Freud, Freudlosigkeit, Krankheit und Lustverstärkung
Sigmund Freud litt unter der Notwendigkeit gegen den Zeitgeist ankämpfen zu müssen, er hat zweifelsohne nicht die allumfassende Psychologie definiert und wissenschaftlich aufgearbeitet.
Sigmund Freud hat entgegen erheblichen Widerstand vieler einflußreicher Persönlichkeiten versucht das Anderssein zu erklären.
Wenn man seine Werke liest erkennt man unschwer, daß er in vielen
Aspekten eine zeitgemäße Sprache gewählt hat, eine Sprache die es ermöglichte den Anfang einer modernen Wissenschaft zu prägen.
Sigmund Freud konnte zu seiner Zeit gar nicht öffentlich publizieren das BDSM zum Beispiel normal sei. Damals hätte man ihn für nicht ganz DICHT erklärt. Jede psychologische Andersheit wurde damals als Ausdruck einer Krankheit angesehen, BDSM genauso wie Homosexualität.
Sigmund Freud hatte die Aufgabe einen Anfang zu machen. Mit der psychoanalyse hat er diesen ANFANG - SO FEHLERHAFT - er auch sein mag, GEMACHT.
Von Ausdrucksformen der Lust, von Lustverstärkenden zu genießenden Phänomenen zu sprechen - JAHRZEHNTE VOR DER SEXUELLEN REVOLUTION - wäre damals eine art von geistigem Suizid
gleichgekommen.
Es ist leicht über jemand zu urteilen wenn Jahrzehnte vergangen sind und man den Stand der Wissenschaft (leidlich zumindest) kennt.
Ist es nicht sinnvoll auch daran zu denken in welcher Zeit jemand gewirkt hat und was zu dieser Zeit allgemeine Aufassung - ja unverbrüchliche ABSOLUTE WAHRHEIT war?
Wird dann nicht die Freudlosigkeit deutlich in Freuds Werk, ist es nicht auch der Zeitgeist unserer Zeit der uns manchmal (oder häufig) seinen DENKSTEMPEL aufdrückt ohne das wir es immer gleich merken?