Ich stelle mal meinen Gedankengang dazu.
Der Tempel Gottes im alten Testament, war in verschiedene Bereiche geteilt.
Er diente dazu, das Gott gegenwärtig sein kann unter seinem Volk.
Um der Heiligkeit Gottes gerecht zu werden, mußte profan/menschlich und heilig unterschieden werden. Hier war der Brennpunkt göttlicher Gegenwart auf Erden und er hatte ein Ziel...Gott will Gemeinschaft haben mit den Menschen...Gott ist präsent!
Im alten Testament war das aufgrund der Sündigkeit der Menschen nicht einfach, es mußten Tiere geopfert werden, die Sündenböcke, die die Schuld übernahmen...in den inneren Bereich des Tempels kamen nur die Leviten (eigentlich die Kohanim) denen bestimmte Reinheitsgebote auferlegt wurden. In das Allerheiligste durfte nur der Hohepriester.
Alle anderen durften in den Vorhof nicht weiter.
Nach Jesus ist alles anders, der Vorhang ist zerrissen der Zugang zu Gott steht jedem Menschen frei, wir sind Versöhnte...
Die Häuser sind geblieben, als Raum um sich dem spirituellen zu widmen.
Sicher, man kann im Wald meditieren...
Aber niemand, der spirituelle Erfahrungen machen will, geht in die Kneipe oder auf den Bahnhof...
Darf es Räume geben, die man dieser Erfahrung vorbehält? Muß man überall alles tun dürfen?
Ist es noch möglich profanes von heiligem zu trennen? Muß alles überrollt werden von der Bedürfnisbefriedigungmentalität der Gesellschaft?
Ich will, alles überall! Dienen wir uns damit? Ist es nicht gut, das es Orte auf der Welt gibt und es ist egal ob es ein buddhistisches Kloster ist, oder ein christliches, an denen wir uns anderem widmen als den Trieben?
Sicher kann man Sexualität auch nutzen, aber ich denke nicht das es in diesem Beitrag darum ging, Erleuchtung zu erlangen und mal anzufragen ob man eine Kirche nutzen kann für ein tantrisches Seminar...(Buddhisten nutzen Sexualität auch aber meist nicht mit einem bestimmten Partner. Anhaftung widerspricht der Idee der Erleuchtung. Meist wird einem Mönch, eine Nonne zugeführt. Und dabei ist Alter und Aussehen egal, es geht um das männliche und weibliche Prinzip. Das hat mit Liebe in unserem Verständnis nichts zu tun.)
Ich bin selber erstaunt, was diese Diskussion mit mir gemacht hat...Ich hätte gedacht, das ich mich anders positionieren würde...
Aber ich höre da schlicht auf mein Herz und da gibt es zu wenig gute Gründe dafür und wichtige, gewichtige Gründe dagegen...
Mir drängt sich der Gedanke auf, das es auch darum geht, etwas, was anderen Menschen heilig ist zu entweihen, das darin der Kitzel, der Reiz liegt....Und das Tabu bezieht sich für mich auf den Respekt vor dem Erleben, Glauben, Sein jedes anderen Menschen! Wer für sich dort tabulos sein will, der muß sich auch sagen lassen, das er eventuell respektlos und egoistisch ist. Das er sein Denken und Wollen für wichtiger hält als das seiner Mitmenschen. Für mich ist es nicht fraglich ob das erstrebenswet ist....