Ein Gesetz entscheidet
nicht darüber, ob etwas legal ist. Das tut der Richter anhand der Gesetze - er interpretiert sie. Gesetze eignen sich daher sowieso nicht als Kriterium. Wenn, dann müsste man Präzedenzfälle als Grundlage nehmen. Und selbst da ist das ganze einfach zu komplex, als dass man einfach die Schubladen "legal" und "illegal" füllen könnte.
Dennoch sehe ich einen Zusammenhang zwischen dieser Frage und dem Thema. Denn handelt man verantwortungsbewusst, wird auch ein Richter bei vielen (nicht allen) einvernehmlichen(!) Aktivitäten nichts zu beanstanden haben. Ganz egal, ob man auf die SSC- oder auf die RACK-Weise auf das ganze guckt.
Dies vorausgeschickt, meine noch etwas detailliertere Sicht.
******s_X:
Wenn ich mir jetzt vorstelle das ein Borderliner und ein Mensch der sich in der Form "Ich weiß was für dich gut ist. Ich habe Erfahrung damit." aufeinandertreffen, kann ich RACK nur eine klare Absage erteilen. Da bin ich froh wenn zumindest geltendes Recht, eine Obergrenze darstellt.
In diesem Fall ist sowieso besondere Vorsicht geboten. Egal ob man es fälschlicherweise als sicher ansieht (SSC) oder ob man die Risiken herunterspielt (RACK), die Konsequenzen können weitreichend sein. Hier sollte man nicht Gesetze zu Rate ziehen, sondern den Verstand. Der übrigens auch beim Lesen von Gesetzen eine wichtige Voraussetzung ist - nicht umsonst ist Recht ein eigenständiges und sehr umfangreiches Studium.
******s_X:
Der Unterschied liegt einfach darin, daß IHMO beim SSC Grenzen im geltenden Recht vorgegeben, während diese Grenzen bei RACK nur zwischen den Beteiligten ausgehandelt wird.
Der Unterschied liegt darin, dass bei SSC die Grenzen durch
irgendeine Instanz vorgegeben werden. Man stützt sich auf eine Einschätzung, die man entweder selbst vornimmt oder andere vornehmen lässt und teilt dann auf, in sicher und unsicher. Dann bedient man sich der Dinge, die sich in der sicheren Schublade befinden.
Eine Entscheidungsgrundlage für sicher und unsicher können sicher auch die Gesetze sein, es sollten aber nicht
nur die Gesetze sein. Denn sowohl bei RACK wie auch bei SSC ist es eine Sache zwischen den Beteiligten und Gesetze können niemals auf alle individuellen Bedürfnisse der Menschen eingehn. Sie können höchstens unterstützend wirken beim Entscheid, ob man etwas tut oder nicht tut.
******s_X:
Stellt ja unter Menschen die Eigenverantwortung praktizieren können nur ein kleines Problem, die Kommuniokation, da.
Das ist ein sehr interessanter Punkt, den ich so noch gar nicht explizit bedacht habe. Kommunikation ist natürlich sehr wichtig beim ganzen. Man muss nicht nur verantwortungsbewusst handeln, sondern dieses Handeln auch angemessen überprüfen. Einerseits durch Beobachten der Reaktionen, andererseits aber auch durch explizites Reden. Ich finde, dieser Aspekt ist sehr wichtig und wird weder durch das Modell RACK noch durch das Modell SSC explizit berücksichtigt. Es braucht eben immer auch den Verstand - ganz egal, ob einem die vier oder die drei Buchstaben als Handlungsgrundlage gefallen.