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Wie beeinflussen MMF, FFM und Co den Sex zu zweit als Paar?

*******789 Frau
1.539 Beiträge
Treu, treuer, treuest
Es gibt hier offensichtlich "aufeinander prallende Welten".

Ja, es gibt Menschen, die fantasieren davon, dass beim Sex noch andere Leiber beteiligt sind, und ich habe ehrlich gesagt, keine Lust, das jetzt hier näher auszuführen. Nicht in einem Thread, in dem es Menschen gibt, die darauf offensichtlich einen despektierlichen Blick haben.
Nochmals: wer keinerlei Fantasien solcher Art hat, noch nicht einmal für sich ganz, ganz alleine, nie, nie nie, der ist auch völlig okay und der wird der treueste aller Partner sein. Und er findet hoffentlich einen anderen Menschen, der genauso ist, sonst gibt es nämlich Probleme.

Es gibt aber Menschen - und ich glaube, das ist die Mehrheit -, die sind durchaus so gestrickt, dass sie sich in Situationen mit mehr als zwei Menschen fantasieren. Und sehr viele (heterosexuelle) Menschen haben "sogar" homoerotische Fantasien. Und solche Menschen sind sehr glücklich, wenn sie diese nicht verdrängen und einsperren müssen, sondern sie einen Partner finden, dem sie sich damit öffnen können. Eventuell sogar mit der Folge, dass die Fantasie Wirklichkeit wird. Im Idealfall hat man dann einen Menschen an der Seite, der einen mit allen Facetten der Sexualität kennenlernen darf und das ist etwas sehr, sehr Inniges und Intimes! Diesen Menschen liebt man nämlich wirklich, mit, bei und nach diesen Erlebnissen. Die anderen beteiligten Personen sind nur temporär von Bedeutung.

Und es gibt Menschen, die haben solche Fantasien, entscheiden sich aber ganz bewusst dagegen diese auszuleben, z.B. aus Liebe. Klar, kann man dann auch zu zweit immer noch offen fantasieren, aber es sollte einem dann auch klar sein, dass es im Kopf "mehr" als nur den Partner gibt. Treue ist also gar nicht so leicht zu definieren.... Man kann sich diese Form der körperlichen Treue sicher gegenseitig zum Geschenk machen und damit sehr glücklich sein! Dass die sexuellen Entwicklungsmöglichkeiten so aber weniger groß sind, weil einem einfach konkrete Erfahrungen fehlen, ist doch einfach nur eine logische Folge! Aber auch das kann einem ja genügen. Es ist aber dann letztlich nicht der Partner, der genügt, sondern die sexuelle Erfahrung, die ausreicht.

Und dann gibt es noch eine weitere Fraktion: Die hat heimlich solche Fantasien, würde sie aber niemals mit seinem Partner teilen, beispielsweise aus Angst diesen zu verletzen und zu verlieren.

Ja, es ist wohl so: in der Sexualität gibt es häufig Fantasien, bei denen zwei Menschen nicht genug sind! Genau das ist die Ausgangslage und nicht: "Mein Männe reicht mir nicht mehr!" Es gibt Paare, die suchen eine ehrliche Umgangsweise damit. Die Bereicherung liegt in der Ehrlichkeit. Ich kann mich so zeigen, wie ich bin. Mit meiner Fantasie von den "zwei Schwänzen" oder was immer. Ich muss damit nicht alleine bleiben oder das verdrängen, sondern mein Partner und ich machen daraus ein gemeinsames Liebesspiel. Ein Erlebnis, bei dem wir zwei ganz tief miteinander verbunden sind, als Menschen, mit all unseren sexuellen Facetten. Genau das ist die Bereicherung. Und da einfach nur zu sagen, "dein Partner reicht dir wohl nicht", das greift doch ganz offensichtlich ein bisschen kurz!

Und dabei geht es gerade nicht nur um Sex, sondern um die Beziehung!!
********ight Paar
11 Beiträge
Richtig
Es bedeutet eben nicht, dass wir uns als Partner nicht mehr genügen, aber durch Geld und Kinder so aneinander gekettet sind, dass man den Club oder Paarbesuche als "legale Fremdvögelvariante" benutzt.

