Diese Technologie ist disruptiv
Informationstechnologie hat schon so viele Bereiche des menschlichen Daseins verändert, warum nicht auch unser Sexualleben? Überfällig wäre es doch. Zwei Gedanken dazu:
• Sex ist eine knappe Ressource und wir alle sind nicht zufrieden damit, entweder mit der Menge oder der Qualität oder beidem (sonst wären wir nicht hier in JC)
• wir leben heute während unser wachen Phasen schon zu 80 bis 90 Prozent in "virtuellen Welten". Der PC Schirm dominiert unseren Arbeitsplatz und wenn wir in der S-Bahn nachhause sitzen schauen wir auf den Smartphone Screen. Niemand flirtet mit seinem Sitznachbarn im Bus oder an der Haltestelle. Das war nie so. Zuhuse nutzen wir abends gleich zwei Schirme, den first und den second Screen..
Dieser Sex-Suit ist natürlich ziemlich lächerlich. Was aber, wenn man diesen Sex nicht mehr von "echtem" Sex unterscheiden kann?
Wir verkoppeln oft Sex mit Geborgenheit, stetiger Zweisamkeit als Gegenpol zum unerwünschten Alleinsein. Aber ist die Verkoppelung zwingend? Braucht man Sex mit einem "geliebten" Menschen? Oder könnte den Sex-Part nicht die Maschine übernehmen? Umgekehrt wäre zu erwarten, dass es Menschen gibt, die auf solche Sexmaschinen eifersüchtig reagieren, weil die sexuelle Bindung zum Partner, der dafür sorgt, dass man nicht alleine ist, weniger wichtig wird.
Die Menschen, die oft als sozial nicht integriert bezeichnet werden, wollen eine solche andauernde Zweisamkeit vielleicht gar nicht, aber Sex ab und an. Es ist ja nicht so, dass Sex für sie nicht verfügbar wäre. In Form von Prostitution allemal. Es ist nur vergleichsweise teuer. Zudem heisst sozial isoliert nicht unintelligent und so können auch Soziopathen einen hohen sozialen Statur haben und aufgrund des Berufs reich sein - und Geld macht sexy. Daher denke ich, dass diese Zielgruppe vielleicht weniger Vorbehalte gegen Maschinensex hat, aber alle anderen wollen virtuellen Sex erleben, so wie man eben gerne auch Achterbahn fährt.