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Der Dom - Seine Gefühle und vielleicht devoten Seiten

*****uns Mann
4.072 Beiträge
@****i2

@********rsum

Ich will nicht arrogant klingen, aber irgendwo im Rahmen der Definition sollte sich das Jeweilige schon bewegen. Sonst kann man ja gleich alle Begriffe in die Tonne werfen (worüber ich bis zu einem bestimmten Grad auch nicht böse wäre).


@****i2

Welche Definition denn?

Na ja, wenn die «O» auf Nummer sicher gehen will und ihrem Dom
eine Keuschheitsschelle verpasst, dann wäre das schon ein ziemlich
frivoles* D/s:))

Findest Du nicht:)




...

*wahlweise gern auch: bizarres, perverses, schräges, amüsantes ...
****na Frau
3.598 Beiträge
Na ja, wenn die «O» auf Nummer sicher gehen will und ihrem Dom
eine Keuschheitsschelle verpasst, dann wäre das schon ein ziemlich
frivoles* D/s:))


So manch ein Dom könnte aber durchaus einen gebrauchen wenn er sich nicht an die Treueabsprachen hält *zwinker* *smile*

Wahlweise könnte sub ihn dafür auch übers knie legen und so lange drauf hauen bis er es verstanden hat.... Aber das wird hier zu off topic
****i2 Mann
11.680 Beiträge
JOY-Team 
*****uns:
Na ja, wenn die «O» auf Nummer sicher gehen will und ihrem Dom
eine Keuschheitsschelle verpasst, dann ist das schon ein ziemlich
frivoles D/s:))

Findest Du nicht:)

Dann ist es eine falsche Benutzung von Dom und Sub - da diese Begriffe eher klar definiert sind, muss ich dir Recht geben. Falsch handeln sie dadurch aber nicht. Sie bezeichnen die Sache nur sehr seltsam :).

Gut, ich muss meine Formulierung anpassen. Es gibt sowas wie ein falsches Verständnis eines Begriffs - und zwar dann, wenn man ihn wirklich entgegen dessen Definition benutzt. Wichtig ist aber, dass es Begriffe gibt, die besser definiert sind und andere, die sehr schwammig sind.

Dominant einerseits ist sicher eher gut definiert. Wenn sich jemand augenscheinlich nur devot verhält und sich dennoch dominant bezeichnet, gab es da wohl in der Tat ein Missverständnis. Verhält sich die Person aber dominant und macht zwischendurch eine eher devot anmutende Handlung, so ist die Definition von Dominant wohl nicht präzise genug, um objektiv urteilen zu können. Für mich kann man diesen Dom dann noch "ernst nehmen".

Andererseits ist BDSM ein sehr schlecht definierbarer Begriff, weil er so vieles umfasst, dass man wohl noch nicht mal alles aufzählen kann, was dazu gehört. Hier finde ich, ist es in den meisten Fällen heikel, von "falschem" BDSM zu reden.

In jedem Fall ist aber wichtig, dass höchstens die Verwendung des Begriffs falsch ist. Das, was jemand tut, kann nicht falsch sein, wenn es einvernehmlich ist und beide dadurch glücklich werden.
Steinigt mich ...
... von mir aus für diesen Einfall. Aber manchmal denke ich, dass man sich das ganze Gerede um Dominanz, Devotion und BDSM sparen kann, wenn man "Dominanz" durch "beschützende Fürsorge", "Devotion" durch "vertrauensvolle Hingabe" und "BDSM" durch "ungewöhnlichen Sex" ersetzt. Und das Ganze unter dem uncoolen, altmodischen, verpönten Begriff "Liebe" zusammenfasst. Oder, wem dieser Begriff zu pompös ist, "Zuneigung". - Es vereinfacht die Sache ungemein ... *gruebel*
So, und nun holt die Steine 'raus. *zwinker*
Ein Dom ist ein Dom ist ein Dom ist ein Dom.

Man unterscheidet landläufig zwischen dem "echten", dem "wahren" und dem "authentischen" Dom. Allerdings ist es nur dem authentischen Dom eigen, seine eigene Domheit auch in allen Facetten auszuleben. Das würde ein echter Dom nie zulassen. Die Sache ist also ziemlich tricky.

Ich tendiere eigentlich zum Neo-Domimus, in der der Dom unterschwellig Sub andeutet, dass er devot sein könnte, wenn er wollte. Das ist dancing on the edge in seiner höchsten Form und bringt Sub meistens an den Rand des Wahnsinns. Aber Vorsicht: Nur für Könner!
[...] nur devot verhält und sich dennoch dominant bezeichnet [...]