Anderer Aspekt: Als ich das erste mal sah, wie meine Frau mit einem Mann umgeht wurde mir klar, dass ich das seit 30 Jahren erleben darf. Seitdem habe ich nicht mehr einmal daran gedacht, dass sie es halt mit mir "macht". Ganz im Gegenteil. Wir tun es, weil wir es wollen.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
@Olympe1789
Danke für deinen Text. Das hast du wirklich schön beschrieben.​​ *top*

Dennoch fallen mir zwei Dinge auf.

Nur weil es Gegenwind gibt, bedeutet das nicht, dass es dir irgend jemand abspricht, verleiden will, dir nicht zugesteht, oder deine Leidenschaft nicht akzeptiert. Wahrscheinlich finden etliche Leser das sogar beneidenswert, möchten es selbst, tun es selbst, oder haben es fest vor. Das ist nicht das Problem. Aber es ist wie in der Politik. Menschen möchten eben gern den Klartext. Und je intimer das Thema ist, desto mehr erwarten wir, dass unser gegenüber die Hosen herunter läßt. Ohne Scheinargumente oder mühselig zusammen gesetzte Rechtfertigungen.

Der andere Punkt ist nach wie vor die Begründung. Man kann es drehen und wenden wie man will. Der eigene Partner reicht nicht aus. Und je mehr dagegen gehalten wird, desto mehr bringt man das sogar zum Ausdruck.

Es liegt doch schon allein in der Logik. Alle diese Fantasien sind nur mit einer, oder mehreren, Zusatzpersonen in die Realität zu überführen. Schon rein physikalisch. Der eigene, einzige Partner, kann das nicht erfüllen. Rein vom Wortsinn her.

Und auch wenn als Beweggrund die Abwechslung, das Neue, das Andere, angeführt wird, auch dann geht es nicht mit dem eigenen Partner.

Die angegebene Bereicherung entsteht nur durch das physikalische Wirken eines weiteren Menschen. Somit "Reicht" der eigene Partner nicht aus. Anders kann man das nicht betrachten.

Ich sehe da eher ein Problem, dieses auch so vorzutragen. Zu sagen, ja, zum Ausleben meiner Fantasien reicht eine einzelne Person nicht aus. Wir haben kein Problem damit, wenn der Partner nicht die Fußpflege, die Massage, das Kochen, die medizinische Vorsorge übernehmen kann. Es ist dann völlig normal, einen Anderen zu bemühen. Und das können wir unserem Partner mit großer Offenheit auch so sagen.

Aber wenn es um Sex geht, dann können wir das nicht?

Genau dieser Punkt passt nicht mit der vorgegebenen Offenheit zusammen. Man bezeichnet sich als grenzenlos offen, aber ist nicht in der Lage zu sagen, ja, ein Mann, eine Frau, das reicht mir nicht. Und das führt dann eben zu diesen Diskussionen.

Nochmal, ich finde gut, richtig und bemerkenswert, was ihr tut. Ich verstehe sogar alles. Nur die Argumente gefallen mir nicht.

Wäre ich ein Befürworter und Ausübender, würde ich das auch genau so sagen, oder schreiben. Dann würde ich sagen, es ist alles schick mit meiner Frau. Aber manches kann sie nicht, will sie nicht, oder soll sie nicht. Ich finde auch andere Frauen Geil und möchte sie beglücken. Meine Frau alleine reicht dafür nicht aus. Punkt.

Und danach würde ich sagen, ja, wenn das vorbei ist und ich mir einen Schnatter, dann denke ich daran, wie geil das war. Und wenn ich meine Frau von hinten nehme, dann hole ich mir das Bild vor Augen, als sie beim letzten Mal einen gleichzeitig noch einen Penis im Mund hatte.

