Toller Thread!
Jedoch finde ich sehr schade, dass wieder in die Wertungsschiene abgerutscht wird.
Es ging doch im Eingangspost um die Frage, ob Gefühle in einer Affäre oder Freundschaft plus gesagt und gezeigt werden dürfen...nicht darum, ob polyamor oder monogam ultimativ sind.
Ich kann nur für mich sprechen:
Freundschaft plus war das "Model", was ich mir bei meiner Anmeldung hier im letzten Jahr vorgestellt habe....spätere und feste Beziehung nicht ausgeschlossen.
Nach einer Ehe und einer langjährigen Beziehung wollte ich zwar nicht auf Sex verzichten, allerdings auch nicht gleich wieder in eine feste Partnerschaft flüchten, in der gewisse Regeln im Umgang miteinander unabdingbar sind. Neben der Option "wahllose Vögelei" (nicht mein Ding) kam zu dem Zeitpunkt für mich nur die Freundschaft+ in Frage und ich habe nach einigen Dates einen Mann hier über den Joy getroffen, mit dem ich mir das nicht nur vorstellen konnte, sondern der genau den gleichen Wunsch hatte: gemeinsame Aktivitäten, schöner Sex....aber eben mit einer gewissen Unverbindlichkeit.
Ich musste aber schnell feststellen, dass das bei mir nicht funktioniert. Wenn ich Sex habe, investiere ich viel Gefühl....und das Wissen, hinterher wieder auseinander zu gehen, war immer irgendwie komisch. Noch schlimmer die Vorstellung, er könnte sich dann doch noch mit anderen Frauen treffen. Da kam dieses berühmte Gefühl von Eifersucht auf, was ich bis dato nie kannte. Für mich war klar, dass ich nur diesen einen Mann wollte, obwohl ich mir doch was ganz Anderes vorgestellt hatte....und in einer tollen und sehr emotionalen Nacht habe ich ihm nach wenigen Wochen meine Gefühle gesteckt....seitdem sind wir das, was im Ursprungssinn "monogam" bedeutet. Was wiederum nicht heisst, dass wir nicht irgendwann mal in unserer Beziehung gemeinsam unseren sexuellen Horizont erweitern wollen. Alles halt zu seiner Zeit.
Während meiner Single-Phase habe ich mich mit einem Mann getroffen, bei dem sich während des Gespräches herausstellte, er sei polyamor veranlagt. Er wollte mich ......aber eben zusätzlich zu anderen Frauen.
Da ich mich bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt habe, war ich erstmal geschockt. Der Mann an sich reizte mich, aber die Vorstellung, er könnte neben mir noch andere Frauen haben und ggf. lieben, war für mich völlig abstrus und ich habe von ihm Abstand genommen....was er mir wiederum sehr übel genommen hat.
Ich hatte ihm erklärt, dass diese Lebensform für mich nicht in Frage kommt. Bin ich in einer Partnerschaft, möchte ich schon irgendwie den gewissen "Exklusivstatus" und gebe diesen auch sehr gerne zurück.
Heute, fast ein Jahr später, habe ich mich doch sehr intensiv über polyamore Verbindungen informiert und bin mittlerweile der Meinung, dass diese Lebensform durchaus funktionieren kann, wenn alle Beteiligten offen und ehrlich miteinander umgehen, sich aber auch Jeder der Tragweite und "Problematik" (Thema Eifersucht) bewusst ist.
Da Eifersucht ein immenses und für mich immer negatives Gefühl ist, kommen andere Verbindungen ausser Monogamie für mich ganz klar nicht in Frage. Einzig und allein das gemeinsame sexuelle Sich-Weiterentwickeln innerhalb einer Beziehung ist ein Thema, worüber ich durchaus nachdenken kann.
Für mich bedeutet eine Beziehung, egal ob poly, mono oder Freundschaft + immer eine Investition und Offenbarung von Gefühlen, die ich nicht bereit bin, zu teilen.
Deswegen bin ich weder schlechter noch besser als Andere, die mit monogam nichts anfangen können und möchte aus diesem Grund auch nicht negativ kritisiert werden.
PS: Jeder von Euch hier hat Gründe, warum er so lebt, wie er gerade lebt. Da böse übers Leder zu ziehen ist respektlos und unfair. Lasst einfach jedem seine eigene Meinung und diskutiert fair.