Auch Du unterliegst dem häufigen Fehler in der Begriffsverwendung hierzulande, der

• "dominant" als konkrete Ausprägung eines konkreten Verhaltens ("Befehl geben")
• "Dominanzverhalten" als (zeitlich und situativ begrenzte) wiederholte Anwendung solcher Verhaltensweisen
• "dominant" als Hierarchiebeschreibung zweier Individuen
• "Dom" als SM-Rollenmuster in einer solchen Hierarchie ("MEIN Dom")
• "Dom" als fixiertes SM-Rollenklischee ohne konkretes Gegenüber bzw. Persönlichkeitsmerkmal ("ich bin ein Naturdom")
(- ...)

lustig verwuschelt.



@*****san
BDSM = Baden, duschen, saunen, massieren.
Ist nur eine andere Form der Freizeitgestaltung...
****i2 Mann
11.680 Beiträge
JOY-Team 
*********Kerl:
Auch Du unterliegst dem häufigen Fehler in der Begriffsverwendung hierzulande, der [verschiedene Bedeutungen] lustig verwuschelt.

Nein, ich meinte das konkret auf die Beziehung bezogen. Also als Hierarchiebeschreibung. Ob das aber in deinen Augen dann stimmt, was ich gesagt habe, kann ich daraus nun nicht schliessen :).

Allerdings habe ich dem Dominanzbegriff zu vorschnell eine recht gute Definition zugeschrieben. Was aber wohl vor allem in der Diskussion hier ein Problem ist. Weil in der Realität ist das ja immer mit einem Kontext verbunden. Was es etwas leichter macht, zu verstehen, welche Ausprägung eines Begriffs man gerade meint.

Vorhin kam aber noch ein sehr schöner Input! Gehen wir mal davon aus, es ist tatsächlich so:

*******y_bb:
Aber manchmal denke ich, dass man sich das ganze Gerede um Dominanz, Devotion und BDSM sparen kann, wenn man "Dominanz" durch "beschützende Fürsorge", "Devotion" durch "vertrauensvolle Hingabe" und "BDSM" durch "ungewöhnlichen Sex" ersetzt.

Die Eingangsfrage würde dann lauten: Wenn ihr euch an einen Menschen vertrauensvoll hingebt, weil er beschützend für euch sorgt. Ist es dann in Ordnung, wenn ihr euch auf sein Gesicht setzt oder er sich eine Prostatamassage geben lässt? Könnt ihr ihn dann noch ernst nehmen als Beschützer, mit dem ihr ungewöhnlichen Sex habt?

Die Antwort ist dann klar: Selbstverständlich kann man das noch!
**********urple Paar
7.730 Beiträge
Ist es dann so ...
... dass ein Domgesicht um so leichter verlorengeht je höher die Qualität des Doms ist?
Dan bleibe ich lieber ein einfacher Dom, behalte mein Gesicht und mache was mir gefällt *zwinker* !

LG BoP (m)
@SciFi2
Mein ewiges Dilemma: "Likes" aufgebraucht ... nimm dieses als solches ...
Denn wenn ein fürsorglich beschützender Dom gern seine sich ihm vertrauensvoll hingebende Sub auf seinem Gesicht sitzen haben möchte (o. ä.) und sie dem nachkommt: Na klar! Dann ist das derer beider Sache und für diese beiden völlig richtig so. Und es kann ihnen dabei so was von egal sein, ob das BDSM oder sonst was ist und wie irgendeine "Community" darüber befindet.
@blackownspurple
Bitte hilf mal einer Blondine - Kuma_san möge mir verzeihen *zwinker*: Was ist eigentlich immer mit "Weiterentwicklung" oder"Qualität" eines Doms gemeint? Klingt für mich leider so nach Leistungssport - je härter und schmerzhafter, desto besser ... ??? Hoffentlich irre ich mich jetzt ...
******uja Frau
6.954 Beiträge
Ich bin zwar nicht blackownspurple, aber ich versuche trotzdem einmal eine Antwort *zwinker*

Ein guter Dom ist in meinen Augen einer, der seine Sub gut lesen kann. Der sein Handwerk beherrscht, und zwar sowohl den technischen als auch den psychologischen Aspekt. Der also weiß, was er womit anrichten kann und wie weit er gehen kann. Dies in allen Fällen immer zu 100 % zu beherrschen, wäre übermenschlich – aber gerade darin liegt m. E. die Weiterentwicklung des Doms: eine Weiterentwicklung seiner Menschen- und speziell Subkenntnis, die ihn – so objektiv man das beurteilen kann – zum "besseren Dom" macht. Das bedeutet nicht unbedingt, dass er weiter geht als ein weniger erfahrener Dom, bzw. dass es unbedingt härter und schmerzhafter sein müsste; es bedeutet auch nicht, dass er für alle Subs ein guter Dom ist, denn die Bedürfnisse und Neigungen sind auf beiden Seiten sehr unterschiedlich. Aber im Rahmen grundsätzlich kompatibler Neigungen und in Verbindung mit einer gewissen Chemie, das Machtgefälle betreffend, wird er erstens mit geringerer Wahrscheinlichkeit Schaden anrichten und zweitens mit höherer Wahrscheinlichkeit die Sub "kicken" als ein Anfänger-Dom.