So ungefähr stelle ich mir das vor. Das würde ich wohl schreiben. Alles andere wäre geheuchelt.
*smile*
Wie immer: Achtung!!!!! ---> Meinung
****ot2 Mann
10.738 Beiträge
Mir fällt zu diesem Thema gerade der bekannte Spruch ein:

Die Dosis macht das Gift.

Lg
Gernot
******ely Paar
397 Beiträge
Dass die sexuellen Entwicklungsmöglichkeiten so aber weniger groß sind, weil einem einfach konkrete Erfahrungen fehlen, ist doch einfach nur eine logische Folge!


Man hat diese Erfahrung nicht. Von "fehlen" würde ich jetzt nicht sprechen. Man hat also die Erfahrung des Austauschs von Körperflüssigkeiten mit zusätzlichen Menschen nicht. Das ist aber nun einmal nicht das Non-Plus-Ultra der sexuellen Entwicklung. Es gibt doch unzählige sexuelle Betätigungsfelder und Erfahrungen, die man sich wunderbar zu zweit erschließen kann. Es sind sicherlich dann andere Erfahrungen aber doch nicht zwingend weniger oder schlechtere.

Eine sexuelle Unter-Entwicklung Leuten zu bescheinigen, die sich selbst völlig genügen, finde ich immer etwas vermessen. Vielleicht fehlt da einfach die Fantasie, das zweisame Sexleben entsprechend spannend zu gestalten?

Ja, ich glaube, das ist auch das, was mich eigentlich stört. Dass oftmals in solchen Beiträgen mitschwingt, dass sich Swinger irgendwie für "weiterentwickelt" halten. Emotional, sexuell... Als würde darin das Heil der totalen Erfüllung liegen. Dass das Sexleben eines Paares, das sich selbst völlig ausreicht genauso bunt, intim, extatisch, intakt, entspannt, fantasiereich, erfahrungsreich sein kann, wird gerne angezweifelt.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Okay... Butter bei die Fische, auf beiden Seiten!!!
ich finde es zwar ziemlich ätzend, habe den Eindruck mich hier gegenüber Menschen outen zu sollen, die mir dann bescheinigen wollen mein Partner "genüge mir nicht"....
Aber, wenn es zum gegenseitigen Verständnis führt, sage ich es noch konkreter:
Ich habe Fantasien, in denen ich mich in sexuellen Situationen mit mehr als einem Menschen befinde. Auch voyeuristische. Die hatte ich schon bevor ich die Beziehung zu meinem Partner eingegangen bin. Jetzt möchte ich aber auch von Euch wissen, ob Ihr solche Fantasien habt!
Los, so viel Ehrlichkeit muss sein!!
********ight Paar
11 Beiträge
Man kann sich zu Zweit genügen, natürlich
Es gibt Zeiten, da sind wir einmal im Monat im Club oder bei einem Treffen. Es gibt Zeiten, da tun wir es aus unterschiedlichen Gründen über Jahre hinweg gar nicht.

Da schwingt aber durchaus die Spannung von damals mit, schöne Erinnerungen, die wir in Gedanken teilen.

Vielleicht sollte man davon absehen, hier zwei unterschiedliche Modelle der Sexualität aus irgendwelchen Gründen auch immer zu bewerten?
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Sorry, aber
ich möchte jetzt von Euch, MS7982 und Baer_Berlin, ganz konkret wissen, ob Ihr solche Fantasien habt oder nicht! Wie soll ich Euch denn sonst verstehen?
******ely Paar
397 Beiträge
Hier ist die Butter:
Nein.

Die Vorstellung, eine andere Frau anzufassen empfinde ich als geradezu gähnend langweilig. Allerdings bin ich auch stockhetero.
Die Vorstellung, dass mein Mann eine zweite Frau vögelt erregt mich auch nicht. Wüsste nicht, was ich davon haben sollte, mir das anzusehen.
Die Vorstellung, weitere Schwänze irgendwo zu haben...hmm... erregt in mir keinerlei Gefühl von "ja, wäre geil".

Also: Nein.

