Sie schreibt
Bi-Sexualität war bis vor 10 Jahren noch in der allgemeinen Gesellschaft verpöhnt. Das weicht ja jetzt Gott sei Dank auf
Ich bin bi-sexuell und zwar -retrospektiv betrachtet - schon immer. Bis ich meinen ersten festen Freund kennen gelernt hatte, hatte ich immer mit Mädchen (mit 16 waren wir alle noch Mädchen
) sexuelle Phantasien, aber in Jungs hab ich mich "verliebt". Habe das ganz lange als völlig normal empfunden, bis ich damit mal ganz böse aufgezogen wurde und habe mich dann ganz viele Jahre in die gesellschaftlichen Normen geflüchtet. 7 Jahre später (mittlerweile war der zweite Partner schon als mein Ex zu bezeichnen) habe ich einen Mann kennen gelernt, der das normal fand, was ich immer gefühlt habe. Er hat mich darin bestärkt ihm zu erzählen, was ich schon immer sexuell ausprobieren wollte, da wir ordentlich einen im Tee hatten, hab ich ihm das mit der sexuellen Anziehungskraft zu Frauen erzählt. Gesagt, getan, er ging mit mir das erste Mal in einen Club (wo ich ja auch schon immer mal hinwollte
). Der dieser besagte Mann einen wirklich aufregenden Charme hatte, hatte er es bald "geschafft" Kontakt zu einer Frau aufzubauen, die ich tatsächlich anfassen durfte. Man war ich aufgeregt und mit meinen 23 Jahren hab ich mich wieder gefühlt wie 14! Frauenhaut ist doch ganz anders als Männerhaut. Sie ist weicher, kühler und irgendwie doch robuster. Nach dieser ersten Erfahrung war ich so neugierig auf Frauen geworden, dass ich angefangen hab auf der Straße zu gucken. Das war "unser" Speil: "guck, die da vorne hat aber einen schönen Hintern, was würdest du mit der gerne machen?". Über die Jahre hat sich mein Repertoire an Frauen-Phantasien so aufgebaut, dass ich jetztz 100 werden müsste
pfeif bis ich das alles erfüllt habe...
An der Umsetzung haperte es aber aus privaten Gründen.
Letztes Jahr habe ich einen Mann kennen gelernt (mit dem ich auch dieses Profil habe), der es unheimlich spannend findet, mich zu ermutigen und mich bei meiner Auslebung der Phantasien zu unterstützen (hat ja selbst was davon
).
Doch was ist jetzt der besondere Reiz am Bi-Sein? Bei mir liegt es in meinem Wesen und in meiner Natur, dass ich auf beide Geschlechter steh. Ich selbst kann mir auch eine Beziehung mit einer Frau vorstellen
Ich geh nur mit Menschen (Geschlecht ist mir egal), die ich anziehend und ästhetisch finde, die mich aber auch anziehend finden
Menschen sind für mich nicht getrennt in Mann und Frau, sondern in ästhetisch und nicht-ästhetisch. Dabei BETONE ich: Ästhtetik ist eine SUBJEKTIVE Empfindung!!! Sind die Körperproportionen, die Reinlichkeit und ein smartes Lächeln vorhanden, werde ich schwach und das kann mir bei Mann und Frau passieren. Ich bin auch schon mal bei einer Transsexuellen schwach geworden (hab sie nur bewÄsthetik am nächsten kommen. Ich hatte neulich auf einer Party eine Frau angesprochen, die so ein schönes Dekolette hatte, dass ich einfach nicht widerstehen konnte
Sex mit Frauen ist wirklich anders als mit Männern, das stimmt schon. Männer haben einen warmen Schwanz und ich merke die Wärme und das pulsieren und ich liebe es. Das kann mir eine Frau natürlich nicht geben. Was mir aber eine Frau geben kann, ist das behutsame und die intuitve Mischung aus Streicheln und Häte-zu-packen
Frauen wissen einfach, wie sie andere Frauen berühren müssen. Besonders beim Lecken und Fingern habe ich noch keinen Mann erlebt, der das intuitiv "richtig" gemacht hat. Aus meiner Erfahrung heraus: Männer müssen erstmal die Frauen "lesen" lernen und das dauert so ein zwei drei Dates lang. Frauen wissen das schon innerhalb von 5 Minuten
Ich finde, es hat nur Vorteile wenn man auf beide Geschlechter steht: Wenn ich die Berührungen eines Mannes spüren möchte, dann weiß ich, wo ich hinkann
Möchte ich Sex auf "Frauenart", dann hab ich auch da meine Kontakte
Und bevor hier jetzt der "Verdacht" aufkommt, ich sei eine reihenweise-alles-was-nicht-bei-drei-auf-den-bäumen-ist-flachleg-frau: Nein bin ich nicht! Intensive Erfahrungen (keine ONS und Nur-Rumknutschen) mach ich nur mit mir vertrauten Personen (Mann wie Frau
!
Was mir aber noch ganz wichtig ist: Warum bisexuelle Männer "verpöhnt" sind, finde ich traurig! Wenn sich zwei Frauen Küssen, dann ist das schön und genauso haben zwei sich küssende Männer eine besondere Ästhetik für mich
Es ist doch eigentlich egal, wen man anziehend findet, Hauptsache man fühlt sich wohl und verbietet sich selbst nichts! Natürlich kann man nicht unbedingt seine Arbeitskollegin flaschlegen, nur weil man die süß findet (gibt nur Schwierigkeiten
), aber wenn der oder die Gegenüber auch so eingestellt ist, warum sollte man dann noch die Hände bei sich lassen?