Früher, also in den Filmen aus den 1950er und 1960er Jahren, da traf man sich und hatte Interesse an einem "Wiedersehen", weil ja irgendwann der/die "Richtige" gefunden werden sollte, mit dem man dann ins Bett darf, weil man gedenkt, den Rest des Lebens miteinander zu verbringen.
Da war auch klar, dass frau umworben wird und man(n) wirbt, dass sie bloß nicht zu viel Interesse zeigen soll ("Schlampe"), also kein Kuss beim ersten Date und Sex schon mal eigentlich erst in der Hochzeitsnacht...
Das war einfach und dann doch so komplizert. Denn wenn frau keinen Weg fand, "ihm" doch Interesse zu zeigen (Taschentuch fallen lassen, vor seinen Füßen ohnmächtig werden...), dann wurde das nix, wenn er auch zu schüchtern war.
Da haben dann die Pille und die sexuelle Revolution und die Emanzipation der 1970er Jahre einige Unordnung gebracht.
Oder man kann es auch als Freiheit sehen: es ist alles möglich, ein ONS, wiederholte Begegnungen zum Essen ohne Sex, wiederholte Sex-Dates, die dann auch mal ins Museum führen und vor den Traualtar oder nicht ...
Aber es ist dann wieder kompliziert, wenn man stillschweigend von verschiedenen Voraussetzungen ausgeht: während sie vorsichtig ("Sex erst beim dritten Date") die Tatsache, dass er nicht versucht, sie zu küssen, als positiv wertet ("Der meint es ernst !!"), meint er vielleicht, dass sie ein tolle Gesprächspartnerin ist, aber Sex oder gar Vorstellung bei den Eltern ...
Von daher kann ich die Frage verstehen und die vielen Antworten, die auch nicht so sonderlich zufrieden stellen... am besten, man hört auf sein Bauchgefühl. Und vor allem: vielleicht sollte man auch ab einem bestimmten Punkt deutlich sagen, was man erwartet. Mit Leuten, die man auf dem JOY trifft, kann man ganz gut über Sex reden ...
Ich selber biete einem Mann auch ein zweites Date an, wenn wir uns gut verstanden haben. Wenn er offensichtlich kein Interesse zeigt - dann eben nicht.
Die Welt geht davon auch nicht unter.