********iebe:
Es gibt im BDSM immer sehr viele Aspekte. Und daher Umwege, wie man zu dem kommt, das einem etwas gibt.
Sehr richtig. Tatsächlich halte ich ein wahrgenommenes Machtgefälle für fast grundlegend dafür, eine Praktik als BDSM bezeichnen zu können, sei dieses psychischer oder physischer Natur – ebenso wie die Einvernehmlichkeit, dass dieses Machtgefälle für beide Seiten lustvoll ist.
*********en71:
hat ein Dom wirklich die Macht über seine Sub ?????
wer bestimmt denn letztendlich das Spiel?????
es sind die Grenzen der Sub, an die sich jeder gute Dom zu halten hat!!!!!!!!
und ebenso bestimmt die Sub, ob sie sich für den HÜ hergibt...
welche Macht hat also der Dom?
er hat nur die Macht, die ihm die Sub zugesteht....
wenn sie es nicht will, hat er sich daran zu halten,
wenn sie abbricht, dann hat er abzubrechen... sonst kommt es einer Vergewaltigung gleich
Die Macht, die Dom über Sub hat, beruht daher immer auf der oben erwähnten Einvernehmlichkeit und ist insofern ein Spiel, als sie aus freien Stücken gewährt wird und theoretisch jederzeit widerrufen werden kann.
Auch ohne den Aspekt der Hörigkeit, den
Bienschi erwähnt, ist der tatsächliche Abbruch einer Szene in der Realität aber nicht immer so durchführbar – sei es, weil es sich um ein Tunnelspiel handelt, sei es, um bei
http://www.joyclub.de/my/3652821.curious_seeker.html's Metapher zu bleiben, weil das Wasser so langsam erwärmt wurde, dass der Frosch den Moment zum Hinausspringen verpasst.
Ich gebe allen vollkommen recht, die sagen, dass Sub die Tabus vorgibt, die für Dom unumstößlich sind. Wenn HÜ darunter fällt, ist das völlig legitim, und wenn Dom sich trotzdem HÜ wünscht, möge er sich dafür bitte eine andere Sub suchen. Übrigens hat hier niemand etwas anderes behauptet.
Wenn es sich aber bei diesem Szenario lediglich um Neuland handelt, das Sub ohne Führung nicht betreten würde, handelt es sich um besagte Grenzverschiebung bzw. ein Führen im Rahmen des zuvor abgesteckten Rahmen. Dies ist Dom nicht nur explizit erlaubt, sondern obliegt ihm geradezu – im Sinne von
http://www.joyclub.de/my/762750.fesselnd.html's "geheimen Wünschen" bzw. von
*********eeker:
Hier sollte Dom sehr behutsam mit umgehen, aber genau da fängt die Dominanz an. Wenn der andere Mensch genau da weiter geführt wird, als er alleine gehen könnte oder sich auch nur erlauben würde. Solange man die Grenzen nicht testet und formt, ist es mehr ein Rollenspiel. Ein schönes, aber kein D/s.
*********en71:
bei 5-6 Doms Beteiligung verstehe ich auch kein GB... sondern eher eine Fremdbenutzung
Was genau ist für dich der Unterschied? Zum besseren Verständnis: Im EP führe ich aus, dass es mir hier um eine Vorliebe für Herrenüberschuss allgemein geht, nicht um genau das, was viele Leute als Gangbang bezeichnen
****ni:
Ich verstehe den Unmut von verschollen71, die Angst das sub nur lieblos benutzt wird zum Gefallen des Herrn, das sie zu abhängig ist um ein Tabu zu formulieren und es am Ende eben in eine Vergewaltigung (ungewollt) geht, diese Sorge hat durchaus Berechtigung.
Hier wären wir wieder bei der Hörigkeit. Oder auch dabei, dass Sub sich selbst bzw. ihrem Herrn gegenüber nicht ehrlich oder nicht bewusst genug ist, um ein Tabu als solches zu formulieren. Oder dabei, dass sie es erst im Nachhinein als solches erkennt bzw. im Nachgang mit dem Erlebten nicht umgehen kann – sei es, weil es wirklich nichts für sie ist, sei es, weil ihr Herr nicht aufmerksam genug auf sie eingegangen ist.
Übrigens ist auch der Begriff "Vergewaltigung" zuweilen recht schwammig. Kann ein Mann vergewaltigt werden? Ist es Vergewaltigung, wenn es keine Gegenwehr gab? Ist es Vergewaltigung, wenn sie zuvor im Metakonsens autorisiert wurde? Ist ein Rape-Play Vergewaltigung?
Das erinnert mich an den Witz, wo eine Frau zu Bank kommt und 500 € einzahlen möchte und der Banker ihr nach kurzer Prüfung erklärt, dass es sich leider um Falschgeld handelt.
Ihre schockierte Reaktion darauf:
"Um Gottes Willen – dann bin ich ja vergewaltigt worden!!!"
Und um zurück zum Thema zu finden:
*********eeker:
Es geht darum, ob diese Praktik bei renitenten Subs häufiger anzutreffen ist als bei Service-Subs. Und dabei kam die Frage auf, ob es einen Unterschied macht, ob sie selber dabei Lust empfindet, oder die Lust nur daraus zieht es für den Dom zu tun.
Genau das war die Frage. Danke!