Ich hoffe mal, das jetzt allgemein genug ausgedrückt zu haben *g*
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Ich lasse mal den "echten" Dom beiseite. Das hat so was von "irgendwo steht genau, wie ein Dom zu sein hat. Und wer dem entspricht, der ist ein echter Dom, und nur dieser!" Das wäre Blödsinn.

Aber das EP hat tatsächlich einige interessante Aspekte und Fragen für mich, auf die ich gern eingehen würde. Tatsächlich scheint es mir, als würden da einige Dinge vermischt, die nicht notwendigerweise etwas miteinander zu tun haben müssen. Ich greife sie mal einzeln heraus:

Wie verhält sich das bei euch?
Wenn ihr in eine Sub verliebt seid und Momente der Schwäche habt und Gefühle zeigen wollt?
Macht und könnt ihr das?

Ja.
Am Anfang hatten wir eine reine Spielbeziehung. Daraus wurde aber relativ schnell eine richtige Beziehung mit Emotionen und gegenseitiger Nähe und Unterstützung. Und ja, ich hatte meine Schwächen, die ich vor ihr nicht versteckte.
Es stimmt, ich bin auch der Meinung, dass die reine Spielbeziehung damit am Ende war. Das ist auch der Grund, warum ich nicht an 24/7 glaube. Sie kennt und schätzt mich als Mann, Partner, Vater unserer Kinder. Und zeitweise auch als Dom. Inzwischen auch als sub, aber dazu dann weiter unten. Jedenfalls unterscheide ich zwischen Spielbeziehung und Lebensbeziehung. (Ich weiß schon, jetzt werden wieder einige aufschreien, die "BDSM leben". Ist mir egal.) Ich hatte Spielbeziehungen, die rein D/s waren, und in denen ich mich meinen subs nicht öffnete. In die war ich auch nicht verliebt. Auch jetzt habe ich wieder eine solche sub.
Aber die eine, die ich liebe und mit der ich zusammenlebe, der habe ich Gefühle und Schwächen gezeigt, es ging nicht anders und ich hätte es nicht anders wollen. Und trotzdem bin ich ihr Dom. Manchmal. Wenn sie es will.

Lebt ihr auch aktiv Praktiken, die eher als devot angesehen werden?
Zum Beispiel Anilingus, Facesitting oder das Massieren eurer Prostata?

Ja. Das hat aber mit meiner Experimentierlust zu tun. Ich will einfach sehr viel ausprobieren, vor allem wenn ich nicht Angst haben muss, dass es mit Schmerzen verbunden ist. Irgendwann habe ich auch angefangen, subs um ihre Passivität zu beneiden. Die Möglichkeit Kontrolle an jemanden, dem man vertraut abzugeben. Zu erleben, wie jemand mit meinem Körper spielt. Also bin ich nicht mehr nur Dom, sondern switche und fühle mich in der sub-Rolle mindestens genauso wohl. Tatsächlich bin ich wahrscheinlich ein ziemlich anstrengender sub, ein Wunschzettelsub - vielleicht darin gerade wieder dominant. *zwinker*
Aber das hat nichts mit den Schwächen und Gefühlen aus Frage 1 zu tun. Das wäre in jeder D/s-Beziehung so.

Darf ein echter Dom so etwas tun oder kann man ihn dann nicht mehr als solchen ernst nehmen?

Warum? Ein Dom ist ein Dom, wenn er das Spiel kontrolliert. Das kann auf lange Zeit sein oder nur für die kurze Dauer des Spiels. Aber so lange sub ihm die Kontrolle überlässt und er sie übernimmt, IST er Dom. Wenn sub ihn nicht mehr ernst nimmt, dann ist es vorbei, aus welchem Grund auch immer.

Man darf auch nicht vergessen: Dom darf alles. Er darf mit subs Körper spielen. Oder sub befehlen, sich um seinen Körper zu kümmern. Wenn ich dominant bin und ich will ihren Anus lecken, dann tu ich das. Wenn ich Lust habe, meinen geleckt zu bekommen, dann sage ich es ihr, und sie tut es. Zuerst ist die Rollenverteilung festgelegt, und in dieser kann dann alles passieren, was Dom befiehlt und sub nicht ablehnt (z.B. mittels Safeword).


