kann man überhaupt zu sehr lieben
Ich finde es schon interessant, zu lesen, daß jemand zu sehr liebt.
Ich denke, die bessere frage ist doch, ob man sich selbst bei etwas wohl fühlt. Ergo, ob man bereit ist für das, was man tut, in diesem Falle halt lieben, die Konsequenzen zu tragen. Oder anders gesagt, ob es einem das wert ist.
Wenn ich jemanden vergötter, muß ich mir zum einen bewußt darüber sein, daß ich es tu. Ich sollte es mir auch eingestehen und mich dann fragen, was ist es mir wert.
Das was einen allerdings meistens abhält ist doch viel mehr, daß die Gesellschaft sagt (oder gute Freunde oder wer auch immer) "sowas ist doch nicht normal und sowas würde ich mit mir nicht machen lassen" .
Hm, sicherlich sollte die eigene Existenz nicht darunter leiden, aber sich freiwillig in eine Abhängigkeit begeben, ob man sie Liebe, Zweckgemeinschaft oder wie auch immer nennt, warum nicht. Aber bitte, immer erst über die Konsequenzen nachdenken.
Und dann noch etwas, zu dem Opfer-Täter-Schema. Bemerkenswert, daß hier gleich von Opfern und Tätern geredet wird.
In der Transaktionsanalyse spricht man von verschiedenen "ich-Formen"
Dem kindlichen ich, dem lehrhaften ich und dem reflektierenden ich.
Ich denke, es ist wie bei so vielem immer wieder nur die Betrachtungsweise. Ein kindliches Ich ist nicht gleich ein Opfer, sondern kann seine Situation auch durchaus positiv auskosten.
Also muß man sich immer umbedingt ändern, um sein Umfeld zu verändern?
Oder sollte man sich villeicht mal einfach nur genauer anschauen, wer man ist, wie man ist.
Ich bin devot, bin ich deshalb gleich ein Opfer?
Bin ich krank? Leide ich darunter, daß ich gerne oftmals weiter als die Gesellschaft es versteht für andere da bin? Nö, im Gegenteil, wenn ich devot bin, mache ich es, weil ich weiß, daß es das ist, was in mir steckt und ich mache es sehr bewußt und ich mache es sehr gerne.
Seht doch nicht immer alles gleich schwarz und weiß, sondern versucht mal alles ein bissl bunter und vor allem positiver zu sehen.