Ich sag jetzt mal was, was leider oft jegliche Diskussion erstickt, aber ich finde es hier mehr als treffend:
Es ist alles eine Frage des Blickwinkels (die ersten 5 EUR fürs Phrasenschwein).
Und:
Der goldene Mittelweg (nun sinds schon 10 EUR).
Ich fand den Einwand von Morigane sehr interessant mit dem Abschütteln... Manchmal entsteht diese "Frauen-lieben-Arschlöcher"-Situation doch tatsächlich nur aus dem natürlichen Jagen- und Gejagtwerden-Instikt des Menschen... Jeder Mensch braucht Freiräume, und jeder Mensch will begehrt, umschwärmt werden. Das Arschloch-Phänomen entsteht meiner Ansicht nach häufig aus mangelnder Achtung von Privatsphäre.
Wenn zwei Menschen sich verlieben, ist es bis zu nem gewissen Punkt ja normal, dass sie anfänglich viel Zeit miteinander verbringen. Oft führt das aber zu einer fast bildhaften Verschmelzung, was wiederum zur Folge hat, dass Irritationen auftreten, sobald einer der Beiden dann erstmalig wieder Eigenleben einfordert. Häufig sind es Frauen, denen es schwerfällt, das hinzunehmen. Es gibt unendliche Studien und Abhandlungen darüber, warum Frauen dazu neigen, "mehr zu lieben". (Die Wahrheit ist wohl eher, dass sie ne andere Art haben, Liebe zu leben und Liebe auch oft mit Abhängigkeit und/oder Kontrolle verwechseln.)
Dass der Gegenpart sich dann in die Ecke gedrängt fühlt und zu Übersprungshandlungen neigt, welche die Situation nur noch verschlimmern, ist auch nicht neu. (Sei es nun, sich auf "normalem" Wege der Enge zu entziehen oder Fremdgehen oder Beziehungen nur noch auf körperlicher Basis zu führen...)
Schon wird der Mann zum Arschloch. Eigentlich war die Frau aber schon viel früher der Arsch (oder die Ärschin?).
Wo ist das Problem, wenn ER mit seinen Kumpels um die Häuser zieht?
Natürlich, bevor ich nun den Unmut der Mädels auf mich ziehe - gilt dieses BEISPIEL auch umgekehrt.
Es gibt genügend Frauen, die ein starkes Eigenleben führen, und es gibt auch genug Männer, die dann andersrum damit nicht zurecht kommen.
Auch hier haben wir dann wieder das In-die-Enge-treiben auf der einen und das Davonlaufen auf der anderen Seite.
Es gilt, nicht den Einen als "Arschloch" zu titulieren, sondern zu hinterfragen, ob es Gründe gibt, die den Anderen zwingen, sich so zu verhalten (weil vielleicht das Vermögen fehlt, die Missstände anzusprechen)...
Soweit also zum Blickwinkel. Und das ist nur eine von tausend möglichen Erklärungen, warum man(n) Arschloch sein kann. (Aber meiner Erfahrung nach die häufigste.)
Jetzt zum Mittelweg.
Ich suche mir keine Arschlöcher. Ich suche mir auch keine Weicheier.
Ich suche mir die Männer, die in der Lage sind, ihr und mein Eigenleben auch in der Phase der blinden Verliebtheit noch achten, die in der Lage sind zu artikulieren, was ihnen wichtig ist. Und ich benutze meine Menschenkenntnis, um zu verhindern, dass ich an ein "echtes Arschloch" gerate.
Klar ist mir auch schon passiert, jemanden zu erwischen, der ein derbes Spiel mit einem treibt (vor Kurzem noch). Aber auch hier bin reflektiert genug zu wissen, dass ers nicht getan hat, weil er vornehmlich ein Arschloch ist, sondern weil er nicht in der Lage war, ehrlich zu sich und zu Anderen durch sein Leben zu gehen.
(Meist sieht es im Leben solcher "Arschlöcher" allgemein sehr chaotisch aus. Und das ist ein Indikator, den frau ja umgehen kann, wenn sie sich verliebt. Nämlich, indem sie dann den Kopf einschaltet und ihn aus der Liste der potenziellen Heilande postwendend streicht.)
Morigane kann auch sicher noch was zum inneren Kind schreiben, was eine gute Erklärung ist, warum bestimmte Frauen-Typen immer wieder bei bestimmten Partnern landen.
Wen das interessiert, findet's aber auch irgendwo in einem anderen Fred (wo war das noch??)...
So long