Also, eigentlich ist es ganz einfach. Ein Dom ist ein Dom ist ein Dom. Egal, was ihn gerade kicken mag.
Aber ich gebe zu, es kann verwirrend sein. Wenn ich unsere Sie bitte, sie möge mich dominieren, weil ich Lust darauf habe, dann kann es sein, dass sie Nein sagt, weil sie nun mal keine Lust drauf hat. Wenn ich sie dann zu sehr dränge, dann verliert sie die Lust erst recht, weil sie sich dann nicht mehr als dominant fühlen kann, wenn sie nur mehr meine "Wunscherfüllerin" ist. Ich nehme ihr dann die Kontrolle und das Handeln weg. Ich kann es also nur unverbindlich als Wunsch äußern und hoffen, dass sie ebenfalls Spaß daran bekommen und wir eine Win-Win-Situation haben. Denn in der dominanten Rolle wird sie nichts tun, was nur ich will und sie nicht, auch nicht mich dominieren.
Um der Gerechtigkeit die Ehre zu geben, ich mache es mit meiner sub genauso. *ggg*

Gruß vom Drachen
Wenn ihr in eine Sub verliebt seid und Momente der Schwäche habt und Gefühle zeigen wollt?
Macht und könnt ihr das?
ja, wenn sie meine gefühle nicht ernst nimmt , wie soll sie mich ernst nehmen und ausserdem, wie geht auffangen ohne einfühlen in ihre situation

Lebt ihr auch aktiv Praktiken, die eher als devot angesehen werden?
Zum Beispiel Anilingus, Facesitting oder das Massieren eurer Prostata?

nein , es sind nicht meine wünsche und mir wurde das auch noch nicht als wunsch von ihr vorgetragen;
ich hab da nichts zu entscheiden gehabt ...mach ich, interessiert mich ...oder will ich nicht.

Darf ein echter Dom so etwas tun oder kann man ihn dann nicht mehr als solchen ernst nehmen?
wenn ich wegen einer ausgeführten praktik nicht mehr von ihr respektiert werde...ich glaub dann hängt da ganz wo anders was schief...ich darf nicht das tun worauf ich lust hab, weil das könnte meiner reputation bei ihr schaden...ist dom sein politik zu machen bei sub ?
in aller erster linie bin ich ein mensch mit "gelüsten" jemanden anderen zu "kontrollieren" das aber nur in dem rahmen, wie es für beide verträglich ist und jetzt jedes wort auf die goldwage zu legen, jede handlung abzuwägen, wär mich selbst zu kontrolieren und nicht mehr sie ...wo bleibt da mein spass?
die session einem lhrer gleich didaktisch vor zu bereiten, lernziele und lernzielkontrolleben festzulegen, deren einhaltung zu überwachen...dasmag bei 24/7 a machbar und b unter umständen erwünscht sein...ich mach das was ich tue aus spass an der freude
Das bedeutet aber dann nicht automatisch, dass es falsch ist.
Falsch nicht unbedingt, aber nicht dem Sinn entsprechend. Von daher wäre es nun eine Diskussion über die Wörter "richtig" und "falsch". Wie würdest du denn etwas bezeichnen was z.B. im krassen Kontrast zur eigentlichen "Definition" (wobei diese natürlich immer zu einem gewissen Grad unterschiedlich ausfällt) steht?
Bsp.: Was macht eine Glühbirne aus?:
braucht Energiequelle zum Leuchten: richtig
hat eine Art Fassung: richtig
ist aus Glas: teilweise richtig
hat 60W: teilweise richtig
damit kann man Türen schließen: falsch

Welche Definition denn?
Naja irgendeine Form der Abgrenzung wird doch im Grunde immer betrieben. Es fängt doch schon mit Begriffen wie Stuhl, Tisch, Haus an. Was unterscheidet ein Zelt von einem Haus? Die Definition bzw. welche Zuschreibungen wir den Begriffen andenken.
Was macht deine Auffassung von BDSM denn richtiger als die mit den Plüschhandschellen?
Meine alleinige Auffassung macht nichts "richtiger". Nur gibt es ja doch zumindest unter Menschen die bdsm betreiben ("Außenstehende" hätten wohl teilweise wieder eine Definition mit Wörtern wie krank, abartig etc.) eine gewisse Verständigung darauf, was die einzelnen Begriffe meinen. Oder bist du der Auffassung, dass Begriffe wie Dom, Sub, Spanking usw. keine Abgrenzung haben?
Bsp: Jemand ist absolut monogam und behauptet "Wifesharer" zu sein. Ist er nun für Menschen, die ihre Partnerin mit anderen sexuell teilen (Entschuldigung für die sprachliche Einfachheit der Darstellung) und sich in entsprechenden "Kreisen" bewegen auch ein "wifesharer"?
Wäre eine Kuh, die sprechen lernt und sagt "ich bin jetzt ein Mensch" wirklich ein Mensch, nur weil sie es sagt/denkt? (auch wenn es lächerlich klingen mag, so möchte ich damit nichts ins Lächerliche ziehen)

