Aus Sicht des "ambitionierten Hobbyisten"...
Wenn man auf photozone die gemessene Auflösung vergleicht, findet man unter Objektiven über 500 und auch über 1000€ (für gebraucht) genauso viel Schrott, wie unter billigen oder alten Objektiven. Nur die Verarbeitung ist natürlich besser....was heißt besser...die billigen Objektive fühlen sich an wie Spielzeug.
Ganz wenige teure Objektive bestechen durch gute bis sehr gute Leistung in allen Bereichen. Wenn man aber die Messdaten seiner Objektive gut kennt und man sich auf die starken Bereiche in Sachen Brennweite und Blende beschränkt - zumindest dann, wenn es mehr als ein Erinnerungsfoto werden soll, dann übertrifft auch ein 100€-200€-Objektiv (Gebrauchtpreis) ein kopflos genutztes Canon L und erreicht durchaus Höchstwerte.
Wer auf etwas bessere Verarbeitung wert legt, findet diese oft in den Erstversionen der Canon-Objektive, die Canon nur solange produziert hat, bis die Vergleichstests in Zeitschriften vorbei waren. Danach wurde dann in Joghurtbecherqualtiät produziert.
Sicher, weite Blenden sind ein Kostenfaktor, aber will ich ständig bei miesen Lichtbedingungen ohne Tiefenschärfe fotografieren? Gewiss nicht. Und wenn, dann ist es meistens ein Kompromiss. Die Investition in einen guten Raw-Konverter, mit dem ich das Rauschen bei höheren ISO herausrechnen kann, kommt aber preisleistungsmäßig deutlich vor der Investion in weite Blenden.
Für die Fälle, wo ich dann wirklich mit softem Hinter- und Vordergrund arbeiten will, nehme ich mein günstiges 50mm 1.8.
Was würden mir L-Objektive also bringen? Nun, wenn ich denn mir die wenigen tatsächlich guten Teile heraussuchen würde, dann hätte ich größere Freiheit und bessere Verarbeitung, aber auf Kosten eines wesentlich höhere Gewichts - konkretes Beispiel 1300g statt 400g. Auch nicht immer der Burner. Besonders die Kombination einer rauscharmen Vollformatcam wie der 5D III mit niedriger Blendenzahl eines guten Objektivs muss bei Familienfesten der Hammer sein und das werde ich mir auch irgendwann mal gönnen.
Ansonsten bleibt eigentlich nur noch der Wert als Statussymbol. Tendentiell traue auch ich jemandem, der 5000€ um den Hals baumeln hat, mehr zu, als jemandem mit Low-Tech. Aber ist das so? Wie schon von anderen im Thread angeschnitten: nein, nicht notwendigerweise. Trotzdem, für den, der davon lebt, dürfte es wichtige Werbung sein.
Kann man professionelle Qualtität mit Low-Tech erreichen? Definitiv, aber man muss sich schon einen Kopf machen, was man wann wie einsetzt.
Von der Verarbeitung her gefallen mir die ganz alten Canon USM-Objektive, sowie Tokina.