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Psychischer Masochismus

******_22 Frau
11.275 Beiträge
Themenersteller 
Psychischer Masochismus
Guten Abend.
In mir passiert ziemlich viel Neues. Ich bin mitten in einem Veränderungsprozess und fühl mich derzeit wie in einem Märchenwald, indem ich mich Neu entdecke.

Diesmal ist meine Veränderung, oder das, was Neu dazu kommt, ziemlich verwirrend für mich. Vielleicht finden sich hier Menschen, die das verstehen.

Ich hab einfach mal ein paar Fragen an euch!
Gibt es Unterschiedliche Arten von Masochismus? Gibt es auch, also ich würde es Psychicher Masochismus nennen?
Wenn etwas dermaßen kickt, was aber mit der Psyche zu tun hat?
Erniedrigung, die so ergreifend ist...das man nur noch weinen muß?
Erniedrigung, was im Grunde erstmal wie ein Schock wirkt...ein innerlicher Aufschrei...und dahinter sich aber ein ganz anderes Gefühl verbirgt?
Ein Gefühl, was so dermaßen tief geht...und was sich gut anfühlt?
Habt ihr das schonmal erlebt?
Was gibt es da für Unterschiede! In welchem Bereich zieht ihr da eine Grenze?
Ok...ich lass das erstmal so. Ich warte einfach mal ab, was ihr zu sagen habt.

Es ist ziemlich schwer das in Worte zu fassen.
****i2 Mann
11.692 Beiträge
JOY-Team 
Glückwunsch zum Märchenwald! Da ich in letzter Zeit auch viele neuen Gefühle kennengelernt habe und mir dabei viele Gedanken gemacht habe, kann ich ganz gut nachempfinden, dass du nun Antworten suchst.

Ich habe mal Masochismus bei Wikipedia eingegeben und folgende Antwort erhalten:

Als Masochismus wird bezeichnet, wenn ein Mensch (oftmals sexuelle) Lust oder Befriedigung dadurch erlebt, dass ihm Schmerzen zugefügt werden oder er gedemütigt wird.

Wenn wir Wikipedia vertrauen, können wir also direkt sagen: Ja klar, Masochismus kann auch psychischer Natur sein! Nur sollten wir Wikipedia nicht einfach blind vertrauen - es lohnt sich sicher, das mit den persönlichen Erlebnissen verschiedener Menschen zu vergleichen. Daher danke für das Thema. Ich habe mich genau das nämlich auch schon mal gefragt und freue mich auf die verschiedenen Meinungen und Erfahrungen.

Von mir aus kann ich bisher sagen, dass das ganze sehr plausibel ist. Denn die intensivsten Gefühle hatte ich bisher nicht einfach von Schlägen (ich bin Masochist), sondern durch die Kombination von allem, was ich mit meiner Herrin erlebe. Es scheint also auf jeden Fall noch eine psychische Komponente zu geben.

Dazu kommt, dass sich sowieso alles im Kopf abspielt. Schmerz wird im Gehirn verarbeitet. Erniedrigung wird im Gehirn verarbeitet. Vielleicht wird Erniedrigung ja genau so als Schmerz verarbeitet? Oder als Mischung zwischen Schmerz und was anderem? Auf jeden Fall erscheint es plausibel, dass Masochismus, der im Kopf stattfindet, nicht nur bei der Empfindung "physischer Schmerz" anspringt.
*******011 Frau
2.908 Beiträge
Ich muss gestehen, dass ich weniger verwirrt bin über die Frage an sich, als darüber von wem sie gestellt wird und wo im Forum... Du als Sklavin solltest wissen, dass das auch gedankliche Folgen trägt, nicht nur körperliche.

Was genau möchtest Du damit bezwecken?
********n_he Mann
4.116 Beiträge
Ganz platt - Psyche und Körper bilden immer eine Einheit.

Führt dir ein Mensch körperlichen Schmerz zu, wird dein Geist immer bei dir sein. er mag fragend neben dir stehen, dich beobachten, dich schützen oder nicht in der Lage sein dich zu schützen.

Höxter und andere Formen sexueller/psychischer Gewalt sollten wir nie vergessen.
****ha6 Frau
13 Beiträge
Ich glaube schon, dass es das gibt. Schmerz der nur psychisch zugefügt wird. Mein Herr liebt es sehr. Die Grenze ziehe ich dort, wo es zuviel für mich wird. Das geschieht meist, wenn er über eine längere Zeit meine Psyche beansprucht, der Rest wie körperliche Schmerzen aber zu kurz kommt. Mir geht es dabei wie auch bei anderen Schmerzen. Ich sehne sie herbei - trotzdem will ich die nicht - tut ja schließlich weh 😉 - aber wenn ich dann über einen gewissen Punkt komme, wo ich mich fallen lassen kann, die Tränen fließen, dann fühle ich mich unendlich frei und mit meinem Herrn verbunden.
*****y39 Frau
663 Beiträge
kenne ich
liebe ich,
diese art macht über mich auszuüben ist eine besondere form
mir psychisch weh zutun, erniedirgen und dann später doch das
gefühl geliebt und geachtet zuwerden.
ein schweres spiel was nicht jeder kann, was gefährlich ist und
was mich in den letzten 15 jahren auch das ein oder andere mal
schwer getroffen hat, aber auch viel geilheit *g*

ich wünsche dir das du den richtigen findest und du es genissen kannst
**********urple Paar
7.736 Beiträge
Wir nennen dieses Gefühl ...
... schlicht "D/s"!
Die Gefühlswelt von Dominanz und Devotion, von Macht und Ohnmacht jenseits der körperlichen Dinge.
Es ist das Gefühl das unser 24/7 im Alltag trägt und ständig abrufbereit ist. Es ist der direkte Zugriff des Herrn auf die Seele der Sklavin. Dieses tiefe Empfinden in Ihr gibt ihm die Macht über sie, immer und überall und jederzeit.
Als Masochismus würden wir es nicht bezeichen, weil es für uns genau das Gegenteil von Schmerz (... auch seelischer Schmerz) bedeutet.