Nicht mal die Mehrheit kann hier als Argument gelten, weil man sonst alles, was zu sehr von der Mehrheit abweicht, als falsch sehen müsste. Und zwar in beide Richtungen
Bräuchten wir dann aber im Grunde gar nicht mehr über bdsm sprechen? Somit gäbe es ja auch kein Fehlverhalten mehr. Weder von Sub, noch von Dom. Somit wären unzählige Themen und Beiträge sinnlos.
Wieso sollte es im bdsm kein richtig und kein falsch geben, im Zwischenmenschlichen jedoch schon?
Sind nicht z.B. alle unsere deutschen Gesetze mehr oder minder ein Übereinkommen der Mehrheit?

Selbstverständlich darfst du aber der Auffassung sein, dass die Plüschhandschellen kein BDSM sind. Es ist dann deine Meinung. Die ist ebenso weder richtig noch falsch.
Entschuldigung aber auf andere Ebenen übertragen wäre mir dies zu chaotisch. Überall sonst gibt es Definitionen die Dinge von einander abgrenzen (nicht wertend gemeint) und somit auch ein richtig oder falsch. 5 +5 = 10 ist richtig, 5+5 = 11 ist falsch. Wir könnten uns jetzt darüber streiten, dass für jemand anderen 11 als Ergebnis absolut richtig ist und wir den Zahlenwerten ja nur Zuschreibungen machen...tun wir aber nicht. Wir sagen es ist falsch und "lehren" sie das "richtige" Ergebnis. Lehnt sie dies weiterhin kategorisch ab, so wird wohl kaum einer (ernsthaft) sagen "ja du hast es doch richtig" (Ausnahme natürlich geistig "beeinträchtige" Menschen, die dies behaupten).
Das gilt genau so für "richtig", "echt" und "gut". Allerdings hat "authentisch" den Vorteil, dass es nicht so ein starkes Wort ist. Es schafft nicht direkt eine schwarz/weiss-Sicht auf Dominanz. Ich mag meinen Vorschlag immer moch :)
Hehe den darfst du natürlich auch weiterhin mögen, wäre ja schlimm, wenn du dich so leicht abbringen lassen würdest^^. Wobei sich Begriffe wie "richtig", "echt" usw. durch eine Erklärung und sprachliche Milderung im Kontext ebenfalls abschwächen lassen.
Aus "falsch" wird z.B. "nicht ganz richtig"

Aber mal eine Frage:
Wie würdest du jemanden bezeichnen oder nur über ihn denken, der sich wie in meinem im vorherigen Beitrag genutzten Beispiel verhält?
Überzeichnetes Beispiel: Jemand bezeichnet sich als Dom und steht darauf zu dienen, zu bedienen, gezüchtigt zu werden, sich unterzuordnen und hörig zu sein.
Ist diese Person für dich ein Dom? Ein " wenn er sich für einen Dom hält, dann darf er dies auch" wäre mir jetzt zu wenig. Denn natürlich darf er sich für einen Dom halten, dass kann ihm ja niemand wegnehmen. Dennoch könnte man ihm erklären, dass er doch eher einem Sub gleichkommt.
Aber was würdest du über ihn denken? Wenn dich jemand fragen würde "empfindest bzw. siehst du ihn als Dom?" so könnte es eigentlich nur ein "ja" oder ein "nein" geben.
Sollte dem so sein, so hast du persönlich ebenfalls eine abgrenzende Definition für die Begriffe und diese ist höchstwahrscheinlich durch das geprägt was du zu dem Thema irgendwann mal erfahren, gelesen usw. hast (und somit wieder auf der Mehrheit basiert, wenngleich du es vermutlich für dich nochmal abgewandelt hast).
****i2 Mann
11.680 Beiträge
JOY-Team 
********rsum:
Wie würdest du denn etwas bezeichnen was z.B. im krassen Kontrast zur eigentlichen "Definition" (wobei diese natürlich immer zu einem gewissen Grad unterschiedlich ausfällt) steht?

Bei natürlichen Sprachen gibt es immer das Problem, dass Definitionen zwar im Groben bekannt sind, es aber immer wieder zu Missverständnissen durch individuelle Sichtweisen kommt. Für die einen ist dann eine Sache in dieser Definition enthalten, wohingegen sie das für andere schon nicht mehr ist. Erschwerend dazu kommt noch, dass es sogar regional gewisse Unterschiede geben kann, was ein bestimmtes Wort alles bedeuten kann.