Es bleiben also die rein visuellen Reize beim Zusehen von anderen. Aber das beschrieb ich ja schon. Da findet keine Interaktion statt, das ist bloßes Zusehen mit gebührendem Abstand. Real-Porno, wenn man so will. Da steht die dargebotene Aktion im Vordergrund, Optik der Beteiligten oder gar Sympathie spielen dabei eine sehr untergeordnete Rolle.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Ich kann nicht alle Paar Minuten was schreiben *zwinker*
*******789:
ich möchte jetzt von Euch, MS7982 und Baer_Berlin, ganz konkret wissen, ob Ihr solche Fantasien habt oder nicht! Wie soll ich Euch denn sonst verstehen?
Na klar. Fantasien habe ich auch. *smile*
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Jut, dann
dann genügt die Dein Partner, weil Du eben solche Fantasien nicht hast. Und Du hast Glück, Dich in jemanden verliebt zu haben, der (vermutlich) solche Fantasien auch nicht hat. Deshalb "genügt" Ihr Euch. Da Ihr das zum Programm gemacht habt, wünsche ich Euch von Herzen, dass Euch niemals ein zweiter Schwanz o.ä. im Kopf auftaucht, weil das ja unweigerlich zum Konflikt führen und Eure Beziehung in Frage stellen würde.

In anderen glücklichen Fällen haben beide solche Fantasien und können sie offen teilen. Ich lebe sie sogar aus, mit meinem Partner, der mich dabei, davor, danach, dafür und damit liebt. Wir haben sicher zu 98% ohne physische Anwesenheit anderer Sex und sind dabei sehr glücklich. Viel glücklicher als in den Situation plus, die ja immer auch ungewohnt sind. Aber: wir sind in der Lage, mit dem Fantasierten und Erlebten unseren gemeinsamen Sex anzureichern. Wir reden beim Sex über das Erlebte oder Fantasien, erinnern uns an die Lust. Und zwar meist an die Lust des Partners!!! Mehr noch als an die eigene!
Das bereichert, schenkt gemeinsame Lust. Genau, wie es Sachen, die wir nur zu zweit ausprobieren, z.B. Spielzeuge es auch tun. Man könnte ja sagen: "Was Ihr benutzt einen Dildo? Reicht Dir Dein Mann denn nicht?". "Was Ihr schaut gemeinsam einen Porno? Habt Ihr keine eigenen Ideen?" Wo bitte ist denn da die Grenze??? Das muss doch jeder selbst entscheiden!

Die Unterstellung, der Partner "genüge einem dann eben nicht", ist einfach falsch!! Das kann man so nicht sagen!
******ely Paar
397 Beiträge
Du hast Recht. Es muss jeder selbst entscheiden und im besten Falle hat man natürlich einen Partner an seiner Seite, der das gewählte Modell zu 100% auch so unterstützt und damit glücklich ist.

Ursprünglich bin ich ja auch nur in dieses Thema eingestiegen, weil in einem der ersten Postings wieder dieses unterschwellige "wer das nicht macht der ist nicht weiterentwickelt, der wird irgendwann durch aus Angst verdrängten Fantasien die Beziehung ruinieren, weil sowieso irgendwann einer ausbricht..." (Nicht wörtlich, aber sinngemäß habe ich es so empfunden)

Mich stört, dass die sexuelle Exklusivität immer gleich mit Angst, mangelndem Vertrauen (in sich, den Partner, die Beziehung) assoziiert wird oder dass von aufgebauten Grenzen gesprochen wird.

