Das würde ja bedeuten, dass es bei sowas persönlichem wie BDSM ein objektives richtig oder falsch gibt. Was natürlich überhaupt nicht stimmt.
Dem stehe ich immer etwas kritisch gegenüber. Natürlich kann jeder tun was er will und sich bezeichnen wie er will, ab einem gewissen Punkt wird es für mich jedoch "lächerlich".
Überzeichnetes Beispiel: Jemand bezeichnet sich als Dom und steht darauf zu dienen, zu bedienen, gezüchtigt zu werden, sich unterzuordnen und hörig zu sein. Er kann sich selbst ja als Dom bezeichnen und als Dom fühlen, aber für mich ist er kein Dom.
Genauso ein Paar welches sich 1 Euro Tedi-Handschellen kauft und leichte Klapse auf den Popo macht und dann überzeugt sind ein "bdsm-Paar" zu sein. Können sie denken, muss ich aber drüber lachen.
Ich will nicht arrogant klingen, aber irgendwo im Rahmen der Definition sollte sich das Jeweilige schon bewegen. Sonst kann man ja gleich alle Begriffe in die Tonne werfen (worüber ich bis zu einem bestimmten Grad auch nicht böse wäre).
Dennoch ist es vielen ein Bedürfnis, die Güte eines Doms (oder auch Subs) zu bewerten. Da sind richtig und falsch, echt und unecht natürlich sehr starke Adjektive. Wahrscheinlich denkt man auch in genau diesen Kategorien.
Ich persönlich denke eigentlich mittlerweile nur noch in Dom / kein Dom und Sub / keine Sub (natürlich sowohl männlich als auch weiblich). Zum Verständnis in diesem Forum nutze ich (leider) oft guter Dom, schlechter Dom, um mir eine lange breite Erklärung diesbzgl. zu sparen. Aber im Grunde gibt es für mich nur Dom ja oder nein.
Gleichzeitig gibt es mit Sicherheit Unterschiede in den Fähigkeiten und in der Erfahrung. Möchte man dies nun zum Ausdruck bringen wäre man vermutlich schnell wieder bei guter Dom, erfahrener Dom, fähiger Dom, technisch versierter Dom usw.
Im Grunde, wie alle Grundsatzdiskussionen, schwere Kost.
Was mich zur Frage führt: wie wäre es, stattdessen die Authentizität als Messgrösse anzuführen?
Birgt jedoch das Problem, dass jeder zu einem gewissen Grad andere Werte, Fähigkeiten usw. aufführen würde und diese auch unterschiedlich gewichten würde.
Was wäre, wenn jemand sehr sehr dominat ist, aber mehr auch nicht. Er ist von Natur aus dominant und das auch ohne viele Worte, hat aber sonst an Nichts "Dom-typischen" Interesse. Ist er nun ein Dom im bdsm-Sinne? Oder braucht es hierfür doch mehr?