Genau so verhält es sich eben mit BDSM. Nur weil du selber denkst, eine gewisse Sache gehöre nicht dazu, heisst es nicht, dass es falsch ist, diese dazuzuzählen. Es ist dann halt eine Meinungsverschiedenheit. Mehr als Meinungen sind dabei aber nicht möglich, da es kein Buch gibt, wo Wörter unumstösslich definiert sind. Selbst der Duden ist nur ein Abbild der Wörter aus einer subjektiven Sicht. Ein sehr gutes Abbild zwar. Aber auch er kann nicht immer weiterhelfen. Und auch er kann sich irren.

Womit ich aber einverstanden bin: Natürlich kann man jeglichen Bezug zu einem Begriff ignorieren und dann Blumengiessen oder Ping-Pong-Spielen zu BDSM zählen. In dem Fall würde ich auch sagen, das ist eine falsche Verwendung des Begriffs.

********rsum:
Naja irgendeine Form der Abgrenzung wird doch im Grunde immer betrieben. Es fängt doch schon mit Begriffen wie Stuhl, Tisch, Haus an. Was unterscheidet ein Zelt von einem Haus? Die Definition bzw. welche Zuschreibungen wir den Begriffen andenken.

Siehe das Argument mit dem Duden. In deinem Beispiel geht mir auch durch den Kopf: Ist denn ein Hauszelt nun ein Haus oder ein Zelt? Ist es falsch, ein Hauszelt sein Haus zu nennen? Oder sein Zelt?

********rsum:
Bräuchten wir dann aber im Grunde gar nicht mehr über bdsm sprechen? Somit gäbe es ja auch kein Fehlverhalten mehr. Weder von Sub, noch von Dom. Somit wären unzählige Themen und Beiträge sinnlos.
Wieso sollte es im bdsm kein richtig und kein falsch geben, im Zwischenmenschlichen jedoch schon?

Doch, klar. Bei Diskussionen sind üblicherweise nicht die Begriffe der Inhalt (ausser in einer Metadiskussion wie hier gerade) sondern viel mehr das, was damit gemeint ist. Die Begriffe sind also nicht mehr als eine Komprimierung von Dingen, Sachverhalten, Eigenschaften, ... auf ein einziges Wort. Der Wert einer solchen Diskussion liegt im Erkenntnisgewinn durch Meinungsaustausch. Da ist es übrigens manchmal sogar förderlich, wenn nicht alle exakt dasselbe unter einem Wort verstehen. Weil durch Missverständnis macht man oft Gedankengänge, die man sonst nie machen würde.

Sind nicht z.B. alle unsere deutschen Gesetze mehr oder minder ein Übereinkommen der Mehrheit?

Sie sind ein Übereinkommen der durch die Mehrheit gewählten Volksvertreter. Aber ja. So ist es. Heisst aber noch lange nicht, dass alle Gesetze gut oder richtig sind :). Irren ist menschlich.

********rsum:
Sollte dem so sein, so hast du persönlich ebenfalls eine abgrenzende Definition für die Begriffe und diese ist höchstwahrscheinlich durch das geprägt was du zu dem Thema irgendwann mal erfahren, gelesen usw. hast (und somit wieder auf der Mehrheit basiert, wenngleich du es vermutlich für dich nochmal abgewandelt hast).

Genau so ist es. Und genau darum geht es mir. Wir haben alle unsere eigenen Erfahrungen im Leben gemacht und alle unsere eigene Vergangenheit. Durch unsere kulturelle Nähe werden wir beide wohl sehr vieles sehr ähnlich sehen. Ein Ami, Inder, Chinese oder Australier wird da aber schon mehr unterschiedliche Ansichten haben. Weil man halt in verschiedenen Kulturen verschiedene Erfahrungen macht.

Aber das führt nun zu weit. Danke für deine Fragen. Ich denke, ich muss nun meine Aussage revidieren. Ich sage neu: Wenn jemand nicht fahrlässig oder vorsätzlich von der Definition eines Begriffs abweicht, indem er z.B. das Gegenteil der Definition tut, ist es verkehrt, dies einfach als falsch abzustempeln. Da wären unkonventionell oder seltsam wohl die besseren Adjektive.

