Pinkfarbenes Jelly...
... scheint magisch fürs erste eigene Kauferlebnis zu sein
Ich war schon ziemlich
alt , als ich mein erstes Toy selbst im Laden kaufte, Anfang 30. Ich war in intensiver, langjähriger Spielbeziehung mit einem Mann, der auch mal anale Freuden genießen wollte. Wir begannen gerade, diese Spielart für uns zu entdecken..
Die großen Ketten in Bahnhofslage waren mir irgendwie unheimlich und suspekt. Spelunken ("damals" noch, mit einem Vorhang direkt hinter der Eingangstür, damit man auch ja nicht sehen konnte, was einen drinnen erwartete. In meiner eigenen Vorstellung hatte das immer den Touch einer dunklen, feuchten Tropfsteinhöhle. Jaja, eure Assoziation ist richtig. Wie innen drin halt, ich muss FSK18 frei schreiben
Die Spielzeugindustrie entdeckte jedoch zu dieser Zeit die Damen ebenso als willige und mutig-innovativ interessierte Käuferinnen ihrer bunten Plastikträume und die ersten Sexshops für Damen wagten vorsichtig ihre ersten Gehversuche. Alternativ gab es in neuen, hipp gestalteten, bonbonfarben leuchtenden Erotikshops Einkaufszeiten exklusiv nur für die Damen. Jaja, das war wie im Hallenbad in Oer-Erkenschwig die Damensauna am Mittwoch Nachmittag. Pah! Männer. Fott, jetzt sind wir dran. Wisster Bescheid...
Keine lüsternen Senioren mit verschämt beschlagenen Hornbrillen in der Happy Weekend Abteilung, no way. Wir Frauen durften also alles ganz in Ruhe ohne diese Swingerclub-ähnlichen Verfolgungskarawanen anschauen.
Ich also mutig und kühn zu diesem rosafarben designeten Jellytraum in der Vorstadt. Ein Erotik Store in allerbester Verkehrslage
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was willst du mehr. Es bubberte erwartungsfroh und dennoch aufgeregt vor sich hin. Weia, was tue ich hier.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob eine Dame oder ein Herr meine Verkaufsberater waren. Vermeintlich lässig stiefelte ich also in diesen Laden (warum ist man eigentlich so aufgeregt bei sowas?) und steuerte fast wie GPS-navigiert auf die Wand mit den künstlichen Freudenspendern zu. Warts ab, Freundchen, wir werden schon was Feines für dich finden.
Ich entschied mich am Ende doch zz. (ziemlich zügig) für einen pinkfarbenen Jelly Vibrator in der Dicke eines Mittelfingers ungefähr. Das erschien mir ideal. Ergänzt wurde er um einen dunkelblauen Jelly Vibrator in ganz normaler Dicke (also nix aufregendes) für mich. Total innovativ. Ein blauer Glibberschwanz also für mich. Wozu eigentlich? Ich hatte doch einen eigenen blauen Klaus, der es mir ohne künstliche Energiezufuhr bestens besorgte. Naja, wahrscheinlich wollte ich insgeheim nicht, dass der pinke allein im meiner Schublade wohnte.
Jelly war zu der Zeit DAS Material, mir wurde es in blumigen Worten angepriesen. Ok, es nimmt besser Körperwärme auf als die Plastikdinger, aber das war es dann auch schon. Es stank gar fürchterlich und stellt auch in der Elektrik alsbald seinen Dienst ein. Als reine Einführungs-Hilfe sind die beiden immer noch in meiner gut gefüllten Spielzeugschublade. Riechen nun auch nicht mehr komisch, ist ja nun auch schon runde 15 Jahre her, da ist so ein lästiger Geruch dann auch schonmal weg oder wird von Gebrauchsmustern überlagert.
Heute bestelle ich online. Wenn es mal schnell gehen muss, habe ich einen Orion gut erreichbar im Zugriff und genieße mittlerweile die Gesichter der vorwiegend männlichen Passanten, wenn eine Frau zielstrebig einen Erotikstore betritt und offensichtlich weiss, was sie braucht
Liebste Grüße
Nähkästchen-lynette