@love4eva
Deine Auslegung des Problems scheint mir zumindest stimmig zu sein.(Im Gegensatz zu der Idee, es könne sich dabei um ein Machtspiel handeln. Das halte ich in diesem Falle für ein wenig weit hergeholt.)
Ja, mag sein, die Threadstellerin fühlt sich bedroht durch das sehr offen ausgelebte Bedürfnis ihres Freundes. Er äußert etwas in der Richtung wie "Naja, wenn Du nicht willst, dann mache ich es mir selbst. Immerhin habe ich ja schließlich meine Bedürfnisse." und sie interpretiert das sofort als Vorwurf, sie würde ihm nicht geben was er braucht. Und phantasiert weiter, dass ja nun nicht mehr viel fehlt, ehe er es sich woanders holt. Ergo ihre Angst, ihn zu verlieren. Und ergo der etwas überzogene Versuch, dem ein Ende zu bereiten, indem sie ihm die Selbstbefriedigung quasi verbietet...
Was kann man da tun?
Vielleicht, liebe Threadstellerin, Dir zunächst einmal versuchsweise klarmachen, dass es keine Kritik Dir gegenüber ist, wenn Dein Partner sich selbst befriedigt, obwohl er mit Dir eine Beziehung hat. Das bedeutet nicht automatisch, dass Du ihm nicht genügst. Jeder von uns hat Spaß an der Selbstbefriedigung oder das Bedürfnis danach. Manche mehr, manche weniger. Und zwar unabhängig davon, ob man auch ein Sexleben zu zweit hat oder nicht. Du solltest also erst einmal verstehen, dass es Dir keine Angst machen muss, wenn er es mit sich selbst macht. Es bedeutet nicht, dass Du seine Bedürfnisse nicht erfüllen kannst und auch nicht dass Du ihn deswegen verlieren wirst.
Ich denke, Du wirst sehr wenig, und wenn dann nichts Gutes, damit erreichen, wenn Du ihn deswegen unter Druck setzt oder gar versuchst, es ihm zu verbieten.
Sieh mal, Du schreibst auch, Ihr hättet in letzter Zeit Schwierigkeiten in der Beziehung und so seien die von Dir geschilderten Situationen überhaupt erst entstanden. Vielleicht solltet Ihr dort ansetzen und diese Probleme anpacken. Dein Freund scheint Dich mit seiner offenen Aussage "Dann mach ich es mir eben selbst, ich brauche eben Zärtlichkeit und Du gibst sie mir ja nicht." zum einen provozieren zu wollen und zum anderen drückt es ja auch sein Bedürfnis aus, im Grunde lieber gemeinsam mit Dir Sex und Zärtlichkeit auszutauschen.
Sprecht über Eure Probleme und bereinigt die. Das wäre wohl Schritt eins. Schritt zwei wäre für Dich, etwas entspannter mit seiner Selbstbefriedigung umzugehen und darin keine Bedrohung zu sehen. Schritt drei wäre dann vielleicht noch ein Sahnehäubchen: bitte ihn doch das nächste Mal, Dich mit einzubeziehen... flüstere ihm zu dass Du gern einmal zuschauen würdest wie er es sich macht, setz Dich zu ihm und schau ihm zu... Das ist kein Muss. Wenn er sich davon überfordert fühlt, lass ihn. Das ist so ziemlich das Intimste, was man miteinander teilen kann, und nicht jeder mag es, dabei beobachtet zu werden. Wenn er also nein sagt, nimm es ihm nicht übel. Daher ist Punkt drei ja auch nur als zusätzliches Schmankerl gedacht.