Und für die Ursprungsfrage heisst das: Ja, ein Dom darf Dinge tun, die Doms sonst nicht tun. Er ist deshalb nicht automatisch aus der Definition eines Doms raus. Er hat dann halt nur ein Bedürfnis, das andere offenbar nicht haben. Und erfüllt sich dieses. Er ist deshalb sicher kein falscher Dom.
Du lieber Himmel ...,
... was für eine Diskussion!
Wie wäre es denn einfach mit Machen statt Reden und Genießen statt Grübeln? *grins*
zurueckzumthema
******_be Mann
129 Beiträge
WARUM? diese Frage und dann noch an die ''ECHTEN DOM''
WARUM? diese Frage und dann noch an die ''ECHTEN DOM''

Die Frage kann sich TE doch selbst beantworten.
Ganz einfach wenn dem Dom danach ist macht er das! oder noch kürzer JA!

WARUM?
Weil er das kann und weil er entscheidet was gemacht wird!

Ich kenne mindestens eine Devote die das im gewissen Rahmen sogar gut finden.
Bei natürlichen Sprachen gibt es immer das Problem, dass Definitionen zwar im Groben bekannt sind, es aber immer wieder zu Missverständnissen durch individuelle Sichtweisen kommt. Für die einen ist dann eine Sache in dieser Definition enthalten, wohingegen sie das für andere schon nicht mehr ist. Erschwerend dazu kommt noch, dass es sogar regional gewisse Unterschiede geben kann, was ein bestimmtes Wort alles bedeuten kann.
Stimme ich dir zu.
Womit ich aber einverstanden bin: Natürlich kann man jeglichen Bezug zu einem Begriff ignorieren und dann Blumengiessen oder Ping-Pong-Spielen zu BDSM zählen. In dem Fall würde ich auch sagen, das ist eine falsche Verwendung des Begriffs.
Genau darum geht es mir. Dachte dies wäre aus meinen zugegebener Maßen "speziellen" Beispielen hervor gegangen. Es geht mir nicht um "Kleinigkeiten", sondern Dinge, die schon in recht krassem Kontrast stehen. Wobei man hier natürlich erneut mit Definitionen, wer bestimmt wie es zu sein hat usw. anfangen könnte. Aber übers Internet zu philosophieren finde ich unendlich anstrengend un schwierig...und doch fange ich öfter mal damit an ^^
Ist denn ein Hauszelt nun ein Haus oder ein Zelt? Ist es falsch, ein Hauszelt sein Haus zu nennen? Oder sein Zelt?
Das Wort "Heim" oder "Zuhause" könnte hier evtl. Abhilfe schaffen. Ansonsten müsste man prüfen was genau ein "Haus" ausmacht, wobei wir unter anderem bei Linguistik angekommen wären. Wären hier eindeutige Zuschreibungen wie "massive Wände", so würde ein Hauszelt einem Haus EVTL nicht mehr entsprechen und doch den Zelten zugeordnet werden (wobei man auch diesen Begriff prüfen müsste). Alles in allem zu viel Aufwand für zu wenig Ergebnis. Zumal erneut über die Definitionen und wer genau es definiert gestritten werden könnte.
Doch, klar. Bei Diskussionen sind üblicherweise nicht die Begriffe der Inhalt (ausser in einer Metadiskussion wie hier gerade) sondern viel mehr das, was damit gemeint ist.Die Begriffe sind also nicht mehr als eine Komprimierung von Dingen, Sachverhalten, Eigenschaften, ... auf ein einziges Wort.

jap.
Heisst aber noch lange nicht, dass alle Gesetze gut oder richtig sind
Stimme ich dir zu.
Wenn jemand nicht fahrlässig oder vorsätzlich von der Definition eines Begriffs abweicht, indem er z.B. das Gegenteil der Definition tut, ist es verkehrt, dies einfach als falsch abzustempeln. Da wären unkonventionell oder seltsam wohl die besseren Adjektive.
Auch wenn es mir nicht darum ging in irgendeiner Weise meinen Willen durchzusetzen oder dergleichen, finde ich diese Aussage passender. Was in keinster Weise anmaßend oder überheblich sein bzw. klingen soll. Habe kein Problem damit, mit jemandem uneinig zu sein bzw. auf keinen gemeinsamen Nenner zu kommen.
warum darf ein dom keine gefühle zeigen? ich finde: unbedingt sollte er das tun. es hat nichts damit zu tun, dominant zu sein, wenn man sich verbietet, auch gefühle zu zeigen. dominanz hat nichts damit zu tun, unerbittlich, hart und gefühlskalt zu sein. emphatie finde ich wichtig, gerade in solchen beziehungen und es hat auch nichts mit dominanz zu tun, wenn man sich selber verbietet, praktiken auszuleben, die man aber im gunde machen will. ein dom sollte wissen, was er will und auch dazu stehen
Female Dom
Wenn ihr in eine Sub verliebt seid und Momente der Schwäche habt und Gefühle zeigen wollt? Macht und könnt ihr das?
Lebt ihr auch aktiv Praktiken, die eher als devot angesehen werden?
Zum Beispiel Anilingus, Facesitting oder das Massieren eurer Prostata?
Darf ein echter Dom so etwas tun oder kann man ihn dann nicht mehr als solchen ernst nehmen?
Aus der Fragestellung heraus nehme ich an, dass eig nur männliche Doms gemeint sind, dich trotzdem will ich als weibliche Dom was dazu sagen.
Natürlich kann ich auch als Dom Gefühle zeigen ohne meine Machtposition zu gefährden. Es kommt auf meine sowie die Einstellung meines Subs dazu an. Es ist dem sub eine Ehre, das der Dom seine Gefühle mit ihm teilt, es ist eine Wertschätzung.

