Das bedeutet aber dann nicht automatisch, dass es falsch ist.
Falsch nicht unbedingt, aber nicht dem Sinn entsprechend. Von daher wäre es nun eine Diskussion über die Wörter "richtig" und "falsch". Wie würdest du denn etwas bezeichnen was z.B. im krassen Kontrast zur eigentlichen "Definition" (wobei diese natürlich immer zu einem gewissen Grad unterschiedlich ausfällt) steht?
Bsp.: Was macht eine Glühbirne aus?:
braucht Energiequelle zum Leuchten: richtig
hat eine Art Fassung: richtig
ist aus Glas: teilweise richtig
hat 60W: teilweise richtig
damit kann man Türen schließen: falsch
Welche Definition denn?
Naja irgendeine Form der Abgrenzung wird doch im Grunde immer betrieben. Es fängt doch schon mit Begriffen wie Stuhl, Tisch, Haus an. Was unterscheidet ein Zelt von einem Haus? Die Definition bzw. welche Zuschreibungen wir den Begriffen andenken.
Was macht deine Auffassung von BDSM denn richtiger als die mit den Plüschhandschellen?
Meine alleinige Auffassung macht nichts "richtiger". Nur gibt es ja doch zumindest unter Menschen die bdsm betreiben ("Außenstehende" hätten wohl teilweise wieder eine Definition mit Wörtern wie krank, abartig etc.) eine gewisse Verständigung darauf, was die einzelnen Begriffe meinen. Oder bist du der Auffassung, dass Begriffe wie Dom, Sub, Spanking usw. keine Abgrenzung haben?
Bsp: Jemand ist absolut monogam und behauptet "Wifesharer" zu sein. Ist er nun für Menschen, die ihre Partnerin mit anderen sexuell teilen (Entschuldigung für die sprachliche Einfachheit der Darstellung) und sich in entsprechenden "Kreisen" bewegen auch ein "wifesharer"?
Wäre eine Kuh, die sprechen lernt und sagt "ich bin jetzt ein Mensch" wirklich ein Mensch, nur weil sie es sagt/denkt? (auch wenn es lächerlich klingen mag, so möchte ich damit nichts ins Lächerliche ziehen)
Nicht mal die Mehrheit kann hier als Argument gelten, weil man sonst alles, was zu sehr von der Mehrheit abweicht, als falsch sehen müsste. Und zwar in beide Richtungen
Bräuchten wir dann aber im Grunde gar nicht mehr über bdsm sprechen? Somit gäbe es ja auch kein Fehlverhalten mehr. Weder von Sub, noch von Dom. Somit wären unzählige Themen und Beiträge sinnlos.
Wieso sollte es im bdsm kein richtig und kein falsch geben, im Zwischenmenschlichen jedoch schon?
Sind nicht z.B. alle unsere deutschen Gesetze mehr oder minder ein Übereinkommen der Mehrheit?
Selbstverständlich darfst du aber der Auffassung sein, dass die Plüschhandschellen kein BDSM sind. Es ist dann deine Meinung. Die ist ebenso weder richtig noch falsch.
Entschuldigung aber auf andere Ebenen übertragen wäre mir dies zu chaotisch. Überall sonst gibt es Definitionen die Dinge von einander abgrenzen (nicht wertend gemeint) und somit auch ein richtig oder falsch. 5 +5 = 10 ist richtig, 5+5 = 11 ist falsch. Wir könnten uns jetzt darüber streiten, dass für jemand anderen 11 als Ergebnis absolut richtig ist und wir den Zahlenwerten ja nur Zuschreibungen machen...tun wir aber nicht. Wir sagen es ist falsch und "lehren" sie das "richtige" Ergebnis. Lehnt sie dies weiterhin kategorisch ab, so wird wohl kaum einer (ernsthaft) sagen "ja du hast es doch richtig" (Ausnahme natürlich geistig "beeinträchtige" Menschen, die dies behaupten).
Das gilt genau so für "richtig", "echt" und "gut". Allerdings hat "authentisch" den Vorteil, dass es nicht so ein starkes Wort ist. Es schafft nicht direkt eine schwarz/weiss-Sicht auf Dominanz. Ich mag meinen Vorschlag immer moch :)
Hehe den darfst du natürlich auch weiterhin mögen, wäre ja schlimm, wenn du dich so leicht abbringen lassen würdest^^. Wobei sich Begriffe wie "richtig", "echt" usw. durch eine Erklärung und sprachliche Milderung im Kontext ebenfalls abschwächen lassen.
Aus "falsch" wird z.B. "nicht ganz richtig"
Aber mal eine Frage:
Wie würdest du jemanden bezeichnen oder nur über ihn denken, der sich wie in meinem im vorherigen Beitrag genutzten Beispiel verhält?
Überzeichnetes Beispiel: Jemand bezeichnet sich als Dom und steht darauf zu dienen, zu bedienen, gezüchtigt zu werden, sich unterzuordnen und hörig zu sein.
Ist diese Person für dich ein Dom? Ein " wenn er sich für einen Dom hält, dann darf er dies auch" wäre mir jetzt zu wenig. Denn natürlich darf er sich für einen Dom halten, dass kann ihm ja niemand wegnehmen. Dennoch könnte man ihm erklären, dass er doch eher einem Sub gleichkommt.
Aber was würdest du über ihn denken? Wenn dich jemand fragen würde "empfindest bzw. siehst du ihn als Dom?" so könnte es eigentlich nur ein "ja" oder ein "nein" geben.
Sollte dem so sein, so hast du persönlich ebenfalls eine abgrenzende Definition für die Begriffe und diese ist höchstwahrscheinlich durch das geprägt was du zu dem Thema irgendwann mal erfahren, gelesen usw. hast (und somit wieder auf der Mehrheit basiert, wenngleich du es vermutlich für dich nochmal abgewandelt hast).