Wenn man es nicht braucht, weil man es schlicht und ergreifend eben gar nicht sucht/vermisst/fantasiert... dann ist das doch keine Form von Mangel oder zwingend ein Zeichen von irgendwelchen Vertrauensproblemen oder Ängsten, sondern kann ein Zeichen von tiefer Zufriedenheit sein, mit dem, was man hat.
********ight Paar
11 Beiträge
Genauso...
... ist das "andere Modell" nicht Zeichen einer Unzufriedenheit.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Puuuh,
wir kriegen ja doch noch die Kurve!! Wunderbar!
Es ist eben auch so, dass jedes "Modell" seine ganz eigenen Herausforderungen, Gefahren und Chancen hat, die entsprechend dann anders gelagert sind.
Und ja: wenn man als Paar an den Punkt kommt, wo man die "Bereicherung" von außen braucht, um noch irgendwas als Lust empfinden zu können, dann ist was falsch gelaufen.
Und wenn man den Partner im Grunde gar nicht an sich heranlässt, man Fantasien hat, die dem "offiziell" propagierten Treuemodell widersprechen und man diese aber verdrängen muss, dann ist das auch nicht gut. Dazwischen gibt es zig Möglichkeiten. Bleibt man als Paar in einer guten und ehrlichen Kommunikation, hat man gute Chancen, das Beste für sich herauszufinden!
*******789:
Und Du hast Glück, Dich in jemanden verliebt zu haben, der (vermutlich) solche Fantasien auch nicht hat. Deshalb "genügt" Ihr Euch. Da Ihr das zum Programm gemacht habt, wünsche ich Euch von Herzen, dass Euch niemals ein zweiter Schwanz o.ä. im Kopf auftaucht, weil das ja unweigerlich zum Konflikt führen und Eure Beziehung in Frage stellen würde.
Das ist arg kurz gegriffen. Wer sagt denn, dass eine Fantasie nicht einfach Fantasie bleiben kann?

Meine Frau hat seit vielen, vielen Jahren Dreier-Fantasien, wie viele andere Menschen auch. Na und? Irgendwann haben wir darüber gesprochen, wie es wäre, dies in echt umzusetzen. Ich persönlich habe daran null Interesse, ich bin kein Wifesharer, kein Swinger, kein Voyeur und will auch kein Porno live vor meinen Augen erleben, schon gar nicht mit meiner eigenen Frau als Hauptdarstellerin.

Wir hatten vereinbart, dass sie es alleine umsetzen würde, wenn sie es wollte. Es ist nie dazu gekommen, die Gespräche darüber haben uns allerdings noch näher gebracht, unsere Sexualität noch tiefer und erfüllender gemacht. In einigen sexuellen Begegnungen haben wir ihre Fantasien als Dirty Talk eingebaut, ja sogar erotische Geschichten darüber geschrieben. So gesehen hat uns die Dreier-Fantasie meiner Frau bereichert, aber nicht dadurch, dass es tatsächlich stattgefunden hätte.

Die vielen Argumente derjenigen, die behaupten, die Umsetzung wäre eine Erfahrung, die jeder Mensch unbedingt einmal gemacht haben müsste, um überhaupt erst zu wissen, wie geil das sein soll, können mich nicht davon überzeugen. Genauso wenig wie meine ganz eigene, persönliche Meinung, dass ein Aufteilen seiner sexuellen Energie auf mehrere Menschen letztendlich nur einen vorübergehenden Kick auslöst, niemanden wirklich beeindrucken wird.
******ely Paar
397 Beiträge
Ich habe mal in einem anderen Umfeld gefragt (waren alles Frauen), wie denn die Kommunikation mit dem Mann über Wünsche und Fantasien so läuft. Da waren erschreckend viele Damen dabei, die völlig entsetzt reagiert haben.
Über sowas reden sie nicht und sowas wollen sie auch von ihrem Mann gar nicht hören, denn da könnte ja was bei sein, was sie total verstören würde und wo sie ihren Mann nicht mehr ernst nehmen könnten. Nein, über sowas zu reden (wohlgemerkt mit dem eigenen Mann) würde ihre Privatsphäre verletzen.

Nachdem ich mir das angehört habe, war ich dann ziemlich entsetzt. Das waren Frauen Anfang/Mitte 30 bis Mitte 40.
Das fand ich traurig, wenn man so an diese Dinge heran geht.

