Die Submissen stehen auf Gangbang?
Oben zitierte Aussage eines Dom-Bekannten hat mich zum Nachdenken angeregt, inwieweit gewisse Vorlieben bzw. Neigungen vorzugsweise miteinander einhergehen – auch ohne eine echte Kategorisierung daraus zu machen.Zum Hintergrund: Oft wird eine Unterscheidung zwischen "devot" und "submiss" bzw. "submissiv" getroffen (zu einer Diskussion siehe z. B. BDSM: devot vs. submissiv). "Devot" sind demnach Personen, die von sich heraus gern unterwürfig sind und dienen wollen, während "submiss" (um beim korrekten deutschen Ausdruck zu bleiben, statt den Anglizismus zu verwenden) Menschen sind, die sich danach sehnen, aktiv unterworfen zu werden. Beides kann mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten masochistischen Neigung einhergehen, muss aber nicht.
Nun hatte ich vor längerer Zeit schon einmal die Frage in den Raum gestellt, inwieweit eine devote Neigung (ohne die oben getroffene Unterscheidung zu berücksichtigen) mit einer Vorliebe für Herrenüberschuss (HÜ) zusammenhängt (Neigung zu Devotheit und Herrenüberschuss?). Die Antworten waren aus verschiedenen Gründen nicht allzu aufschlussreich, weshalb ich hier eine etwas differenziertere Diskussion einleiten möchte.
Ich kenne mittlerweile eine größere Anzahl an weiblichen Subs, die zum einen eine gewisse "aktive Dominanz" (bis hin zur Brutalität) bei ihrem Partner mögen und brauchen, um sich unterwerfen und hingeben zu können – zum anderen auch sehr auf Benutzungsszenarien im Sinne von MMF, Herrenüberschuss, Gangbang oder gar Rape stehen. Für mich selbst sehe ich da eine klare Verbindung: Das Sehnen nach männlicher Dominanz wird in Szenarien, in denen frau ganz zum Sexualobjekt degradiert und als solches benutzt wird, sozusagen auf die Spitze getrieben. Denn wie sollte die Unterwerfung dem Mann gegenüber deutlicher spürbar sein als beim aufgezwungenen Sex mit vielen Männern?
Andererseits haben auch alle mir bekannten Frauen, die so ticken, auch eine mehr oder weniger ausgeprägte (bzw. konditionierte – s. Devot vs. masochistisch) masochistische Ader. Insofern, als die sexuelle Benutzung auch ein starkes Element der Erniedrigung beinhaltet (das ich als psychologische Gewalt und somit als Ausdruck von Sadomasochismus verstehe), ist hier für mich auch die Verbindung zwischen der Neigung zu HÜ und dem Masochismus recht offenkundig. Vermutlich ist aber auch diese keineswegs notwendigerweise vorhanden.
Interessieren würden mich an dieser Stelle die Ansichten sowohl der Doms als auch der Subs – aus offensichtlichen Gründen zunächst in der "traditionellen" Rollenverteilung Maledom/Femsub, aber ich freue mich auch über Betrachtungsweisen aus gegenläufigen Konstellationen.
An die Doms:
- Habt ihr ähnliche oder auch gegensätzliche Parallelen feststellen können?
- Habt ihr Erklärungsansätze, die den meinen bestätigen oder auch widerlegen, warum bestimmte Vorlieben oft miteinander einhergehen oder auch nicht?
- Beinhaltet euer "Beuteschema" eins oder mehrere der erwähnten Charakteristika?
An die Subs:
- Wie würdet ihr euch selbst in Bezug auf die erwähnten Charakteristika einordnen?
- Habt ihr eine Erklärung dafür, wieso ihr bestimmte Vorlieben habt bzw. diese miteinander kombiniert sind?
Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion!