Wie sexuelle Probleme ansprechen ohne Druck auszuüben?
Wie auch viele andere hier nicht ich nicht ganz zufrieden mit unserem Sexleben. Ich habe hier viele Berichte gelesen, da mir nicht richtig klar war welches Problem wir eigentlich haben.Kurz zu uns, wir sind Mitte 30, beide Berufstätig, fast 10 Jahre verheiratet und haben ein Haus und Kinder. Bevor wir Eltern wurden hatten regelmäßig schönen Sex, „normale Häufigkeit“ würde ich sagen.
Die Alltagsbelastung ist eigentlich kontinuierlich angestiegen, die Folge daraus ist immer seltenerer, manchmal recht eintöniger Sex. Die Initiative geht schon lange nur noch von mir aus.
Mein Problem ist, dass ich gern deutlich häufiger mit ihr schlafen würde und auch noch die eine oder andere Fantasie gern ausleben würde. Der Alltagsstress belastet mich hier nur wenig, ich kann scheinbar gut den Kopf für sowas freimachen. Bei meiner Frau ist es das genaue Gegenteil. Sie hat ständig alles Mögliche im Kopf, für erregende Gedanken scheint kein Platz zu sein.
Wir konnten noch nie besonders gut über solche Dinge sprechen. Wenn ich mal ein Gespräch begonnen und Wünsche geäußert habe, hat sie eher abwertend reagiert. Sie selbst hat auch auf meine Frage hin noch nie konkrete Wünsche geäußert.
Aktuell ist es so, dass sie entweder mit der Situation zufrieden ist oder, das vermute ich, einfach nicht drüber sprechen will. Wenn man irgendwelchen Studien glauben möchte, haben wir wohl sehr wenig Sex. Und demnach ist es wohl auch ganz normal, dass das einen oder beide Partner sehr belastet. Dazu muss ich aber sagen, dass dies niemals für mich ein Grund fürs Fremdgehen oder ähnliches wäre.
Ich versuche nun, sie im Alltag so gut es möglich ist zu entlasten, die Kinder zu übernehmen, sie zum Weggehen ermutigen, Zeiten nur für uns einzuplanen. Außerdem denke ich ständig drüber nach, wie ich etwas erotische Stimmung im Alltag erzeugen kann, z.B. durch die fast tägliche Nackenmassage, die richtige Filmauswahl oder aktuell ein Pärchen-Wellness-Tag. Auch den Sex versuche ich, für unsere Verhältnisse sehr abwechslungsreich zu gestalten.
Mir stellt sich nun die Frage, ob und wie ich ihr deutlich sage, dass ich ein Problem mit unserem Sexualleben habe? Und dass wir ernsthaft darüber sprechen sollten und sie auch ganz offen sein muss?
Meine Angst ist, dass ich sie damit nur unter Druck setze und die Alltagslast nur noch größer wird. Am Ende wird die Situation nur schlimmer. Nachher macht sie sich noch Sorgen das ich sie deshalb verlassen würde (der Vorschlag kommt ja auch oft hier).
Wie gestaltet man ein Gespräch, das deutlich macht, dass die Situation ernst ist, ohne dabei zu viel Druck auszuüben?