Und ja, selbst wenn einmal solche Fantasien auftauchen sollten. Dann würden wir darüber reden. Fantasie ist ja auch erstmal nur Fantasie und nicht Realität. Es gibt ja auch - wie im JC häufig zu lesen - genügend Frauen, die eine Vergewaltigungsphantasie haben, aber ganz sicherlich niemals in Wirklichkeit eine Vergewaltigung erleben möchten.
Fantasie und Realität sind also auch nochmal zwei Paar Stiefel.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Der andere Punkt ist nach wie vor die Begründung. Man kann es drehen und wenden wie man will. Der eigene Partner reicht nicht aus. Und je mehr dagegen gehalten wird, desto mehr bringt man das sogar zum Ausdruck.

Der Satz der eigene Partner reicht nicht aus.

ist wertend. Darum stößt er auf.

Und ich glaube ehrlich, dass das für jedermann und jederfrau zutrifft. Mit sehr wenigen Ausnahmen vielleicht. *zwinker*

Ich blicke nun auf mehrere Langzeitbezehungen zurück.
Die erste dauerte von 18 - 41 Jahren gelebte Monogamie. Die letzten Jahre gänzlich ohne Sex.

Ich reichte mir sogar selbst.

Das ist das, was ich hier täglich lese. Der Sex kommt den Paaren tatsächlich abhanden. Aus ganz verschiedenen Gründen.

Inzwischen bin ich im 9 Jahr einer festen Beziehung und wir beschäftigen uns sehr viel mit Sexund wir haben viel Sex und ich brauche das und ich finde das sehr wichtig, weil ich der Meinung bin, dass Sex auch die Liebe und die Beziehung wachhält und beständig erneuert.

Wir haben ganz selten mal Sex mit anderen.
Mein Partner hätte es gern öfter als ich.
Mir persönlich reicht er. Ich reiche ihm nicht wirklich.

Ich bin darum aber nicht (mehr) beleidigt.
Sondern ich verstehe es.

Meineneigenen Anspruch an mich selbst zu reduzieren, ihm nicht mehr 100 % in allen Bereichen "genügen" zu wollen, hat manches entspannt.

Mein Partner taucht gern. Da kann ich nicht mithalten. Ich habe Angst. Dann taucht er eben mit anderen und ist glücklich. Kommt glücklich heim. Das bereichert uns. Sein Glück, seine Freude strahlt auch auf mich.

Komisch wenn man Sex gleichsetzt. Ich habe daauch so meine Probleme. Aber genau das ist es was viele berichten.

Im Laufe meines Lebens habe ich viel gelernt. Und dazu gehört, dass ich nur das Universum meines Partners sein kann, wenn ich verstehe, dass ich niemals sein Universum bin.

Und darum kann Sex mit anderen eine Beziehung bereichern und die Liebe festigen.
Das Glück miteinander sichern.

Ich bin nicht die einzige, die meinen Partner glücklich machen kann und doch bin ich einzig für ihn.

Vielleicht muss man es erst erleben,umeszu begreifen?

Vor 10 Jahren hätte ich meine heutige Sicht in Grund und Boden argumentiert.

Heute bin ich in vielen Dingen weiter.

*omm*

Es kann in dieser Diskussion eigentlich nicht darum gehen Recht zu haben.

Es kann doch nur darum gehen dem anderen zuzuhören und versuchen zu verstehen.

Wenn man das tut, hat man vielleicht viele Chancen einige Fehler selbst nicht zu machen. *zwinker*
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Tal_Taurus: Wir drehen uns im Kreis....
Ich hatte ja auch bereits geschrieben, dass es auch die Möglichkeit gibt, solche Fantasien zu haben und sich bewusst gegen eine Umsetzung zu entscheiden. Und es gibt auch gute Gründe dafür, es nicht zu tun!

Ich werde zum Beispiel bestimmt nie Bungee-Springen! Ich bin davon überzeugt, dass es eine Bereicherung für mein Leben wäre, aber ich will es trotzdem nicht. Ich empfinde mein Leben trotzdem nicht als arm. Und da gibt es zwei Aspekte: einmal ist da der kurze Kick, den brauche ich nicht, ich stehe nicht so auf Kicks. Aber möglicherweise öffnet sich noch was anderes, etwas was größer ist als der Kick. Das wäre schon interessant, aber ich gebe zu, ich bin zu feige....

