Sie schreibt und ich habe tatsächlich nur quer gelesen. Ich verstehe Deine Frage irgendwie nicht. Du sagst ganz richtig, dass man sich bei befriedigendem, widerholtem Sex schnell "verliebt". Das ist absolut richtig und begründet sich wohl über z.B. die Ocytoxinausschüttung etc.
Nur: wo liegt das Problem? Was Du nicht schreibst aber irgendwie gibt es gedanklich da bei Dir wohl eine Verbindung: warum sollten Verliebtheit ein Problem sein?
Verliebtheit ist für mich genau das: ein Hormonell im Gehirn ausgelöster Drogenrausch von begrenzter Dauer! Polyamore Menschen sprechen dann von NRE (NewRelationshipEnergy) - und wissen aber: das ist nicht "=Liebe"! Das genieße ich, nehme es nicht so wichtig, steigere mich da nicht so rein und nehme es als das was es ist...eine Phase, die viel zu schnell von selbst vorbei geht.
Meiner Meinung nach hilft es sich von dem ganzen kulturellen Müll etwas lösen.
Verliebtheit ist bei mir einfach nicht die "harte Grundlage" auf der ich Beziehungen baue. Sex auch nicht
Ich kann mich in Typen verlieben, die ganz anders sind als ich...gerade deshalb ist es ja dann so aufregend und spannend...nur macht so eine Mischung oft keine gute Partnerschaft im Sinne von Zusammen wohnen und gemeinsame Zukunftsprojekte voran treiben
Traumhafter Sex ist auch kein Kriterium für einen guten "Lebenspartner"....
Wenn man sich vom "einer für immer für alles" "Love conquers all" "wenn es echte Liebe ist...ist alles perfekt leicht und wir immer glücklich"...erstmal gelöst hat - kann man viel klarer sehen was wirklich ist und Sinn macht.
Man muss Emotionen nicht unbedingt ausagieren und schon gar nicht zum wichtigsten Entscheidungskriterium für Lebensentscheidungen machen! Kein Mensch würde sagen: dass man immer sofort seinen Ängsten nachgeben soll...ebenso bringt man uns bei unsere Aggressionen zu zügeln etc.
Verliebtheit muss auch nicht immer zum Maßstab des Handels werden - warum sollte das klug sein?
Und man kann lernen mit den eigenen Gefühlen besser umzugehen - wie z.B. Menschen Ängste verlernen können, Eifersucht rudziert werden kann etc. Selbstliebe entwickelt werden kann: so kann man auch (sogar recht leicht) lernen, nicht jedem Verliebtheitsgefühl sofort Priorität über alle anderen Dinge, Aspekte und Logik einzuräumen
Gefühle fühlt man, punkt.
Und sie sind flüchtig!
Aber eine integer handelnde Person macht mehr als das - nämlich die gesamten persönlichen Anteile und Fähigkeiten (Emotionen, Gedanken, Überzeugungen) zum Maßstab des eigenen Handelns!
Nur weil die einen sich schlecht anfühlen - neiden Menschen zu verdrängen und wegschieben (was oft schlecht ist) und bei angenehmen Gefühlen rennen sie denen um jeden Preis hinterher und hoffen, dass der Rausch für immer bleibt...und dann von vorne. Komisch: jeder kennt das, die Probleme die sich aus dem Nachlassen der Verliebtheit ergeben...aber kaum einer Zweifelt am Konzept.
Und nicht jeder Menschen, den ich mag...und in den ich mich vielleicht für eine Weile verliebe, würde in einer klassischen Partnerschaft mit mir harmonieren
Toll also dass es so viele andere Wege gibt und man nicht gezwungen ist jedes Mal eine Partnerschaft daraus zu machen, die dann nicht funktioniert
LG
Britta