...mal wieder ein bisschen logik...
wenn es denn tatsächlich so wäre, wie einige hier andeuten, dass die angeblich "wieder gewonnene energie", die ein seitensprung bringen soll, beziehungen retten würde, hätten wir die ganzen scheidungsquoten und regelmässigen trennungen von beziehungen nicht.
es mag in einzelfällen zutreffen, dass ein seitensprung zu neuen erkenntnissen, welche die marode hauptbeziehung wieder beleben konnten, geführt hat. dies setzt aber aller wahrscheinlichkeit nach die entsprechende bereitschaft dazu bei beiden partnern voraus.
in vielen fremdgänger- und seitensprung-threads tauchen immer wieder die gleichen argumente auf. all die begründungen, wieso ein seitensprung der hauptbeziehung etwas "gutes" bringen soll, beziehen sich fast ausschliesslich auf den betrüger - ihm/ihr geht es dank dem seitensprung oder der affäre wieder besser, zumindest sexuell, ja vielleicht sogar beim selbstwertgefühl. insgesamt also eine eher egoistische betrachtungsweise. die dann angeblich dazu führen soll, dass sich auch der/die betrogene wieder besser fühlen soll. welch ein anspruch!
dabei ist es schlicht und ergreifend logisch, dass ein betrug einer beziehung etwas "wegnimmt". eine beziehung ist eine einheit, jeder beteiligte partner trägt dafür die gleiche verantwortung. wie auch schon von einigen angedeutet gehören in der beziehung immer "zwei" dazu, die für die beziehung verantwortung übernehmen (müssen oder sollten).
auch, dass sich der/die betrogene möglicherweise gedanken darüber machen sollte, wieso es dazu kommen konnte, ist nicht falsch - möglicherweise wurde der betrüger direkt oder indirekt zum betrug animiert - durch liebesentzug, sexentzug, was auch immer. das liegt durchaus im bereich des möglichen. darauf allerdings mit einer handlung, die einem "wie du mir, so ich dir" entspricht oder nahe kommt, zu antworten, ist einfach nur billig - ein "racheakt" entspricht keiner liebe- oder respektvollen handlung. so etwas entspricht eher einer "kampfhandlung". denn in diesem fall dürfte wohl kaum noch von einer liebevollen beziehung, die von gegenseitigem respekt geprägt ist, gesprochen werden.
ein betrug an einem/r partner/in entzieht der entsprechenden beziehung das eigentliche "lebenselixier": die achtung, den respekt, und damit einen ganzen haufen an liebe. mit anderen worten: es entsteht, für die beziehung selbst, ein mangel an liebe. möglich, dass beide partner für den anderen noch liebe empfinden, aber der mangel an liebe, der der beziehung selbst entgegen gebracht wird, ist in den meisten fällen spürbar. es gibt keine logische erklärung, die diesen mangel wegdefinieren könnte. jeder versuch ist nichts anderes als eine egoistische ausrede des betrügers.
"einsichtige" betrüger werden niemals bestreiten, dass sie die beziehung und damit auch ihre/n partner/in in mitleidenschaft gezogen haben, damit sich selbst, ihrer beziehung und letztlich dem/der betrogenen etwas weggenommen haben - nämlich schlicht und ergreifend die "liebe" für die beziehung. gesellschaftliche und/oder finanzielle zwänge führen nach wie vor dazu, dass in vielen fällen eine "zweckgemeinschaft" aufrecht erhalten wird - die möglicherweise nach beendigung des zwecks dann doch in die binsen geht. es kommt wohl immer auf den "bestand" an liebe an, was in der summe geschieht.
lg!