Ob der Sex mit weiteren Personen nur ein vorübergehender Kick ist, kannst Du gar nicht beurteilen. Das liegt doch in jedem Einzelnen. Ich sage Dir, die langfristigen Effekte sind stärker als der Kick, zumindest bei mir! Ich finde das jedes Mal sehr aufregend, durchaus ambivalent! Es gibt auch schwierige Momente. Aber ich lerne jedes Mal so viel über meinen Partner, über mich, über uns, dass ich es gerne wage! Das kann auch kein noch so intensives gemeinsames Fantasieren bringen! Wir kommen uns darüber immer noch näher, spüren immer deutlicher, dass wir zusammen gehören.
Nein, das muss nicht jedes Paar machen. Aber uns kann jetzt auch so schnell nichts mehr aus der Bahn werfen, da wir unsere Kommunikationskultur in diesem Bereich ganz konkret gestählt haben.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
*****a42:
Der Satz der eigene Partner reicht nicht aus.

ist wertend. Darum stößt er auf.
Ganz genau. Das wollte ich damit ausdrücken. Er ist ein Tabu. Und doch ist es wahrscheinlich die Wahrheit bei vielen.

Wenn alles klappt, dann ist auch alles gut. So bekommt ja jeder das, was er möchte.
Egal in welchem Modell.
******eep Mann
902 Beiträge
Fantasie und Realität ...
sind also auch nochmal zwei Paar Stiefel.

genau das ist der punkt.
wenn man dann auch noch nicht mit seinem partner redet, sondern verdrängt, kommt irgendwann der große knacks. Dann wird sich gefragt warum eigentlich nicht? warum hält man sich zurück?

Oh wie schön es doch sein kann, wenn einem am po vorbei geht, was andere denken könnten *zwinker*
******_52 Paar
91 Beiträge
schmunzel
man kann dinge auch verkomplizieren und eine philosophie draus machen.mit schmunzeln,lesen wir inzwischen die tiefschürfenden beiträge.
tja,da sind wir einfacher gestrickt.wir haben einfach nur spaß am eigenen sex und am sex mit anderen.
******ely Paar
397 Beiträge
man kann dinge auch verkomplizieren und eine philosophie draus machen.mit schmunzeln,lesen wir inzwischen die tiefschürfenden beiträge.
tja,da sind wir einfacher gestrickt.wir haben einfach nur spaß am eigenen sex und am sex mit anderen.

Was ist schlimm daran, Dinge zu hinterfragen und sie nicht einfach als gegeben hinzunehmen? Und ein Forum lebt ja nicht nur davon, dass jemand etwas in den virtuellen Raum stellt und alle anderen es zustimmend abnicken. Das wäre ja auch langweilig.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Ja, und da haben wir dann das nächste Fass aufgemacht....
Natürlich dürfen wir uns tiefschürfend mit Sex auseinandersetzen, während andere ihn einfach nur "haben"! Und wir sollten uns jetzt nicht anfangen zu streiten, wer mehr davon hat. Das sind einfach unterschiedliche Formen sexueller Kultur.
Wenn wir´s auf die Spitze treiben, finden jene uns dann nicht nur zum Schmunzeln sondern lächerlich und wir betrachten sie als oberflächlich und hedonistisch. Und können wir irgendwas daraus lernen? Nee, nix! Lieber mal nachfragen, wie sie konkret mit ihrer Sexualität umgehen, was das heißt, "wir haben einfach nur Saß am Sex"! Welchen Stellenwert sie diesem beispielsweise beimessen, in ihrem Leben, in ihrer Partnerschaft.
****sS Mann
1 Beitrag
Olympe1789
Heii Olympe1789, hab da ma kurz ne frage.. Könntest du mich mal kurz anschreiben per pn? Würde dich gerne mal etwas persönlich fragen! Lieben Gruß
******ely Paar
397 Beiträge
Wer hat ein Fass aufgemacht? *skeptisch*
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