alte: Weisst Du wie ich manchmal fühle ? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpften. Einer der beiden ist rachsüchtig, agressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend.

Und welcher der beiden wird den Kampf in deinem Herzen gewinnen ? fragte der Enkel.
Der Wolf, den ich füttere, gab ihm der Alte zur Antwort.


Ich will mich in jedem Moment meines Lebens bewußt entscheiden, welchen Wolf ich füttere, das wird mir Arbeit machen, denn ich bin noch viel unbewußt, aber es wird mir gelingen, laufen habe ich schließlich auch gelernt!
*g*
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