LG Black owns Purple
*******ain Paar
99 Beiträge
Meiner Meinung nach spielt sich BDSM zu mindestens 50 Prozent im Kopf ab, daher kann ich gut nachvollziehen wie sehr du es genießt. Auch bei uns ist die psychisch/mentale Seite unserer Leidenschaft sehr wichtig.....Ich denke, solange der gegenseitige Grundrespekt voreinander gewährleistet ist, kann man es einfach nur genießen.

@****et 2011
"... Du als Sklavin solltest wissen, dass das auch gedankliche Folgen trägt, nicht nur körperliche. "

Warum diese Rüge?
Ist dieses Forum nicht auch dazu da, Fragen an andere zu stellen, wenn man etwas nicht weiss oder man sich unsicher ist?
******_22 Frau
11.275 Beiträge
Themenersteller 
Zuerst bedanke ich mich bis hierher ganz herzlich für die Beiträge von euch. Danke auch, für das positive Feedback per Cm!


*****y28:
diese art macht über mich auszuüben ist eine besondere form
mir psychisch weh zutun, erniedirgen und dann später doch das
gefühl geliebt und geachtet zuwerden.

wow! Danke für diese Worte. Da hab ich mich wirklich etwas wiedergefunden. So empfinde ich das auch.
Möchte versuchen das mal mehr zu umschreiben.
Wenn man körperliches Machtgefälle in starker Form erlebt oder erleben soll/wird...hab ich mir sagen lassen, das der Herr ein "Drop"..(so hat er es genannt) in die Sub/ Sklavin hineinlegt.
Also Worte, die einfach empfunden werden wie eine Art Schock ( Ernidrigung).
Das bewirkt, das man an eine innerliche Grenze gerät..wie ein innerlicher Aufschrei! " Nein! So wollte ich das nicht!"
Ich bin Sklavin und habe kein Safeword. Sowas könnte man auch als Tunnelspiel bezeichnen.

Un dieses "sich wehren"...etwas wirklich nicht mehr wollen..und Er lässt nicht ab, zieht seine Sache durch, man fühlt sich ganz klein...völlig wertlos, man fühlt sich als Opfer.

Und dann..langsam aber sicher aufgefangen zu werden...wieder Boden zu bekommen...Vertrauen wird wieder hergestellt, man wird beruhigt, Tränen fließen! Aber nicht etwa...weil man alles so schrecklich fand...sondern weil es einfach der Wahnsinns Kick war!

Da ich das ein klein wenig schon erleben durfte...und da ich weiss, das mir größeres noch bevorsteht, habe ich dieses Thema eröffnet.
Ich mag einfach lesen. Einfach lesen, was ihr zu sagen habt, welche Erfahrungen ihr auf diesem gebiet mitbringt.
Vielleicht finde ich etwas...was ich für mich nutzen kann. Oder auch eine Sicht, die ich noch nicht habe?

Jedenfalls vielen Dank für eure Beiträge *g*
Verbaler Sadismus ist ein Katalysator für meinen Masochismus

Da kann man jetzt ganz tiefsinnige , mystische Dinge drin sehen muss man aber nicht *zwinker*
Für mich ist es unter anderem ein Antrieb weiter zu gehen um zu den Emotionen zu finden zu denen ich hin will im Einklang mit dem Partner .
Damit wird die Aura der "Angst" vor den eigenen Abgründen aufrechterhalten .

Im Wissen , dass man da zusammen im Rausch versinkt .

Ganz pragmatisch : für mich verstärkt es die Bindung zwischen Sadist - Masochist
Im DS Kontext seh ich es ähnlich : in manche tiefen gelangt man eben nur mit entsprechendem Antrieb .

LG
*********r_dom Mann
2.493 Beiträge
Nach meiner Beobachtung ist "psychischer Masoschismus" gar nicht so selten. Und es kann diese Form von Masoschismus sowohl in Kombination mit "normalem Masoschismus" (also physischem) geben, als auch "solo".

Ich kenne dieses "Quäl mich mit Worten". Dieses "Mal mir schlimme Dinge in meinem Kopf aus". Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Ein Spiel mit der Psyche eben. Ein Balance-Akt.

Und dennoch kann auch diese spezielle BDSM Spielart sehr sehr geil sein...
******uja Frau
6.957 Beiträge
Ich bin ja schon vor einiger Zeit für mich zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei Demütigung und Erniedrigung im Grunde um psychologische Gewaltzufügung handelt und der Kick, den eine Sub daraus zieht, demzufolge in gewisser Hinsicht masochistischer Natur ist.
(BDSM: Warum kann Erniedrigung / Demütigung so erregend sein?)

Genauso wie körperlicher Masochismus lebt für mich auch der psychologische Masochismus davon, mich dem an sich negativen Gefühl, dass er hervorruft, ganz hinzugeben, um es schlussendlich bzw. dabei in einen sexuellen Kick umzuwandeln.

Allerdings handelt es sich hierbei wirklich um ein Spiel mit dem Feuer, denn Wunden psychologischer Natur sind längst nicht so offensichtlich und heilen oft sehr viel langsamer als körperliche Verletzungen. Das richtige und vor allem ausreichende Auffangen ist daher umso wichtiger – wie ich erst vor kurzem am eigenen Leibe erleben durfte (bzw. musste).
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