Ich finde Praktiken an sich können nicht devot oder dominant sein. Es kommt immer auf die Situierung an. Ich kann in Hündchenstellung Sex haben, meinen sub Lust verschaffen und dabei keinerlei Zweifel an meiner Autorität aufkommen lassen. Genauso kann ich alles sowohl als Belohnung als auch Bestrafung einsetzen, es kommt immer darauf an wie ich es einsetze.

Wo die Grenzen der Rollenakzeptanz liegen ist unterschiedlich. Für mich liegen sie nicht bei den Praktiken an sich, denn wie ich mir als Dom Lust verschaffe ist hinfällig. Dass ich mir einfach nehme oder geben lasse, was ich will zeigt deutlich welche Rolle ich besetze.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Ich muss
meinem vorigen Posting noch etwas hinzufügen:

Mir greift die Diskussion mit "dominant" und "devot" zu kurz. Ohne mich jetzt auf die Definitions-Diskusion einzulassen, aber da gibt es mehr Facetten, mit Verlaub gesagt.

Ich für meinen Teil habe z.B. festgestellt, dass ich auch sehr wohl zu einem guten Teil passiv und masochistisch bin, und dass sich das mit meiner Dominanz eigentlich gut verträgt. Sagen wir also, ich möchte eine Partnerin, der ich sage, wie sie mich behandeln soll, dass es mir Lust bereitet. Sie soll aber nicht meine Domina sein, denn eine Domina wird sich nicht sagen lassen, was sie mit ihrem sub machen soll. Und seine Lust wird ihr auch herzlich egal sein, nehme ich an. (Ich wäre wohl der klassische Wunschzettel-sub, den niemand will.)

Also nein, ich habe kein Problem damit, dass ich anal penetriert werde und meine Prostata massiert wird, jemand mich auf den Hintern schlägt oder meine Brustwarzen reizt. Gerade Schläge gehören für mich zu den taktilen Sinneseindrücken wie Streicheln oder Massieren, nur halt etwas härter.

Ob ich nun ein "echter Dom" bin, weiß ich nicht. Es hängt wohl immer von der Situation ab. Es gibt Spiele, in denen ich mich völlig hingebe, weil ich dieses Gefühl einfach genieße. Dann bin ich halt kein Dom. In anderen habe ich von Anfang bis zum Ende die totale Kontrolle (bis auf das Safeword natürlich), dann bin ich aber sowas von Dom. Und wenn ich dann meiner sub sage, "steck deinen Finger in meinen Arsch, ich finde das grad megageil", dann hat sie das zu tun, verdammt noch mal!

Gruß vom Drachen
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Avancement:
Ich finde Praktiken an sich können nicht devot oder dominant sein. Es kommt immer auf die Situierung an. Ich kann in Hündchenstellung Sex haben, meinen sub Lust verschaffen und dabei keinerlei Zweifel an meiner Autorität aufkommen lassen. Genauso kann ich alles sowohl als Belohnung als auch Bestrafung einsetzen, es kommt immer darauf an wie ich es einsetze.

Hm, ich denke, es gibt Grenzen. Spiele und Praktiken decken für mich ein sehr weites Spektrum ab. Und so wie es im elektromagnetischen Wellenspektrum einen sehr weiten Bereich mit vielen Faben gibt, die alle sichtbar sind, und an jedem Ende geht es aber dann noch weiter, und das ist eindeutig nicht mehr sichtbar - genauso wird es beim BDSM einige Dinge geben, die ganz sicher eindeutig sind.
Sexstellungen werden wohl immer zum Allgemeinen gehören, das beides sein kann, da hast du recht. Aber jemand, der sich fesseln, knebeln, auspeitschen und anal penetrieren lässt, da tu ich mir schon sehr schwer, den noch als dominant anzusehen.
Aber die Diskussion hatten wir erst mal. Ich sehe einfach an beiden Enden eine gewisse Grenze, ab der man relativ eindeutig sagen kann, das ist dominant oder das ist submissiv. Alles dazwischen kann dann beides sein.

Gruß vom Drachen
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