Geburtstechniken
Hi,
ich kann ja nur sozusagen aus zweiter Hand berichten, aber ich war zumindest bei beiden Müttern meiner Kids bei der Geburt dabei, beim ersten auch bei der Geburtsvorbereitung.
Viele Krankenhäuser bieten heute ja auch eine Geburtsbadewanne mit an (war bei uns im Kreissaal dabei) und Geburtshocker, Medizinball, Hängeseil/Schlaufe und überbreites multiverstellbares Gebährbett gehören meist zum Standart.
Heute gilt im Prinzip nur eine Regel:
Keine Regel!
Soll heissen, dass es in einem modernen Kreissaal so viele Möglichkeiten gibt, soviele Positionen die die Gebährende einnehmen kann, dass man in den 10 bis 20 Stunden einfach vieles Ausprobieren kann.
Es ist sehr hilfreich für beide Eltern, wenn der Vater (oder wer im Einzelfall sonst die Gebährende begleitet) an dem Geburtsvorbereitungsprozess aktiv teilgenommen hat.
Er weiss dann viel besser wie er helfen kann, durch stützen, massieren, Atemrythmus vorgeben.
Er kann auch viel besser einschätzen wann und wie lange er sich zurückziehen sollte und ob und wann er mal die Führung übernehmen kann darf soll muss ... wenn der Frau die Puste zum falschen Zeitpunkt ausgeht.
Die Gebährende ist in jedem Falle der Boss (um Missverständnissen vorzubeugen).
Abgesehen davon ist man ja normalerweise gar keine 10 Stunden im Kreissaal. Meist nur 1 bis 2 (oder nicht?) .
Wohnt man nicht so weit weg macht es durchaus Sinn, nach Prüfung wie weit der Muttermund geöffnet ist, wieder heim zu fahren.
Zu Hause gemütlich machen, zum Beispiel Kuschelinsel im Wohnzimmer zum Fernschauen oder Musik hören, naschen, kuscheln, was auch immer der werdenden Mutter in dem jeweiligen Moment gerade guttut.
Bad auch gemütlich gemacht.
Man kann im Notfall regelrecht zwischen Klinik und zu Hause pendeln.
In der Klinik, wenn der Muttermund schon recht weit geöffnet ist, dann bleibt man auch eher im Zimmer auf einer Gymnastikmatte mit Gymnastikball und Geburtskissen (wie ein riesiges Hörnchen).
Bei meinem Jüngsten war ich in der Phase meist an der Wand gelehnt gesessen mit meinem Schatz zwischen meinen Beinen. Sie konnte sich so frei bewegen in wechselnden Positionen und sich nach Bedarf an mich lehnen, abstützen, Nähe und Distanz suchen etc. Den Vierfüsslerstand hat sie auch oft eingenommen, vorallem wenn ich sie massiert hab.
In den Kreissaal ging es recht spät (nach praktisch vollständiger Eröffnung) und dort haben wir etwa 1 1/2 Stunden alle Möglichkeiten genutzt (einschliesslich Badewanne).
Als Alternative zu einer Hausgeburt, die ihr ja vielleicht auch in Erwägung zieht hat sich die ambulante Geburt etabliert, wo die "eigene" Hebamme ähnlich wie bei der Hausgeburt schon recht früh beratend eingebinden ist und man halt sozusagen in letzter Minute in die Klinik geht und einige Stunden nach der Geburt mit Kind heimgeht (so alles OK ist).
Hausgeburten und ambulante Geburten sollte man aber mit Hebamme und Klinik vorher absprechen und vorbereiten (nicht zuletzt wegen Backup im Falle von Komplikationen).
Habt ihr euch schon ein paar Kreissääle und Kliniken angesehen? Habt ihr euch für eine Klinik entschieden?
Praktisch alle Kliniken bieten Informationstage an.
Ich kann auch jedem werdenden Vater (nochmal) empfehlen wenigstens einmal an einem Geburtsvorbereitungskurs teilzunehmen. Selbst wenn man nicht so vieles neues lernt, die paar Sachen die man mitbekommt kann man schon sehr zugunsten der Mutter bei der Geburt anwenden und es hilft mental unheimlich mit mehreren Schwangeren und werdenden Vätern ein paar Wochen lang einmal die Woche oder so zusammen zu sein.
Man kann sich auch super austauschen und gerade wenn man in die Erziehungszeit geht und kennt dann schon ein paar Leute mit gleichaltrigen Kids etc ...
Naja, jetzt hab ich alles gesagt, vielleicht auch nicht so viel neues, aber trotzdem ein lieber Gruss an alle Schwangeren und Mitschwangeren.
bondme