Essen ODER Ficken
Ich habe mir nicht alle Beiträge zu Gemüte geführt - aber ich frage mich, ob es hier um die Verführung oder um ein Partnerbindungsprogramm geht. Wenn ich mit einer Dame gut gemeinsam kochen kann (was ich erst noch erleben muss...da bin ich glaub' viel zu impulsiv und chaotisch in der Küche und erteile viel zu ungern Direktiven wie und was gemacht werden soll, resp. bin selber so eingespielt dass es gar keine Hilfe braucht), dann zeigt sich darin noch in keiner Form, ob auch der Sex gut und kreativ sein wird. Gemeinsam kochen ist für mich nie eine Option, da bekoche ich viel lieber oder lasse mich bekochen. Aber dann gibt's wahrscheinlich keinen Sex.
Kommt sie zu mir, dann tische ich einen leichten Aperitif auf, ein paar Häppchen, einen feinen Tropfen, sprudelnd oder nicht oder einen Cocktail. Auf alle Fälle lasse ich ihr die Wahl des Getränks, denn nicht jede steht auf Amaretto Sour oder Bellini, Sekt oder Champagner, Rot- oder Weißwein. Manche trinken gar keinen Alkohol.
Die Einfachheit vor dem Sex hat ihre Gründe: mit dem falschen Menü verspiele ich mehr als ich mit dem richtigen gewinne. Ausserdem will sich kaum eine Frau im Zeitalter des Klumschen Blähbauchs diesen vor dem Sex vollschlagen. Mit vollem Bauch fläzt es sich gut auf dem Sofa oder lässt sich gut eine Massage geniessen, aber Sex? Ne.
Was das gemeinsame Kochen angeht bin ich altmodisch gestrickt. Ich lade ein oder bekoche. Gemeinsames (mit einer neuen Bekanntschaft) Kochen hat für mich den Anflug von Armseligkeit. Es macht den Anschein als hätte ich keine Themen und müsse die Zeit vor dem Fick mit Tätigkeiten in der Küche füllen. Oder ich erwecke das Gefühl, ich könne es nicht oder wolle ihr zeigen wie man es richtig macht.
Ausserdem bezweifle ich, ob man überhaupt gemeinsam kochen kann. Wer schon einmal in eine professionelle Küche geschaut hat, weiss, wie klar dort die Aufgaben verteilt sind und wie schnell es zu Unstimmigkeiten kommen kann.
Darum gemeinsam: nein.
Hinzu kommt noch, dass wir in einer Welt der (echten oder aus Geltungssucht eingebildeten) Intoleranzen und Spezialwünsche leben. Ist sie Vegetarierin oder gar Veganerin (igitt), kann sie Gluten, Laktose, Scharfes, Hartes, Saftiges, Süsssaures und dergleichen ab?
Das ist mir schlicht zu kompliziert...und man soll es ja nicht komplizieren...
Und zum Schluss: wer gemeinsam kocht ist mitten im Partnerbindungsprogramm. Gut, das ist wenigstens ehrlich...aber nicht meins. Da kann man gleich gemeinsam die Wohnung putzen...das würde sich wenigstens lohnen.
Fazit: ein Aperitif reicht allemal um sich kennen zu lernen und um die Chemie zu checken...und es fickt sich bedeutend besser mit halbleerem Bauch. (da hat dann die aus der Muschi gepflückte Erdbeere oder Banane allenfalls noch prächtig platz in der Wampe
)