Uiuiuiui, da habe ich aber
einige Nerven getroffen, scheint mir.
Aber gut, en detail:
Und das Aufrechnen ist also eine Rechtfertigung
Also, Aufrechnen geht so:
"Jungs, ihr hattet jetzt das Ruder für etwa 3000 Jahre in der Hand. Jetzt sind wir Mädels dran. In 3000 Jahren reden wir gerne über halbe-halbe."
Und was bitte, meinst Du damit:
feministisch-psychologisierenden Unsinn, der damals - teilweise auch heute -verbreitet wurde
Etwa, daß Männer und Gesetzgebung Frauen tatsächlich als ein untergeordnetes Etwas betrachteten, das man dirigieren muss, weil es selbst nicht dazu in der Lage ist?
Ob andere Männer oder Frauen sich auf andere Weise beschissen verhalten haben, welche Rolle spielt das bitte?
Nun, es geht eher darum, daß es sich bei den "Beschädigten männlichen Individuen" um eine totale Minderheit handelt. Ich finde es bedauerlich, wenn da jemand darunter leiden mußte/muss, ganz im Ernst.
Aber ganz ehrlich, gegenüber dem jahrhundertelangen gesellschaftlichen Konsens, daß weibliche positive Sexualitätserfahrung und der danach geäußerte Wunsch eine Aberration seien, durchaus nicht signifikant erwähnenswert.
Unabhängig davon, dass die sexuelle Befreiung der Frau ganz sicher kein Verdienst der Emanzipationsbewegung war. Da dürften die Forschungen von Mackinsey sehr viel wichtiger gewesen sein.
Es geht nicht um die wissenschaftliche Feststellung, daß es weibliche Sexualität
gibt, dafür lieferte Alfred Kinsey tatsächlich die Grundlagen.
Doch der Konsens, ein Eingehen auf diese einzufordern, das IST das Verdienst der Frauenbewegung. Inklusive des Umkehrschlusses, daß frau auch das Recht hat, "Nein" zu allem zu sagen, was ihr nicht paßt.
Was das Emanzenbashing von weiblicher Seite angeht... Das ist grober Undank und Dummheit, zumindest aber Unwissen...
Ohne die Suffragetten und Emanzen wäre heute immer noch Sex auf Wunsch des Ehemannes Pflicht der Ehefrau, und über ihre Berufstätigkeit dürfte auch er alleine entscheiden, ach ja, und außerdem, welchen Beruf? Frauen durften bis 1908 garnicht studieren...
Emanzipation bedeutet eben nicht, so zu leben, wie z.B. Alice Schwarzer es vorschreibt, sondern gleichgestellt das persönlich richtige auch tun zu dürfen.
Trivia am Rande...
Die NASA ließ zum Beispiel erst seit 1978 Frauen zur Astronautenausbildung zu. Sonst wäre Hillary Clinton möglicherweise Space Shuttle Pilotin statt Juristin geworden - das wär ihr Plan A.
Fasinierend ist allerdings dabei Deine Art der Formulierung: Du baust eine Kausalkette in einem Kontext auf, in der für Dich offensichtlich die Verantwortung alleine dem männlichen Part zufällt.
Äh, Du hast Dich konditionieren lassen! Ohne Deine "Mitwirkung" wäre das nicht möglich gewesen. Du hättest auch "gleiches Recht für alle" wünschen können, mit ihr in Kommunikation treten, daß Du sie gerne befriedigst, aber eben durchaus auch etwas vom Kuchen willst.
Es ist ihr gutes Recht, erst mal 1 Jahr keinen penetrativen Sex haben zu wollen. Du hast Dich damit einverstanden erklärt. Alternativ hättest Du auch gehen können.
Nein, ich baue hier nicht die Causalkette "Vergewaltigter ist selbst schuld daran, weil er...."
Sondern ich stelle fest, daß Eure gemeinsame Sexualität sich auf ungesunde Muster beschränkt hat, die nicht aufgebrochen wurden.
Aber das ist nicht die Schuld der Emanzipationsbewegung, sondern von Euch beiden, da ihr Euch zu sehr auf äußere Ideen eingelassen habt, ohne sie für Euch beide passend anzupassen.
Knackpunkt guter gemeinsamer Sexualität ist ja nicht, daß nur die Frau kommt, sondern beide ihren Spaß haben - egal ob mit oder ohne O, solange jeder das bekommt, was ihm/ihr guttut.